Rainer Höll
Flut über Peenemünde
Thriller mit realem Hintergrund
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Rainer Höll Flut über Peenemünde Thriller mit realem Hintergrund Dieses ebook wurde erstellt bei
10. März 1970 10. März 1970 KLACK. Eine einzige Fingerbewegung am Abzug und die Kugel klatschte gegen die Wand. Schnell nachladen, grob zielen, abdrücken – und wieder blieb im hellgelben Putz eine kleine Mulde zurück. Eine kleine Turnhalle verwandelte sich in eine beherrschbare Welt. Nicht einmal seinen Mitstreiter nahm er noch bewusst wahr, vermied es jedoch, in dessen Nähe zu schießen. Er glitt in einen Rausch. Tausende Jahre menschlicher Entwicklungsgeschichte verdrängten das, was er in sechzehn Lebensjahren an Denkmustern erworben hatte. Plötzlich betrat ein etwa zehnjähriger Junge die Halle. Die Schüsse faszinierten ihn, erinnerten an das Pfeifen der Kugeln im Indianerfilm. Er sah sich die Einschusslöcher in den Wänden an, blickte begeistert zu den Schützen. Vollkommen unerwartet traf der scharfe Schlag sein Gesicht. Mit der rechten Hand griff er an die Stelle – sie färbte sich rot. Ein etwa drei Millimeter breiter Blutfaden rann aus einer Wunde direkt unterhalb des linken Auges langsam nach unten.
2012 1 Mittwoch, 31. Oktober, 11.00 Uhr
2 Mittwoch, 31. Oktober, 11.30 Uhr
3 Mittwoch, 31. Oktober, 20.30 Uhr
4 Donnerstag, 1. November, 7.55 Uhr
5 Donnerstag, 1. November, 16.10 Uhr
6 Donnerstag, 1. November, 19.05 Uhr
7 Freitag, 2. November, 7.00 Uhr
8 Freitag, 2. November, 9.05 Uhr
9 Freitag, 2. November, 9.15 Uhr
10 Freitag, 2. November, 11.55 Uhr
11 Freitag, 2. November, 12.30 Uhr
12 Freitag, 2. November, 15.30 Uhr
13 Freitag, 2. November, 16.45 Uhr
14 Freitag, 2. November, 18.45 Uhr
15 Samstag, 3. November, 7.50 Uhr
16 Samstag, 3. November, 8.30 Uhr
17 Samstag, 3. November, 9.05 Uhr
18 Samstag, 3. November, 9.15 Uhr
19 Samstag, 3. November
20 Samstag, 3. November, 10.30 Uhr
21 Samstag, 3. November, 10.35 Uhr
22 Samstag, 3. November, 11.05 Uhr
23 Samstag, 3. November, 12.00 Uhr
24 Samstag, 3. November, 12.05 Uhr
25 Samstag. 3. November, 16.35 Uhr
26 Samstag. 3. November, 17.30 Uhr
27 Sonntag, 4. November, 9.30 Uhr
28 Sonntag, 4. November, 10.30 Uhr
29 Sonntag, 4. November, 14.00 Uhr
30 Sonntag, 4. November, 15.55 Uhr
31 Sonntag, 4. November, 16.15 Uhr
32 Sonntag, 4. November, 18.00 Uhr
33 Sonntag, 4. November, 18.10 Uhr
34 Sonntag, 4. November, 21.15 Uhr
35 Montag, 5. November, 7.50 Uhr
36 Montag, 5. November, 9.35 Uhr
37 Montag, 5. November, 9.50 Uhr
38 Montag, 5. November, 10.00 Uhr
39 Montag, 5. November, 10.05 Uhr
40 Montag, 5. November, 10.15 Uhr
41 Montag, 5. November, 10.35 Uhr
42 Montag, 5. November, 10.55 Uhr
43 Montag, 5. November, 11.10 Uhr
44 Montag, 5. November, 11.15 Uhr
45 Montag, 5. November, 11.30 Uhr
46 Montag, 5. November, 12.00 Uhr
47 Montag, 5. November, 12.30 Uhr
48 Montag, 5. November, 13.15 Uhr
49 Montag, 5. November, 14.05 Uhr
50 Montag, 5. November, 16.05 Uhr
51 Montag, 5. November, 17.15 Uhr
52 Montag, 5. November, 17.30 Uhr
53 Montag, 5. November, 18.05 Uhr
54 Montag, 5. November, 18.45 Uhr
55 Montag, 5. November, 19.15 Uhr
56 Montag, 5. November, 19.30 Uhr
57 Montag, 5. November, 21.00 Uhr
58 Montag, 5. November, 21.30 Uhr
59 Dienstag, 6. November, 5.50 Uhr
60 Dienstag, 6. November, 6.30 Uhr
61 Dienstag, 6. November, 6.40 Uhr
62 Dienstag, 6. November, 6.40 Uhr
63 Dienstag, 6. November, 7.05 Uhr
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Epilog Mai 2013
Impressum neobooks
KLACK.
Eine einzige Fingerbewegung am Abzug und die Kugel klatschte gegen die Wand. Schnell nachladen, grob zielen, abdrücken – und wieder blieb im hellgelben Putz eine kleine Mulde zurück.
Eine kleine Turnhalle verwandelte sich in eine beherrschbare Welt. Nicht einmal seinen Mitstreiter nahm er noch bewusst wahr, vermied es jedoch, in dessen Nähe zu schießen.
Er glitt in einen Rausch. Tausende Jahre menschlicher Entwicklungsgeschichte verdrängten das, was er in sechzehn Lebensjahren an Denkmustern erworben hatte.
Plötzlich betrat ein etwa zehnjähriger Junge die Halle.
Die Schüsse faszinierten ihn, erinnerten an das Pfeifen der Kugeln im Indianerfilm. Er sah sich die Einschusslöcher in den Wänden an, blickte begeistert zu den Schützen.
Vollkommen unerwartet traf der scharfe Schlag sein Gesicht. Mit der rechten Hand griff er an die Stelle – sie färbte sich rot.
Ein etwa drei Millimeter breiter Blutfaden rann aus einer Wunde direkt unterhalb des linken Auges langsam nach unten.
2012 1 Mittwoch, 31. Oktober, 11.00 Uhr
Er schickt vom Ast neben seinem Horst auf der hundertjährigen Eiche am Waldrand einen prüfenden Blick über die Umgebung. Die scharfen Krallen geben ihm Halt in der schon von den Spuren seiner Vorfahren gezeichneten Rinde. Eine immer noch angenehm wärmende Herbstsonne taucht die vor ihm liegende Schilffläche in gleißendes Licht.
Mit zweieinhalb Metern Flügelspannweite und einem respektablen Hakenschnabel gilt er als der größte Vogel des Ostseeraums.
Der Seeadler von Peenemünde erhebt sich mit kraftvollen Flügelschlägen und beginnt den Rundflug über sein Revier. Seit Jahren schon beherrscht er auch den nahen Flugplatz, denn von dort heben anstelle der früheren MiG 23 fast nur noch Kleinflugzeuge ab. Er lässt den Blick hinüberschweifen zu den kleinen Inseln Ruden und Greifswalder Oie. Wie ein Reflektor wirken die hellsandigen Steilufer der großen Nachbarinsel Rügen im Norden. Er fliegt nach Süden zum Deich des Peenestroms.
Im Takt des ruhigen Segelns im mäßigen Wind schwingen seine Gedanken Jahrhunderte zurück, zu Hochwasser – und zu Revierkämpfen der Menschen.
Die Fluten kamen immer von Westen, von der Peene, dem schmalen Fluss zwischen der Insel Usedom und dem Festland.
Nach dem ersten großen Krieg erhielt der Peenestrom endlich einen Deich. Der schützte bald nicht nur Peenemünde vor Hochwasser. An die Stelle kleiner lehmwändiger Fischerhütten des Dorfes traten hohe und großflächige Gebäude aus Ziegel und Beton. Blutgefäßen gleich verbanden Straßen und Schienen die vielen Gebäude, trugen Fahrzeuge, die bis dahin hier niemand kannte.
Die Vorfahren des Adlers bekamen Konkurrenz vom neuen Flugplatz, die aber zum Glück auf andere Beute aus war.
Den Flug der ersten Rakete in den Weltraum sahen sie von hier aus nicht mehr, denn solche Höhe überstieg ihre Möglichkeiten bei Weitem.
Aufmerksam betrachtet er das einzelne Wesen am Ufer des Peenestroms, genau an dem Platz, der ihm gerade erst eine neue Erfahrung über mögliche Beute gebracht hatte.
Das verwirrt ihn auf ähnliche Weise wie Tage zuvor die vielen Menschen am Rande des Flugplatzes. Im großen Bogen flog er damals über die verdächtige Stelle. Schrille, einige Minuten andauernde unbekannte Geräusche hatten ihn dann erschreckt. Schnell war er zu seinem Horst zurückgekehrt, konnte sich nur langsam wieder beruhigen.
Deshalb sah er nicht, wie danach ein einzelner Mann, der das Treiben aus einem Versteck beobachtet hatte, den Weg zum Wald in Richtung Ostsee einschlug. Er kannte jeden Meter, denn einst war er hier der Hausherr.
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