Hannelore Wulff - Die Egomanin

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Die Autorin schickt ihre Figuren in die 1946 zerstörte Stadt Hamburg, in der die Hauptfigur rücksichtslos mit dem Mut der Verzweiflung um ihr Leben kämpfend zur egozentrischen, neiderfüllten Person wird, die über Leichen geht und quasi alles erreicht, nur eines nicht: Ihre große Liebe.

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Der Tag verging langsam, und es wurde auch wieder ziemlich kalt. Den kleinen Koffer hatte sie bei der Gepäckaufbewahrung gelassen, als sie kurz vor acht vor dem noch nicht geöffneten „Chez Nous“ stand und nicht wusste wo der Eingang für Personal und Lieferanten war. Sie wollte schon umdrehen, als sie hinter sich eine Stimme hörte: „Der Chef wartet auf dich, komm.“ Schaudernd stellte sie fest, dass der Mann mindestens zwei Meter groß war und sie leicht in seine Jackentasche hätte stecken können. Respekt, Respekt, dachte sie und verkniff sich eine entsprechende Bemerkung.

Das Lokal war noch geschlossen. Der Mann führte sie durch ein Tor zum hinteren Eingang. Wie sich später herausstellte, war es der Türsteher des Etablissements „Chez Nous“. Er war derjenige, der dafür sorgte, dass nur auserlesene Gäste Einlass fanden. Und außerdem gehörte er zu den engsten Vertrauten des Chefs. Er öffnete die Tür, schaltete Licht an und ließ Ella die steile Treppe zum Büro hochgehen. Auch wenn sie sich einbildete, nie Angst zu haben, war es ihr doch nicht so ganz wohl dabei. Sie spürte diesen Übermenschen hinter sich und war ihm, was immer auch geschah, quasi ausgeliefert. Zumal er ihr, auf ihre Fragen, wohin es gehen sollte, keine Antwort gab, und es ihr vorkam, als ob die Stufen dieser Treppe nie ein Ende fanden.

Der Leibwächter, oder wie er sich auch immer nannte, führte sie in einen Raum, in dem nur ein Schreibtisch und ein paar Regale für die Ablage standen. Der Chef, sie nahm an, dass es der Chef war, denn es war der Mann, von dem sie heute Morgen angesprochen wurde, saß hinter dem Schreibtisch auf einen Ledersessel und rauchte. Sie waren alleine. Der Übermensch war verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt, aber durch die Tür, durch die sie hier reingekommen waren, ist er nicht rausgegangen. Merkwürdig, dachte sie und wollte dazu etwas sagen, doch durch den Lichtstrahl einer Leselampe wurde sie dermaßen geblendet, so dass sie es instinktiv vorzog, sich nicht zu äußern. Max Becker ließ sie absichtlich im Unklaren, und während er darüber nachdachte, ob sie für die Zwecke, die ihm vorschwebten, geeignet wäre, begutachtete er sie von Kopf bis Fuß. „Setz dich“, befahl er und sie war froh, sich endlich auf den einzigen Stuhl im Raum niederlassen zu können. „Hast du Papiere“, wollte er wissen und ließ sie nicht aus den Augen. Nun doch etwas eingeschüchtert, nestelte sie an sich herum und holte aus dem Innern ihrer Jacke versteckt ein kleines Täschchen hervor. Sie öffnete es und zog einen von der englischen Besatzungsmacht provisorisch ausgestellten Ausweis hervor. „Woher soll ich wissen, dass du es bist? Woher hast du dieses Stück Papier? Bist du vorbestraft? Warst du im Knast?“ „Nein“, antwortete sie, doch dann überlegte sie, dass es nicht angebracht wäre, um den Brei herum zu reden und fuhr fort: „Das heißt, man hat mich bei einer Razzia aufgegriffen. Ich war aber nur eine Nacht in der Zelle, dann wurde ich freigelassen, meinen deutschen Ausweis hat man dabehalten und stattdessen dieses Papier gegeben.“ „Hm“ murmelte er, und hielt immer noch das in Englisch verfasste Blatt Papier in den Händen. Allmählich wurde es ihr zu bunt und ohne seine weiteren Fragen abzuwarten setzte sie sich in Pose, obwohl sie gerade dadurch lächerlich wirkte, stampfte ungeduldig mit ihren viel zu großen Füßen auf und sagte: „Hören Sie, was soll der Scheiß? Ich bin hierhergekommen, weil ich annahm, Sie hätten Arbeit für mich. Entweder Sie sagen mir, was Sie wollen, oder ich haue wieder ab, verstanden?“ Dabei langte sie so gut sie konnte über den Schreibtisch und riss ihm das Papier förmlich aus den Händen. „Nun werde mal nicht frech, mein Fräulein, wenn ich dich bei mir einstellen . . .“ Sofort unterbrach sie ihn: „Als was? Als Nutte bin ich wohl kaum geeignet, oder?“ „ . . . also, wenn ich dich bei mir einstellen will, dann muss ich wissen, wer du bist, woher du kommst, was du bisher gemacht hast und was du gedenkst in Hamburg zu tun, verstanden?“ Sie sah ein, dass es in ihrer jetzigen Lage nicht angebracht ist großkotzig zu sein und gab klein bei: „Nun gut, ich heiße Ella Bolle, komme aus Dortmund und suche Arbeit, und dass ich nicht für jede Arbeit geeignet bin, das sieht man ja.“ „Wie alt bist du denn? Und was hast du bisher getan?“ „Ich bin 25 Jahre alt, habe eine Banklehre gemacht und wurde später gegen Ende des Krieges in die Munitionsfabrik eingezogen.“ „Hast du schon mal hinter dem Tresen gestanden?“ „Nein, leider nicht.“ Und schon sah sie sich wieder auf der Straße stehen, zum Bahnhof gehen und dort in die Mission. Aber „bitte, bitte“ sagen kam für sie nicht infrage. Lieber würde sie sich ein Hausflur zum Übernachten suchen. Vom Stuhl war sie schon aufgesprungen, und damit er nicht ihr enttäuschtes Gesicht, ihre sich mit Tränen füllenden Augen sah, drehte sie sich um und wollte nur noch zur Tür hinaus. Doch in letzter Sekunde schoss es ihr durch den Kopf, dass sie es sich nicht leisten konnte, hier die Hochmütige zu spielen. Sie musste nach jedem Strohhalm, den dieser Mann ihr reichte, greifen. Sie brauchte ein Dach über den Kopf. Und so wie sie vom Aussehen her gehandikapt war, konnte sie noch nicht einmal unter die Decke eines Kerls kriechen.

Max Becker hatte wohl mitbekommen, dass sie verschwinden wollte, dass sie mit sich rang, wie sie sich ihm gegenüber gegen ihren Willen verhalten sollte. ´Sie steckt bis über beide Ohren im Dreck`, dachte er, ´nicht nur hier, sondern auch in Dortmund hat sie jede Menge ausgefressen`. Es wird ein Risiko, das er einzugehen gedenkt. Aber wenn man solchen Typen wie auch immer aus der Patsche hilft, werden sie willig und fressen einen erfahrungsgemäß aus der Hand.

„Könntest du dir vorstellen als Barfrau zu arbeiten?“

Jetzt war sie es, die überrascht wurde und nach geeigneten Worten suchte. „Soll das heißen, Sie wollen mich als Barfrau einstellen?“

„Das habe ich doch soeben gesagt.“

„Ja aber . . ., sehen Sie mich doch an, ich bin doch kein Aufreißer.“

„Und ich bin nicht blind. Also, willst du nun, oder nicht?“

„Ja“, kam es kaum hörbar von ihren Lippen, und misstrauisch wie sie nun mal von zu Hause aus war, überlegte sie, wo hier wohl der Pferdefuß stecken möge, denn irgendetwas führte er im Schilde, fragte sich nur was? Ja, und dann? Dann war da noch das Kind. Das konnte sie nun gar nicht gebrauchen. Und damit konnte sie ihm nicht kommen. Männer, und schon gar nicht in diesem Beruf, würden nicht bereit sein, sich mit solchen Problemen herumzuschlagen. Aber irgendwann musste sie es aus der Klinik holen. Es musste ihr etwas einfallen, nur jetzt nicht. Sie vernahm seine Stimme, sah in das hinter dem Schatten der Leselampe versteckte Gesicht und wiederholte:

„Ja, aber ich habe . . .“

Er unterbrach sie: „Ich weiß, was du hast, du hast kein Zuhause, du weißt nicht, wo du bleiben kannst. Also gut, Ich gebe dir hier oben ein kleines Zimmer, mehr eine Schlafstelle, aber fürs erste wird es wohl genügen. Geld kriegst du von mir nicht. Das musst du dir selber verdienen. Es gibt genügend Trinkgelder und außerdem erhältst du zehn Prozent Provision von den täglichen Umsätzen. Wenn du es geschickt anstellst, wirst du auf deine Kosten kommen. Aber das eine sage ich dir: fang nicht an, mich zu betrügen. Beim leisesten Verdacht fliegst du ohne Vorwarnung. Für den Ausschank ist Gerd, der Mixer, zuständig. Er mixt die von den Gästen über dich bestellten Getränke. Er wird dich einweisen und dir sagen, wo es lang geht. Versuche, mit ihm klarzukommen. Ich dulde keine Reibereien zwischen meinen Angestellten. Du wirst bald erkennen, dass du dich in einem Puff befindest. Die Damen, die hier frei arbeiten, nennen sich Tischdamen, neuerdings „Taxigirls“, und du hast die Aufgabe, alles zu bespitzeln, dir darf nichts, nicht die geringste Kleinigkeit in meinem Lokal entgehen. Du wirst mein sogenannter unauffälliger Beobachter werden. Ich verlange jeden Tag Deinen Bericht, und ich verlange, dass du absolut abstinent bist. Schaffst du das, ohne einen Tropfen Alkohol zu dir zu nehmen, hinter einer Bar zu sitzen? Wenn nicht, dann kannst du gleich gehen, dann hat sich das hier erledigt.“

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