Hannelore Wulff - Die Egomanin
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„Ach Max, wenn ich dir das erzähle, du glaubst es nicht. Ich hatte mich doch selbständig gemacht, das weißt du. Von meinem – und sie schaute sich um – hier verdienten Geld habe ich mir den VW-Bus, natürlich gebraucht, gekauft und für meine Zwecke entsprechend eingerichtet. Vom Feinsten sage ich dir, mit allem Pipapo, ich kann sogar da drin schlafen. Anfangs hatte ich ja auch Erfolg, die Kerle standen Schlange. In ganz Lüneburg und in den umliegenden Dörfern war ich bekannt. Aber dann – und das war mein Fehler, weil ich zu lange an den jeweiligen Orten war – wurde ich eines frühen Morgens geweckt, und als ich noch halb nackt die Tür aufmachte, standen unzählige bis an den Zähnen mit Mistgabeln, Forken, Sensen und was weiß ich nicht noch alles bewaffnete Weiber vor mir und wollten mich lynchen. Sie schrien, drohten mir und fingen schon an, den Wagen zu demolieren. Da habe ich es mit der Angst zu tun gekriegt und halb nackt, wie ich war, setzte ich mich ans Steuer und fuhr los. Gott sei Dank noch im letzten Augenblick, denn die waren schon dabei den Wagen umzustoßen. Ich war froh, davonzukommen; doch ich frohlockte zu früh, denn einige der Weiber waren mit ihren Fahrzeugen da und folgten mir. Mit Müh und Not entkam ich über Schleichwegen und hoffe, dass sie mir nicht bis hier gefolgt sind.“
Max hörte sich alles an und konnte ein Lachen nicht ganz verkneifen. Er stellte ihr das inzwischen mit Whisky gefüllte Glas hin und erwiderte:
„So nun trink erst mal, damit sich deine Nerven beruhigen und dann sage mir, wie es deiner Meinung nach weiter gehen soll.“
„Das ist einfach gesagt. Ich dachte mir, den Wagen irgendwo unterzustellen und wieder hier bei dir anzufangen.“
„Ich hätte da eine bessere Idee. Zumal der Schuppen hier nicht mehr so läuft wie früher. Leider tote Hose. Sicher hast du bereits das Kellerlokal nebenan bemerkt. Es gehört mir und ist quasi ein – wie es auch heißt – „Lumpensammler“. Wir machen morgens um 4 Uhr auf und schließen erst am späten Vormittag. Du könntest hier arbeiten, Freier gibt es genug. Die Damen, die in Scharen hier verkehren, können jedenfalls nicht klagen. Aber, wie gesagt, ich hätte da, zumindest für vorübergehend, eine andere Idee.“
„Und die wäre?“
„Du kennst doch Ella Bolle?“ „Das ist doch die Bucklige, die hier hinter dem Tresen gearbeitet hat?“ „Richtig, während du dich durch die Dörfer gebumst hast, hat sie es ziemlich weit gebracht. Heute ist sie Fachmaklerin für Hotel und Gaststätten. Ihre Kundschaft kommt aber überwiegend aus dem Rotlicht-Milieu. Doch, das ist eine andere Sache, darüber können wir später reden. Also es ist so: Ella sucht jemanden, der gewillt ist, in einem Fahrzeug wie das deinige nach Südfrankreich zu fahren, um einen Unfallgeschädigten nach Hamburg zu holen. Sie würde dafür genügend springen lassen. Du wärst vorerst von der Bildfläche verschwunden, und bis du wiederkommst ist Gras über deine Angelegenheit gewachsen. Was meinst du, würdest du das können?“
Margot tat so, als ob sie noch überlegen müsste. In Wirklichkeit war sie jetzt schon Feuer und Flamme. „Ich glaub schon“, war dann auch nur zögernd die Antwort, denn sie wollte so viel wie möglich für sich dabei rausschlagen.
„Wenn du den Verletzten, in den sie bis über beide Ohren verknallt ist, reibungslos nach Hamburg bringst, würde es dein Schaden nicht sein. Sie könnte dir sicher eine Kneipe zur Pacht besorgen, aus der du – und das traue ich dir zu – eine Goldgrube machen würdest. Schließlich bist du nicht mehr die Jüngste und das jetzige Gewerbe musst du so oder so bald an den Nagel hängen. Na, was denkst du? Ja oder nein?“
Margot verschluckte sich beinahe an dem Rest Whisky in ihrem Glas, denn von dem, was Max ihr jetzt vorschlug, hätte sie kaum zu träumen gewagt. Mein Gott, dachte sie, eine eigene verräucherte Kneipe mit Korn, Bier, Frikadellen und Soleier, in der besoffene Kerle und Weiber ihresgleichen verkehrten. Ein Traum. Sie schloss die Augen und flüsterte kaum hörbar: „Ja.“
„Also gut, dann werde ich Ella anrufen und fragen, wann es los gehen kann. Aber erst will ich mir deinen Wagen von innen anschauen und wenn noch etwas für einen Schwerverletzten umgebaut werden muss, werde ich mich drum kümmern.“
Recherche
Annette hatte es sich einfacher vorgestellt, nach dem Kind von Ella zu forschen. Sie hatte bei ihren Recherchen dort angefangen, wo Ella aufgehört hatte, im Krankenhaus. Telefonisch ging da gar nichts. Also machte sie sich auf und fuhr mit der Straßenbahn bis zur anderen Seite der Alster zum Allgemeinen Krankenhaus St. Georg. Absichtlich wählte sie die Zeit für Besucher und kam so ohne angehalten zu werden am Pförtner vorbei. Obwohl alles ausgeschildert war, war es nicht einfach auf dem riesigen Gelände die Entbindungsstation zu finden, zumal im Laufe der Jahre sich vieles verändert hatte. Nach etlichen Fragen von einem barackenähnlichen Bau zum anderen laufend, zeigte man auf ein großes, altes Backsteingebäude, in dem die Entbindungsstation untergebracht war. Und nach vielem hin und her, rauf und runter, der Fahrstuhl war kaputt, befand sie sich in einem büroähnlichen Raum, in dem weit und breit niemand zu sehen war. Und gerade als sie sich vor dem Zimmer auf einen Stuhl setzen wollte, wurde sie von einer um die Ecke kommenden Krankenschwester angesprochen. „Kann ich Ihnen helfen? Sind Sie Besucherin?“ „Nein, ich möchte nur eine Auskunft; aber vielleicht könnten Sie mir dabei behilflich sein?“ „Zwar bin ich nur die Vertretung der Oberschwester, aber wenn Sie mir sagen, worum es geht . . .?“ Annette nestelte an ihrer Handtasche und war sich durchaus nicht schlüssig, ob sie sich dieser Krankenschwester in ihrer Angelegenheit anvertrauen sollte, die ja auch nur in Vertretung hier arbeitete. Aber irgendwo musste sie ja anfangen, also gab sie sich einen Ruck und sagte: „Es handelt sich um eine Entbindung im Jahre 1946.“ Die Schwester begab sich in die als Büro eingerichtete Abseite und legte ihre Unterlagen ab. „Das ist lange her; haben Sie selbst damals entbunden?“ Die Art und die Stimme dieser Schwester klangen so vertraulich, dass Annette ihre anfänglichen Bedenken fallen ließ und außerdem wäre ja auch noch nichts Konkretes preisgegeben, also erwiderte sie entrüstet: „Um Gottes willen, nein, ich habe keine Kinder; aber eine Bekannte von mir hat mich beauftragt, nachzuforschen, ob . . .?“ Die Schwester ließ sie gar nicht erst ausreden und sprach in einem nicht mehr so liebenswürdigen Ton: „Gute Frau, nicht nur ich, sondern auch die Verwaltung wird Ihnen keine Angaben diesbezüglich machen können. Grundsätzlich ist es dem gesamten Klinikum untersagt über Entbindungen beziehungsweise Geburten Auskunft zu geben.“
Für Annette war das, was sie soeben zu hören bekam, von vornherein klar. Niemand, weder bei den Behörden noch in Waisenhäusern und schon gar nicht in Krankenhäusern würde sie auch nur annähernd Auskunft erhalten über eine, man kann schon sagen: Kindesaussetzung, die 16 Jahre zurückliegt. Im Gegenteil. Es könnte sogar möglich sein, dass der Schuss nach hinten losgeht, falls sie zum Beispiel beim Jugendamt auf jemanden stößt, der sich noch erinnern kann. Aber gab es 1946 überhaupt schon ein Jugendamt? Was hat Ella sich dabei gedacht, sie loszuschicken um nachzuforschen? Sie hat sich strafbar gemacht, das steht nun mal fest. Das weiß sie auch. Deshalb hat sie all die Jahre nichts unternommen. Aber warum auf einmal jetzt? Und dann noch anonym? Weil sie feige ist. Weil sie einen Jungen haben möchte, den andere bereits erzogen haben und der ihr später zum Vorteil sein könnte. Immer dasselbe bei Ella Bolle. Menschen, mit denen sie Umgang hat, müssen von Nutzen sein. Annette nahm die Straßenbahn, um zurück in die Willistraße zu kommen.
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