Jens Zielke - Die Freistaaten

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Der Brexit war nur der Anfang.
Deutschland in der nach Merkel-Ära.
Das Auftauchen des charismatischen Adrian Benedikt von Carstheim auf der politischen Bühne verändert alles.
Das Unmögliche scheint sich zu verfestigen.
Bundeskanzler Andreas Schindling steht vor einer doppelten Zerreißprobe.
Er muss die beginnende süddeutsche Sezession bekämpfen und ein durch den Brexit geschwächtes Europa einen.
Zusätzlich mischt sich noch ein geheimer Wirtschaftsbund ein, der die Fäden in der Hand zu halten scheint.
Die Kolonialkammer verfolgt ihre eigenen Interessen, die bis in die Kaiserzeit zurückgehen.

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Inhaltsverzeichnis

Die Freistaaten Die Freistaaten Erstes Buch „Deutschland“ Bis auf die historisch erwähnten Personen ist die Geschichte des Buches frei erfunden. Die Handlung beruht einzig auf fiktionaler Gedankenfreiheit. Die Personen sind nicht real. Für meinen Vater und meine Mutter. Sie haben immer an das Buch geglaubt. Der Verlust des Wohlstandes verändert alles. Im Fahrwasser dieser Veränderungen befinden sich aber immer radikale Ideen. Adrian Benedikt von Carstheim

Prolog

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

Epilog

Glossar

Über den Autor

Die Freistaaten

Erstes Buch

„Deutschland“

Bis auf die historisch erwähnten Personen ist die Geschichte des Buches frei erfunden. Die Handlung beruht einzig auf fiktionaler Gedankenfreiheit. Die Personen sind nicht real.

Für meinen Vater und meine Mutter.

Sie haben immer an das Buch geglaubt.

Der Verlust des Wohlstandes verändert alles. Im Fahrwasser dieser Veränderungen befinden sich aber immer radikale Ideen.

Adrian Benedikt von Carstheim

Prolog

Die plötzliche Atemnot riss den Hofheimer Finanzbeamten Klaus Best aus dem Schlaf.

„Guten Morgen.“

„Krrch“, ächzte Best. In Panik versuchte er, nach der Schlinge zu greifen, die um seinen Hals lag. Er konnte sich aber nicht rühren. Seine Arme steckten unter der enganliegenden Bettdecke fest.

„Lass es, hat eh keinen Sinn.“ Der Mann mit der Skimaske, der sich über ihn beugte, zog die Schlinge enger.

Tonlos stöhnte Best auf und kurz bevor er in das Dunkel des Todes abtauchte, sah er eine zweite Skimaske.

„Du hattest deinen Spaß.“

„Zu einfach, um Spaß zu haben“, war das Letzte, was Best in seinem Leben hörte. Das Letzte was er indes spürte, war sein steif werdender Schwanz.

„Weiter nach rechts“, sagte Schröder Eins angewidert. Er kniete in dem Schrank, in den sie Bests Leiche gehängt hatten und mit dem Unterarm hielt er den toten schwabbligen Körper von sich.

„Ein schwerer Brocken.“ Wie verlangt drückte Schröder Zwei den Leichnam nach rechts, zeitgleich zog Schröder Eins an einem Strang. „Na also“, sagte er zufrieden, als die Füße der übergewichtigen Leiche vom Boden abhoben und in der Luft baumelten.

„Wer kam eigentlich auf den Einfall, ihn so aufzuhängen?“ Befreit vom Gewicht der Leiche richtete Schröder Zwei sich auf und, um Platz für seinen Kopf zu schaffen, schob er die leeren Kleiderbügel nebst Hemden und Jacken ins Dunkle des Wandschranks.

„Zero“, murmelte Schröder Eins.

„So viel Fantasie hätte ich dem Alten nicht zugetraut.“

„Unser übergenauer Finanzprüfer hat häufig das Haus der Herrin Nadja besucht. Das brachte Zero auf die Idee, ein Unglück bei einem lebensgefährlichen Selbstbefriedigungsakt vorzutäuschen“, erklärte Schröder Eins den ungewohnten Aufwand.

„Der Ständer macht es glaubhaft.“

„Ja unglaublich, was für ein geiler Bock. Wer bekommt schon im Todeskampf einen Harten.“

„Wie hat er es überhaupt geschafft unseren Zorn auf sich zu lenken?“ Schröder Zwei schüttelte sich. Er hatte eine Vielzahl von Menschen im Namen der Kolonialkammer getötet. Bests Ableben war aber neu. Im Allgemeinen töteten sie nur wichtige Männer und Frauen.

„Ein Zahlendreher. Die Kosten für Kabul sind über ein offenes Konto geflossen und er hat zu seinem Pech nachgeforscht.“ Schröder Eins brachte mit fliegenden Händen Ordnung in das Seilkonstrukt, das den Schrank wie ein Spinnennetz durchwob.

„Und wer ist für diese Schweinerei verantwortlich?“

„Keine Ahnung.“

„Na ja, egal.“ Schröder Zwei legte einen Finger auf die Schlinge. „Scheint zu passen.“

„Ja, er hängt gut.“ Schröder Eins packte das vor seinem Gesicht pendelnde Seilende und durch Bests stark behaarte Beine wickelte er es um einen kleinen Pfosten.

„Hält“, stellte er nach einem prüfenden Ruck fest. Der Rest des Abends war Routine.

1.

19. SEPTEMBER | ZWEI TAGE BIS ZUR BUNDESTAGSWAHL | Bamberg

Klaus Leutner schielte auf seine Uhr. Sie waren spät dran. Er drückte die Gartentür in die Schließe und überlegte ob dieses Gespräch, trotz der Uhrzeit, so gut verlaufen würde wie die übrigen. Leichtfüßig lief er bei diesen Gedanken durch Harchingers hübschen Vorgarten.

„Schnappen wir uns die nächste Seele“, sagte er beim Erreichen der Rosenbeete.

„Harchinger ist leichte Beute“, antwortete Klein, der voraus gelaufen war und die Klingel betätigt hatte.

„Schauen wir mal.“ Leutner stellte sich neben Klein vor die Haustür, die in diesem Moment von einer braunhaarigen Frau Ende zwanzig geöffnet wurde.

„Guten Tag Frau Harchinger. Mein Name ist Klaus Leutner und das ist Herr Ludwig Klein. Wir müssten ihren Mann sprechen.“

„Wissen Sie wie spät es ist?“ Die hübschen Gesichtszüge von Harchingers Frau verzogen sich.

„Ja. Und es tut uns wirklich leid, dass wir Sie so spät stören.“

„Mein Mann spielt gerade mit den Kindern und im Allgemeinen hat er nicht viel Zeit für Sie.“

„Ich verstehe.“ Leutner lächelte schleimig. „Wären Sie trotzdem so nett, ihrem Mann diese Karte zu übergeben und ihm auszurichten, dass es wichtig ist?“ Leutner zückte eine blau-weiße Visitenkarte die mit dem bayrischen Löwen verziert war. S chönes Bayern e.V. prangte in goldenen Lettern auf der Karte. Harchingers Frau nahm ihm die Visitenkarte aus der Hand und wie schmutzige Pornografie hielt sie die Karte vom Körper weg. Leutner beobachtete die Reaktion gelassen. In den gebildeten Teilen der Bevölkerung war ihr Verein, dank schlechter Presse, unbeliebt.

„Ich muss Sie um einen Augenblick Geduld bitten.“ Harchingers Frau lehnte die Tür an und verschwand im Haus. Sie wollte die Entscheidung über den Verbleib der Männer ihrem Ehemann überlassen. Den Flur entlang ging sie ins Wohnzimmer. Ihr Mann lag auf dem Boden vor einem halbfertigen Playmobilschloss. Die Kinder saßen um ihn herum und halfen ihm beim Erbauen eines Wehrturms, voller Eifer steckte er eine Fahne, die er den Kindern geklaut hatte, in den Turm.

„Du hast Besuch.“ Genervt hielt sie die Visitenkarte hin.

„Was wollen die denn von mir?“

„Woher soll ich das wissen. Mach schnell, die Kinder müssen ins Bett.“

„Ich beeile mich.“ Harchinger sprang auf. Sein rechtes Knie berührte dabei den Turm. Der fiel um und kugelte gegen eine weiß gepanzerte Spielfigur, die auf einem Pferd saß. Trickfilm-gleich bäumte sich das Pferd auf die Hinterbeine.

„Bin gleich wieder bei euch.“

Durch die halb geschlossene Tür bekamen Leutner und Klein mit, dass Harchinger unter den Protesten seiner Kinder auf die Haustür zuschritt.

Von höchster Vereinsebene waren sie beauftragt worden ihn auf ihre Seite zu ziehen. Harchinger war der Prototyp eines politischen Aufsteigers. In seiner Partei war er außerordentlich beliebt und selbst die gegnerischen Kollegen zollten ihm, für sein ehrliches Auftreten, ihren Respekt. Seine Figur war schlank und seine schwarzen Haare waren meist kurz geschnitten. Von Natur aus war er mit einer tiefen Bräune gesegnet.

„Sie wollen mich sprechen?“

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