Joerg Kemp - TROST
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Viele Autos waren schwarz, meistens firmeneigene Fahrzeuge, die mit ihrer geschmackvollen Uniformität genau jene konnotierten, welche darin saßen. Neuerdings erfreuten sich aber auch bunt lackierte, fahrende Bilder zunehmender Beliebtheit. Esching deutete mit dem Finger auf eines. „Moving pics nennt man die“, sagte er. Meist schmiegten sich Frauenhände um solch sportliche Lenkräder. Man sah wenige deutsche Standard-Modelle neben der reichhaltigen Palette marktbeherrschend asiatischer Limousinen. „Das da“, der Kundige zeigte auf ein abstrus wirkendes mattschwarzes Fahrzeug, das ist ein Crace, sieht aus jedem Blickwinkel anders aus, siehst du, irgendwie kubistisch. Und das da“, ein eierweißer Sportwagen rollte vorbei, „das ist ein Flash, jetzt sieht’s ganz normal aus, aber bei zunehmender Geschwindigkeit wird’s immer stromlinienförmiger.“ „Normal?“ „Für dich scheint das Automobil an sich schlichtweg ein Wunder zu sein, entsprechend schaust du nämlich aus der womöglich zweitausend Jahre alten Wäsche, haha.“ Er rückte seine Brille zurecht. Als Jesus diese auf seine naiv eindringliche Weise betrachtete, nahm Esching sie ab, hielt sie Jesus hin. „Eh ...“ „Oh“, machte der. „Ja, oh. Is kein Fensterglas, ganz normale Brille.“ Jesus setzte sie behutsam auf seine Nase. „Brillle.“ „Was sonst.“ Der Fremde runzelte die Stirn, nahm die Brille ab, blinzelte, gab sie dem Eigentümer zurück. „Ach so, ja, damit kann man, wenn man schlecht sieht, je nachdem, ob man kurz- oder weitsichtig ist, also, man kann wieder ganz normal sehn. Ohne Brille bin ich aufgeschmissen.“ Der Heilige lachte. „Manche haben auch,“ er hielt das Gestell in der einen, zeigte mit dem Finger auf seine Pupillen, „hier, im Auge, auf dem Auge eine Haftschale, sozusagen unsichtbare Brille, hat den gleichen Effekt. Und wer sich’s leisten kann“, fügte er hinzu, „lässt seine Augen lasern, das ist so’ne kleine Operation am Auge, auf der Netzhaut, kann man sich als so eine Art elektrischen Strahl vorstellen, dann benötigt man weder Brille noch Haftschalen.“ „Oh.“ „Oh-oh, ich seh schon.“ Jesus schickte einen neugierigen Blick in Richtung Eschings Schuhe. Der Besitzer hob die Augenbrauen und stöhnte. Der Verkehr nahm zu, auf den Straßen und Gehwegen flatterte buntes, lautes Treiben, und die Passanten stoben wie Fliegenschwärme in alle Richtungen. „Du fragst dich, wo die alle hin wollen. In die Loffs, ihre Offices, Büros, Geschäftsräume, Arbeitszimmer. Früher, so lange ist das noch gar nicht her, da standen hier überall Wohnhäuser, alles weg. Nur da hinten, sieht man von hier aus nicht, das Seniorenheim, Neubau, sieht aus wie alle andern hier, das Altenheim, sinniger Weise Greys genannt, das graue Heim, das hat sich - wenigstens als solches, als Institution - behaupten können, natürlich im neuen Steria-Outfit, für Normalsterbliche aber unerschwinglich, vermute mal, dass die Mama irgendeines der Bosse hier, also der Finanziers, der Geldgeber für dieses ganze Tamtam, dass die da inhaftiert ist.“ „?“ „Spass, meine, dass die da einsitzt, nein, also wohnt quasi. Schaut aus dem Fenster auf die hoch aufschießenden Mahnmale architektonischen Trotzes.“ „?“ „Der Ausblick, den sie da hat, nicht eben erbaulich, wie ich finde, also ich möchte da nicht ...obwohl, wozu rausschauen.“ Mit einer Geste seiner Hände, die in halber Ausführung abbrach, da sie auf Jesus zeigte, diesen aber nicht zu beschämen gedachte, kombiniert mit einem leichten Anheben sowohl der Schultern als auch der Augenbrauen, gab Esching einem seiner Kollegen zu verstehen, dass er noch ein Weilchen mit dieser außerplanmäßigen Tätigkeit beschäftigt sein werde. Die Schuhputzer, Scheibenputzer, Autowäscher, Getränke-, Sandwich-, Zeitungs- und Süßigkeitenverkäufer gingen derweil routiniert ihrem Tun nach, ohne den Fremden weiter zu beachten.
Anton Esching nahm das Brot, das er auf einer Box abgelegt hatte, um den Rest zu verzehren. Eine Fliege setzte sich auf den Rand, als er eben hineinzubeißen beabsichtigte. Er verscheuchte sie und nahm einen herzhaften letzten Bissen. „ D i e s e s F l i e g w e s e n “, fing der Mann, der sich Jesus nannte, an, „ob es auf einer Scheibe Brotes sitzt oder an einer Decke, es fällt nicht hernieder, ob es wacht oder schläft, es fiele dem Fliegwesen im Traum nicht ein abzustürzen, nie hat man ein solches Wesen taumeln sehen, darob es sich nicht mehr hätte halten können.“ „Alle Achtung! Wenn du eben noch kaum ein Wort hervorbringen konntest, dann war das jetzt das erste Wunder, mein lieber Schw... Die Fliege, ja, das ist klar“, sagte er, nicht recht begreifend, worauf der andere hinaus wollte. „Glaubst du, dass ich übers Wasser gewandelt bin?“ „Woher weißt du, dass du ...?“ „Ich meine, diesen Gedanken eben bei dir gesehen zu haben.“ „Mh, ja, also, also, ok, ja, tatsächlich, also zumindest glaube ich, dass Jesus das getan hat. Ob du das bist, das wage ich allerdings immer noch zu bezweifeln.“ „Wie hat denn Jesus das tun können, was ist deine gedankliche Bezüglichkeit?“ „Eh. Na ja, er konnte es halt, er war Jesus, der Sohn Gottes ...“ „Er hat es gekonnt“, fiel der eine dem andern ins Wort, „weil er es gemacht hat wie dieses Fliegwesen: Er war sich dessen sicher, für ihn gab es nicht den geringsten Zweifel, so wie es für die F l i e g e keinerlei Zweifel an ihrer natürlichen Fähigkeit, an der Decke entlang zu spazieren, gibt.“ „Aber wissenschaftlich betrachtet ... Mh. - Ich muss mich nun mal an die Arbeit machen, sonst müssen die andern ... Da die Cases“, er zeigte von links nach rechts auf die silbernen Behälter, „das ist die Kühlbox, mit 1a Strom versorgt von H6H, dann da sind Klamotten drin, da auch, da so dies und das, da unser Handwerkszeug, und in der da rechts so Dinge für den täglichen Bedarf, auch der Kaffeekocher, funktioniert ohne Strom, wenn du ...“ Jesus winkte ab. „Ich gedenke euch ein wenig zu betrachten.“ „Tja, mach das!“ Anton Esching nahm seine Utensilien, machte einen Schritt in Richtung seiner Kollegen, blieb stehen, wandt sich erneut an Jesus. „Das mit dem Auto und all dem Zeug, das du anscheinend noch nie gesehn hast“, bohrte er, „ich meine, wenn du der von vor 2000 Jahren bist, du würdest, wenn du vor 2000 Jahren gelebt hast und jetzt in diese Welt, dieses Chaos, dieses verrückte Heute geworfen würdest, ha, du würdest sofort den Verstand verlieren, augenblicklich, das hielte nichma Jesus aus, muss ein, eh, dermaßen krasser Unterschied sein, wird mir schwindelig, wenn ich nur daran denke.“ „Entschuldige“, unterbrach Jesus, „die Situation bedarf meiner Gewöhnung, das ist wahr. Aber ich naturalisiere schnell. Für mich ist alles neu. Ich bin plötzlich, unvermittelt hier.“ Wollte er den anderen zum Narren halten? „Wie, was?“, fragte der. „Plötzlich? Soll das heißen, du bist jetzt einfach so, plumps, vom Himmel gefallen quasi? Ich meine, he, man wird normalerweise geboren, man taucht nicht mit ... wie alt, sagst du, bist du? ... mit, mit Fünfzig, mit über Fünfzig einfach so auf, he, mit grauen Haaren und, übrigens hast du schlechte Zähne, und dir fehlt da einer, und da, also, he, man hat doch eine eine Mutter, wenigstens eine Mutter, he!“ Er sah zu den andern hinüber, die am Außenoval des Rondells ihrer Arbeit nachgingen. Der eine drückte einem Mann eine Zeitung - die großlettrische Kriegsbemalung lautete "Todesvirus aus Gondwanaland" -in die Hand; ein anderer gab einer jungen Frau, die ihren Arm aus dem Wagenfenster streckte, zwei Erfrischungsriegel; ein dritter wischte einem älteren Herrn, der naturgemäß in Eile war, rasch mit einem Tuch über die schwarz glänzenden Schuhe; ein vierter war dabei, die Frontscheibe eines Subtile, der auf der Freifläche geparkt hatte, zu reinigen. Jesus lächelte. „Soll das eine Antwort sein? Damals hat Jesus“ -Anton setzte den Namen mit Hilfe seiner Gliedmaßen in Anführungszeichen - „wenigstens Eltern gehabt, man kann doch nicht mit ... über 50, ohne jegliches Vorleben, plötzlich vom Himmel fallen.“ Der Gemeinte war nicht aus der Reserve zu locken. „Was wirst du denn den Leuten erzählen, das kauft dir doch kein Mensch ab, is ja noch unglaublicher als die unbefleckte Empfängnis“, rief er, schon auf dem Weg zu den Kollegen, hinter sich zu dem nun in sicherem Abstand stehen gebliebenen Jesus. Mit einem Gefühl aus Ungläubigkeit und Neugier ging Anton Esching seinem Handwerk nach. Der weißhaarige Fahrer eines Felice der Marke Fiat bat um einen Außen-Full-Service, Waschen, Reinigen, Polieren. Ein eingespieltes Team von vier Männern fiel über die seitlich abgestellte Limousine her, während der Besitzer am Steuer saß und die U-Post überflog, wozu ihm knapp vier Minuten Zeit blieben, bevor einer ans Fenster klopfte, aus dem anschließend ein Geldschein den Besitzer wechselte. Zeitung, Geldschein undsoweiter, das waren alles Dinge, die man sich leisten können musste. Geld war so teuer wie noch nie. das Leben war so kurios wie noch nie, so fremd wie noch nie, zumindest anders, sehr sehr anders, verglich man es mit dem vor 30 oder 40 Jahren. Als der Wagen sich mit einem leisen Schnurren wieder in den Verkehr eingeordnet hatte, sagte Esching in die Runde: „Arme Schweine sind wir. Sind wir arme Schweine?“ „Was’n mit dir los?“ „Hätte mir das damals ..., meine, du hast doch auch Abitur, hättst du gedacht, dass du mal auf der Straße landen würdest, solche Typen kannte man vom Hörensagen, aus dem Fernsehn, aber nich persönlich. Mann!“ „Das hatten wir doch alles schon mal.“ „Ja, aber dass ausgerechnet wir ...“ „Wir sind“, meinte der andere, „eine eigene Gesellschaft, eine vom Rand her sich ausbreitende Masse.“ „Und arme Schweine.“ Einer klopfte ihm auf die Schulter. „Sentimentale Anwandlung. Hat das was mit“ - er deutete mit dem Kopf auf den Fremden - „dem da zu tun?“ Er winkte ihn herüber. „Anton sagt, wir sind arme Schweine, stimmt das?“ Einige dieser Gruppen waren dazu übergegangen, so etwas wie Straßenkarneval aufzuführen, traten als Piraten oder Marsmenschen auf. Am Staufer gab es die ZooZoos, eine gemischte Truppe, verkleidet als wilde Tiere. Im Süden, am P-West, befanden sich die Stars, die sich in aufwendigen Kostümen und Make-ups darin gefielen, Größen des Show-Biz zu imitieren. Anderswo gab es eine Engelgruppe, die sich nur aus weiblichen Mitgliedern rekrutierte; dort eine Fantasie- und sogar eine südamerikanische Tanzgruppe, Gringo, die zu entsprechender Musik eine regelrechte Show hinlegte. Die Männer am A.H.-Platz kamen in dieser Enklave des Wohlstands, in der sie - aus welchem Grund auch immer - geduldet, wenn nicht gefördert wurden, ganz ohne irgendein Tamtam aus, Tagesverdienst pro Mann und Nase 20 Euro, samstags und sonntags nahezu Null, im Monat ein erkleckliches Sümmchen von 400 Euro, rechnet man noch Theaterkarten, Krawattennadeln und anderen Tand, den man in bare Münze umsetzen konnte hinzu, kam man pro Nase vielleicht auf 450, davon ging allerdings noch einiges ab, sodass einem jeden von ihnen durchschnittlich letztlich etwa 400 Euro am Monatsende übrig blieben. 400 Euro!, wo ein 250grammPaket Butter schon 20 Euro kostete. Aber wer aß schon Butter! Das Geld wurde hauptsächlich für die Ernährung aufgewendet, sowohl die eigene als auch die der verwandten und befreundeten Personen. So mühsam es verdient wurde, so schnell versickerte es auch wieder. Allein die Lebensmittelpreise - mochte man auch noch so billig einkaufen - sorgten für stetige Ebbe in der Kasse. Strom, Wasser, Kleidung etcetera verlangten also, Billigstes zu billigen. „Es gibt“, erklärte Esching an den Neuen, der nur große Augen machte, gewandt, „Menschen, Frauen und Männer, von den Kindern gar nicht zu sprechen, denen geht es viel viel schlechter als uns, unvorstellbar schlecht, die meisten haben keine Arbeit, erhalten keine Unterstützung. Viele leben in einer Art Höhle, Hölle, wenn du mich fragst, in Käfigen, in Dachverschlägen, in der U-Bahn, unter Brücken, an irgendwelchen Ecken im Freien. Die wenigsten von denen verdienen etwas, verdienen, wenn überhaupt, ein paar Euro am Tag, zu wenig zum leben, zu viel zum sterben. Die meisten haben gar keine Arbeit, null Geld. Wir geben jeder einen Euro täglich an die CPO, Cage-peopleorganisation, die diese Leute unterstützt.“ Der Applaus blieb aus. Stattdessen schien der Blick des Fremden zu sagen, dass das nicht genug sei. „Vergleichsweise sind wir tatsächlich auch nur arme Schweine,“ verteidigte Esching sich, „nehmen ja hier nicht viel ein; wenn wir was abgeben, ist das schon verdammt großzügig, aber wer bist ...“ „Lass ma, Thomas! Wir tun, was wir können.“ „Jeden Tag?“ „Der kann ja reden.“ „Jeden Tag, den Gott erschaffen hat, stehn wir hier, ja. Natürlich nich an den Wochenenden, da is ja nichts los, tot hier, abgesehn von den Wachleuten, den patrouillierenden Securities und den zu Wachsfiguren erstarrten Portiers. Schnorrer, Hausierer und Bettler ham schon wochentags hier nichts zu lachen, so sich denn mal über Umwege einer in den Sektor verirrt, da verstehn die Sicherheitsleute keinen Spaß, an den Wochenenden allerdings ist die Gegend gänzlich ausgestorben, bis auf uns, also zwei von uns -und die Alten vom Brooch Weg, die allerdings im Durchschnitt nahe dran sind.“ Von Staatsseiten beziehungsweise Stadtseite beziehungsweise behördlicherseits ließ man all diese Gruppen in Frieden, verlangte keine Anmeldung, keine Abgaben, solange sie Staatsangehörige der U.S.E. waren, solange sie einen Wohnsitz nachweisen konnten, solange sie friedlich waren, damit sie eben dies blieben. Nur nicht noch mehr Randalierer und Demonstranten und Bombenwerfer, die ihrem Unmut Luft zu verschaffen suchten. Man ließ den Leuten diese kleinen Jobs, dies Von-der-Hand-in-den-Mund-Leben, damit sie nicht aufstanden und sich beklagten wie die anderen, die gar nichts hatten und aus lauter Verzweiflung Autos in Brand steckten, Schaufenster einschlugen, Läden plünderten, Kaufhäuser in die Luft sprengten oder sich von Dächern stürzten. Das alles war an der Tagesordnung. Das Leben war unglaublich brutal. Die untere Gesellschaft war abgespalten von der oberen. Viele der Peons hatten gedacht, wenn sie das, was sie verdienten, zusammenhielten, dann könnten sie den Schritt schaffen, die Leiter hochklettern. Aber es ließ sich nichts sparen, hier nicht und dort nicht und nicht heute und nicht morgen, es war keine Besserung abzusehen, und die Besitzer der anderen Welt gewährten keinem Außenstehenden Einlass: Geschlossene Gesellschaft, jetzt war sie da, wenn auch ganz anders, ganz unphilosophisch trist, äußerst unschön. Und es gab keine Leiter mehr. Wer unten war, der blieb auch dort. Das Lächeln der Menschen war zu einem seltenen Pfand des Lebens geworden. „Thomas“, sagte Anton Esching zu seinem Freund, während sie sich um einen alten Bentley kümmerten, dessen Besitzerin, eine Frau mittleren Alters und Grécoschen Aussehens, die infolge dessen mit Madame angesprochen wurde, ausgestiegen war, „ich kann mich heute nich konzentrieren. Er sagt, er sei Jesus, heißt nich nur so, is es auch, meint er.“ „Blödsinn.“ Der Blödsinn schaute mit einem Grinsen auf den Lippen auf alles und jedes. „Gottes Sohn, soll das doch wohl heißen.“ „Ein Verrückter.“ „Aber irgendwas Faszinierendes, also, weiß auch nich, klar is das verrückt, aber irgendwie fühl ich mich plötzlich - beschenkt.“ „Du bist auch verrückt.“ „Klar is das nich die sunny side of the street hier, wenn man’s mit früher ..., aber, wir haben uns hineingefunden ...“ „Und finden nich mehr raus.“ „Quatsch, es geht uns doch gut, allem Anschein zum Trotz geht’s uns doch gut, oder? Brauchen wir Luxus? Braucht irgendwer Luxus?“ Jesus’ Blick schien plötzlich ins Mitleidige gekehrt. Die Schatten wurden kürzer. In der Ruhepause zwischen den ersten beiden Verkehrsschüben dösten die Männer vor sich hin. Jesus saß etwas abseits am linken Rand der Gruppe, hatte den Kopf gesenkt, die Augen geschlossen. Der Gitarrenspieler improvisierte Peter Greens Albatross. Einer der Männer, mit einer dicken Brille und noch dickeren Gläsern bewaffnet, die er sich jetzt auf den fast kahlen Kopf geschoben hatte, fragte den, der am ältesten aussah: „Wolfram, willste den nich ma fragen, meine, willste dem nich ma bescheid stoßen, dass wir hier kein’ mehr brauchen könn’!?“ „Scheint zu schlafen. Hält sich für Jesus. Lass ihn mal.“ „Und ich halte ihn für’n ganz ausgebufften ...“ „Pscht!“
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