Joerg Kemp - TROST
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Die Dinge waren, schien es, unverrückbar an ihrem Platz, während das Leben der kleinen Randgruppe verrückt zu spielen begann. Von Tag zu Tag - die eigentlichen Tätigkeiten der Gruppe rückten allmählich in den Hintergrund - kam irgendetwas näher, oder man näherte sich an irgendetwas, das - das war so offenkundig wie obsolet - das Leben auf den Kopf stellen würde, geradeso wie das Innere des Fork-Buildings, leicht und unvorstellbar anders. Anton Esching und sein Freund Wolfram Walther standen im Schatten des untergehenden Tages wie Friedrich und Friedrich, wobei der ältere den Großen und der andere entsprechend den Maler vorstellte. Ein grasgrüner Reinigungswagen, ein sogenannter Collection-Truck, auf dem ein wie selbstgemaltes, orangenes I’M CLEAN prangte, summte auf einem Luftkissen heran, hielt kurz an, ein Mann in weißem Overall mit Mundschutz entsprang dem Wagen, um den Müll der Freunde einzusammeln und im Heck des Wagens zu verstauen, fuhr einmal ums Rondell und setzte -nicht ohne irgendetwas auszuscheiden, was wiederum sämtliche Miniaturlebewesen davon überzeugen sollte, dass es besser gewesen wäre, nicht hier vorbeigeschaut zu haben oder - alternativ - sich mittels eines tiefen Atemzugs für immer zu verabschieden -seinen Weg die Hanseatic hinunter in entgegengesetzter Richtung fort. „Mir scheint, ich müsste tausend Fragen stellen, doch gleichzeitig, und ohne dass ein Wort fällt, ist mir klar, dass alle Antworten bereits gegeben sind, weil, was was mich selbst anbetrifft, kein Zweifel an der Identität dieses Wesens besteht. Mir ist, mir ist, als seien wir aus der lethargischen Finsternis ins lebendige Bild des Lebens belichtet worden.“ „Hört sich ja geradezu biblisch an, ins lebendige Bild des ...“ „Du spürst doch auch, dass unser Tun von einer Leichtigkeit getragen wird, der Funke allenthalben überspringt - oder?“ „Gewiss.“ „Es gibt da einen Mann, der sich Jesus nennt, der stellt sich mitten auf die Kreuzung, fängt zu reden an, von Liebe, und dass alles eines ist, erst denkt man, das’n esoterischer Spinner, aber plötzlich hab ich Tränen in den Augen, stell dir vor, das, was ich was ich anfangs für so eine Art Schlagertext gehalten habe, betrifft plötzlich mich, haut mich um, womm, die himmlische Botschaft, der Mann da, das ist Jesus, ich versuche mir zu sagen: halt, stopp, du bist der und der, betrachte es mal nüchtern, es ist der Soundsovielte, soundsoviel Uhr, ich kneife mich, will mich beruhigen, aber ich bin ja ganz ruhig, und ich bin alles was ich anfasse, alles was ich sehe, alles was ich denke, und ich bin, wie soll ich sagen, in einer unvorstellbaren unvorstellbaren Fülle, und in einer unglaublichen Weite, und in einer unendlichen Dankbarkeit.“ Der andere nickte bewegt. Freilich hatte es sich bald herumgesprochen, dass ein Mann namens Jesus, der noch dazu von sich selbst behauptete, eben jener zu sein, mittags und gegen 15 Uhr nachmittags eines jeden Tages an diesem Ort zu predigen pflegte, und sie kamen in Scharen, in Scharen, um den merkwürdigen Mann zu sehen und ihm zu lauschen oder einfach ihre Neugier zu befriedigen. Die Polizei tauchte in Form eines Mannschaftswagens, der im Gewühl stecken blieb, auf. Eine Horde schwer bewaffneter, vermummter Beamter schlug sich, unter Einsatzleitung eines drahtigen Vorgesetzten, durch die brennenden Büsche aus Autos und Menschen hin zum Mittelpunkt des Geschehens, welches ob der unkontrollierten Masse und der damit verbunden Wahrscheinlichkeit eines zügellosen Chaos, in den Augen der Obrigkeit den Namen Ausschreitung durchaus verdiente und somit zum Einschreiten einlud. Der geistesgegenwärtige Klaus schnappte sich sein Arbeitszeug, seifte rasch einen Wagen ein - während Jesus hinter einen anderen geschoben wurde - und verkündete: „Damen und Herren! Das ist neu! Neu, neu, neuer hähä geht’s nicht!“ Tat, als sei sein Schwämmchen die neue Wunderwaffe im Kampf gegen den Staub der Zeit, der nichts anders vorhabe, als den Lack der Herzallerliebsten zu zerkratzen. „Dieser Schwamm, Ladies and Gentllemen, birgt das Geheimnis des Lebens: die Liebe. Dieser Lovesponge ...“ Die Leute lachten, die bemitleidenswerten Beamten zogen wieder ab, und alle gingen unbeschadet ihrer Wege. Die jungen Damen des ENTER spazierten also auf eine keck dramaturgisierte Weise, der nur Klaus, da er in der Fixierung der dem Objekt seiner Begierde in seinen Augen anhängenden Zeitlosigkeit verharrte, die Schönheit Wilsonscher Zeitlupe abgewinnen konnte, hinüber zum VuQ, wo sie es sich im Garten des Mandler, einem zeitgenössischen In-Restaurant, kommod zu machen beabsichtigten, während die Männergruppe wahrlich andere Sorgen hatte. Klaus Jolitz fand Jesus’ Hand auf seiner Schulter, hüstelte. „Ich nehme an, du hast keinen Ausweis“, sagte Anton Esching zu seinem neuen Meister, auf selbigen zutretend. „Wir können jetzt!“, rief Ludwig Maaßen, der sich neuerdings von seiner heiteren Seite zu zeigen wusste, herüber. Jesus schüttelte den Kopf, dann ging er hinüber zum Frisörsalon, der aus einem Flightcase-Hocker bestand sowie aus dem das Messer wetzenden Frisör, dem schnellsten Cutter der Welt, wie er sich selbst vorstellte „Brauchst einen“, rief Anton, trat dann selbst zu dem Kreis der Schaulustigen -die Männer bildeten ein neugieriges Grüppchen, postierten sich, ein genüssliches Lächeln aufgesetzt, um die Attraktion des Tages. „Siehst gleich menschlicher aus“, wusste der Barbier zu scherzen, tauschte das Messer gegen die Schere, während Jesus auf dem Flightcase Platz nahm und die Augen schloss. Esching kratzte sich an seinem Schädel. Ludwig Maaßen benutzte einen neumodischen Rasierapparat. „Geschenk eines gewissen Herrn Meyerbeer, seines Zeichens Chef im braunschen Konzern. Hat er mir eines Tages, als ich Peter gerade eine Schnellrasur auf die altmodische Weise verpasst habe, mit den Worten »Habe genug davon« und dem, da ich wohl wie angewurzelt dastand, Zusatz »Sie können’s doch gebrauchen«, den Apparat samt einer Visitenkarte überreicht. Im Davonfahren rief er noch: »Und empfehlen Sie mich weiter!« Eigentlich mein Spruch.“ Er, Meyerbeer, war Mitte Fünfzig, zum zweiten Mal verheiratet, hatte 2 Kinder aus erster Ehe, einen Nachzügler mit seiner jetzigen, elf Jahre jüngeren Angetrauten und bewohnte eines der Hightech-Häuser am vornehmen Leuchtberg zwischen Louxon und Menhir. Sein Arbeitsort lag in der obersten Etage des braunschen Knight-Towers, so genannt wegen seiner ihm innewohnenden Kunstwerke, welche allemal um das Thema Ritter und damit verbundene Attribute kreisten, gegenüber des H6H, also auf Visierhöhe mit Hoffmann Junior. Der Mann, Meyerbeer, der eben von einem Breakfast-for-one kam - er hatte sich das Neuroth, in Terenz, D 15, ein im französischen Stil des 19. Jahrhunderts gehaltenes Café, welches sich darauf spezialisiert hatte, jedem Gast ein auf ihn zugeschnittenes kreatives Ereignis, ein Crévent zu kredenzen, nachdem es vom Maître ad hoc komponiert worden war, ausgesucht. In dem Stadtteil wimmelte es von solchen Exostismen: quer durch die Lande und Stile und Epochen angesiedelte Cafés und Restaurants und Bars und Kneipen und Hotels, deren Klientel sich rund ums Jahr hauptsächlich aus MesSeghästen und Touristen rekrutierte, bis auf Leute wie Herrn Meyerbeer, der es sich leisten konnte, einen grundsätzlich außergewöhnlichen Geschmack zu haben, wofür ihn seine vornehmlich auslänSchen Geschäftspartner mit Komplimenten und Aufträgen überhäuften. Vor dem Frühstück hatte Meyerbeer bereits seine 20 Bahnen im in der nordöstlichen Ecke von Steria gelegenen Ho-Center (es war dies das größte - bis auf das Berliner One-a-Two - mit Sicherheit das architektonisch üppigste im Lande des Adlers. Bloom, Melzer & Shephard hatten sich hier austoben dürfen und das Hightech-Nonplusultra schlechthin erschaffen) am Astral hinter sich gebracht.
Ausgerechnet jetzt, just in dem Moment da Ludwig die Schere beiseite legte, den Rasierer in die Hand nahm, um Jesus in den Genuss des quasi vereinsüblichen Kurzhaarschnitts kommen zu lassen, da tauchte - wen wunderte es - dieser Herr Meyerbeer auf. „Das ’s doch!“ „Hähä.“ Er parkte seinen Wagen, einen bitterschokoladenbraunen Nu:P der Marke VW - „Mr. Meyerbeer, locker ma so 250000 die Karre, hähä“ - auf dem H6H eigenen Vorplatz, stieg aus, schüttelte, als handelte es sich um Staub, die klimatisierte Luft ab und begab sich schnurstracks zu dem düpierten Barbier und seinem Opfer. „Herrschaften, jetzt habe ich es verpasst!“, verpasste er dem Moment der kurzfristig eingetretenen Stille einen Dämpfer. „Darf ich mich“, wandte er sich an Jesus, „vorstellen: Meyerbeer, Ephraim Traugott Meyerbeer. Und Sie sind der ...“, er beugte sich, jenem die Hand reichend. „Oh, behalten Sie Platz! Sie sind der, der, der sich Jesus nennt.“ Meyerbeer, braun gebrannt, im dunklen Anzug, weißen Hemd, das grau melierte dichte Haar in wilder Pose nach hinten gebändigt, starke Lachfalten um die immer grinsenden Augen, hätte, hätte Jesus sich überhaupt an irgendwas und wen erinnern können, den Heiligen an einen abgespeckten Mario Adorf wie er im Film Die Lange Welle zu sehen gewesen war - mit exzentrischer Brille und Fliege - erinnert. „Selbiger“, bestätigte der Barbier mit einer kleinen Erbostheit um die Mundwinkel, welche darauf zurückzuführen war, dass er sich um die Endkontrolle betrogen sah. „Ist mir eine Ehre“, sagte der gottesfürchtige Mann. „Aus der luftigen Höhe meines Büros blicke ich des öfteren auf die Gruppe, deren Mitglieder ameisengleich ihren Anteil, so sehe ich es, am Gelingen des Ganzen beitragen. „Gelingen, hähä.“ „Nun ja. Dann sind Sie aufgetaucht, ein wenig unpassend oder unzeitgemäß gekleidet, hatte ich den Eindruck. Dann habe ich in der Zeitung gelesen, dass Sie sich Jesus nennen. Wie hat es dieser Journalist, glaub' es war Feldmann, ja Feldmann ausgedrückt, unter der Headline Jesus Reloaded hieß es unter anderem: Wenn je einer aufgetaucht ist, der ...“ „Und da wollten Sie ihn mal unter die Lupe nehmen.“ „Andere haben ihn Scharlatan ...“ „Dünnschiss, die haben ihn noch nicht kennen gelernt, so wie wir, hähä.“ „Ja, eben, deswegen bin ich ja ...“ „Sie haben da einen tollen Anzug an, Herr Meyerbeer mit Ypsilon.“ Wie auf Kommando rückten alle noch ein Stückchen näher an die beckettsche Kleingruppierung. „Toller Anzug“, hörte man den Kumpel sagen. „Und fast die gleiche Figur.“ „Hähä!“ Nach einer kurzen Pause, die den Manager ein klein wenig zu komatisieren schien, sagte eben jener wie erwachend: „Natürlich, natürlich, natür...“, und fing an, sich seiner Jacke zu entledigen. „Anton, hol doch mal Hemd und Hose aus meinem Rucksack! Wir wollen den Wi-Ei-Pi doch nicht bloßstellen, haha!“ Im umschließenden Kreis der Kollegen entzog sich das Ganze dem neugierigen Blick eines etwaigen Passanten-Konsortiums. Die graue Arbeiterhose samt himmelweißem Shirt reichte Esching dem Mann in Manager-Unterwäsche, während Jesus - „Also, ich weiß nicht“ - in Ludwigs - „Also, ich weiß“ - Ersatz-Unterhose schlüpfte, ein paar Ersatz-Sportschuhe gereicht bekam, in die er - da die Meyerbeerschen Schuhe offensichtlich am Spann zu eng waren - schlüpfte, schließlich im 3000 Dollar-Anzug dastand. Die Männer schüttelten sich weltmännisch die Hände und applaudierten mit den entsprechend preiswerten Regional-Ausgaben selbiger. Herrn Meyerbeer blieb die Spucke weg. „Tatsächlich, mein Gott! Ich meine, ha! Ja, Sie sehen großartig aus.“ Reinhard Kraft schubste Anton an. „Hö?“, machte Anton. „Kleider machen ...“ Herr Meyerbeer aber sagte nur noch: „Ja“, und legte beide Hände in die Hände Jesus’ und ging nickend und glücklich und spuckelos zu seinem Auto zurück, der klimatisierten Limousine, die nichts dagegen hatte, dass Herr Meyerbeer im unangemessenen Outfit eines Freizeitsportlers auf dem kühlen Ledersitz Platz nahm. Zum Abschied noch ein Winken. Seine Frau würde Augen machen! Erst einmal machte der Sicherheitsbeamte vor dem Braunschem Tower Augen, dann machte der Sicherheitsbeamte an der Tür - „Guten Morgen, Herr M-Meyerbeer“ - Augen, dann, als der Chief seine Karosse auf dem P seiner Büroetage abgestellt hatte, ausgestiegen war, machte die VSO - „Guten Morgen ... Herr Meyerbeer“ - Augen, dann machte der SC, Second Chief, Augen, und die Kette der Augenmacher würde sich des abends in umgekehrter Reihenfolge fortsetzen, und erst am Ende der Kette, am Abend zuhause angekommen, würde Frau Meyerbeer an der Reihe sein, Augen zu machen, die allerdings, in die Vorbereitungen zu einer Kreuzfahrt vertieft, keine optische Notiz von dem Ankömmling zu nehmen imstande sein würde. Die Männer sahen sich das Kunstwerk nochmals in Ruhe an, und das Kunstwerk ließ sich ansehen, und das Kunstwerk ließ sich sehen. Der Haarschnitt allein hätte schon für ein Wunder gesorgt, zumal als solches gelten können, aber der Anzug setzte allem die Krone auf. „Kannst die Jacke wieder ausziehen“, meinte Frisör Überalle-Maaßen, während er das Haar des Herrn, jenen auf dem Boden klumpenden heiligen Sondermüll, sorglos entsorgte, indem er es penibel aber bedachtlos in einer grauen Mülltüte verschwinden ließ. „Mal sehn“, meinte Klaus Jolitz, „wie es sich in einer - was ist das? Butoni-, Berlusconi-Hose? so schläft, hä-hä, hähä!“ „Hä?“ Maaßen fasste sich an den Kopf. Dann sagte er mit Blick auf Jesus in die Runde: „Da haben wir ein Wunderwerk vollbracht, der Meyerbeer und ich.“
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