Freddie Torhaus - Gummifisch zum Frühstück

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Freddie, leidenschaftlicher Angler, ist ziemlich durch den Wind. Seiner Frau Babs zu verklickern, dass der nächste Urlaub Richtung Polarkreis gehen soll ist eine Sache, nun muss er sich aber einem ganz anderen Thema stellen: seiner Vergangenheit! Didi und Pocke, zwei alte Schulfreunde haben sich zu einem Besuch angekündigt. Das Besondere hierbei: Pocke, einst seiner bester Kumpel, verschwand einfach so aus seinem Leben…
Für Freddie beginnt eine aufregende Zeit, Erinnerungen werden wach an vollgekotzte Turnschuhe, beschwipste Volleyballerinnen und Nasenschmidt, der wandelnden Hasenscharte aus der Goethepark-Realschule…

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Jappsend, keuchend, zuckend, hochgerissen, rausgerissen aus seinem Element. Mit großen, aus dem Kopf heraustretenden Augen starrt er in das erste Tageslicht seines Lebens. Es wird gleichzeitig sein letztes sein. Ich wische mir mit dem Unterärmel meiner Jacke über das verschwitzte Gesicht. Schleim und Blut bleiben mir im Haar hängen, das unter der hochgerollten Wollmütze hervorquillt. Ich bin fasziniert von diesem Fisch. Spüre, wie Müdigkeit, Erleichterung, Freude, ja Ekstase angesichts des hinter uns gelassenen Kampfes in einem wilden Strudel in mir emporsteigen. Während ich langsam die Rute auf die mittlere Sitzbank des Bootes lege suche ich nach dem Schlagholz. Dieses Schlagholz hatte heute schon gute Arbeit geleistet. Jetzt wird es zu einem letzten Mal zum Einsatz kommen. Ich trotze der Erschöpfung, die sich durchgesetzt hat, sich langsam einen Weg bis in den letzten Winkel meines Körpers bahnt. Trotze der Mattigkeit, die danach schreit, sofort in einen zehnstündigen Schlaf zu fallen. Mir ist bewusst, dass ich nun zum letzten, zum finalen Akt schreiten muss.

Der Mensch machte sich die Erde untertan. Schwang sich empor in nie für möglich gehaltene Höhen um im selben Moment auf brutale Weise wieder abzustürzen. Die immer wiederkehrende Frage, wer hier wen im Würgegriff hat reduziert sich in solch einem Moment auf den Griff nach dem Schlagholz. Man hat den Fisch zu sich gerufen, hat ihn bezirzt und hat ihn getäuscht. Hat den Kampf mit ihm, den Kampf um ihn aufgenommen. Hat letztlich den Bann, hat ihn gebrochen. Dann liegt er einem zu Füßen. Dieses wunderbare Geschöpf dieser Erde, der so stark ist in seinem Element, uns in so vielem voraus. Aber der Magen ist hungrig, die Seele ist hungrig. So sind wir nun mal, etwas aus der Spur geraten. So wie dieser Fisch selbst noch vor Stunden dem kleinen Bruder Seelachs nachstellte, den Panzer eines Taschenkrebses gierig in sich hinein saugte, so hat ihn nun die Ewigkeit eingeladen, zu sich, zu uns.

Ich greife nach dem Schlagholz, sehe ihn ein letztes Mal in seine matten Augen, Augen, die nicht verstanden. Ein letztes Mal sammele ich das wenige mir gebliebener Kraft. Ein guter, ein schneller Schlag muss es sein, das zumindest bin ich dir schuldig. Die kalte Luft zieht durch meine Nasenflügel. Ich hebe den Arm, halt kurz inne und lasse das Holz auf seinen Schädel niedersausen.

Bis vor wenigen Minuten war es noch ein ganz normaler Fisch. Ein Fisch unter vielen. Unter nicht mehr ganz so vielen. Jedenfalls waren es, als seine Urgroßväter aus dem Ei schlüpften noch wesentlich mehr. Mittlerweile will aber jeder Mensch, der eine Tiefkühltruhe besitzt, diese neben Schweinehälften vor allem auch mit Dorschfilets aus dem Nordatlantik, Barschen aus dem Victoriasee und Tintenfischringen aus der Fabrik gefüllt wissen. Manchmal auch mit dem Kopf der Ehefrau. Was in unserer Welt zwangsläufig dazu führt, dass sich die fischigen Urgroßväter wundern würden, wie viel Platz ihre Enkel zum schwimmen haben.

Und doch, Zeit seines Lebens war er ein ganz normaler Fisch unter ganz normalen Fischen. Einer unter nicht mehr ganz so vielen ganz normalen Fischen. Niemand kannte ihn, er wurde nie gesehen. Nun aber ereilte ihn das Schicksal in Form eines mehrfach gehärteten und ziemlich scharfen Haken der japanischen Firma Gamakatsu. Dieser Haken, bestückt mit einem Seelachsfilet, serviert ihm den kleinen Bruder auf dem Tablett des Todes. Nun liegt er da und ist kein normaler Fisch mehr. Die Geschichte seines Unterganges wird zur Geschichte seines Aufstiegs. Sein Bild wird um die Welt reisen, in nicht enden wollenden Erzählrunden zur Legende werden. Man wird unseren langen, glänzenden Freund bestaunen und ehren, Heerscharen von Anglern, Männer, Frauen und Kinder, schnalzen bei seinem Anblick anerkennend mit der Zunge. Sie werden denken, »Wow, was für ein Kerl!«, um sich eine Stunde später im Geschäft eine Packung Gamakatsu-Haken zu kaufen.

Er wird ein Star, denn er ist ein Star!

Und ich, ich habe ihn gefangen! Ich, Freddie Torhaus!

Angeln kann so schön sein.

Der Anruf

»Ich geh´ ran!« Ehe Freddie dazu kam, seine Zeitung zur Seite zu legen flitzte Leonie schon zum Telefon.

»Ja, hallo?« piekste sie mit ihrer kleinen Stimme in den Hörer. Freddie fragte sich derweil, wer sie am Samstagmorgen um 9.00 Uhr anrufen könnte. Babs nahm mit Gabi, ihrer besten Freundin und Kollegin in Personalunion, an einer Fortbildung in Hamburg teil. Das dürfte sowohl seinen Schwiegereltern als auch den meisten ihrer Freundinnen bekannt sein, womit ein Großteil aller potentiellen Anrufer wegfiel. Kämen noch Steffen und Thorben in Frage. Freunde der Familie, vor allem aber Freddies überaus geschätzte Freizeitmitverwerter in Sachen Angeln. Steffen, wie Freddie in der Zunft der Taxifahrer tätig, dürfte zu dieser frühen Stunde noch die Kissen hüten, wollte er doch, wenn sich Freddie richtig erinnerte, die Nacht über mit seiner Kiste unterwegs sein und Geld ranschaffen. Thorben wiederum, mit dem Freddie vor kurzem noch sprach, hatte vor, an diesem Samstag früh ans Wasser zu fahren. Er hatte sich eine neue Rolle gegönnt und wollte sie so schnell es ging einem, wie er es ausdrückte, ernsthaften Praxistest unterziehen. Das Finanzamt kann es auch nicht sein, es lebe die 5-Tage-Woche. Blieben noch die eigenen Eltern. Na, mal sehen, dachte er sich, wer von den beiden die Chuzpe besitzt, ihn an einem Samstag aus dem Bett zu klingeln. All diese Überlegungen spulte Freddie innerhalb von zwei Sekunden ab, erstaunlich, wozu ein Gehirn morgens um Neun schon in der Lage ist.

Baff

Didi, Didi. Freddie überlegte. Die Stimme kam ihm bekannt vor. Sollte das etwa? Nein, das kann doch nicht wahr sein. Das war doch nicht etwa...? »Ja, ist ja nun schon eine Weile her, ich, ja ich glaube, ich wäre im ersten Moment auch ziemlich baff, wenn ich dich so mir nichts dir nichts am Telefon hätte.«

Baff. Das kann man wohl sagen. Didi. Dietmar Tischmann. Einer seiner alten Schulkameraden. >Schulkamerad<. Den Begriff benutzt heutzutage kein Mensch mehr. Freddie musste unwillkürlich an sein Spiegelbild aus dem Schlafzimmer denken. Nicht ganz zufällig korrespondierte das sich einschleichende Gefühl in der Magengegend trefflich mit seinem graumelierten Stoppelbart. Freddie kratzte sich am Hinterkopf. Seit er mit fünfzehn Jahren während eines Fußballturniers dank einer fulminanten Torwartparade nicht nur den ersten Schuss parierte, der dem von ihm gehüteten Tor galt, sondern bei der Gelegenheit auch noch per Einsatzes seines Kopfes den –zugegebener Maßen – recht morschen Pfosten seines Tores zertrümmerte, besitzt er ein sich immer wieder durch empfindlichen Juckreiz auf sich aufmerksam machendes Andenken. War der Torpfosten unrettbar dem Tode durch öffentliches Verfeuern anlässlich der nachfolgenden Osterfeiertage geweiht, konnte Freddies Kopf mit zwölf versierten Stichen genäht werden. Übrig blieb eine schöne, sechs Zentimeter lange Narbe am Hinterkopf. In den folgenden Jahren sollte Freddie die Angewohnheit entwickeln, sich an genau dieser Narbe zu kratzen. Wenn er verwirrt war, wenn er aufgeregt war, wenn er verlegen war. Als habe man ihm einen subkutanen Ideenschrittmacher implantiert, auszulösen durch kräftiges Gerubbel. Dabei bedient er sich immer derselben Rubbel- oder besser Kratztechnik. Die rechte – es ist immer die rechte – Hand ist zur Faust geschlossen, lediglich der Zeigefinger zeigt steif und abgespreizt nach vorne. So stand er also da und kratzte sich an seiner alten Torwartnarbe.

»Mensch, ich glaube es nicht, Didi, alter Schwede, das ist, na, warte mal, wann haben wir uns das letzte mal gesprochen, das ist doch eine Ewigkeit her?«

Freddie klemmte sich das Telefon zwischen seiner linken hochgezogenen Schulter und der linken runtergedrückten Wange ein. In dieser für seine Nackenpartie außerordentlich ungünstigen Körperhaltung ging er rüber in die Küche. Dort angekommen stand er vor der Spüle und wusste nicht so recht, was er hier eigentlich wollte. Er spürte nur, wie sich langsam eine gewisse Form der Aufregung in ihm ausbreitete, gepaart mit etwas, das sich recht bekannt anfühlte. Und wieder alt. Sehr alt.

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