Freddie Torhaus - Gummifisch zum Frühstück

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Gummifisch zum Frühstück: краткое содержание, описание и аннотация

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Freddie, leidenschaftlicher Angler, ist ziemlich durch den Wind. Seiner Frau Babs zu verklickern, dass der nächste Urlaub Richtung Polarkreis gehen soll ist eine Sache, nun muss er sich aber einem ganz anderen Thema stellen: seiner Vergangenheit! Didi und Pocke, zwei alte Schulfreunde haben sich zu einem Besuch angekündigt. Das Besondere hierbei: Pocke, einst seiner bester Kumpel, verschwand einfach so aus seinem Leben…
Für Freddie beginnt eine aufregende Zeit, Erinnerungen werden wach an vollgekotzte Turnschuhe, beschwipste Volleyballerinnen und Nasenschmidt, der wandelnden Hasenscharte aus der Goethepark-Realschule…

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Allein im Jahr 2000 sind vor der dänischen Insel Ærö zehn Angler tot aus dem Wasser des Kleinen Belt gezogen worden. Acht von ihnen hatten Alkohol im Blut, von diesen acht hatten sieben einen offenen Hosenschlitz...

Ich versuche, die Gedanken an Wind, Wellengang und die Kraft der Tide wegzuschieben und will mich wieder auf die unter mir tobende fischige Naturgewalt konzentrieren. Wenn ich es zuließe hätte er mir mittlerweile einhundert Meter Schnur von der Spule gezogen. In diesem Fall wäre mir nichts anderes übriggeblieben, als dem gleichmäßigem Surren der arbeitenden Mechanik zu lauschen. Diesen Triumph darf ich ihm nicht gönnen, hier ist gegenhalten angesagt. Die Bremse der Rolle gibt kaum Schnur frei und so stemme ich mich nach wie vor dem Druck entgegen, und er übt Druck aus, oh ja. Ich versuche, die Rute aufrecht zu halten, während sich der Blank ehrfurchtsvoll gen Wasser neigt. Dadurch bleibt die Schnur straff, was in diesen Sekunden, Minuten, Stunden entscheidend für den Ausgang des Schauspiels ist. Hängt die Schnur durch, reicht ein Köpfschütteln meines Kontrahenten und zurück bleiben ein mit dem Schrecken davon gekommenes Wirbeltier und ein dem Herzinfarkt sehr nah kommender Wirbelmensch.

Täusche ich mich? Nein, der Zug wird schwächer, ja, jetzt ist es ganz deutlich zu spüren, seine Reise beginnt. Viel hätte er auch nicht mehr an Schnur, Rute und Mensch zerren und ruckeln dürfen. Eine einzige Schwachstelle würde ausreichen um dem Spiel ein Ende zu bereiten. Ich müsste mit Entsetzen auf die verstummende Rolle starren, während er für den Rest seines Lebens mit dem längsten Stück Zahnseide der Welt von dannen schwimmt. Noch aber hält das Material. Im Gegenteil. Der schwächer werdende Zug zeigt mir, dass der Zeitpunkt gekommen ist, wieder Schnur aufzunehmen. Schließlich gilt es ihm zu beweisen, an wessen Rute er hängt. Einfach mit meiner Schnur abhauen wollen. Dir werd ich es zeigen! Meine rechte Hand fühlt sich an, als sei sie schon am Rutenblank festgefroren. Ich verstärke nochmals den Druck. Ich befürchte, dass es wehtun wird, aber der erwartete Schmerz bleibt diesmal aus. Die Befeuerung bleibt in meinem neuronalen System auf halben Weg stecken, die große Murmel hat sich um Wichtigeres zu kümmern!

Nein, für Schmerzempfinden scheint nicht der richtige Zeitpunkt, jetzt muss gekurbelt werden, gezogen, gestemmt, gehalten. Sollen mir die Finger doch abfallen. Pah, zur Not beiße ich in die Rute, halt sie mit den Zähnen fest, und wenn es das letzte wäre, was sie zu tun bekämen. Dich gebe ich nicht mehr her, nicht weil so ein paar lächerliche Finger nach »Aufhören, aufhören« rufen. Eiswürfel pinkeln kann jeder, der lange genug die Klöten in den Wind hält, aber dich zu bändigen, dich zu kriegen, das ist eine ganz andere Geschichte! Der Griff der Rollenkurbel liegt gut in der Hand, der linken, die auch nach Aufhören schreit, unerhört schreit. Langsam senke ich die Rute und kurbele die dabei frei werdende Schnur auf, Stück für Stück, Zentimeter um Zentimeter. Noch eine Umdrehung, so ist es gut. Schon durchschneidet die Rutenspitze die ersten Wellen. Nun kommt es darauf an. Wird er den kommenden Zug spüren? Ich hebe die Rute, sachte, gleichmäßig. Ich rede mit mir, bleib cool, das machst du gut. Ich halte die Rute fest, erwarte jeden Moment eine erneute Explosion. Doch er bleibt ruhig. Schließlich senke ich die Rute und kurble dabei die ersten Zentimeter Schnur auf. So geht es weiter, Meter für Meter. Hoch die Rute, runter die Rute, Schnur aufkurbeln, hoch die Rute, runter die Rute, Schnur aufkurbeln. Die Rolle läuft rund, das ist ein gutes Zeichen. In meinem Kopf herrscht nur noch gefühlte Zeit. Ich spiele in meinem eigenen Film mit. Ein Film, komplett gedreht in Zeitlupe, abgespielt in Zeitlupe. Ich werde zur Zeitlupe. Ich spüre die Schwere, die sich langsam, unendlich langsam zu mir erhebt, ein Meter, zwei, drei, zehn. Da plötzlich ein Schlagen, die Rute erzittert, meine Hand verkrampft, hat sich in diesen Knüppel gekrallt. Ich halte inne, warte ab. Er versucht, den Haken abzuschütteln, hat er neue Kraft getankt? Ihn zieht es wieder nach unten, hinab, zurück in die sichere Tiefe. Doch dieser zweite Fluchversuch ist nicht mehr so vehement wie sein erster. Kann ein Fisch Verzweiflung spüren? Dort unten, in der alles umschließenden Dunkelheit? Wenn ja, wird er dieser sehr nahe sein. Er kämpft und ruckelt, aber die Muskeln lassen ihn langsam im Stich. Der Haken sitzt tief und er sitzt sicher. Wieder steige ich in den Rhythmus ein - hoch die Rute, runter die Rute und kurbeln - so gleichmäßig wie möglich, wie es meine Anspannung nur irgendwie zulässt. Ich fange an zu singen. »Fünfzehn Mann auf des toten Mannes Kiste, johooho, und die Buddel voll Rum....«. Ich sitze da, versuche diesen ungeheuren Fisch zu mir zu ziehen – hoch die Rute, runter die Rute und kurbeln - bin verschwitzt, von beiden Schläfen fließt mir in feinen Rinnsälen erneut Körperwasser in die Augen, entfachen das Brennen zu neuer Stärke. Diese Marter nehme ich auch noch hin. Ich bin am zittern, ziehe und kurble und singe einen alten Chanty aus Kindertagen. Aber das singen hilft. Hilft, meine Gedanken zu sammeln, hilft, mich langsam in einen tranceähnlichen Zustand zu versetzen– hoch die Rute, runter die Rute und kurbeln. Ich weiß, dass es noch nicht geschafft ist, dass noch viel passieren kann. Wir sind noch nicht am Ziel. Ich schätze, dass ich an die dreißig Meter Schnur zurückgeholt habe auf meine Rolle. Bald beginnt für uns ein neues Kapitel.

Aufgrund der sich stetig verändernden Druckverhältnisse fangen bei einem Fisch, der aus großer Tiefe hochgeholt wird, die Eingeweide an, verrückt zu spielen. In Fachkreisen spricht man von der sogenannten Trommelsucht. In diesem Fall breitet sich die Schwimmblase derart aus, dass sie dabei den Magensack von seinem angestammten Platz verdrängt. Da der gute alte Magen aber irgendwo hinmuss, sucht er sich den Weg des geringsten Widerstandes. Das ist in diesem Fall der Weg durch den Schlund. Der Magen quillt förmlich aus ihm raus. Dies hat zur Folge, dass der Fisch nicht mehr nach unten schwimmen kann, selbst wenn er dafür seine gesamte Fischbrut hergeben würde. Fairer Weise sei anzumerken, dass letztere Vorgehensweise eine doch eher dem Menschen inhärente ist. Zurück zur Physik. Schwimmblase und Magen bewirken sehr zum Leidwesen des betroffenen Fisches den Effekt eines Heißluftballons. Er steigt. Für den Angler bedeutet dieser Moment, dass er darauf zu achten hat, die Schnur stetig straff zu halten. Treibt der Fisch weiter gen Wasseroberfläche, löst sich die Spannung der Schnur. Wird diese nicht eingekurbelt, reicht dem Fisch schlimmstenfalls ein Nicken mit dem Kopf und der Haken fällt aus der weichen Maulpartie förmlich heraus. Es gibt Fälle, in denen solche, von der Trommelsucht befallenen, Fische hilflos auf der Wasseroberfläche treiben, nachdem sie sich doch noch im letzten Moment vom Haken befreien konnten. Dort werden sie dann praktisch nur noch eingesammelt. Was mit dem eigentlichen Reiz des Angelns ungefähr soviel zu tun hat wie ein Sieg im Fußball gegen eine Blindenauswahl.

Der Widerstand lässt nach, ich spüre, wie der Fisch scheinbar schwerelos zu treiben beginnt. Spannung halten, Spannung halten! Die Worte schießen einem wildgewordenen Squashball gleich zwischen meiner Schädeldecke hin und her. Neunzig Meter. »...und die Buddel voll Rum...« – hoch die Rute, runter die Rute und kurbeln – es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich bin hin und hergerissen, könnte in diesem Augenblick tagelang so weiter machen. Andererseits sehne ich das Ende herbei, möchte ihn sehen, ihn halten. Dann wieder die Angst. Die Angst, er könne auf den letzten Metern doch noch den entscheidenden Kopfstoß ansetzen, der ihn vom Haken befreit. Verdränge die Angst. Spüre meinen Blutdruck, angesiedelt zwischen Hypertonie und Scheintod. Glieder, die abfallen möchten und doch noch einmal alles geben. Aber da müssen wir durch, reiß mich zusammen, die Gedanken noch einmal zurück auf Start. Ich schaue mich um. Irgendwo muss das Gaff liegen. Ich versuche mir vorzustellen, wie ich den finalen Akt dieser Auseinandersetzung angehen werde. Die Rute in der Rechten haltend, das Gaff in der Linken, um mit einem gezielt Ruck den gebogen Haken des Gaff in sein Fleisch zu treiben. Ihn endgültig an den Menschen zu binden, den er so verabscheuen würde, wenn er denn könnte. Irgendwo muss das Gaff doch sein, vorhin hatten wir es doch noch da – hoch die Rute, runter die Rute und kurbeln - »Wo liegt nur das verdammte...?.« Ich verstumme. Schlagartig. Kein Selbstgespräch. Kein »Fünfzehn Mann auf des toten Mannes Kiste« mehr. In dieser Sekunde, als die Erkenntnis zum Schock mutierte, war ich jeglicher Gesichtsmuskulatur beraubt. Mein Unterkiefer klappte runter. Ich war ein angelnder Nussknackersoldat. Das Gaff! Es ist nicht mehr da. Mir schießt ein Bild durch den Kopf. Ein weiterer Squashball. Als meine Kumpels das Boot verließen, ließen sie als erstes ihre gut gefüllten Fischkisten auf das nasse Holz des Anlegers plumpsen, während ich meine leere Kiste schamerfüllt zurechtrückte und mit frischen Wasser füllte. Eine reine Übersprungshandlung. Fußballspieler ziehen sich die runtergerutschten Stutzen hoch, nachdem sie den Ball am leeren Tor vorbeigedroschen haben. Ich fülle frisches Wasser in meine Fischkiste. Schließlich plumpsten auch Thorben und Steffen auf die Planken des Bootsanliegers, froh, die Knochen wieder ausstrecken zu können. Das Gaff muss bei alledem in einer ihrer Fischkisten gelegen haben. Saudumm nur, dass es dort immer noch liegt.

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