Eckhard Lange - Dafür und Dagegen

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Der Roman erzählt die Artus-Sage auf sehr eigene Weise: Von drei Generationen einer deutschen Schriftstellerfamilie wird berichtet. Ulrich von Pendragon, im Berlin der zwanziger Jahre zum Zyniker geworden, pendelt zwischen allen politischen Fronten, aber er kann die Liebe des schönen Revuestars Ellen nicht erzwingen, auch als er deren jüdischen Ehemann den braunen Mördern ausliefert. Artur, Sohn der beiden, ist später gefeierter, doch auch kritischer Literat im Arbeiter- und Bauernstaat, Mentor einer Gruppe junger aufmüpfiger Intellektueller, und Jennifer liebt beide – den jungen Lothar Lanzel, mit dem sie vergeblich in den Westen fliehen wollte, und Artur, mit dem sie verheiratet ist. Zuletzt ist da noch Mortimer, von Artur inzestuös mit seiner Halbschwester Morgana gezeugt. Doch beide wissen nichts voneinander, und so kommt es zum Machtkampf zwischen den Konkurrenten – und zur Katastrophe

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Ulrich war inzwischen bis an das Seeufer geritten und stieg ab, um der Stute eine Pause zu gönnen. Auf der anderen Seite versteckten sich die Katen von Lüchow unter den dichten Eichenkronen, auch eines der väterlichen Güter. Irgendwann wird man auch dorthin eine Telegrafenleitung legen, dachte Ulrich, und vielleicht sogar ein Kabel mit elektrischem Strom. Aber was wird das ändern?

Die Männer werden weiter die Gäule vor die Erntewagen spannen, um die Garben einzubringen, die Frauen werden die Hühner füttern und die Kinder in ihren Holzpantinen ins nächste Dorf zur Schule laufen, wenn sie nicht zum Heuaufsetzen oder zur Kartoffelernte benötigt werden. Da mögen in Berlin die Spartakisten die Weltrevolution ausrufen oder die Monarchisten den Kronprinzen zum Kaiser erklären. Sie alle brauchen unser Brot und unsere Kartoffeln, sie brauchen unsere Butter und unseren Käse. Diese gute Erde ist es, was sie wirklich brauchen zum Leben, und die Menschen, die sie bebauen im Schweiße ihres Angesichts, wie geschrieben steht. Es ist schön hier, und still, und voller Frieden, dachte Ulrich. Und da war der Teufel weit weg, irgendwo in der großen Stadt, und seine Versuchungen erschienen ihm auf einmal wie Kinderstreiche.

Ich sollte etwas anderes schreiben, dachte Ulrich, die Geschichte dieser Menschen hier erzählen, ihr Leben, ihren Alltag – und ihre Erlebnisse, wenn man sie herausreißt aus ihrer Welt, als Arbeiter in die Fabriken pfercht, als Soldaten ins Trommelfeuer schickt. Und ihre Sehnsucht nach dem Leben daheim, einfach und geordnet, mit festem Rahmen, mit Herren und Knechten, oben und unten, in der doch keines ohne das andere sein kann. In der Gehorsam nur gefordert werden kann, wenn auch Verantwortung geübt wird.

Ja, ich sollte ihre Geschichte erzählen – den andern da draußen erzählen, damit sie wissen, wo unser aller Wurzeln sind. Und plötzlich sah er diese Aufgabe, erinnerte er sich so mancher Aufzeichnung aus den Jahren des Krieges, und zugleich so vieler Bilder aus seiner Kindheit, als er mit dem Vater hinausgefahren war im Kutschwagen, die Güter zu inspizieren, die Ernte zu überwachen, aber auch mit den Leuten zu feiern nach den strengen Regeln jahrhundertealter Bräuche.

Er sah, wie der Vater die Großmagd zum ersten Tanz führte und der Großknecht die Baronin aufforderte, wie die Kinder den Reigen aufführten und die Gaben brachten und wie alle die Garbenkrone zur Kirche trugen. Er sah auch den Kerzenschein, wenn alle Angestellten des Schlosses ehrfürchtig in der großen Halle warteten, bis die Mutter sie ins Speisezimmer bat, wo der Baum mit den Lichtern und den Süßigkeiten stand und der Vater mit heiserer Stimme die Weihnachtsgeschichte las, ehe jeder und jede das ihnen zugedachte Geschenk erhielten.

Und er sah, wie dann der Kutscher mit verlegener Miene die selbstgeschnitzte Flöte hervorholte, um der freiherrlichen Familie ein Lied zu spielen, als Dank des Gesindes, so wie es jedes Jahr geschah. Das alles wollte er erzählen, und auch die Notzeiten und Kriegszeiten nicht vergessen, das Sterben und das Leiden, Krankheit und Unfall, Feuersbrunst und Seuchen. Wie ein großes Gemälde würde es sein, gemalt mit den Farben der Erde. Und wie eine gewaltige Sinfonie, und Sturm und Hagelschlag, sanftes Wehen und wütender Donner, Hundegebell und Pferdegetrappel, das Blöken der Schafe und die Flöte des Hirten würden dort zusammenklingen mit dem Greinen der Kinder und den Rufen der Schnitter.

Lange blickte der junge Herr von Pendragon hinaus auf den See, bis der sich langsam im Abenddämmern verdunkelte und die Stute ihn anstieß, um zum Heimritt zu mahnen. Er gehorchte, aber in seinen Gedanken formten sich schon die ersten Zeilen, und plötzlich hatte er es eilig, zurückzukommen, um sie niederzuschreiben, ehe sie sich wieder auflösten und neuen Bildern wichen. Und fast schien es, als könnte er dem Teufel noch einmal entkommen.

Ulrich hatte wie ein Besessener geschrieben, noch nie hatte er so rasch so viele Seiten aufs Papier gebracht. Er korrigierte sich kaum, alles schien folgerichtig und im angemessenen sprachlichen Gewand. Seine Fähigkeit, zwischen unterschiedlichen Stilen zu springen, hier Stimmungen zu skizzieren, dort Landschaften zu beschreiben, dann wieder Menschen unterschiedlichster Prägung und Bildung selber sprechen zu lassen, das alles hatte auf einmal Sinn und Nutzen erhalten.

Er konnte genauso das alltägliche Tun des Gutsarbeiters schildern wie seine Ängste als Soldat im Graben irgendwo an der Marne, er porträtierte die Junker und ihre oft skurrilen Marotten, die Feste auf den Gütern und die Soireen in den Schlössern, wie alle Herrenhäuser gemeinhin genannt wurden. Breites pommersches Platt wechselte mit der gekünstelten Sprache mancher Adelsfamilien. Er konnte jeden seine Weltsicht vortragen lassen, und jeder klang glaubhaft – das war das Geschenk seiner Übungen im Berliner Gazettenkrieg.

Aber er hatte keine Botschaft, die er verkünden wollte, er wollte niemanden wachrütteln, auf seine Seite ziehen – all diese teuflischen Einflüsse, die er doch so gut beherrschte, standen ihm plötzlich nicht zur Verfügung. Er wollte nur schildern, malen, beschreiben – kurz, er wollte erzählen und jedes Urteil dem Leser überlassen.

Und so wuchs Tag um Tag das Manuskript, immer neue Gedanken, neue Bilder reihten sich ein, es entstand ein üppiges Gemälde vom Leben dort draußen in der Provinz, das den Städtern, vor allem den Berlinern, doch bislang nur provinziell und damit unwichtig erschien. Nun aber tat sich vor ihren Augen ein ganzer Kosmos auf, unbekannt wie ein neu entdeckter Kontinent, spannend und faszinierend. Ulrich von Pendragon schrieb wie im Rausch, und er schrieb das Buch seines Lebens. Zum ersten und vielleicht einzigen Mal schrieb er sich eine innere Wahrheit von der Seele – eben weil er niemand eine Wahrheit verkünden wollte.

Kaum, dass er zu den Mahlzeiten im Kreis der Familie erschien, er saß bis in die Nacht in jenem Zimmer dort oben, das er einst mit seinem Bruder geteilt hatte. Hin und wieder wanderte er durch den Park, stets wie in Gedanken, manchmal stand er am Flussufer und sah den treibenden Blättern zu, die der Herbststurm ins Wasser geweht hatte. Und manchmal eilte er plötzlich zu den Ställen, sattelte die Stute, um die Landschaft in sich aufzunehmen, wie ein Maler seine Motive mit Augen und Gedanken durchdringt.

Er hatte seine Aufzeichnungen aus den Tiefen des Schrankes hervorgeholt, blätterte in den Heften, schrieb hier und dort ganze Passagen ab, formulierte anderes völlig neu, und gelegentlich begab er sich in die Bibliothek des Schlosses, um Chroniken zu studieren. Immer aber kehrte er so rasch wie möglich in die Einsamkeit seiner Schreibwerkstatt zurück, um die gewonnenen Einsichten festzuhalten. Immer umfangreicher wurde das Werk, aber er zweifelte nicht daran, dass er es zu einem Abschluß bringen könnte.

Das neue Semester hatte längst begonnen, doch er bemerkte die fragenden Blicke des Vaters gar nicht, und als dieser endlich sein Studium ansprach, antwortete er nur vage, er müsse eine größere Arbeit abliefern, und das sei zur Zeit entscheidend für ihn. Und im Grunde entsprach es ja auch der Wahrheit.

Es war Mitte Dezember des Jahres 1923, als Ulrich mit einem inneren Schauer den Federhalter zur Seite legte. Eben hatte er die letzten Sätze zu Papier gebracht, das große Werk schien vollendet. Er würde es noch einmal, Seite für Seite, wie das Buch eines anderen lesen, hier und dort Korrekturen anbringen, mögliche Widersprüche beseitigen, die eine oder andere Stelle sprachlich glätten oder um einige Ergänzungen verdeutlichen, aber das war handwerkliche Feinarbeit, und er würde zugleich das Ganze in sich aufnehmen.

Es waren noch etwa vierzehn Tage bis zum Weihnachtsfest, das die Familie stets gemeinsam in Platikow feierte. Ulrich beschloß, diese Zeit noch im väterlichen Schloß zu bleiben, und da sein Bruder für den Schriftverkehr der Gutbetriebe im Besitz einer Schreibmaschine war, könnte er auf dieser sein Manuskript in Druckschrift übertragen. So brauchte er die teils schlecht lesbaren Seiten keinem Schreibbüro anzuvertrauen in der ständigen Sorge, der Text könnte verfälscht werden. Daß dies für ihn als ungeübten Schreiber eine langwierige Prozedur sein würde, bei der er sich möglichst keine Fehler leisten durfte, wurde ihm erst im Laufe der kommenden Tage bewusst. Aber er arbeitete mit fast der gleichen Besessenheit wie beim Verfassen des Werks.

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