Morten Makolje - Narben
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Und ich fragte mich, wann endlich die Revolution käme, die das Fernsehen ganz abschaffen würde. Aber rhetorische Fragen dieser Art zählten in dem Augenblick nicht wirklich. Carmens lächeln deutete an, daß diese Nacht doch noch irgendwie charmant werden würde.
5. Der Anruf
Ich saß gerade am Schreibtisch und blätterte ein wenig in Magazinen hin und her. Sie kamen regelmäßig. Bestellt hatte ich sie nicht und Rechnungen kamen auch nicht, also war ich nett zur Altpapierindustrie. Zum Blättern waren sie ganz gut, aber ansonsten waren es halt Magazine. Hätte ich Kinder gehabt, dann hätten sie sie lesen oder essen können. Kinder stehen ja auf diese bunten Sachen. Und sie hätten die ganzen Kosmetika- und Duftproben in den Wohnzimmerteppich, den ich dann natürlich auch hätte, massieren können. Wohnzimmerteppiche stehen auf solche Sachen. Von Wohnzimmerteppichen hielt ich soviel wie von Kindern.
Aber eins muß ich diesen Dingern zugestehen: Sie waren meine Bildung in Sachen Mode. Durch sie hatte ich immer eine Ahnung, welche Farben, Schnitte, Formen und Marken gerade en vogue waren.
Anne kam rein, stellte sich hinter mich, klopfte mir zur Begrüßung auf die Schulter und sagte: „ Die liest du?“
„Naja, lesen würde ich das nicht nennen. Ich nenne es blättern.“
„Aber du kaufst sie.“
„Nö.“
„Du klaust sie. Ein Fetisch? Laß dich nicht erwischen. So was kann Karrieren beenden.“
„Nö. Die Post, kostenlos, und umsonst sowieso.“
„Ach, immer noch das Dankeschön von dem Zeitungskerl, dem du die Frau zurückbrachtest?“
„Mensch, siehste, und ich wundere mich schon seit, seit Jahren – sind es schon Jahre? – woher das ganze Altpapier kommt. Wenn ich dich nicht hätte…“
„Was dann?“
„Ich glaube, der Satz geht irgendwie mit ‚erfinden’ weiter, ich weiß nur nicht, ob du mich, ich dich oder ich mich selbst erfinden müßte, oder ob ich einen Privatdetektiv bräuchte, um das rauszufinden.“
„Dich selbst?“
„Zu schlecht. Dich vielleicht.
„Aber ich bin keiner.“
Das stimmte und ich wußte nicht, was dieser absurde Dialog überhaupt sollte, aber ich war verlegen.
Anne nahm meine Füße vom Tisch, ohne sie aber auf den Boden plumpsen zu lassen. Nein, sie setzte sich auf den Tisch, legte meine Füße auf ihre Oberschenkel und ihre Hände auf meine Schienbeine. „Ach du meine Güte“, dachte ich. Das Grinsen, das auf ihrem Gesicht stand, war das süßeste, was ich jemals gesehen hatte. Würde ich sie nicht schon lieben, dann...
„Geht der Scheiß jetzt von vorne los?“ fragte ich mich.
„Ich hab dich Sonntag gesehen.“
„Sonntag?“
„Naja, eigentlich noch Samstag, aber du würdest bestimmt sagen, daß es Sonntag war, denn es war bereits nach Mitternacht.“
„Hm. Und?“, fragte ich ziemlich gereizt oder nervös. Ich hatte sie nie vergessen. Sie war die einzige Frau, die ich wirklich jemals geliebt hatte, tja und immer noch liebte, aber sie gab mir nicht nur einen Korb. Ich konnte nicht begreifen, warum sie es mir so schwer machte, mich aus ihrem Leben zu verabschieden. Sie wollte selbst, daß ich sie in Ruhe lasse. Das hatte sie jedenfalls gesagt und jetzt kam sie mir mit solchen Vertrautheiten. Als ich es wollte hat sie mich nie so an sich herangelassen. Jede Berührung wurde zu einer Probe für mich, besonders diese unschuldigen Küsse, die sie mir manchmal zugestand, und jetzt lagen meine Füße in ihrem Schoß. Nachdem es damals zu dieser kleinen Krise kam und ich sagte, ich würde sie nun wirklich nicht mehr belästigen, haben wir kaum noch miteinander geredet. Meistens sprach sie mich an und ich antwortete möglichst einsilbig. Ich wollte sie gerade fragen, ob ich nicht auch ein Recht darauf hätte, endlich von ihr in Ruhe gelassen zu werden. Ich hielt ja mein Versprechen. Aber sie antwortete auf mein „Und?“:
„In der Zwischenwelt war’s. Du hattest ganz schön einen sitzen.“
„Hpr“, grunzte ich nur.
„Und dem Barmädchen hast du schöne Augen gemacht.“
„‘Schöne Augen gemacht’ hört sich scheiße an.“
„Das sagt man aber so... Ich hatte den Eindruck, daß du Probleme ertränken wolltest.“ Sie machte eine kleine Pause. „Und ich glaube, du warst auf der Suche...“
„Suchen wir nicht alle etwas?“, unterbrach ich
Sie sagte nichts. Sie grinste.
„Wonach?“, fragte ich und dachte an Fernsehen.
„Zärtlichkeit? Geborgenheit? Wärme? Liebe? Nähe?“
„Sex!“ sagte ich scharf.
„Ach komm, erzähl mir nichts. Du bist nicht der Coole, Harte, den du oft spielst. Was hast du wohl bei mir gesucht? Sex? Nein, du wolltest all die Dinge, die ich vorhin aufgezählt habe. Und als ich dir Sex angeboten habe, hast du abgelehnt. Erinnerst du dich noch? Du hast irgend etwas davon erzählt, daß das nicht das sei, was du wolltest, jedenfalls nicht am dringendsten oder so. Du bist einer von diesen gnadenlos romantischen Menschen, die die absolute Liebe wollen. Daß du sie nicht kriegst, ist doch klar. Aber nein, der gnädige Herr ist dann verbittert, gekränkt und führt sich wie ein kleines Kind auf. Manchmal bist du in deiner Verletztheit auch brutal. Du willst es dann allen Menschen heimzahlen, für das scheinbare Unrecht, das dir eine Einzelne zugefügt hat. Dann wirst du der Harte und...“
Ich konnte dieses Gelaber nicht mehr hören und sagte: „Eine nette Theorie hast du da entwickelt. Aber was willst du eigentlich von mir?“ Ich wollte nicht zugeben, daß sie Recht hatte, außerdem glaubte ich auch nicht wirklich daran. „Was hast du denn in der Zwischenwelt gemacht?“ wollte ich vom Thema ablenken.
„Hast du mich nicht gesehen?“ fragte sie mich, als wolle sie sichergehen, mir jeden Scheißdreck erzählen zu können.
„Nein“, sagte ich, meinte aber natürlich „Ja“. Aber wer versteht das schon?
„Du warst einsam, oder?“
„Bin ich doch immer“, meinte ich und wollte auf die Tränendrüse drücken.
„Mir kommen die Tränen“, meinte sie dann auch ironisch. „Mann, muß Selbstmitleid toll sein... Nee, ich meine, du hast dich immer umgeguckt, so als würde noch jemand neben dir sitzen.“
Hä? Was war los? Hatte sie Sunny nicht gesehen? Was stimmt hier eigentlich nicht? Wollte sie mich in den Wahnsinn treiben? Dieser ganze Fernseh-Tatort-Sunny-Scheiß ging mir durch den Kopf.
„Hey!“ sagte Anne und spielte mit meinen Füßen. Sie grinste und wollte vielleicht meine trüben Gedanken verscheuchen. Hilflos grinste ich zurück, dachte an eine seltsame Geschichte, eine Verbindung zwischen Anne und den Fernsehtatorten.
Als ich vor Monaten mal bei meinen Eltern war, hatten wir uns abends einen alten Tatort mit Gustl Bayrhammer angesehen. Nach einer viertel Stunde war eigentlich schon alles klar:
„Das muß der Mörder sein. Aber wie hat er’s gemacht und was ist das Motiv? Dafür brauchen die wahrscheinlich noch langweilige anderthalb Stunden“, sagte ich zu meiner Mutter. Es ging irgendwie um einen Apotheker, seine Angestellte, ihre Liebhaber und die betrogenen Ehefrauen.
„Vielleicht wollte sie ihn nicht heiraten“, meinte meine Mutter nach ein paar Minuten.
Mir erschien das als Aufhänger für die ganze Story zu platt. „Na klar. Mach ich auch so. Wenn mich eine Frau nicht heiraten will, bringe ich sie um“, kommentierte ich also.
Meine Mutter streichelte mir über den Arm und sagte: „Ach nein, laß sie doch noch ein bißchen leben.“
Mit dem „sie“ war natürlich Anne gemeint.
Als am Ende des Films meine Mutter mit ihrer Vermutung über das Motiv Recht behielt, wußte ich nicht, ob ich an der Realität oder am Fernsehen zweifeln sollte.
Das Telefon klingelte, Anne griff nach dem Hörer und gab ihn mir.
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