Morten Makolje - Narben
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Ich nahm mein Bier und verließ den Platz dieser Peinlichkeit.
„Sssst“, machte er noch hinter mir. „Ist morgen wieder da.“ Er zwinkerte mir zu. Ich hob die Flasche zum Gruß.
Ich schnappte mir einen einsamen Hocker und hockte mich – was sonst? – drauf. Der Fernseher, auf dem MTV lief, hing fast über mir. Ich mußte meinen Kopf in den Nacken legen, um etwas sehen zu können. Es war beschämend. Und der Ton war kaum zu hören. Auch das war beschämend. Musik, wenn man sie denn hören kann, mit bewegten Bildern mag unter Umständen unterhaltsam sein, in der Regel ist es nicht mehr als Werbung und bestenfalls langweilig. Okay, Peter Gabriels Sledgehammer war beim ersten Gucken noch in Ordnung, vielleicht auch noch beim zweiten Mal. Dann wurde es langweilig und spätestens wenn man das Video sechsmal gesehen hatte, packte man auch die Platte nicht mehr an, höchstens um Mercy Street zu spielen. ‚Old Man Down The Road’ von John Fogerty war ein gutes Video, das würde ich gern noch einmal sehen. Aber das ist jetzt auch schon ein paar Jahre alt und bestimmt in irgendwelchen Archiven verstaubt, an die sich niemand mehr erinnern kann. Wenn ich das Thema nicht mit mir selbst, sondern mit mindestens einer anderen Person erörtern würde, dann würde spätestens jetzt Thriller von Michael Jackson in die Runde geschmissen werden. Gut, daß da niemand außer mir ist, der mitdiskutiert, denn sonst würde ich bestimmt mal wieder ausrasten. Nur weil das Ding in eine Rahmenhandlung eingebettet ist, ist es noch lange kein gutes Video. Das ist doch nur Blabla. Und wer darauf reinfällt ist auch nur blabla. Wenn überhaupt etwas an dem Video interessant ist, dann ist es das Prophetische. Michael Jackson als Zombie, Werwolf oder was auch immer, das hatte schon was.
„Und? Bist du glücklich?“, wurde ich plötzlich von einer Frau gefragt.
„Was? Hä?“
„Bist du glücklich?“
„Seh ich so aus?“
„Nö, deshalb frag ich ja.“
„Hä, kapier ich nicht. Wenn man mir mein Nicht-Glücklich-Sein ansieht, wieso fragst du dann?“
„Nun werd doch nicht gleich so. Ich wollte doch nur nett sein. Außerdem ist das nur mein Job?“
„Psychologin oder Pastorin?“
„Kellnerin! Und deine Flasche ist leer. Ich wollte einfach nur wissen, ob ich dir ein Bier bringen soll.“
„Äh, ist hier nicht Selbstbedienung?“
„Doch, aber ich kam gerade vom Klo, sah dich, wie du versuchtest, noch einen Tropfen aus der leeren Flasche zu bekommen und dabei wie gebannt auf den Fernseher starrtest.“
„Taugt eh nichts.“
„Mag sein… Und wie isses? Noch ’n Bier?“
„Gern.“
Sie nahm meine leere Flasche und ging. Mußte ich mir jetzt ein Gesprächsthema ausdenken? Wollte ich mich überhaupt unterhalten? Eigentlich nicht, aber schließlich gehörte das auch zu meinem Beruf, schließlich war ich bezahlter Schnüffler. Bezahlt? Hm, ich hatte noch gar kein Geld gesehen. Warum vergaß ich immer nur das Wichtigste. Job? Geld! Job? Geld! Job? Geld! So sollte es wenigstens sein: Man macht den Job, um Geld zu verdienen. Und wenn man kein Geld verdient, dann sollte der Job einem wenigsten Spaß machen. Ha, Spaß!? Dieser Job? Ich wurde immer nur von einem Schlamassel zum nächsten geschoben, getreten, gezogen, was auch immer. Wäre die Kellnerin Psychologin gewesen, dann hätte sie mir vermutlich erklären können, warum ich den Scheiß mitmachte. Vielleicht auch, wenn sie Pastorin gewesen wäre. Ich wäre ja schon froh, wenn sie mir einen Tip hätte geben können, was der ganze Mist mit dem Fernsehen sollte, nicht im Allgemeinen – das wird nie jemand erklären können –, sondern im Speziellen diese Geschichte mit den Fernsehkrimis, Lou, Hermann und… E. V.
Ein Typ kam in die Kneipe, den ich mal, kurz bevor er mit seiner hitparadentauglichen Pseudo-Punk-Musik ein kleines bißchen Ruhm abbekam, im Auftrag seiner Eltern suchen sollte. Er nannte sich Tanker Dorsten. Der Name war nicht toll, aber besser als seine Musik. Über den Namen konnte man wenigsten dreißig bis vierzig Sekunden lang nachdenken, die Musik konnte man nur ganz schnell wegdenken. Insgesamt ein Fall zum Vergessen.
„Na, übers Fernsehen nachgedacht?“
Sie war wieder da, gab mir ein Bier und hatte sich auch eins mitgebracht.
„Ach, das lohnt doch eigentlich gar nicht.“
„Dann laß es doch.“
„Hm, ja, aber manchmal lernt man ja auch was.“
„Echt? Was?
„Mußt du eigentlich gar nicht Arbeiten?“
„Doch, aber… Erzähl, was kann man aus dem Fernsehen lernen?“
„Das Fernsehen scheint mir ein Spiegel der Welt zu sein.“
„Mann, das klingt ja ganz schon abgedroschen.“
„Ja, stimmt. Vielleicht ist das Fernsehen ja doch nur ein Dummacher und bei mir hat’s schon gewirkt… Und bei irgendeinem Teenager auch. Die Geschichte fällt mir gerade ein, wegen dumm machen und MTV. Ich lag halb benommen auf meinem Sofa – hab vergessen warum, vermutlich das übliche – und hatte keine Lust oder Energie irgendwas zu tun und zappte durch die Programme. Bei MTV blieb ich irgendwie hängen. Ich glaube, weil dasselbe Video nur um ein paar Sekunden zeitversetzt auch auf einem anderen Sender lief und ich das seltsam fand. Ich guckte mir das Video ein paar Augenblicke an, langweilte mich und es war mir egal, ob der Rhythmus ein Tänzer ist oder nicht. Durch Zufall – ich wollte eigentlich weiter zappen – kam ich auf die Taste für den Videotext. War ich schon mal drin, las ich auch ein bißchen. Es gab eine Kategorie mit Zuschauerfragen und ich war an dem Tag masochistisch genug, um mir das anzutun.“
„Zuschauer-/Zuhörerbeteiligung sind das schlimmste bei Radio und Fernsehen überhaupt.“
„Stimmt, einmal oder zweimal hab ich mich als Kind auch mal mit einer LP bestechen lassen und irgendwas mitgemacht. Brrrr war das peinlich. Egal, zurück zur Geschichte… Ach, nee. Wie heißt du eigentlich?“
„Carmen.“
„Prost Carmen.“ Wir prosteten uns zu und ich erzählte weiter. „Ich war also im MTV-Videotext in der Rubrik ‚Leute, denen nichts peinlich ist’. Einer oder eine, ich kann mich nicht mehr erinnern, meinte die B-Seiten-Compilation von – und da setzt auch schon wieder mein Gedächtnis aus – The Damned, The Cure, The Clash, The Police, The The oder irgendeiner anderen The-Band, die ihren Zenit schon lange überschritten hat, wäre ja ganz toll. Daß man diese ganzen alten unbekannten Songs jetzt wieder hören könne, sei fantastisch.“
„Und da setzt mein Gedächtnis aus: Hat eine dieser Bands mal eine gute B-Seite gemacht?“
„Die Frage ist gut, das war aber noch nicht die Pointe der Geschichte. Wie wär’s mit ‚Once upon a Daydream’?“
„Touché!“
„Aber darauf wollte ich gar nicht hinaus. Die wirkliche Pointe fehlt nämlich noch, nämlich die Frage – wir erinnern uns zumindest daran, daß auf dieser Videotextseite ja Fragen gestellt werden sollten.“
„Und wie lautet die Frage?“
„Die Frage lautet – Achtung, erst das Bier runterschlucken.“
„Okay, fertig.“
„Also die Frage lautet: Was ist eigentlich eine B-Seite?“
Sie lachte auch wirklich los. Und sie lachte sehr schön, sehr bezaubernd…
„Zu komisch! Was ist eigentlich eine B-Seite?“
„So kann Fernsehen dann doch unterhaltsam sein und – das meinte ich vorhin – vielleicht auch ein Spiegel der Welt, der Gesellschaft oder sonstwas. Oder hättest du geahnt, daß es Menschen gibt, die vielleicht zehn oder 15 Jahre jünger sind als wir, nicht mehr wissen, was eine B-Seite ist?“
„Weiß nicht, aber wie ich schon sagte: Denk nicht mehr übers Fernsehen nach. Es lohnt sich meisten halt doch nicht.“
„Okay, ich versuche es.“
„Und in zehn Jahren wird auch niemand mehr wissen, was Videotext ist oder war...“
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