Dunja möchte sich nun noch einen Schmuck vorführen lassen, damit zieht sich das Ganze in die Länge. Nach einigem hin und her hat Dunja ihr Souvenir vom Flughafen und Silke ist in wenigen Augenblicken fertig, weil sie weiß, was sie will.
Von nun an geht es relativ schnell voran. Silke kommt sich ein wenig verloren in diesen Menschenmassen vor, aber die anderen schieben und drängeln, so als wäre man im Ausverkauf. Silke lässt sich einfach von der Menschenmasse weiter zum Gate A64 schieben.
Ein paar Minuten später geht sie an Bord und da gibt es im Gang des Flugzeugs noch ein ziemliches Gewusel, bis jede Person den eigenen Platz gefunden hat. Die Maschine ist weitgehend gefüllt, nur die letzten drei, vier Reihen bleiben leer. Silke hätte gar nicht gedacht, dass unter der Woche so viele Leute nach London möchten.
Emmy und Albert sitzen gleich auf der anderen Seite des Ganges und die zwei Russinnen ein paar Reihen vor Silke. Irgendwo hinten streitet ein Ehepaar so laut, dass alle Passagiere mitbekommen, worum es geht. Es war eine Eifersuchtsszene welche er ihr machte, weil sie mit einem anderen Passagier geflirtet hatte. Jedenfalls ist dies sein Vorwurf. Sie hält dem entgegen, dass er endlich von seinem Verfolgungswahn herunterkommen soll, denn ständig würde er etwas sehen, das gar nicht ist. „Toni du bist mein Ehemann, was willst du noch mehr?“ schreit Jutta ihm entgegen. Dann klatscht er ihr eine mit der flachen Hand ins Gesicht.
Die Flugbegleiterinnen sind einigermaßen schockiert und würden die beiden am liebsten aus dem Flieger werfen. Früher tat man so etwas auch, aber unter dem wirtschaftlichen Druck will man keine weitere Stunde verlieren, ganz zu schweigen vom Startfenster das man verpassen würde. Also versuchen sie auf die beiden einzureden und sie zu beruhigen. Es scheint zu gelingen, denn die beiden sind jetzt wenigstens still.
Ganz vorne feiern ein paar britische Yuppies schon die Heimkehr und das geht mit lautem Gesang einher. Ganz nüchtern dürften sie auch nicht mehr sein. Die Flugbegleiterinnen sehen sich nur an, so als wollten sie sich gegenseitig zu diesem Flug gratulieren, was natürlich zynisch gemeint ist.
Dienstag, 24. September 2013 – 16:55
An Bord des Fluges 2104, Berlin Schönefeld
Die Maschine startet zeitgerecht und nun sieht Silke zum Fenster heraus, beeindruckt, wie schnell ihr geliebtes Berlin zu einer Winzigkeit wird. Jetzt ist es jedenfalls zu spät um umzukehren und da hilft auch das Heimweh nicht. Jetzt muss sie sich einfach nach vorne orientieren. Die Flugzeit wurde ihr mit etwa 2 Stunden angegeben und da es in London eine andere Ortszeit gibt, stellt sie ihre Uhr schon jetzt um eine Stunde zurück.
In Gedanken geht sie jetzt zum Grab ihrer Tochter Melissa, die bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam und die hier unten begraben liegt. „Ich bin bald wieder bei dir, Melissa und dann werde ich dich gleich besuchen. Jetzt gehe ich deine Tochter Yvette besuchen. Ich bin sicher du verstehst das“, spricht Silke in ihren Gedanken.
Die Yuppies in der zweiten Reihe machen wieder Krawall und begehren einen Drink, werden aber auf später vertröstet. Gleich vor ihnen sitzt ein sehr stämmiger Mann, der fast wie ein Ringer oder Boxer aussieht. Er dreht sich zu den Yuppies um und droht damit, ihnen eine auf die Mütze zu geben, wenn sie sich nicht benehmen können. Das scheint gewirkt zu haben, denn jetzt sind sie still.
Als das Zeichen zum Anschnallen ausgeht, lädt sie Albert ein, doch auf ihre Seite zu kommen, da können sie ein wenig miteinander plaudern. Silke findet, dass dies eine nette Idee ist, und so wechselt sie ihren Platz.
Dienstag, 24. September 2013 – 16:35 (OZ)
Trafalgar Tours, Grosvenor Place, London
Ein älterer Mann betritt das Reisebüro, welches direkt neben dem ‚Buckingham Palace Gardens‘ liegt. Er deponiert ein Kuvert auf dem Tresen, dreht sich um und ist schon wieder weg. Eine Angestellte bemerkt erst jetzt, dass er ein Schriftstück hinterlassen hat.
Das Kuvert ist an das IATA-Büro im Spencer House in der Sheen Road adressiert und es enthält den Vermerk ‚top urgent‘.
Die Angestellte ruft gleich im IATA Büro an, um die Leute dort von der Post zu informieren. Die Sekretärin Daisy erkundigt sich kurz nach der Beschriftung und weiß auch gleich, worum es gehen könnte. Sie bittet die Angestellte des Reisebüros, das Kuvert jener Polizeistreife auszufolgen, die in ein paar Minuten kommen wird.
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