Gerhard Haase-Hindenberg - Der Mann, der die Mauer öffnete

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Berlin, 13. August 1961: Harald Jäger, Arbeiterkind und glühender Kommunist, ist als 18-jähriger Grenzpolizist dabei, als in der Hauptstadt der DDR die Mauer gebaut wird.
Berlin, 9. November 1989: Harald Jäger, Oberstleutnant der Staatssicherheit, lässt um 23 Uhr 20 den Schlagbaum am Grenzübergang Bornholmer Straße öffnen – entgegen dem ausdrücklichen Befehl seiner Vorgesetzten. Wenige Minuten später geht die Nachricht um die Welt: «Die Mauer ist gefallen!»
Harald Jäger kann nicht ahnen, welch bedeutende Rolle ihm einmal zufallen wird, als er sich 1961 freiwillig zum dreijährigen Dienst bei der DDR-Grenzpolizei meldet. Aus einem kommunistischen Elternhaus stammend, lässt er sich vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) anwerben, durchläuft die Kaderschmieden der SED und die geheime Hochschule des MfS, arbeitet als Fahndungsoffizier und spezialisiert sich in der Terrorabwehr – eine DDR-Musterkarriere. Welche Erfahrungen führen dazu, dass ausgerechnet Harald Jäger das Ende seines Staates besiegelt? Welche dramatischen Szenen spielen sich in der Nacht des 9. November hinter den Kulissen jenes Berliner Grenzübergangs ab, ehe er den Befehl verweigert und auf eigene Faust den Schlagbaum öffnet?
In intensiven Gesprächen mit Harald Jäger fördert der Publizist Gerhard Haase-Hindenberg den Schlüssel zum Verständnis dieser Handlung zutage. Ihm erzählt Jäger zum ersten Mal von seinen Erlebnissen als Grenzpolizist und später Oberstleutnant einer Passkontrolleinheit, ihm offenbart er skandalöse Interna aus der Arbeit des MfS. Mutig und offen geht Jäger dabei nicht nur mit dem Überwachungssystem der Staatssicherheit, sondern auch mit der eigenen Person ins Gericht. Ein bewegtes und bewegendes, ein widerspruchsvolles und exemplarisch deutsches Leben.

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Nach exakt 22 Minuten und 41 Sekunden, ist endlich Angelika Unterlauf wieder auf dem Bildschirm zu sehen. Nach Verlesen der amtlichen Verlautbarung, die nicht eine einzige Frage der besorgten DDR-Bürger beantwortet, bekommt der ADN-Journalist Olaf Dietze das Wort für einen Kommentar. Sicherlich hat keiner der hier anwesenden Uniformträger von jenem Propagandisten der staatlichen Nachrichtenagentur eine systemkritische Kommentierung erwartet. Aber einige Hintergründe darüber, was die Aussetzung des pass- und visafreien Verkehrs nun konkret bedeutet, schon. Stattdessen setzt er die Schuldzuweisung des Generalsekretärs fort. Und auch er verliest monoton seine ellenlange Erklärung. Die westdeutschen Botschaften in Prag und Warschau hätten ihren Status „unter Bruch der Wiener Konvention über die diplomatischen Missionen zur Durchsetzung einer völkerrechtswidrigen, revanchistischen Anmaßung einer Obhutspflicht für alle Deutschen“ missbraucht.

„Haben doch diese bösen BRD-Diplomaten tatsächlich unsere braven Bürger in ihre Botschaften entführt“, ruft ein Hauptmann der Grenztruppen in den Raum. Einige lachen. Viele nicht.

Immerhin war diesmal nicht wieder von „feindlich-negativen Kräften“ in der eigenen Bevölkerung die Rede, versucht Oberstleutnant Harald Jäger der Sache für sich noch einen positiven Aspekt abzugewinnen. Gibt es auch feindlich-positive Kräfte? Einmal hatte er diese Frage gestellt. Einem der drei Dienstgrade unter ihm stand, aber der Parteisekretär war. Der Funktionär war mit dieser simplen Frage restlos überfordert und rettete sich in die Sprechblase. Nicht erst da hatte Harald Jäger erkannt – Phrasen bedeuten Defensive. Immer. Schließlich waren sie auch für ihn oft der rhetorische Notnagel, wenn er nicht mehr weiter wusste. In Diskussionen mit seinem Sohn, bei Gesprächen mit Untergebenen und nicht selten sich selbst gegenüber. Nun hat sich auch der Generalsekretär seinen alten Kampfgefährten gegenüber der Phrase bedient. Und Harald Jäger ahnte, dass dies kein gutes Omen war.

Natürlich wusste er, dass dieser Hansen eigentlich Alfred Müller hieß und alle anderen im Saal wussten es auch. Vielleicht hatte er etwas früher als die junge Frau neben ihm mitbekommen, dass Hansen vom Ministerium für Staatssicherheit dorthin in die Würzburger Handelsgesellschaft „Concordia“ geschickt worden war, hinter der sich der amerikanische Militär-Geheimdienst versteckte. An einen Einsatzort also, tief im Feindesland, den man in Fachkreisen „unsichtbare Front“ nannte. Harald Jäger der Grenzpolizist, seit kurzem im Range eines Unteroffiziers, fand diesen Hansen toll – wie er sich das Vertrauen des MID-Stabes erworben hatte, einen Lügendetektor-Test überstand und trotz Beschattung die Verbindung zu seinem Führungsoffizier in der Heimat hielt. Vor allem aber, wie er in einer spektakulären Aktion jene amerikanischen Angriffspläne stahl, welche die DDR schließlich der Weltöffentlichkeit präsentierte. Und dann war dem politischen auch noch das private Happy End gefolgt. Die junge Frau in Harald Jägers Arm ist fast vor Rührung zerflossen, als der heimgekehrte Kundschafter (wie sich sozialistische Geheimagenten selbst titulieren) endlich wieder seinem halbwüchsigen Sohn gegenübertreten durfte. Drei lange Jahre hatte der Junge den Vater für einen „Verräter an der Sache der Arbeiterklasse“ gehalten.

Unteroffizier Harald Jäger und seine junge Freundin Marga, waren begeistert von Alfred Müller. Beide hatten den Schauspieler zuvor auch schon in anderen Filmen gesehen, aber die darstellerische Leistung die er in „For eyes only“, dem erfolgreichen Agententhriller der DEFA gezeigt hatte, hielten sie übereinstimmend für seine bislang beste.

Auf dem Heimweg hatte Marga dann darüber geredet, wie schwer es einem Genossen wie diesem Hansen wohl fallen müsse, seine Frau in der DDR zurückzulassen. Womöglich sei sie noch nicht mal in die Aktion eingeweiht gewesen. Vielleicht sogar hatte auch sie ihn als Verräter verachtet und konnte ihn schließlich, von diesem bösen Verdacht befreit, überglücklich in ihre Arme schließen. Anerkennend hatte Marga festgestellt, in welche Gefahren der Genosse sich im Feindesland begeben hatte. Das Ziel, die Erhaltung des Friedens, immer vor Augen. Für Marga waren solche Männer wie Hansen Helden. Der Unteroffizier aber, in dessen Arm sie dahin schlenderte, hing ganz anderen Gedanken nach. Plötzlich schien es ihm, als ob er die Geschichte jenes Major Hansen schon lange kennen würde. Nicht aus einem Spielfilm und auch nicht aus einem der zahlreichen Bücher, die er einst in der Bautzener Stadtbibliothek ausgeliehen hatte. Er war mit Marga schon fast vor jenem Haus, in dem sie bei ihren Eltern wohnte, als es ihm einfiel. Vor einigen Jahren, er war vielleicht zwölf oder dreizehn Jahre alt, hatte er in der DEFA-Wochenschau „Der Augenzeuge“ exakt eine solche Geschichte dargestellt gesehen. Das aber war eben kein mit Schauspielern inszenierter Film, sondern die Realität. Und nun fiel ihm auch der Name jenes Kundschafters wieder ein, der offenbar für die von Alfred Müller verkörperte Filmfigur Pate gestanden hatte: Horst Hesse.

Zur Premiere des Films „For eyes only“ am 19. Juli 1963 im Ost-Berliner Filmpalast “Kosmos“ war Horst Hesse – zu seiner eigenen Enttäuschung, wie er später erzählen wird – nicht eingeladen worden. Hatte er nicht unter Einsatz seines Lebens die Vorlage zu jenem Agententhriller geliefert? Tatsächlich hatte sich der einstige Dispatcher aus dem Magdeburger Ernst-Thälmann-Werk mit Zustimmung des MfS vom amerikanischen Geheimdienst anwerben lassen. Aus seinem Einsatzgebiet in der Bundesrepublik war er schließlich mit einem Panzerschrank des MID in die DDR zurückgekehrt. Doch seine Dienststelle zog ihn nicht darüber ins Vertrauen, dass sich darin zwar Ausweise, Meldestempel und diverse Dokumente, jedoch keinerlei Angriffspläne befanden. Im Gegenteil! Auf zahlreichen Foren vor Arbeitern und Schülern hielt er Vorträge nach Texten, die man für ihn geschrieben hatte und ließ sich als Held feiern. Und noch etwas wusste der Ex-Kundschafter Hesse zum Zeitpunkt der Filmpremiere nicht. Während er einst an der „unsichtbaren Front“ seinem gefährlichen Job nachgegangen war, hatte seine Frau ausgerechnet mit jenem Führungsoffizier eine Affäre, der in dem DEFA-Streifen als väterlicher Freund dargestellt wurde.

Es hat den Unteroffizier Harald Jäger nicht gestört, dass man die Handlung des Films von der Mitte der fünfziger Jahre in den Sommer des Jahres 1961 verlegt hat. Soviel verstand auch er schon von Agitation und Propaganda, um zu wissen, was damit beabsichtigt war. Schließlich war noch immer nicht allen Bürgern der DDR klar, dass nur die Schließung der Grenze vor zwei Jahren den Frieden erhalten hatte. Dieser Film aber würde selbst hartnäckige Zweifler überzeugen. Wurde den Zuschauern doch eindringlich vor Augen geführt, wie raffiniert der amerikanische Geheimdienst gemeinsam mit dem Bundesnachrichtendienst nicht nur psychologische Kriegsvorbereitungen getroffen, sondern tatsächlich auch ganz reale Angriffspläne erarbeitet hatte. Zu Beginn des Films war sogar ausdrücklich darauf hingewiesen worden, dass „etwaige Ähnlichkeiten … beabsichtigt“ seien.

Natürlich freute es Harald Jäger, als ihm seine Freundin schließlich mit leuchtenden Augen erklärte, dass auch er einen wichtigen Beitrag zu dieser Friedensmission leisten würde – durch seinen freiwilligen Dienst an der Grenze. Aber er sagte ihr nicht, dass er viel lieber als Kundschafter die Wühltätigkeit des Gegners gegen den Sozialismus aufdecken und vereiteln würde. Wie aber sollte er in eine solche Position kommen? Schließlich konnte man sich bei der Staatssicherheit nicht einfach bewerben wie bei der Grenzpolizei. Das wusste er von jungen Genossen, die wie er im vergangenen Jahr der SED beigetreten waren und die nach der aktiven Zeit an der Grenze ihren Dienst gern dort fortsetzen würden. Man musste angesprochen werden. Aber vom MfS würde wohl kaum jemand auf einen Ofensetzer zugehen, der gerade mal acht Jahre lang eine sächsische Volksschule besucht hat.

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