Hans-Dieter Heun - Das unglaublich unglaubwürdige Leben des Hannemann

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Das unglaublich unglaubwürdige Leben des Hannemann: краткое содержание, описание и аннотация

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Wer zum Teufel ist Hannemann?
Hannemann ist ein Klon, ein durch ungeschlechtliche Vermehrung von geheimnisvollen Mächten geschaffener Nachkomme eines genialen Kochs. So wird es ihm wenigstens von seiner Frau aus einer anderen Welt erzählt. Gewiss, er ist ein tragisch-komisch agierender Klon, ein außerordentlich begabter Tagträumer, allemal ein Aufschneider, Hampelmann, aber auch ein Held. Möglicherweise sogar ein Gott und gleichzeitig ein verschwenderisch potenter Mann. Dennoch ist nichts, wie es vordergründig scheint.
Gedanken, Träume, Versäumnisse, ewige Suche nach einem Sinn, Erdachtes und Tatsächliches werden bunt durcheinander gewirbelt und dem Leser serviert. Ein spannendes Vergnügen, der Schalk lässt grüßen.

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Feierabend, alle Gäste, leicht benebelt, verschwunden. Alle bis auf einen, Schmiernippel auf seinem Stammplatz am Tresen mit Blick in die Küche hockend. Feuerwasserabend, das Saufen konnte beginnen. Der Koch nahm den Platz am Zapfhahn hinter der Bar ein, zwei bis drei Männerarmlängen von Schmiernippel entfernt. „Was trinken wir?“

„Wo bist du denn gerade?“, Schmiernippel, feinsinniger Saufkumpan und hoch vergeistigter Narr, saß vor einem halb getrunkenen Pils.

„Wildenten, ich bin bei Fernet und Bier.“

„Dann bleiben wir auch vorerst dabei.“ Schmiernippel trug mit Stolz diesen Ehrennamen, weil er jeden Abend, an dem der Koch den Laden öffnete, seinen Gaumen, Rachenraumnippel, hinreichend mit geeigneten Getränken schmierte. Der Koch zapfte zwei frische Pils, schenkte zwei Fernet ein – Magen- und Seelenputzer eines scharfäugigen Adlers –, ließ ein Pärchen mit gekonntem Schwung über die Theke bis zu seinem Jünger rutschen, hob sein Schnapsglas der Decke entgegen und sprach die weihevollen Worte: „Mögen die Göttinnen uns für würdig befinden.“ Und Schmiernippel mit nämlichen Anstand: „Mögen sie uns für diese Nacht gewogen sein.“ Sie schluckten gleichzeitig die schwarzbraune Medizin und kühlten die geforderten Gaumen mit blondem Pils.

„Los, an die Arbeit.“ Die Kumpane rückten schwere Tische an die polierten Holzwände, zogen die Leinenwäsche ab – benutzte befleckte, lose geknuddelt, in den Schmutzwäschekorb, nicht gebrauchte blütenreine Tischdecken, sorgsam gefaltet und gestapelt, für den nächsten Abend auf den Serviertisch. Sie ketteten Hängelampen aus Porzellan fünf Kettenglieder höher und stellten die Stühle auf die Tische, schufen derart Platz zum Tanzen, Träumen und möglicherweise auch wieder einmal zum Schweben. „Wer war es denn das letzte Mal?“

„Astarte, die nackte Fruchtbarkeitsgöttin.“ Schmiernippel wischte mit dem Handrücken Bierschaum von seinem buschigen Oberlippenbart. „Astarte erschien als junge Ziege und knabberte urplötzlich erblühende Rosenknospen von deinen Holzwänden. Da hinten in der Nische sind noch die Spuren ihrer kleinen Hufe.“ Der Nippel machte einen Ausfallschritt und deklamierte trunken: „Oh meine Göttin, wildes Zicklein von ungezügelter Leidenschaft. Du kamst in unsere Unterwelt, um mich als deinen Geliebten zu suchen. Du schürtest alsbald mein Verlangen und brachtest mich zum Schweben.“

„Schmiernippel, du spinnst.“ Der Koch war noch relativ nüchtern. „Welche Musik?“

„Es war aber so“, der Schmierer im Trotz, „und selbstverständlich die Möwe. Lass Neil Diamond singen, klingen und schwingen. Er wird uns gleich dem Himmel näher bringen.“

„Selbstredend, die Möwe, was auch sonst?“ Der Koch legte den „Jonathan Livingstone Seagull“ auf, servierte dazu die ihnen angenehme Droge, hochgeistige Birne, die er mit wilder Vanille und erotisierendem Safran verfeinert hatte. Sie setzten sich wieder auf ihre angestammten Plätze und warteten auf den Beginn des Präludiums der Pauken, Bläser und Geigen. Sie mussten nicht lange warten: Der erste dunkle Gitarrenakkord, die Pauken dröhnten mit Macht und das Thema „Diiii, da da dii da da di da da da“ füllte den Raum. Sie kannten es auswendig, harrten nun auf den Einsatz von Neils Stimme. Schmiernippel wagte den Frevel, die heilige Musik zu unterbrechen: „Erzähl mir etwas, bis Neilie singt.“

„Was soll ich dir denn noch groß erzählen? Du weißt doch sowieso schon alles über mich.“ Er, der Koch war, diese Nacht nicht so gut drauf.

„Warum keine Weiber?“

Das war eine bittere Frage, nicht gut für die Euphorie, einen Zustand gehobenen Wohlbefindens nach ausgiebigem Genuss von Rauschmitteln wie verfeinerten Birnenbrand, den beide zum Schweben brauchten. Der Koch überlegte: Er wurde nicht jünger, und Schmiernippel war nun mal sein Gewissen. Vor seinem Gewissen wollte er jedoch keine Lügen mehr ausbreiten, also raus mit der Wahrheit. Oder mit einer Meinung, die er momentan für eine Wahrheit hielt: „Der ganze Quatsch am Ofen hat mit meinem eigentlichen Leben nichts mehr zu schaffen. Da ist etwas anderes, ich kann die Weiber nicht mehr sehen.“ Er schluckte weiche Birne. „Und warum? Es tut mir schlichtweg weh, für Weiber zu kochen, weil, ja weil ich sie nicht mehr haben kann.“ Traurig schluckende Pause. „Ich bin zu alt, ein uralter Trottel, der immer noch in seiner Küche steht und kocht. Sie dagegen wachsen jeden Tag nach, werden immer schöner, aufreizender, begehrenswerter, aber ich komme nicht mehr an sie ran.“ Der Koch schrie fast in der Notenfolge des Begleitorchesters: „Da da da, da dii da da, mein Zug ist abgefahren! Ich bin ein Relikt, ein Überbleibsel wie eine vollgestopfte Abfalltüte neben den Bahngleisen zu neuen verlockenden Zielen, die ich nicht mehr begreifen, betatschen und spüren darf. Darum, einzig und allein deswegen will ich sie, die jungen Weiber, auch nicht mehr in meinem antiquierten Reich sehen, in dem sich nur noch Männer meiner erinnern. Kannst du das nicht verstehen?“

Schmiernippel interessierte Klage des Kochs nicht im Mindesten, vielmehr hob er gebieterisch die Hand. „Ruhe jetzt, Neilie singt!“ Die samten-dunkle, geile, streichelnde, schmeichelnde Stimme des Möwen-Barden löste sich aus der elektronischen Gefangenschaft einer silbernen Scheibe, und der Nippel sang mit. Seine Arme formten Wellen. Wie ein Hund, ein Schnauzer, hob er das birnenfeuchte Maul zu Decke, heulte Neils Text auf Deutsch: „Verloren, völlig verloren an einem gemalten Himmel, an dem für des Dichters Auge Wolken hängen, könntest du sie finden. Wenn du sie zu finden vermagst. Wir tänzeln, tanzen zu einer flüsternden Stimme, von deiner Seele überhört, von deinem Herzen unterdrückt, die du kennen könntest. Wenn du sie zu finden vermagst. Dort, an einem weit entfernten Strand, durch ein offenes Tor von den Flügeln deiner Träume getragen, könntest du sie finden. Wenn du sie zu finden vermagst.“ Schmiernippel holte tief Luft. „Sein, nur sein wie eine leere Seite, die sich sehnt nach dem Wort, das ein ewiges Thema anspricht und …“

„Schmiernippel, ich finde, das reicht jetzt! Ich erkläre dir groß und breit meine Nöte, und du singst diesen Schwachsinn mit.“

„Es ist die Stimme des Meisters“, sein Alter Ego hauchte vor Ehrfurcht, während Geigen sanft in der Brandung verklangen. „Er lockt die Göttinnen, hörst du das nicht? Was kümmern mich da deine Weibergeschichten?“ Sein geistiger Zwilling leckte sich den Hundeschnauzbart. „Kann ich noch eine weiche Birne haben?“

„Du hast jetzt schon eine weiche Birne. Aber meinetwegen, da bitte.“ Der Koch war irgendwie sauer. „Kapierst du das denn nicht? Mein ganzes Leben lang war ich auf der Suche nach der einen Frau, immer nur nach einer einzigen, und die vielleicht rothaarig mit grünen Augen und Sommersprossen auf weißer Haut.“ Er stutzte. „Na ja, meinetwegen hätte es durchaus auch eine zärtliche Brünette oder eine verständnisvolle Schwarze werden können, Hauptsache nicht blond. Aber wie soll ich denn die Einzigartige finden, ohne zuvor alle anderen ausprobiert zu haben? Verstehe doch, mein Nippel, ich bin traurig, habe Angst, dass ich die Richtige nicht mehr spüren werde, eine Unberührte einfach übersehen könnte.“ Geschluckte betrübte Einsicht. „Ich bin aus dem Rennen, das sitzt tief in mir drin. Ich bin schlichtweg zu alt, und deshalb, genau deswegen will ich keine Weiber mehr in meiner Kneipe sehen.“

„Ach darum die Göttinnen als Ersatz? In Ordnung, ist ja schon gut, ich wollte doch nur, dass du mir etwas erzählst, aber nicht gleich die dunklen Abgründe deiner Seele öffnest.“ Schmiernippel besaß keine Lebensängste, war keineswegs traurig. Er stand vielmehr auf, tanzte ein paar gezierte Schritte zur Probe und lauschte dem erwarteten Zwischenspiel. „Hörst du, wie die Zeit vergeht? Tamm tamm tamm tamm tamm tamm tamm, ein paar Perlen Klavier, dann die Bläser, die Geigen und das war es schon, das Leben, aus und vorbei. Aber gleich wird der Meister von seinen, von unseren Träumen singen: We dream! Oh große Erdmutter, we dream! Kannst du mich da nicht mit deinen idiotischen Weibergeschichten verschonen?“ Er brüllte: „Wir träumen! Eine Göttin, meine Göttin wird mir erscheinen!“

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