Wolfgang Bendick - Mondschattenland

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Das erste Mal bereiste ich den Hippie Trail mehr als analytischer Betrachter. Zu Anfang, wenigstens…
Diesmal war ich eher ein Suchender. Es sollte eine Pilgerfahrt werden…
Wie moderne Schnecken schleppten wir unseren VW-Bus mit uns rum. Eine Panne machte uns wieder zu 'Nacktschnecken'! Und wir merkten, je weniger man hat, um so weniger braucht man!
Moscheen, Tempel, der Himalaya und der Ganges, Sternenhimmel und der volle Mond…
Was brauchten wir mehr ? Und wir sahen :
Das Wahre ist nicht ortsabhängig. Auch ist es zeitlos. Es ist hier und jetzt. In uns. Immer.

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Heimfahrende jugoslawische Gastarbeiter nahmen mich mit, dann waren es türkische. Die Strecke war mir ja schon weitgehend bekannt, hatte aber nichts von ihrem Reiz verloren. Als Mitfahrer hatte ich sogar eine bessere Gelegenheit, die Landschaft zu betrachten, als damals als Fahrer meines ‚Unglücks-Mammuts‘. So fand ich mich schon nach drei Tagen in Istanbul wieder. Ich wollte nicht lange bleiben, besuchte aber trotzdem die Blaue Moschee und andere. Ich war wieder einer der ‚Morgenlandfahrer‘ (siehe Herrmann Hesse: Die Morgenlandfahrt) und traf überall auf Gleichgesinnte, und freute mich über das Wiederauferstehen dieses ‚Bundes‘. Ich strich durch den Bazar, saß am Bosporus, besuchte Tarzan. Dieser erkannte mich gleich wieder und wir fielen uns um den Hals. Nach ein paar unbeschwerten Tagen in Istanbul nahm ich eine der noch übriggebliebenen verkehrenden Fähren und kam nach Kleinasien. Der Hauptverkehr ging jetzt über die neue Hängebrücke, über 1 Kilometer lang, die seit einem Jahr in schwindelnder Höhe den Bosporus überquerte. Selbst die Ozeanriesen erschienen wie Spielzeuge, wenn sie unter ihr hindurchfuhren.

Auf der asiatischen Seite der Türkei ging es mit dem Trampen nicht besonders. Meist hielten Autobusse, deren Beifahrer einen unbedingt mitnehmen wollten, natürlich gegen Bezahlung, und sich kaum abwimmeln ließen. Ein paar europäische Fern-Lastzüge staubten vorbei, die Fahrer schienen mich nicht zu sehen, hinter ihrer Spiegelglas-Sonnenbrille. Es stimmte, was man mir gesagt hatte: Es war üblich beim Trampen etwas zu zahlen, ansonsten gab es Ärger. Ich kam nach Ankara. Von dort nahm mich ein leerer Kohlenlaster mit. Ich sollte auf die Ladefläche klettern, in den verbeulten Kippaufsatz. Als ich dem Fahrer klargemacht hatte, dass ich LKW fahren kann, winkte er mich in die Kabine und röhrte los. Er erklärte mir mit Gesten – eine andere Verständigung wäre vor Motorenlärm und Klappern, selbst, wenn ich Türkisch gesprochen hätte, unmöglich gewesen – das Funktionieren seines Gefährtes und fuhr bald an den Straßenrand. Dort wechselten wir die Plätze und ich durfte zeigen, was ich kann. So kam ich nach Konya, der Stadt der Derwische. In einer der vielen Moscheen ruhte ich mich in der Stille aus und las in meiner Koran-Übersetzung. Weit kam ich darin jedoch nicht, denn schon bald hatte mich ein Deutsch sprechender Türke ausgemacht und wir sprachen über die Offenbarung Allahs. Später nahm er mich zu einer Art Kloster mit, wo sich mit Rock und einer hohen Filzmütze bekleidete Derwische beim Klang eines fast hypnotisch wirkenden Gesanges und Musik in Trance drehten. Es schien mir, als läge ein leichter Duft von Haschisch in der Luft. Immer schneller, immer weniger willentlich, fast wie von irgendeinem inneren Automatismus gelenkt, einen Arm leicht gewinkelt nach oben gerichtet, den anderen in ähnlicher Weise von sich gestreckt, ‚kreiselten‘ sie. Der Kopf immer mehr zurück geneigt, der Blick verzückt oder die Augen geschlossen. Derwisch heißt Bettler. Sie gehören zu der Sufi-Bewegung, die als Gegenrichtung zum reichen und etablierten Islam entstand. Sie leben in gewollter Armut und in mönchsartigen Gemeinschaften. Sie versuchen, durch schnelles Drehen um sich selbst, in Ekstase zu kommen, damit Allah sie ganz erfüllen kann. Ich versuchte es auch. Aber, außer dass es mir bald schwindelig wurde und ich mich taumelnd auf den Boden setzen musste, kam nicht viel dabei heraus. Doch ich konnte mir vorstellen, wenn ich es schaffen würde, mich trotz meines Schwindels weiter zu drehen, dass es richtig ‚high‘ machen würde. Denn es war mir kurzzeitig, als hätte ich gehörig Haschisch geraucht, als ich auf den Boden sank. Ich müsste es schaffen, einfach weiterzudrehen… Aber dazu war mir im Moment nicht zumute, ich fühlte mich eher seekrank. Große Denker und Dichter sind aus dieser Geistesschule, dem Sufismus, hervorgegangen, wie Al Roumi, Omar Khayyan oder mein Lieblingsdichter Kahlil Gibran.

Am nächsten Tag nimmt mich ein Auto mit Deutsch sprechenden Insassen mit. Sie wundern sich, dass ich nicht Zigaretten rauche. Dafür nehme ich gerne von dem glühend heißen Tee, den sie mir bei jedem Halt anbieten. Er wird in kleinen, einer oben offenen Eieruhr ähnlichen Gläschen serviert, dessen sich nach oben erweiterndes Glas man am Rand mit zwei Fingerspitzen hält, um sich nicht zu verbrennen. Man schlürft ihn in kleinen Zügen, um ihn etwas abzukühlen, oder man leert ein wenig in die winzige Untertasse, um ihn darin abkühlen zu lassen, wenn man es eilig hat. Aber das ist selten. Für einen Cay hat ein Türke immer Zeit! Irgendwo oben im Gebirge auf einem Pass bitte ich sie, anzuhalten. Mir ist nach Ruhe und Einsamkeit zumute. Sie verstehen das nicht und wollen mich in die nächste Stadt zum Essen einladen. Sie sprechen von Wölfen hier in den Bergen, und Räubern. Ich muss lachen. Hier oben ist niemand außer mir, erkläre ich ihnen. Ich steige dennoch in ein kleines Seitental hinunter, um nicht von der Straße aus gesehen zu werden und stelle auf einer leichten Erhöhung mein winziges Zelt auf. Lang noch, nachdem die Sonne in voller Pracht untergegangen ist, sitze ich davor und schau über die sich schemenhaft hintereinander reihenden Berge. Vollkommene Stille um mich, fast vollkommene Stille in meinen Gedanken, nur angenehm gestört von dem Bild meiner Schwesterseele. Wie gerne hätte ich sie jetzt an meiner Seite, würde ich mit ihr diesen unendlichen Sternenhimmel betrachten! Je länger ich schaue, umso tiefer wird er. Mir ist, als wäre ich mitten drin! Aber vielleicht blickt sie auch gerade nach oben und ihre Gedanken suchen mich. Bestimmt!

Spät in der Nacht wache ich auf. Das Zelt hat sich bewegt. Es ist ein Geräusch in der Luft. Ein fernes Heulen ist zu hören, an und abschwellend, was schnell näherkommt. Ich strecke den Kopf hinaus. Stockdunkel, kein Stern mehr am Himmel. Das Zelt bläst sich auf, Staub dringt in meine Augen. Ich schaffe es gerade noch, den Reißverschluss wieder zuzumachen, dann ist es schon über mir. Zuerst nur ein Sturm. Das Zelt flattert und beugt sich bis auf den Boden. Ich lege mich zur Windseite, um es zu beschweren. Heftige Böen wechseln sich ab, aus allen Richtungen kommend. Ein paar Heringe müssen sich gelöst haben. Ich halte die flatternde Leinwand mit den Händen fest. Dann prasseln ein paar erste Tropfen auf das Zelt. Fast klingen sie wie Hagel. Und dann geht es richtig los! Wie aus Eimern fällt das Wasser hernieder und dringt als Sprühnebel bis nach Innen. Blitze erhellen das Dunkel draußen und in meinem Zelt. Ich schaffe es, im Schein der Taschenlampe hinauszuschauen. Der Regen bildet eine silberne Wand, hinter der nichts mehr zu erkennen ist. Blitz und Donner fallen zusammen, wie Explosionen. Um die Erhöhung, auf der das Zelt steht, fließt das Wasser in Bächen vorbei, in allen Mulden strudelt es braunschäumend nach unten. Irgendwo hinter der Silberwand vereinigen sich die Rinnsale zu Bächen und Strömen und schießen zu Tal. Ich mache die Öffnung wieder zu, mir triefen die Haare. Weg von hier kann ich nicht. Hoffentlich schwillt das Wasser nicht so weit an, dass es das Zelt mitreißt oder den Hügel wegspült! Vorsichtshalber ziehe ich die Stöcke aus der Plane und lege sie flach, damit deren Spitzen nicht den Blitz anziehen. Jetzt liegt die nasse Plane voll auf mir. Ich lege mich auf die Seite, damit sie nicht mein Gesicht berührt. Jetzt bin ich froh, alleine zu sein! Nur Verantwortung für mich zu haben! Und diese übertrage ich dann meinem Schicksal. Trotzdem klaube ich all meine Sachen zusammen und stopfe sie in den Rucksack. Ziehe mir die Schuhe an. Bin bereit, das Zelt aufzugeben und los zu rennen. Nur wohin? Aber ich warte lieber noch etwas… Und dann ist plötzlich alles vorbei. Stille. Nur das Wasser gurgelt um mich herum. Ich schaue hinaus, wie Noah aus seiner Arche: Erste Sterne wagen sich durch die letzten Wolkenfetzen heraus, es riecht nach Erde. In der Ferne zeigt sich ein schwacher rosa Streifen. Dann schlafe ich ein.

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