Frans Diether - Ein Pfeil ist nur frei, wenn er fliegt

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Ein Pfeil ist nur frei, wenn er fliegt: краткое содержание, описание и аннотация

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Das 8. Jahrhundert geht zu Ende. Mit der Taufe ihres Herzogs Widukind endet der Freiheitskampf der Sachsen. Endet er wirklich? Ein Junge kommt zur Welt. Sie nennen ihn Gisbert. Das gefällt den fränkischen Besatzern. Bei seiner Sippe heißt er allerdings Gis, was der Pfeil, was Aufruhr, was Kampf bedeutet. Der Kampf ist ungleich. Gis allein überlebt, flieht, fliegt wie ein von der Bogensehne getriebener Pfeil durch das Gebilde, welches wir heute Europa nennen, welches unter Karl dem Großen zum Frankenreiche wird. Und er findet Kaya, die Liebe seines Lebens. Beide zahlen einen hohen Preis dafür.

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"Bitte", presste Gis durch die geschlossenen Zähne, worauf ihn Evroul fragend ansah.

"Gib mir auch den Dolch", setzte Gis entschlossen hinzu, ohne den Gesichtsausdruck seines Begleiters zu beachten. Er nahm die Waffe aus Evrouls Hand, dachte an alles, was ihm angetan wurde und an Kaya, die stolz auf ihn sein sollte. Dann rammte er den scharfen Stahl tief in die Brust des Fremden.

"Wir müssen sicher sein, dass er uns nicht verfolgt", sagte er dabei und sein Trotz, seine Entschlossenheit, sein Kampfeswille übertönte das Klagen, welches Adalbert dereinst in ihn gepflanzt hatte.

"Aus dir wird ein Krieger." Evroul wusste nicht, was er von Gis Aktion halten sollte, kannte er doch nicht die inneren Ängste des Jungen, sah er nur die vordergründige Leichtigkeit, mit welcher dieser zu töten wusste. Und noch etwas sah er. Gis verließ sich nicht auf den Schein, suchte vielmehr Sicherheit, absolute Gewissheit, war ihm in diesem Punkt so überaus ähnlich. Auch er hatte sich nicht darauf verlassen, dass des Reiters Genick zersplittert, sein Lebenslicht wirklich ausgeblasen war, hatte ihm vorsorglich die schlagende Ader des Halses eröffnet, ein Umstand, den er vor Gis lieber verbergen wollte, wusste er doch nicht, wie der trotz aller Schicksalsschläge umsorgt aufgewachsene Junge darauf reagieren würde. Nun wusste er es. Er erschrak über dieses Wissen, und er war gleichzeitig froh.

"Binde das Pferd zu Alitiksok. Es ist Zeit, unser Werk zu vollenden."

Gis hatte sich überwunden, hatte getötet, hatte dem Toten sogar die Stiefel ausgezogen. Er band sie auf Alitiksoks Rücken. An den Füßen wären sie nur hinderlich, falls er rasch davonlaufen musste.

Noch immer hörten sie Gegröle, aber es kam nur noch aus wenigen Kehlen. Die Musik war längst verstummt. Die Mehrzahl der Feierenden lag schlafend auf ihrem Lager oder irgendwo auf dem Festplatz, wenn sie es nicht bis in ihre Hütten geschafft hatten. Evroul fragte sich zwar noch immer, warum der Dörfler, für einen solchen hielt er den Toten, davongeritten war, ob ihm gar jemand folgen würde. Doch als dies nicht geschah, gab er das Zeichen zum Aufbruch. Auf dem Bauch kriechend, jede Deckung ausnutzend, immer wieder in die Dunkelheit spähend, kamen sie langsam aber stetig voran. Bald konnten sie den Festplatz übersehen. Das Wasser lief ihnen im Munde zusammen beim Geruch der unverzehrten Speisen. Es wäre ein Leichtes gewesen, sich die Taschen vollzustopfen und zu verschwinden. Evrouls Plan sah jedoch anders aus. Er wollte, dass sie sich selbst versorgen konnten. Dazu gehörten Waffen, am besten Bögen und Pfeile.

"Siehst du das lange Haus?", raunte er Gis zu. Dieser antwortete mit einem Nicken.

"Bei meiner Betteltour konnte ich einen Blick hineinwerfen. Du findest dort gut gemachte Bögen und auch einige Pfeile." Ein lautes Rufen unterbrach Evroul.

"Liebster", schrie eine verzweifelte weibliche Stimme.

"Kopf runter." Evroul hätte das nicht sagen müssen. Gis schmiegte sich bereits flach an die Erde. Sein Herz klopfte wie wild. Gleich entdecken sie uns, fürchtete er. Auch Evroul war zusammengezuckt, erinnerte sich nur zu gut daran, wie knapp er den Bewohnern des Sonnenhofs entkam. Minutenlang wagten die beiden Diebe kaum zu atmen. Mehr als diesen einen Ruf vernahmen sie allerdings nicht.

"Jetzt oder nie", sagte Evroul.

"Nur Bögen und Pfeile", setzte er hinzu. Gis umklammerte den Dolch und kroch los. Du sollst stolz auf mich sein, sagte er in Gedanken und glaubte Kayas Antwort zu hören. Ich bin stolz auf dich, meinte er zu vernehmen.

Gis erreichte das angegebene Haus. Bis zu Evroul waren es nur ein paar Dutzend Fuß. Im schnellen Schritt hätte er die Strecke in einem Augenblick bewältigt. Gis schien es allerdings, als sei er schon ewig unterwegs. Evroul winkte ihm, was wohl heißen sollte, beeile dich. Noch einmal lauschte Gis. Lautes Schnarchen drang aus dem stabil gebauten Haus. Die Tür stand offen.

"Jetzt oder nie", wiederholte er Evrouls Worte, richtete sich neben den grob behauenen Stämmen, aus denen die Wände gezimmert waren, auf und drückte sich ins Innere. Mit weit aufgerissenen Augen spähte er in die Dunkelheit. Ein wohl noch sehr junger Mann lag da. Sein Arm hing über eine bemalte Bank. Aus seinem Munde kamen die Schnarchlaute. Und über seinem Kopf, Gis vermochte das Glück kaum zu fassen, hingen drei Bögen nebst Köcher und Pfeilen. Ganz langsam, ganz leise tastete sich Gis vorwärts, fühlte vorsichtig mit den Zehen, bevor er den Fuß aufsetzte. Der Boden bestand aus trockener Erde. Plötzlich stieß Gis gegen etwas Weiches, gegen das unnatürlich abgestreckte Bein des Schlafenden, dem der Alkohol jedes Schmerzgefühl raubte. Vor Schreck ließ Gis den Dolch fallen, erstarrte zur Salzsäule, konnte keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen. Die im Hause untergebrachten Tiere wurden unruhig. Instinktiv, jedenfalls nicht vom freien Willen gesteuert, stieg Gis über den noch immer Schlafenden, griff sich zwei der Bögen und einen gut gefüllten Köcher und verschwand aus der beklemmenden Enge, als die er das Innere des Hauses empfand. Runter mit dir, deutete Evrouls Armbewegung an. Gis ließ sich fallen. Ohne diesen Hinweis wäre er einfach losgelaufen. So robbte er, so schnell er konnte, in Richtung seines Lehrers. Das Herz schlug ihm bis zum Halse, fürchtete er doch jeden Moment die Entdeckung. Doch es geschah nichts.

"Deckung", raunte Evroul. In diesem Moment bemerkte auch Gis, dass sich jemand von einem der mit zerborstenen Krügen übersäten Tische erhob und in seine Richtung torkelte. Der Dolch, wo ist der Dolch, fragte er sich mit rasch wachsender Unruhe. Er musste ihn verloren haben. Viel zu spät bemerkte Gis seinen Fehler. Er wollte schon aufspringen, dem Trunkenen die Kehle zudrücken, bevor dieser das mit der seinen tat, da fiel der Mann der Länge nach hin, blieb fast vor seinen Füßen liegen.

"Weiter", rief Evroul mit unterdrückter Stimme. Gis hingegen handelte, wie von einer fremden Macht getrieben, griff dem vor ihm Liegenden an den Gürtel, ertastete dort einen Dolch mit lederner Scheide, zog diesen, durchtrennte den Gürtel und nahm Scheide und Dolch an sich. Er wusste selbst nicht, wie er das alles schaffte, wusste nicht einmal, wie er auf den Gedanken kam, so zu handeln. Er hatte an Kaya gedacht. Sie lenkte seine Hand. Nie wurde ihm so klar wie in diesem Moment, dass sie eine Hexe war, dass er sich mit dunkelsten Mächten einließ. Und nie zuvor wurde ihm so klar, dass es kein Zurück gab.

"Wird ja Zeit", grummelte Evroul, als Gis neben ihm ankam, stolz sein Diebesgut, Bögen und Pfeile, präsentierte.

"Kannst du mit dem Bogen umgehen?", fragte er, nun schon mit deutlich zufriedenerer Stimme.

"Natürlich", antwortete Gis und zog zur Untermauerung seiner Behauptung die Bogensehne aus ihrem Beutel, spannte einen der beiden Bögen und legte einen Pfeil auf.

"Hervorragend", lobte Evroul. "Du wirst mich schützen, jedem einen Pfeil in die Brust jagen, der mir gefährlich wird. Ich sammle uns was zu essen, dann hau‘n wir ab."

Evroul stand langsam auf. Er war inzwischen sicher, dass ihm von den Dorfbewohnern keine Gefahr drohte.

"Gib mir den Dolch", sagte er dennoch. "Nur zur Vorsicht, kriegst ihn ja wieder."

Gis reichte ihm die eben gestohlene Waffe. Evroul warf einen verwunderten Blick darauf. Er hatte eine ganz andere Erinnerung.

"Hab ich getauscht", flüsterte Gis, was Evrouls Verwunderung nur anfachte. Die Zeit jedoch drängte und erlaubte keine Fragen. Mit wenigen einigermaßen schnellen Schritten erreichte Evroul die beladenen Tische, schnürte ein großes Bündel und lief in Richtung der Pferde, Gis zuwinkend, er möge ihm folgen. Rasch noch die Beute verstaut, dann ritten zwei glückliche Diebe in die Nacht, in den schützenden Wald, in eine ihnen rosig erscheinende Zukunft. Sie suchten sich einen versteckten Lagerplatz, bauten einen neuen Unterstand und ließen es sich gut gehen. Evroul sprach den Dolch nicht noch einmal an, ahnte Gis Missgeschick, bewunderte, wie er die Situation löste, wurde durch die gewonnenen Speisen seit langer Zeit wieder richtig satt und zufrieden. Auch Gis labte sich am Erntedankmahl und dachte nicht an die Zukunft. Hätte er gewusst, dass im gleichen Moment auf dem Sonnenhof ein junger Mann unter Mordverdacht festgenommen, aufgrund eindeutigen Beweises, man fand bei ihm den Dolch des Opfers, den Folterknechten des Herzogs übergeben und mit guter Aussicht auf den Tod am Galgen ins Verlies geworfen wurde, er hätte sich weit weniger wohl gefühlt.

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