Sassika Büthe
Liebe mit Nebenwirkungen
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Sassika Büthe Liebe mit Nebenwirkungen Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Epilog
Impressum neobooks
Tina erwachte mit heftigen Kopfschmerzen. Langsam öffnete sie die Augen und musste erschrocken feststellen, dass die letzte Nacht nicht bloß ein Traum gewesen war. Sie lag tatsächlich nackt im Bett und es war ganz gewiss nicht ihr Bett, in dem sie sich befand. Es war auch nicht ihr Schlafzimmer oder ihr Haus. Sie befand sich in einem Hotelzimmer, um genau zu sein in dem Hotel, in dem sie arbeitete. Tina wusste auch genau in wessen Zimmer sie sich gerade befand und wer sich im angrenzenden Bad befand. Sie konnte deutlich die Dusche im Bad hören und begann sich zu fragen, ob sie sich nicht einfach heimlich aus dem Zimmer stehlen sollte. Doch das würde die Sache wohl auch nicht besser machen. Den peinlichen Moment, in dem sie Henry Janzen gegenübertreten musste, würde sie zweifelsohne über sich ergehen lassen müssen, denn sie arbeitete mit ihm zusammen in der Küche. Sie konnte also nicht einfach aus diesem Zimmer verschwinden, Henry nie wieder sehen und die letzte Nacht einfach vergessen. Wenn sie ehrlich war, wollte sie die letzte Nacht auch gar nicht vergessen. Denn auch wenn sie letzte Nacht etwas zu viel getrunken hatte, so konnte sie sich dennoch sehr gut an alles erinnern, auch daran, dass es verdammt gut gewesen war. Henry war gut gewesen und das machte es am allerschlimmsten. Es war nicht gerade so, dass sie Henry nicht mochte oder er unattraktiv war. In Wirklichkeit mochte sie Henry sogar sehr gerne und sie fand ihn auch mehr als nur attraktiv. Einige ihrer Kolleginnen waren zwar der Meinung, dass Stefan, der ebenfalls in der Küche dieses Hotels als Koch arbeitete, um einiges besser aussah. Doch Tina war nicht unbedingt gleicher Meinung gewesen, hatte ihre Einwände jedoch für sich behalten. Stefan war definitiv ein sehr attraktiver Mann mit honigblondem Haar und einem schönen Gesicht und er besaß zudem eine Menge an Charme. Sie mochte Stefan sehr gerne, doch sie fühlte sich nicht zu ihm hingezogen. Ganz anders war es ihr vom ersten Tag ergangen, an dem sie Henry zum ersten Mal begegnet war. Henry war viel mehr ihr Typ mit dunkelbraunem kurzem Haar und leuchtenden braunen Augen. Außerdem hatte er Sinn für Humor und sie waren von Anfang an auf gleicher Wellenlänge. Sie konnten über die gleichen Albernheiten lachen, wo manch einer ihrer Kollegen nur den Kopf geschüttelt hatte.
Henry war etwas größer als Stefan und sie hatte immer vermutet, dass sich unter seiner Kochuniform ein toller Körper verbarg und letzte Nacht hatte sich ihre Vermutung mehr als bestätigt. Es hatte ihr verdammt gut gefallen, ihn anzusehen und über seinen nackten harten Oberkörper zu streichen und seine warme Haut auf ihrer zu spüren. Fakt war, sie fühlte sich schon sehr zu Henry hingezogen.
Dennoch durfte es einfach nicht sein, so toll Henry auch war. Sie arbeitete Seite an Seite mit Henry zusammen in der Küche. Tina war nur eine einfache Küchenhilfe und Henry Koch. Doch er war auch der Neffe ihrer Chefin, Frau Janzen und die wäre alles andere als entzückt davon, wenn sie erfuhr, das ihre Angestellte sich nach Feierabend mit ihrem geliebten Neffen vergnügte. Sie mochte keine Liebeleien am Arbeitsplatz und auch Tina hielt davon im Allgemeinen überhaupt nichts. Sie brauchte diesen Job und wusste, was passieren konnte, wenn eine Beziehung schief ging. Sie selbst konnte da aus Erfahrung sprechen. Doch hatte sie mit Henry keine Beziehung, sondern es war lediglich ein One Night Stand, denn bis gestern Abend war zwischen ihnen nie etwas gewesen, außer dass sie zusammen arbeiteten und sich gut verstanden, auch wenn Tina sich vielleicht ein bisschen zu Henry hingezogen fühlte. Doch was das Letzte betraf, so hatte sie sich diese Gefühle immer verboten und sie wäre niemals auf die Idee gekommen, dass Henry sich ebenfalls zu ihr hingezogen fühlte. Denn so musste es wohl sein, andernfalls konnte sie sich die letzte Nacht nicht erklären. Was sie selbst betraf, so konnte sie vielleicht die Ausrede anwenden, dass es verdammt lange her war, dass sie zuletzt mit einem Mann zusammen gewesen war und sie deshalb einfach so, ohne lange nachzudenken, in Henrys Bett gelandet war. Sie konnte auch dem Wein die Schuld geben, den sie am Abend mit Henry getrunken hatte. Doch diese Ausrede schien ihr selbst ziemlich banal, da sie so betrunken nicht gewesen war, bestenfalls vielleicht angeheitert. Aber man musste wohl dem Ganzen die Schuld geben. Der ganze Abend, der so grässlich begonnen hatte, war schließlich so schön und entspannend geworden. Lange hatte sie schon keinen so netten Abend mehr, schon gar nicht mit einem Mann, der zudem noch äußert attraktiv war. Die meisten Abende verbrachte sie allein in ihrem Haus und fühlte sich oft sehr einsam. Auch gestern hatte sie nach Feierabend mit dem Bus zu ihrem Haus fahren wollen, in dem niemand auf sie wartete bis auf ihr Kater Spencer, der jedenfalls ein treues männliches Wesen in ihrem Leben war. Sie rekonstruierte noch einmal den gestrigen Tag.
Schon am Morgen lief alles schief. Es hatte den halben Vormittag wie aus Eimern geschüttet und ihren Dachboden unter Wasser gesetzt. Schon seit einigen Wochen hatte sie das Leck an einer Stelle ihres Daches entdeckt, wo Regenwasser eindrang. Zur Vorsorge hatte sie immer einen Eimer unter dem Leck stehen und von Zeit zu Zeit musste sie ihn ausleeren. Aber am gestrigen Morgen hatte sie die Eimer stündlich ausleeren müssen. Es wurde dringend Zeit, dass sie das Dach reparieren ließ. Es hatte dann schließlich noch rechtzeitig aufgehört zu regnen, als sie sich zur Arbeit aufmachte.
Doch ihr Tag schien auch dort nicht besser zu werden. Erst schnitt sie sich mit dem Messer in den Finger und wenig später musste sie mal wieder die Launen ihrer etwas schwierigen und leicht aufbrausenden Chefin ertragen. Tina kannte Frau Janzen jetzt schon seit ein paar Jahren und wusste, dass sie von Zeit zu Zeit Dampf an ihren Angestellten abließ. Doch wie man ein Geschäft zu führen hatte, wusste Frau Janzen sehr genau, das musste man ihr lassen. Sie verlangte viel von ihren Angestellten, es war eben ein ziemlich angesehenes Hotel und Restaurant an der deutschen Nordseeküste, das sie betrieb und es hatte durchaus seinen Grund, warum ihr Hotel so angesehen war. Sie legte großen Wert auf Ordentlichkeit, Teamfähigkeit und Engagement. Als Gegenleistung setzte sie viel Vertrauen in ihre Angestellten und die Bezahlung war zudem auch sehr gut.
Tina hatte also die Schimpftiraden über sich ergehen lassen und ihren Mund gehalten. Sie war nur froh, dass Frau Janzen die nächsten drei Wochen auf Geschäftsreise war und sie somit keine solcher Ausbrüche ihrer Chefin ertragen musste. Im Allgemeinen musste Tina zugeben, dass es sie selten traf. Frau Janzen war ansonsten immer recht zufrieden mit ihrer Arbeit und sie wusste, was Tina leistete.
Zum guten Schluss hatte sie dann noch ihren Bus verpasst, da Frau Janzen noch einen langen Vortrag gehalten hatte, da sie die nächsten Wochen nicht im Lande war. Frau Janzen war oft für einige Zeit beruflich unterwegs und es lief ansonsten immer alles glatt. Doch jedes Mal hielt sie aufs Neue ihre Rede und gerade am gestrigen Abend fiel diese dann auch noch besonders lang aus. Doch Tina hatte es nicht gewagt, ihren Mund aufzumachen, nachdem sie der schlechten Laune ihrer Chefin an diesem Tag bereits einmal ausgesetzt gewesen war. Danach war sie schnell zur Bushaltestelle gelaufen, doch der Busfahrer hatte direkt vor ihrer Nase die Türen geschlossen und war ohne sie davongefahren. Sie hatte noch eine Weile dem Bus fassungslos hinterher gestarrt und überlegt, wie sie nun nach Hause kommen sollte. Da es schon recht spät war, war es der letzte Bus, der in diese Richtung fuhr. Sie überlegte kurz, ob sie ihre Eltern anrufen sollte, damit sie Tina abholten konnten, verwarf diesen Gedanken jedoch wieder. Es war schon spät und ihre Eltern gingen meist früh ins Bett. Es blieb ihr wohl oder übel keine andere Wahl, als sich ein Taxi zu rufen. Doch als Tina in ihre Handtasche griff, musste sie zu allem Überfluss auch noch feststellen, dass sie ihr Handy zu Hause vergessen hatte.
Читать дальше