Angela Hünnemeyer
Flo... Liebe im Mittsommer
Schwedenroman Band 2
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Angela Hünnemeyer Flo... Liebe im Mittsommer Schwedenroman Band 2 Dieses ebook wurde erstellt bei
Für Hannah Für Hannah Sie wanderten den Weg, der für sie bestimmt war. Jahre vergingen, ohne dass sie voneinander ahnten, unbekannt, durch die Weite getrennt, durch verschiedene Lebenswege getrennt, bis plötzlich und unerwartet dieser Weg einen anderen Verlauf nahm. Es war ein Moment, der ihnen zeigte, dass es eine Abzweigung gab. Britt konnte nicht erkennen, wohin diese führte und doch betrat sie diesen fremden Pfad. Sie las seine Worte und hörte seine Stimme, als hätte diese ein Leben lang nach ihr gerufen. Sie spürte seine Kraft und das trieb sie immer weiter voran. Sie stand staunend vor ihm und sah ihn an. Sie erblickte einen Fremden, doch erkannte sie ihn. Das war ihre Sehnsucht, er war ihre Sehnsucht, die sie ein Leben lang in sich getragen hatte. Flo… du verstehst diese Worte, so wie viele Menschen sie verstehen, wenn auch sie einem Flo begegnen werden.
Was bisher geschah
Das Petersberger Treffen
Ankunft in Köln
Die Schweden
Jöran
Abschied in Köln
Britt taucht ab
Macht der Sehnsucht
Ankunft in Schweden
Gefühle am Kvarnsjörnsee
Mittsommer
Die Wende
Britt
Auf und davon
Dank
Reise zu den Handlungsorten
Angela Hünnemeyer
Romane und ihre Fortsetzungen
Bezugsquellen
Der Petersberg im Wandel der Zeitgeschichte
Impressum neobooks
Sie wanderten den Weg, der für sie bestimmt war.
Jahre vergingen, ohne dass sie voneinander ahnten,
unbekannt, durch die Weite getrennt,
durch verschiedene Lebenswege getrennt,
bis plötzlich und unerwartet dieser Weg einen
anderen Verlauf nahm.
Es war ein Moment, der ihnen zeigte,
dass es eine Abzweigung gab.
Britt konnte nicht erkennen, wohin diese führte
und doch betrat sie diesen fremden Pfad.
Sie las seine Worte und hörte seine Stimme,
als hätte diese ein Leben lang nach ihr gerufen.
Sie spürte seine Kraft und das trieb sie immer weiter voran.
Sie stand staunend vor ihm und sah ihn an.
Sie erblickte einen Fremden, doch erkannte sie ihn.
Das war ihre Sehnsucht, er war ihre Sehnsucht,
die sie ein Leben lang in sich getragen hatte.
Flo… du verstehst diese Worte,
so wie viele Menschen sie verstehen,
wenn auch sie einem Flo begegnen werden.
Bonn-Königswinter
Auf dem Petersberg - 13. März 2012 – 8.15 Uhr
Gedankenverloren stand ich auf der Terrasse des Steigenberger Grandhotel auf dem berühmten Petersberg in Königswinter nahe Bonn. Der Morgen war gerade erst angebrochen und es dämmerte noch ein wenig. Nebel lag über den Wipfeln der Berge und den Anhöhen im Umfeld.
Ich kniff die Augen etwas zusammen und mit viel Fantasie erkannte ich auf dem benachbarten Berg die Umrisse der Ruine des Drachenfels und seiner darunter liegenden Drachenburg. Bei diesem Anblick fielen mir mal wieder die alten Schweden ein, die Schweden, die diese damalige Burg Drachenfels im Dreißigjährigen Krieg um 1630 erobert hatten. Doch dieser Sieg hielt leider nicht lange an und diese Schweden kapitulierten und mussten vor den Spaniern weichen.
Hoffentlich werden die Skandinavier heute mehr Stehvermögen beweisen, wenn sie gleich eintreffen , dachte ich in diesem Zuge und stellte direkt gedanklich eine Verbindung des heutigen Tages mit meinem alten Heimatland Schweden her.
Wie passend und dann ein Dreißigjähriger Krieg von dem ich hoffte, dass er einmalig in der Geschichte war und nicht wieder entfachte, nämlich diesmal zwischen einem Schweden und einem Deutsch-Schweden, auch wenn der Grund der Eroberung ein anderer war als eine steinerne Burg und sich das Objekt der Begierde als ein weibliches Etwas entpuppt hatte.
Ich schüttelte mit dem Kopf, denn die Erinnerungen an die jüngsten Ereignisse, gerade einmal drei Wochen her, kamen wieder hoch und da hatte es handfeste Fronten gegeben. Wie sollte es auch anders sein, natürlich hatten auch da die Schweden wieder mitgemischt.
Leichter Wind blies mir sanft ins Gesicht und ich genoss trotz dieser weitschweifenden Gedanken diese Stille. Mein Blick streifte weiter über das Gebirge und das tief zu meinen Füßen liegende Tal, welches durch den Rhein unterbrochen wurde, ehe es sich wieder in einer Anhöhe verlief.
Noch war ich allein und es schien mir fast als wäre es wohl die Ruhe vor dem großen Sturm. Ich war mir nicht sicher ob dieser Zustand, also dieser der herrlichen Ruhe, lange anhalten würde.
Nachdenklich presste ich die Lippen aufeinander, teils aus Freude, aber auch teils aus Nervosität. Noch konnte ich nicht die Reaktionen der Menschen, die heute eine Überraschung präsentiert bekamen, einschätzen. Es konnte sehr prekär werden, aber genauso war es auch möglich, dass man sich zur Abwechslung auch einmal freuen würde. Die Turbulenzen, die wir noch vor kurzem in den Schären vor Stockholm erlebt hatten, ließen erahnen, wie es allerdings bei dem einen oder anderen werden könnte. Deswegen meine Unsicherheit. Hoffentlich hatte ich das alles richtig eingefädelt.
Ich drehte mich ein wenig zur Seite und schaute auf das imposante Gebäude hinter mir. Es hatte eine zart gelbe Fassade und spiegelte den Baustil der Gründerzeit wieder. Wie eine Gräfin war ich mir eben vorgekommen, als ich diese Residenz verließ und die Freitreppe hinuntergegangen war, mich hier auf diese wunderschöne Terrasse stellte, um Momente der Stille zu genießen. Ich schaute weiter entlang des Gebäudes und zu meiner Linken präsentierte sich eines der wohl berühmtesten Glasbauten der Geschichte. Es war die gläserne Rotunde.
Eigentlich hätte ich schon viel eher anreisen sollen, um das alles hier einmal ausgiebig zu erkunden. Für eine Autorin war dieses schlossähnliche Anwesen mit solch einem historischen Hintergrund etwas, was einem das Herz höher schlagen ließ.
Ich betrachtete das außergewöhnliche runde Bauwerk nun etwas genauer und mir fielen die wichtigen politischen Treffen ein, die hier in diesem Gemäuer stattgefunden hatten. Zudem war mir bekannt, dass es hier nach Kriegsende im Jahre 1949 zu einem geschichtsträchtigen Abkommen unter der damaligen Landesführung unseres ersten deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer gekommen war.
Es war das Petersberger Abkommen, welches die Zukunft und Integration unseres Landes nach dem zweiten Weltkrieg mitbestimmt hatte.
Da ich eine sehr rege Fantasie besitze, suchte ich Parallelen aus den politischen Treffen der letzten Jahrzehnte zu dem Treffen, welches heute hier noch im privaten Rahmen stattfinden würde. Dieser Berg schien für mein Vorhaben genau der Richtige zu sein, hier hoch oben in einer Abgeschiedenheit, weg von der Hektik des Alltages, ein Ort der Besinnung.
Vielleicht wählte ich auch deshalb gerade dieses romantisch anheimelnde Anwesen aus, um diesen Tag mit meinen Freunden zu begehen. Einfach nur wir, einfach noch einmal zusammen sein, einfach noch einmal das zu reflektieren, was wir erlebt hatten und zu schauen, wohin uns der Weg nun führen würde.
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