Aber nur dieses Aeroplex, das scheinbar doch das Material zu sein scheint, aus
dem sicher auch diese Ufos gebaut zu sein scheinen, die auf ihren vielen Reisen durch das Weltall, bei ihren Reisen in alle Winkel des Weltalls nicht zu verglühen scheinen, nur wie kann man das, dieses einmalige Material herstellen oder woher bekommt man es für unsere Zwecke zur Weiterverarbeitung oder zum Bau unserer Zigarre her, ohne dass jemand stutzig, misstrauisch oder gar hellhörig wird und im Endeffekt die Erdflöhe dann zu unserem Nachteil oder gar Schaden laut in die richtige Richtung husten hört. Also weiter viel Lesen und mit allen möglichen Materialien weiter, ohne Rücksicht auf Verluste, Experimentieren und weiter Kombinieren, denn dem Fleißigen öffnet Mutter Zufall immer wieder Tür und Toren in die Welt der vielen Geheimnisse. Mögen sie auch noch so versteckt und doch so greifbar nahe da liegen. Manchmal lässt unser Geist uns doch mal hinter die menschliche Kulisse gucken, dahin, wo die menschlichen Geheimnisse ruhen und nur darauf warten, von dem einen oder anderen Menschen hervorgeholt zu werden, um der Menschheit weiter in der Entwicklung zu helfen.
Aber auch hier stand Bruder Zufall oder unser zweites Ich beim vielen Experimentieren wieder Pate. Das genaue Rezept dieser Herstellung möchte ich hier nicht verraten, denn die Patentierungsprozedur läuft noch und wir möchten nicht, dass da beim Patentieren irgendjemand durch bessere Beziehungen schneller ist als wir die heimlichen Entdecker und den Erfolg heimfahren könnten und wir dann, trotz der langen Forschung und der großen Unkosten kurz vor dem Ziel das Nachsehen haben und wir für unsere Entdeckung dann, wenn wir es benutzen an die falschen Patentierer für unser Erfindung die Lizenzgebührenzahlen! Nur so viel kann ich hier schon verraten dass gehärtete Glasfaserplatten und der Kleister Oxidentium, eine geheimnisvolle, zähfließende Mischung bei der Herstellung der Aeroplexplatten, aus der dann die fliegende Zigarre hergestellt werden kann, die dann unser Abenteuer zur Aurukulum, der Insel des Goldes im großen Weltraum doch ermöglichen wird können. Nachdem uns das herstellen von Aeroplexplatten unter verschiedenen Formen schon gelungen ist, die dann im trockenen Zustand zäh, hart und unbiegsam wie Stahl, weder durch Reibung verglühen noch sonst wie zerbrechlich sind, auch wenn sie vom hohen Kirchturm laut polternd auf die asphaltierte Straße fallen; aber auch nicht im Feuer verbrennen oder sich verbiegen und verziehen lassen, auch wenn wir sie zum Glühen bringen und sie sich nicht verändert haben, begannen wir aus Lindenholz in unserer großen Garage zwei gute sieben Meter längliche und halbrunde Hälften unserer Zigarre zu schnitzen, die vorn und hinten jeweils spitz zuliefen auf die dann jeweils die beiden länglichen Hälften unserer fast fensterlosen Zigarre mit weichen und biegsamen Aeroplexplattenzu belegen, die dann, Schicht für Schicht mit dem Zauberkleister Oxidentiumeinige Male dicht bestrichen werden, bis eine steife und unbiegsame lange Haube entsteht, die dann, wenn man sie der Länge nach zusammenlegt, die Form unserer Zigarre ergibt. Wenn sie dann vollkommen ausgetrocknet und erhärtet sind, werden beide geklebten Hälften vom den weichen Lindenholzstämmen abgehoben oder aus beiden Hälften das weiche Lindenholz entfernt und sie die beiden halben Hüllen zu einer ganzen, rundlichen Zigarre zusammengeklebt werden. Nur über und bisschen hinter der vorderen Spitze war vorn ein nicht zu großes Fenster, durch das der Steuermann die Zigarre steuern kann, soweit sie sich bei der hohen Geschwindigkeit überhaupt steuern lässt. Ein- und Aussteigen konnten wir unten am Bauch der Zigarre, gleich hinter dem angebrachten Tank. Da befand sich die Luke, vierzig mal fünfzig Zentimeter, die von innen luftdicht verschlossen werden konnte. Diese zusammengeklebten beiden Hälften unserer Zigarre waren so leicht, dass mein Vater und ich sie, die gut sieben Meter lange und in der Mitte etwa eindreiviertel Meter hohen Zigarre ohne uns groß anzustrengen von dannen tragen konnten. Auch der Treibstofftank musste wegen der flüssigen Luft, der unter dem Bauch der Zigarre angebracht war, gut isoliert sein, was wohl die gefährlichste Stelle an unserer fliegenden Zigarre sein konnte. Am besten auch mit den Aeroplexplatten, denn wenn die flüssige Luft sich erhitzen und ausdehnen sollte und dann rund vierzig Liter flüssige Luft von jetzt auf gleich explodieren sollten, dann gute Nacht mein liebes Heimatdörfchen, denn eine Atomexplosion, die könnte wahrlich nicht verheerender sein, sicher auch ohne die verheerenden Strahlen, denn der Druck alleine, der da bei der Explosion entstünde, reicht schon aus unser Dörfchen platt zu machen oder vom Erdboden restlos verschwinden zu lassen! Von dem Krater, der dann entstehen würde, auch als See später ganz zu schweigen.
Ein Jahr ist seit dem Einschlag des goldenen Eis in unser Haus vergangen und unsere Weltraumflugzigarre stand einsatzbereit in unserer Doppelgarage, von der unsere Nachbarn wahrscheinlich keine blasse Ahnung hatten, was da in ihrer Nachbarschaft in der zugemachten Garage nicht nur gebaut, sondern auch startbereit geparkt steht und auf ihren nächtlichen Einsatz wartete oder auf ihren ersten Front- oder den ersten Nahkampfeinsatz mit dem puren Gold auf der Aurukulum. Für heute Nacht haben sie einen wolkenlosen Himmel gemeldet und die Nacht sollte in unseren Breiten ruhig, nicht stürmisch und nicht zu kühl werden. Den Sturm und die Wärme wollten wir schon bei unserm Start ins All erzeugen. Vater und ich schauten uns fragend an, was so viel heißen sollte: „Wollen wir es heute Nacht probieren, wenn in unserm Dörfchen die Lichter ausgegangen sind, entweder es klappt oder unser Mühen im zurückliegenden Jahr war umsonst und wir werden in der Ewigkeit als Wächter auf der Aurukulum, der Insel des Goldes festangestellt, um das von uns entdeckte Gold vor falschen und unwürdigen Häschern zu bewachen und vor unbefugtem Diebstahl zu beschützen.“ Der kleine Batterie angetriebene Akkuschneider mit einigen Ersatzscheiben lag schon mal griffbereit in der Garage, der Treibstofftank war randvoll mit selbstgemischten Treibstoff, mit dem neuen explosiven Xeranolgemisch gefüllt, der uns auf die Aurukulum und voll beladen mit Gold wieder heil zur Erde zurückbringen sollte. „Voll beladen mit Gold“, das war sicher wieder ein dehnbarer Begriff, denn was wirklich vollgeladen ist, das sollten wir erst später erfahren, wie weit doch unser Akkuschneider mitspielen wird. Doch unsere Mutter war damit, dass wir heute unsern Jungfernflug ins Ungewisse starten wollten gar nicht einverstanden und sagte immer wieder, was passiert mit mir, wenn ihr beide nicht mehr zurückkommt, sondern irgendwo im Weltall auf nimmer Wiedersehen verschwindet und letzten Endes die Marsmännchen euch beide kaschieren oder gar auffressen oder sonst etwas mit euch tun, denn außer meinen Mann und meinen einzigen Sohn habe ich niemanden, an den ich mich noch wenden oder in der Not klammern kann. Wie erkläre ich das nur unsern Nachbarn, wenn sie nach euch fragen, wo und wie ihr bloß von der Bildfläche so plötzlich verschwunden seid? Auch die Polizei wird nach euch suchen und fragen und letzten Endes auch mich verdächtigen werden, dass ich euch letzten Endes beseitig habe. Kann ich ihnen dann die reine Wahrheit erzählen, ohne die Beamten noch mehr misstrauisch oder mich selbst lächerlich zu machen? Und unser Vater meinte, dass du dann zum Andenken an uns beide das goldene Ei hast und immer daran denken kannst dass wir beide da oben bei den andern goldenen Eiern geblieben sind und immer auf dich von oben herabschauen, dein Tun auf Erden beobachten oder auf dich warten, dass du zu uns nachkommst und wir dann zu dritt die Menschen, ähnlich wie der Mann im Mond, aber hier von der Aurukulum, der Insel des Goldes, ihn spielen dürfen und die Menschen auf der Erde beobachten können auf was für spleene Ideen sie, die Menschen, doch bloß immer wieder kommen oder gekommen sind, ähnlich wie wir beide, Vater und Sohn, die beiden Aurukulumabenteurer, die dann vergessen haben auch einen Rückwärtsgang in ihre Zigarre einzubauen, um auch wieder sicher heimzukommen.
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