Vater entdeckt die Goldinsel und wir bauen die fliegende
Zigarre 1
In der vierten Nacht, einer Supersternklaren, in der Vater meinte, die vielen, strahlenden Sterne wären zum Greifen nahe aber nur durch seinen Sternegucker am Gerät und Vater glaubte, dass er die Quelle des Goldenen Eis heute Nacht bestimmt entdeckt hat. Am fünften Tag saß er über dem alten Schulatlas und errechnete die genaue Himmelslage. Sogar ein Flugprogramm erstellte er, das uns automatisch, quer durch das Weltall dahin fliegen lassen soll und nannte die Legehenne des goldenen Eies, Aurukulum, die Insel des Goldes im weiten Weltall. Die genaue Position, die Gradlage der Aurukulum, will ich ihnen hier noch nicht verraten, denn je mehr Abenteurer, die in der Lage sind das Gold auf die gute Mutter Erde bringen können, umso billiger wird es und es sich bald nicht mehr lohnt es auf die Erde zu holen, eben, wegen der hohen Transportkosten und des weiten Preisverfalls es von der Insel des Goldes auf die gute Mutter Erde zu holen, denn Angebot und Nachfrage regulieren nun mal wie gehabt den Preis, und das auch heute noch in der anbrechenden, goldenen Zeit.
Als ehemaliger Pilot meinte er, wenn er nur den richtigen fahrbaren Untersatz hat, der möglichst noch schneller als die Lichtgeschwindigkeit fliegt, dann ist es für ihn kein Problem sie, diese Insel des Goldes auch einmal zu besuchen, mit den Bewohnern einen Abbauvertrag zu schließen und ganz bestimmt würde er nicht mit leeren Händen oder leeren Taschen zurückkommen! Nur diese großen und lahmen Düsenklipper, die mein Vater einst flog, obwohl sie schon gute achthundert Kilometer in der Stunde zurücklegten, eignen sich ganz bestimmt nicht für solche weltweite Besuche bei der goldenen Henne hoch oben bei den vielen strahlenden Planeten. Selbst unsere neuesten Düsenjäger oder Düsenklipper, mit einer zweifachen Schallgeschwindigkeit oder zweifachen Mach, würden uns dahin, zur Aurukulum, der Insel des Goldes bestimmt nicht mehr in unserem Leben hinbringen, selbst wenn wir noch heute und gleich nach dahin starten würden, geschweige denn auch noch zurück auf unsere gute Mutter Erde, die schon so viele Menschen ernährt hat und das auch noch zu unseren Lebzeiten! Unsere Flugmaschine muss da schon ein kleines bisschen vielschneller sein als die derzeitigen, neuesten Überschallflugzeuge, ein bisschen viel schneller, am besten wenn sie so schnell wie das Licht wären, nein am besten noch ein bisschen schneller als das Licht, so dass keiner uns am Radarschirm, nach unserm Aufblitzen oder Starten da weiter verfolgen oder gar wieder einholen kann, wenn wir mit den geklauten viereckigen, goldenen Eiern von der Aurukulum wieder auf dem Heimweg sind. Sicher würde es da viele Menschen geben, die uns beim Rückflug gern abfangen möchten, um sich an unserer Beute, den goldenen Eiern von der Aurukulum zu bereichern! Ab sofort studierte mein Vater und auch ich in meiner Freizeit alle möglichen Antriebsmöglichkeiten, die vielen neuesten, aber auch die älteren Antriebsaggregate und vor allem, die vielen möglichen Antriebstreibstoffe, die sich vielleicht für das eine oder das andere Antriebsaggregat besonders eignen möchte, die dann im Verbund unsere Zigarre auf Lichtgeschwindigkeit bringen und uns weiter die Besuche auf der Aurukulum ermöglichen würde aber auch wieder heil zurück auf unsere Erde bringen könnte. Vielleicht müsste man einige, der bekannten Treibstoffe zusammenmischen und dieses Gemisch dann auch ausprobieren. Möglich, dass dann der eine von uns gesuchte Treibstoff sich herauskristallisiert, der dann unserer Zigarre die erhoffte Lichtgeschwindigkeit verleiht.
Unser Dach und auch die Decke waren längst repariert und unser Vater beobachtete von der Terrasse aus in regelmäßigen Abständen den Himmel nach seinen Aufzeichnungen und seinen Berechnungen, ob das von ihm erstellte Flugprogramm auch noch stimmt, der von ihm entdeckte Stern Aurukulum, die Insel des Goldes, von dem scheinbar nur wir Erdenmenschen durch puren Zufall etwas wussten, ob er auch noch immer da ist, wo er einstmals von ihm gesichtet wurde, als er uns seinen eigroßen, kostbaren Gruß oder die Einladung zu einem Besuch auf seine Art zuschickte, da wo ihn unser Vater entdeckt hat. Und zur Freude des Vaters, konnte er immer wieder diesen glänzenden Stern Aurukulum entdecken und wie immer scherzhaft sagte: „An seiner eirigen, goldigen Form.“ Manchmal meinte er, dass die Insel des Goldes unserer Mutter Erde näher stünde, als unsere Mutter Erde zu ihm. Aber manchmal auch, dass sie sich etwas von uns entfernt hat. Tja, wenn diese Anziehungskraft unserer guten Mutter Erde nicht wäre! Aber von all den bekannten Treibstoffen, die heutzutage benutzt werden, ist keiner dabei, der eine solche Schubkraft entwickel hätte oder könnte, der unserer Transportkiste, die, die Form einer schlanken Zigarre haben sollte, die erforderliche Lichtgeschwindigkeit verliehen hätte, auch wenn sie dem Luftwiderstand noch so wenige Reibflächen oder Widerstand überhaupt geboten hätte. Also weiter probieren und experimentieren, denn das Schicksal hat noch nie den Tüchtigen verlassen oder Enttäuscht, denn bisher ist noch kein Meister vom Himmel auf die Erde gefallen.
Mein Vater war der Vordenker, wie man so eine Transportkiste mit wenig Ecken, Haken und Bremsflächen, dafür vielleicht die Form einer Zigarre hätte und aalglatt sein müsste, bauen könnte, die möglichst keinen Luftwiderstand erzeugt oder bieten kann und wir kamen bald auf die Idee, dass unser Luftschiff möglichst wie eine Zigarre gebaut wird, die vorn und hinten spitz zuläuft und hinten wie zwei kurze Stummelflügel, links und rechts auseinanderläuft und möglichst auch aalglatt sein sollten. Ebenso sollte im ersten Drittel links und rechts je ein kurzer Stummelflügel angebracht sein, die ein Drehen der Zigarre im Luftleeren Raum um die eigene Achse oder ein Torkeln in der Luft verhindern sollte und am Ende der Stummelflügel sollte je ein Klappe angebracht werden, die das Steigen, Lenken und Landen der Flugzigarre ermöglicht. Und hinten, am Ende der Zigarre, unter den beiden Stummelflügeln sollten die beiden Antriebsaggregate angebracht sein, die der Zigarre die nötige Schubkraft verleihen sollte. Nur was für eine Energie verleiht der Zigarre diese Schubkraft, dass unsere Zigarre mindestens mit der Lichtgeschwindigkeit konkurrieren oder mithalten kann, wenn nicht gar noch etwas schneller als das Licht ist? Wo unser Vater den Tank anbringen will war ihm auch schon klar. Er sollte unten am Bauch der Zigarre sich befinden und dass er auch keinen Widerstand bietet, sondern den Auftrieb fördert, sollte der Treibstofftank vorn, im ersten Drittel direkt am Bauch der Zigarre spitz aufliegen und nach hinten zunehmend von der Außenhaut abstehen. Aber die Frage, was da für ein Treibstoff in den Tank soll, wie groß sein Fassungsvermögen sein soll und aus was für Material so ein Tank gebaut sein soll, denn der Inhalt sollte ja nicht nur für den Hinflug reichen, sondern auch für den Rückflug, denn weit draußen im All gibt es bestimmt keine Tankstellen für unsern Treibstoff und wie der Antrieb überhaupt funktionieren soll, war immer noch ein riesen großes Geheimnis und der Tankinhalt sollte keineswegs die Außenhaut des Tanks irgendwie beschädigen. Und nicht vergessen, im Weltall gibt es keinen Auf- und Abflug, sondern nur die Anziehungskräfte der einzelnen Planeten, die da falsche Kräfte uns vorgaukeln, vor denen wir Erdenmenschen uns mehr oder wenige vorsehen müssen, denn wir wissen ja nicht, ob sie, die Anziehungskräfte auch immer wohlgesonnen sind! Aber auch woraus die Zigarre gebaut werden soll, um nicht, bei dieser überhöhten Geschwindigkeit im All mit uns zu verglühen, sondern auch mit einigen Zentnern beladen bei dieser geplanten Lichtgeschwindigkeit nicht auseinanderzufliegen oder anderweitig sich in Nichts aufzulösen und das sie, auch unbe-laden, nicht zu schwer ist, auch das ist noch ein riesengroßes Geheimnis, denn wir wissen ja auch nicht womit, mit welchen Kräften der an und für sich Luftleere Raum oder das All trotzdem aufgeladen ist. Welche Gifte oder Gase oder Zersetzungselemente oben auf die Besucher warten, denen es immerhin gelungen ist bis in ihre für uns Menschen unbekannte Breiten oder Regionen vorzustoßen? Aber wir beide, mein Vater und ich waren während unserer Freizeit mit unsern Gedanken nur noch beim Treibstoff und dem Material, aus dem alles gebaut werden könnte. Sogar in der Nacht verfolgte uns unsere fliegende Zigarre, über dessen äußeres Erscheinungsbild wir uns schon völlig klar waren; nur woraus sie eigentlich bestehen sollte, darüber herrschte noch bei uns völlige Unklarheit. Aber wie so oft, kam auch diesmal und hier der Onkel Zufall uns zur Hilfe, denn eines Nachts konnte ich im Traum, als wir wieder beim Experimentieren waren auf der Zigarre das Wort Aeroplex lesen und auf dem Tank, der am Bauch der Zigarre befestigt war, stand für mich ganz deutlich lesbar das Wort Xeranol. Nach einigem Hinundher waren Vater und ich der Meinung, das mit Aeroplex sicher ein sehr festes und doch sehr elastisches Material gemeint sein kann, aus dem wir die fliegende Zigarre bauen könnten, was zudem sicher auch sehr leicht sein könnte und das Wort Xeranol, das auf dem Tank stand, damit könnte doch nur der Antriebstreibstoff gemeint sein, der eine sehr hohe oder große Explosionskraft entfacht! Nur was ist das eine und was ist das andere, wo wird so etwas produziert, wo bekommt man es nur her, ohne dass es alle gleich erfahren, dass hier etwas vorsichgeht, was im Grunde doch niemanden zu interessieren hat oder wie wird das eine oder das andere zusammengesetzt und woraus bloß? Was das Xeranol angeht, wahrscheinlich der Treibstoff, dessen Wort deutlich lesbar auf dem Tank stand, das haben wir bald entdeckt; es ist ein Flüssigluftgemisch, dem einer kleine Prozentsatz superreiner und unverfälschter Wasserstoff in flüssiger Form beigemischt ist. Dieses Xeranolgemisch wird durch zwei dünne Leitungen unter der Haut der Zigarre nach hinten an die beiden Düsen geleitet, die beim heraustreten in die Atmosphäre diese ungeheure Schubkraft entwickelt, die unsere Zigarre im Nu im Weltall, für alle Beobachter und fürs Auge schneller als man sehen kann, von jetzt auf gleich im Nichts verschwinden lässt in Richtung Aurukulum, die Insel des Goldes, die scheinbar alles das hat, das Gold in reichlicher Menge, das heute begehrter ist denn je und auch immer teurer für die Menschheit, die es gerne und reichlich besitzen will, denn Gold löst sich nicht im Safe auf, wird von keinen Motten zerfressen oder verschimmelt auch nicht. Es kann höchstens geraubt oder gestohlen werden und es wird zum Leidwesen der Menschen immer knapper hier auf unserer guten und alten Mutter Erde. Außerdem wird Gold heute nicht nur beim Zahnarzt, sondern auch in vielen Produkten in der Industrie verwendet, was oftmals nie wiederbringbar für die Menschheit verloren geht und mit anderen Abfallprodukten auf dem Müll auf ein Nimmerwiedersehen für uns Menschen landet und viele Wissenschaftler immer wieder behaupten, dass viele unserer Müllhalden bald Millionen wert sind und das Resaitlingen der Müllhaufen sich bald lohnen würde.
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