Es konnte schon drei Uhr morgens oder nachts vorbei sein. Ich wurde wahrscheinlich durch das Bellen beider unserer Kampfhunde geweckt, das sehr stürmisch und recht gefährlich klang, als ob sie, die Außerplanetarischen für einen weiteren Kampf bereit waren, und das Bellen der beiden Hunde bald verstummte, ohne dass irgendwelche Schüsse gefallen wären, was schon mal verdächtig war und kurze Zeit später waren es die Signalhörner unserer Polizei, die wieder lautstark auf unseren Hof oder die Wiese fuhren. Und da fielen auch schon einige laute Schüsse und scheinbare Raketen erleuchteten unser Wiesenterrain. Mir ist sofort aufgefallen dass unsere beiden ausgebildeten Kampfhunde bei dieser Böllerei doch so still waren und keine weiteren Jauler oder warnenden Beller von sich gaben. Zum Schweigen bei einer brenzligen Gefahr waren sie sicher nicht ausgebildet. Wer von den nächtlichen Besuchern hat sie eventuell mit ihren lautlosen Waffen erschossen oder vielleicht nur mit ihren Elektroschockern vorübergehend kampfunfähig gemacht? Was mag da nur wieder draußen passiert sein? Sind die Weltallmännchen der Ikalos zum dritten Mal zu uns gekommen? Wollten sie heute, zu späterer Stunde, wenn ihrer Meinung nach alle Erdenbürger in unsern Breiten fest schliefen, ihr Glück wieder versuchen und vielleicht herausbekommen, ob die Polizei da auch wieder kommen wird, warum sie, die Polizei überhaupt gekommen ist oder wer sie überhaupt hier her geschickt hat oder hat sie gar jemand, die Ikalosbewohner an die Polizei hier verraten? Verfolger, die wir bisher noch nicht entdecken konnten, die aber sie bereits in ihrem Visier haben? Dass die heimlich, in Wand, Decken und Böden eingebauten Warnadern sie verraten haben, dass konnten sie ja nicht wissen und sie sehen, denn von denen sieht und spürt man nichts. Sie reagieren nicht nur wenn man sie berührt, aber auch auf jegliche Erschütterungen und wenn sie heute Nacht wieder versuchen sollten in die Garage zu kommen, dann werden sie erneut so ein Debakel erleben wie beim ersten Mal. Nur ist die Polizei schon da, nur wie die Polizei vom Besuch der Alliens informiert wurden, das wissen wir noch nicht, werden es aber sicher auch einmal erfahren. Aber scheinbar sind die heutigen Besucher nicht die Alliens von der Ikalos, die das erste Mal am frühen Abend uns aufsuchten und als angebliche Freunde von dannen zogen oder sind die heutigen Nachtbesucher die Weltraumbesucher, die uns heute auf der Aurukulum begegnet sind, denen nichts Besseres eingefallen ist als uns auf unsern Planeten zur Erde zu verfolgen. Bewaffnet mit meiner Wunderwaffe, dem kleinen Elektroschocker und dem Nachtfernrohr schlich ich mich in den Keller. Bevor ich die Kellereichentür nach draußen öffnete, habe ich sie von innen mit meinem kleinen Elektroschocker abgetastet. War da nicht etwas, draußen vor der Kellertür? Ich meine, dass da jemand vor der Kellertür fast lautlos kopfüber zusammengebrochen wäre oder langgelegt hätte und mehrere Krankenwagen unser Grundstück, laut Tatütata rufend verlassen haben. Scheinbar gab es draußen auch schon Verletzte, die zur weiteren Behandlung fortgebracht werden mussten. Ich steckte darauf meine Taschenlampe in meine rechte Hand, ließ das Infrarot Nachtglas und den Elektroschocker an meiner Brust bammeln und öffnete fast lautlos mit meiner linken Hand die Kellertür. Da lag er, ein abhandengekommenes Weltraummännchen, dass sicher, als die Schießerei losging auf eigene Faust versuchte durch die Kellertür ins Haus zu kommen, warum das weiß es vielleicht am besten, ob es Hilfe bei uns gegen die schießende Polizei holen wollte oder uns als weiteres Faustpfand zu überwältigen, das werden wir sicher noch erfahren, wenn es wieder munter wird und zu sich kommt. Zunächst habe ich es in den Keller hineingezogen, ihm alle seine, mir noch unbekannten Waffen abgenommen, mit denen ich im ersten Moment nichts anfangen konnte und dann es im Keller an Händen und Füßen gefesselt. Auch seine sämtlichen Taschen habe genauestens durchsucht und ihn nach eventuell versteckten Gegenständen an seinem Körper abgetastet, wie kleine Sender, Mikrofone oder Kameras und so weiter, um sie möglichst bald, bevor es wieder munter wird zu entdecken, nicht um mich zu bereichern, sondern nur zu unserer eigenen Sicherheit, denn wer weiß schon, wen er durch diese Kameras am Ende der Welt zur Hilfe holt. Sein persönliches Eigentum, bis auf die Waffen bekommt er natürlich wieder zurück, wenn er wieder aufgewacht ist. Wie ich ihn da gefesselt liegen sah, musste ich unwillkürlich wieder daran denken, dass ich auch wieder ein bisschen größer und kräftiger gebaut war als er, aber ob ich auch stärker und flinker bin als er, das weiß ich nicht, denn ich weiß es nicht, welche Nahkampftechniken, ähnlich wie die Japaner er beherrscht gegen die ich sicher, trotz meiner körperlichen Stärke machtlos bin und noch viel lernen müsste. Ich möchte es auch nicht auf einen Ringkampf ankommen lassen. Als ich es da so vor mir liegen sah, dieses kleine Bündel Mensch mit dem überdimensionalen großen Kopf, hatte ich da nicht das Gefühl, dass ich es schon mal, wenn auch ganz kurz irgend wie und wo gesehen habe? Zumindest sah es keinem der letzten Besucher von der Ikalos auch nur annähernd etwas ähnlich; die von der Ikalos waren im Gegensatz zu diesen Nachtgangstern vom unbekannten Planeten doch recht hübsch. Schon eher konnte ich es oder ihm doch sehr ähnlich heute kurz auf der Aurukulum gesehen haben, als wir ihnen oder sie uns kurz über den Weg gelaufen sind. Ich rief nach meinem Vater, dass auch er in den Keller kommen möge und auch seinen Elektroschocker mitnehmen möchte, denn wer weiß schon wo, wie viele und wie die nächsten Weltraummännchen auf uns warten, um die bösen Übeltäter von heute Abend in ihre Hände zu bekommen, die es gewagt haben sie bei ihrer Arbeit zu stören, was weder mein Vater noch ich je vorhatten sie irgendwie zu stören. Schon eher wären wir den Weltraummännchen behilflich bei ihrer Arbeit und hätten ihnen ach gezeigt, wie wir das Gold aus dem Felsen abbauen. Sicher haben weder die Weltraummännchen noch wir gewusst was jeder von der anderen Partei vorhat und im Tun des anderen einen feindlichen Akt sah. Als Vater in den Keller kam, staunte er nicht schlecht, als er das kleine Weltraummännchen gefesselt und noch bewusstlos da liegen sah; zumindest tat es so, als ob es noch immer bewusstlos wäre, um uns auf seine Art schon mal zu studieren. Da Vater im ersten Moment sicher nichts Besseres einfiel, sagte er zunächst, dass dieses Männchen keine Ähnlichkeit mit den Ikalosmännchen von neulichst hat, schon eher mit den Typen, die da heute auf der Aurukulum glaubten unsere Zigarre stürmen zu können, was ihnen nicht gelungen ist und glaubten nun, wenn sie in der dunklen Nacht bei uns landen, dann können sie mit den Erdenmännchen, die es gewagt haben in ihre Regionen vorzudringen und sie unsicher machen, ihnen jetzt zu zeigen was sich gehört und sie wieder zur Räson bringen wollen. Nur was da draußen wirklich passiert ist, das wissen wir noch nicht oder was sie veranlasst hat uns mit ihrer Flugarmada auf die Erde zufolgen, sollten aber doch noch bald dahinterkommen. Ob sie uns unwillkürlich schon nach unserm flotten Start von der Aurukulum zur Erde gefolgt sind? Wenn ja, dann sind ihre Ufos aber regelrecht lahme Enten im Vergleich zu unserer Zigarre was die Schnelligkeit anbelangt. Jedenfalls scheint ihr Plan vorerst nicht ganz geglückt zu sein, denn sonst wäre dieses eine Weltraummännchen sicher nicht in unserer Gewalt, sondern wir schon eher in ihrer. Vater wollte hier im Keller auf das gefesselte und noch scheinbar schlafende Weltraummännchen aufpassen, während ich mich leise und vorsichtig nach draußen begeben wolle, um mehr über die Ursachen der nächtlichen Unruhen zu erfahren. Und da sah ich auch schon die Polizei, die sich immer noch sehr aufgeregt aufführte und immer noch glaubte, die Sache noch nicht ganz in ihren Händen zu haben, denn so glaubte sie das bestimmt noch einige dieser Weltraummännchen, die das Feuer mit ihren Strahlenwaffen auf die Polizei eröffnet hat, was nicht ohne Folgen geblieben ist, sich hier irgendwo versteckt halten und nur darauf warten im richtigen Moment wieder loszuschlagen. Die meisten dieser Angreifer liegen hier tod herum, die von den Maschinenpistolen der Beamten, die das Feuer erwidert haben, getötet wurden, denn so wie unser Starten mit der Zigarre sehr verräterisch ist, so ist auch das Schießen aus ihren Elektrowaffen immer wieder sehr verräterisch, denn es sind nunmal dünne aber lautlose Strahlen, die aus ihren Waffen herauskommen, die im Dunklen sichtbar sind, was bei Tageslicht kaum geschieht, da sind sie neunundneunzig Prozent unsichtbar aber auch gegen alle ungeschützten Personen und Tiere hochwirksam, in der Regel tödlich. Auch unsere beiden Kampfhunde, die als erste von den Weltraummännchen von ihren Strahlen erschossen wurden, habe ich bald gefunden, aber auch drei weitere Weltraummännchen, die von den Maschinenpistolen der Polizei verwundet waren. Die drei verwundeten Weltraummännchen wurden von den Polizisten in unsere Küche gebracht und von unserer Mutter, bevor sie zur weiteren Behandlung in die Klinik gebracht wurden, schon mal fast fachmännisch verarztet. Auch aus dem Keller haben wir das gefesselte kleine Weltallmännchen, das inzwischen wieder munter geworden war, herauf in die Küche gebracht, das da nicht schlecht staunte, als es da seine drei verwundeten Landsleute noch lebend und von der Mutter behandelt antraf. Die getöteten Weltraummännchen wurden alle, neunzehn an der Zahl, von den Behörden zur weiteren Untersuchung konfisziert und in die nahe Universitätsklinik gebracht, um nicht nur festzustellen woran sie gestorben sind, sondern auch etwas mehr über ihre Anatomie zu erfahren, denn tote Alliens fallen den Medizinern nicht alle Tage so in die Hände, die man auch schon mal auseinandernehmen und zerlegen oder sezieren kann. Hier sollte ihre Anatomie auf Herz und Niere untersucht werden, ob diese Menschen überhaupt hier auf der Erde ihrer Konstitution nach dauerhaft oder aber auch nur ein bisschen länger leben können und dann auch Rückschlüsse ziehen können, ob auch wir Menschen mit unserm Leib eventuell ohne weitere lebenserhaltende Zusatzgeräte bei ihnen über einen längeren Zeitraum und mit ihnen leben können. Bei den Lebenden mussten wir bald feststellen, dass die vier überlebenden Weltraummännchen kein Interesse zeigten mit uns, den Erdenmenschen irgendwie näher zu kommen. Weder ein Glas warmen Tee oder ein Glas pures Wasser oder gar etwas zu essen wollten sie von uns den Erdenmenschen annehmen. Ob es Misstrauen oder verkehrter Stolz war, der sie so sein ließ? Ihr Misstrauen ließ auch kein noch so kurzes Gespräch, weder mit dem Mund, noch mit den Händen oder Füßen gar entstehen. Wie soll das nur weitergehen? Da meinte der Chef der Polizeitruppe, dass sie dann die vier Weltraumaspiranten wohl mit ins Polizeirevier nehmen müssen, den einen Unverletzten direkt ins Revier in eine Zelle und die vier ins Polizeispital, denn sicher ist sicher. Auch die vier großen Ufos wurden von der Polizei auf Tiefladern sicherheitshalber in Sicherheitdepots fortgebracht wo sie von ausgebildeten Militärexperten anschließend bis ins kleinste Detail wieder untersucht werden, um sie eventuell, wo es angebracht erscheint dann für unsere militärischen Zwecke, ihre Technik nach- oder mit eingebaut werden können. Besonders hat unseren militärischen Abschirmdienst die Waffen interessiert, die diese Weltraummännchen bei sich trugen, die lautlos und bei Tageslicht unsichtbar töteten und die sie hier benutzt oder auch anwendeten, die nicht nur verwundet, sondern auch getötet haben und wie die angewendeten Waffen bei ihren Einsätzen auch gewirkt haben. Aber auch, wie man sich gegen diese Weltraumwaffen schützen kann, denn hier bei diesen Waffen wurden hauptsächlich Strahlen verschickt, die für den Getroffenen höchst unangenehm sein können, auch bevor er starb, denn diese Strahlen waren sicher auch sehr heiß. Und was ganz geheim bleiben sollte war, dass unsere Abwehrleute auch herausfinden sollten, wie man sich gegen diese Strahlen, die aus diesen Waffen abgeschossen werden, wie man sich gegen sie schützen kann und wie man diese Strahlen auch immer wieder für diese Waffen zum Abschuss nachladen oder im Gefecht oder Kampf nachladen oder immer wieder erzeugen kann, besonders dann, wenn es im Kampf sehr schnell gehen muss, besonders dann, wenn der Begriff „Zeit“ ganz kleingeschrieben wird, um sein eigenes Leben zu retten und das der Feinde nicht zu schonen, sondern es zu vernichten, so hart das auch klingt, denn nur die Überlebenden gehören in der Regel auch zu den Siegern auf breiter Front. Das wir bereits ein Mittel hatten, das uns wiederholt vor diesen Strahlen geschützt hat, das wissen wir noch gar nicht, werden es aber sicher auch noch erfahren, denn was wir heute noch nicht wissen ist, dass die ganzen Angriffe der Alliens diesem Geheimnis gilt, das uns schon mal unverwundbar gegen ihre geheimen Strahlen, auch gegen ihre stärksten Strahlen unverwundbar gemacht hat.
Читать дальше