Nadine Zacher - Der dunkle Ort

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Das Leben kann einen aus der Bahn werfen und uns zu Dingen bringen, die weder gewollt noch vorhersehbar sind. Betrug und Affären, Mord und Totschlag, alles ist möglich. Aber auch der Liebe zu begegnen und zu sich selbst zu finden kann hinter der nächsten Ecke auf uns warten. All dem müssen sich die Personen in «Der dunkle Ort» stellen, müssen umgehen mit dem Unerwarteten, was nach dem Frühstück einfach zur Tür herein spaziert und bleibt.
Charlotte verliert ihre große Liebe und auch sich selbst, Ingrid sieht Gespenster, die längst tot sein sollten, Anna und Paula entdecken die Macht des Voodoo. Frank traut sich, verliebt zu sein, Oskar findet bei einem Regenspaziergang zu sich selbst, Hannah küsst eine Frau, Anton nimmt erst sein Leben und schließlich das Gesetz selber in die Hand, und so manch einer ist nicht so klug wie er dachte und sich seiner selbst ein bisschen zu sicher.
"Der dunkle Ort" ist das Unvorhergesehene, aber auch der Teil in jedem von uns, in dem die Dinge gut verborgen sind und nur selten ans Licht kommen. Der Teil, der aus Eifersucht morden könnte, der sich ungeahnten Begierden hingibt, der sich das Unvorstellbare traut. Düster und hässlich, aber auch leuchtend und schön.

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Als Annabell eine Stunde später gegangen war und Carla alleine in ihrem Bett lag, war ihr bewusst, dass es nichts als der unverfälschte Egoismus war, der Carla diesen Satz als störend empfinden ließ. Sie hätte gerne alle Komplikationen aus dieser Begegnung heraus gehalten, weil eine kleine unerwünschte Zutat den Genuss schon trüben konnte.

Annabell war also gegangen. Der Sonntagmorgen war noch früh und unbenutzt. Dies war nicht der frühe Morgen oder die sehr späte Nacht gewesen, in der Carla Annabell von ihrem Erlebnis mit der „Madonna“ erzählt hatte. Dieser Morgen folgte erst einige Monate später. Und dazwischen? Das Dazwischen war angefüllt mit vielen Treffen, vielen Küssen, vielen Berührungen. Mehr als gut waren, das wusste Carla schneller, als sie es wahrhaben wollte.

Annabell war eine ernsthafte Frau. Sie war ernsthaft in ihren Bemühungen, ernsthaft in ihrer Arbeit, ernsthaft in ihren Einstellungen und ernsthaft in der Art, sich zu verlieben.

Es war Carla in diesen paar Monaten nie möglich, sich nicht mit Annabell zu streiten. Sie stritten über Kunst, über Politik, über Feminismus, über Sprache, über die Einstellung zum Leben an sich und zu Beziehungen im Besonderen. Aber ihre Körper fanden immer wieder zueinander, fanden immer wieder die gleiche Sprache, fanden immer wieder das Lustvolle am Streiten.

Und Annabell fand Carla. Fand in Carla jemanden, den sie nur hier und da ein bisschen hätte verändern müssen, nur ein bisschen die Augen öffnen, nur ein bisschen retten vor all dem Oberflächlichen, Falschen und nicht Entdeckten.

Ja, Annabell war eine ernsthafte Frau. Das war Carla klar. Aber warum sollten nicht auch ernsthafte Frauen leichtfertige Affären haben können? Weil sie es eben nicht konnten. Auch Carla war in gewisser Weise eine ernsthafte Frau. Sie war ernsthaft an Kunst interessiert, sie interessierte sich ernsthaft für die Menschen, die ihr nahe standen, aber sie wusste, dass es einen Unterschied gab. Sie kannte diese Art von Frauen. Sie wusste, da gab es keine Grauzone, kein vielleicht und eventuell, kein morgen oder mal sehen.

Und auch bei Annabells Verliebtheit gab es keine Grauzone und kein vielleicht. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Annabell sie vor die Wahl stellen würde, und diese Wahl war eine unmögliche. Denn vor die Wahl gestellt, würde Carla immer beides wählen, ihre Beziehung und eine leichtfertige Affäre, und wenn die leichtfertige Affäre nicht mehr ganz so leicht wäre, würde sie sich sicher nicht gegen ihre Beziehung entscheiden.

Und da hatten sie nun einige Monate später gelegen, im Morgengrauen, und Carla hatte es ihr erzählt. Wie unvorsichtig von ihr, so etwas Bedeutsames preiszugeben, was sie hütete wie einen verborgenen Schatz. Doch wie hätte sie es ahnen sollen, fragte sie sich jetzt, als bereits alles zu spät war. Sicher, Annabell hatte einen Hang zur Dramatik, wenn es um ihre Gefühle für Carla ging, das war Carla natürlich nicht entgangen, aber das, das hätte sie unmöglich vorhersehen können.

An diesem frühen Morgen im Bett hatte Annabell zwar nicht wirklich begreifen können, was Carla ihr da erzählt hatte, aber sie begriff sehr gut, dass sie gerade etwas entdeckt hatte, was für die Frau, die sie wollte, von größter Bedeutung war. Bevor sie Carlas Wohnung an diesem Morgen verließ, fragte sie noch, ob Carla ihr das Bild zeigen könne und sagte, dass es ihr wichtig sei, mit ihr zusammen zu sehen, was für Carla so sehr von Bedeutung war.

Sie verabredeten sich für einen Donnerstagabend, an dem das Museum länger als an den anderen Tagen geöffnet hatte. In der Sammlung des Museums gab es viele Bilder, die Carla Annabell gerne gezeigt hätte, aber Annabell bestand darauf, direkt zur „Madonna“ zu gehen.

Auch dieses Mal blieb die Überwältigung, die Carla beim ersten Anblick verspürt hatte, aus. Aber wie jedes Mal, wenn sie dieses Bild betrachtete, fühlte sie sich unwiderstehlich angezogen, und wie jedes Mal verspürte sie einen schwer beherrschbaren Drang, das Bild zu berühren, seine an manchen Stellen feine, an anderen Stellen grobe Oberfläche anzufassen.

„Das ist es also“, sagte Annabell, nachdem sie es beide eine Weile schweigend betrachtet hatten.

„Ja, das ist es“, sagte Carla zögernd. Sie konnte an Annabells Reaktion nicht erkennen, was sie über dieses Bild dachte.

„Warum heißt das Bild Madonna? Ich sehe in erster Linie eine nackte Frau.“

„Das wird wohl daran liegen, dass die Frau auf dem Bild auch tatsächlich nackt ist.“

Carla wusste, dass es ein Fehler gewesen war, mit Annabell hierher zu kommen. Sie wusste, dass es ein Fehler war, jetzt und hier vor dem Bild, das ihr mehr als jedes andere Kunstwerk bedeutete, mit Annabell zu streiten. Aber sie würde es nicht zulassen können, dass Annabell etwas Banales und Verwerfliches daraus machte, das dem feministischen Blick einer, in unerträglich vieler Hinsicht politisch korrekten Frau des 21. Jahrhunderts nicht Stand hielt.

„Dieses Bild ist Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Kannst du dir vorstellen, was es in dieser Zeit bedeutete, die Madonna auf diese Weise darzustellen?“

„Und dadurch wird es große Kunst, ja? Dass sich irgendein Mann Ende des 19. Jahrhunderts sagt: Jetzt male ich die Madonna halt mal nackt?“

Carla war fassungslos und nicht nur das. Sie verspürte zum ersten Mal in einem Streit mit Annabell etwas, das sie nicht anders beschreiben konnte als Wut.

„Wenn nicht Menschen zu bestimmten Zeiten unpassende Dinge getan hätten, hätte sich nie etwas verändert, auch nicht in der Kunst. Glaubst du allen Ernstes, dass heute irgendwelche afrikanischen Künstlerinnen beschnittene Frauen ausstellen könnten, wenn es nicht immer wieder in der Geschichte der Kunst Künstler gegeben hätte, die sich getraut haben, etwas Neues, Skandalöses, bis dahin nicht Vorstellbares zu tun? Und das war unter anderem irgendein Mann vor über hundert Jahren, der genau so etwas getan hat. Mit dem kleinen Unterschied, dass er, im Gegensatz zu deinen afrikanischen Künstlerinnen, malen konnte. Und ich frage dich noch etwas. Was würdest du davon halten, wenn die Frau auf dem Bild irgendeiner bemitleidenswerten Randgruppe angehören würde, für die wir natürlich alle gerne politisch aktiv werden wollen, und wenn es dann auch noch wundersamerweise von einer Künstlerin gemalt worden wäre? Wäre es dann eins deiner Bilder, die unbedingt Öffentlichkeit und Raum brauchen, zum Beispiel in meiner Galerie?“

Carla merkte jetzt, dass ihre Stimme unangenehm laut in dem großen Raum mit den hohen Decken hallte. Annabell starrte sie nur sprachlos an und wusste offenbar noch nicht so recht, wie sie auf Carlas Wutausbruch regieren sollte.

Carla ergriff die Gelegenheit, drehte sich einfach um und ging. Sie wusste, dass es hier nichts mehr zu sagen gab, dass es zu Annabell eigentlich überhaupt nichts mehr zu sagen gab, denn je weiter sie sich von dem Raum mit der „Madonna“ und vom Museum entfernte, desto deutlicher wurde ihr, dass hier gerade etwas zu Ende gegangen war. Sie konnte es selber gar nicht genau in Worte fassen. Es war, als hätten sich alle Unterschiedlichkeiten, die es zwischen Carla und Annabell gab, in diesen paar Momenten vor dem Bild verdichtet und gleichzeitig die Anziehung, in der sich die beiden Frauen einig waren, beseitigt und weggewischt.

Auch Annabell wurde anscheinend in den folgenden Tagen klar, dass sich etwas verändert hatte. Sie rief Carla ein paar Mal auf dem Handy an. Die ersten Male nahm Carla die Anrufe noch entgegen und erklärte erst auf Umwegen, aber dann doch sehr deutlich, dass sie die Fortsetzung ihrer Begegnungen für keine gute Idee mehr hielte. Im Grunde war sie froh darüber, dass das Ende dieser Affäre jetzt kam und nicht irgendwann in ein paar Monaten, wenn Annabell sie vermutlich früher oder später vor die Wahl gestellt hätte, sich zwischen ihr und Anja zu entscheiden, und dadurch nur alles in unnötiger Weise noch dramatischer geworden wäre.

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