8. Angst und Zweifel machen uns nur darauf aufmerksam, dass wir im Augenblick zu wenig Selbst-Vertrauen haben. Eigentlich eine sehr nette Geste von den beiden. 19
9. „Eine Frau, gleichgestellt, wird überlegen.“ 20
10. Wie groß ist mein/dein/euer ökologischer Fußabdruck eigentlich?
11. Warum macht die Agenda 21 ebenso kleine Schritte wie die weltweite Armutsbekämpfung?
12. Wer weiß, was Entkoppelung, Greenwashing, Nachhaltigkeit und Peak Oil bedeuten und reagiert zweckmäßig darauf? Fakten vor Augen. Fragezeichen vor Augen. Geh ich rechts oder links oder doch geradeaus?
Eine Frage kann auch lauten: Will ich das zur Kenntnis nehmen oder will ich das jetzt nicht?
Fragen können als Irrgarten dargestellt werden. 21
In der deutschen Sprache gibt es Fragewörter, die in unterschiedliche Richtungen zielen:
Warum? Wieso? Weshalb? Wie? Wer? Wo? Woher? Wohin? Was? Wann? Wen?
Tagtäglich könnten wir von Fragen überschwemmt werden, so wir uns diesen stellen. Im Meer der unbeantworteten Fragen könnten wir untergehen, ertrinken, diese Welt verlassen. Wer will so sterben?
Um das zu vermeiden, vermeiden wir Fragen. Fragen, die wir nicht beantworten können. Könnten wir alle Fragen beantworten, wäre das dann die irdische Hölle der Langeweile? An einer Frage festhalten und ein Leben lang die Antwort darauf suchen, hält am Leben. Auch eine Möglichkeit, nicht in und an der Leere zu verzweifeln.
Auf jede Frage eine vereinfachende und damit möglicherweise falsche Antwort zu haben, ist vielen lieber als keine zu haben, weil jede Antwort Sicherheit oder zumindest Orientierung gibt.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass das Wort „zweifeln“ vom Zweifel (gotisch Zweifls und althochdeutsch zwival ) abgeleitet ist. Der Zweifel setzt sich zusammen aus der Kompositionsform twi , „zwei“, und dem Suffix falt , das etymologisch mit dem heutigen Wort „Falte“ gleichzusetzen ist. Dies führt zur Wortbedeutung „zwiespältig“. 22
Achtung Falle! Sehen Sie, wie einfach aus der Falte eine Spalte wird! Das Wort „einfältig“ kennen wir. Einfältigkeit wird Menschen zugeschrieben, denen keine komplexe Denkfähigkeit zugetraut wird.
Nehmen Sie ein Blatt Papier oder ein Stück Stoff und falten Sie es. Was passiert? Welche Verwandlung findet statt? Mit der Faltung entsteht ein sichtbarer und ein unsichtbarer Teil. Zwei Innen- und zwei Außenseiten. Das zum Wort „Vielfalt“.

Jetzt wieder zum Wort „zweifeln“. Wie machen Sie aus einem Teil zwei Teile?
Ich beginne zu zweifeln und schon habe ich ein Pro und ein Kontra.
Willkommen in der Welt der Dualität!
Und aufgrund meiner Über-Legungen liegt damit logisch auf der Hand, dass im so genannten Paradies schon die Dualität herrschte, denn es gab Adam und Eva sowie den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis.
Der biblischen Entscheidung Evas ging eine andere voraus. Ob ich nun vom Baum der Erkenntnis den Apfel pflücke oder nicht, ist nicht so ausschlaggebend wie meine Entscheidung, ob ich nicht doch den Apfel des Lebens nehme. Der Apfel des Lebens bedeutet Unsterblichkeit!
Vielen Männern tut es leid (siehe Katholische Kirche), dass sich Eva für die Erkenntnis entschied und Adam ihr brav folgte. Von sich aus – aber er hat eben nicht eigenständig gewählt! – hätte er wohl lieber den anderen Apfel gepflückt. Zu spät! Jetzt zu jammern hilft nichts! Diese Art Mann jammert aber nicht nur, er vernichtet Frauen auf vielfältigste Weise. Er reflektiert seinen Ärger nicht, er projiziert ihn auf sie. Er wollte ja nie wissen! Er will nur unsterblich sein …
So sehe ich das.
Zweifeln Sie an meiner Wahrheit?
Sie suchen doch nicht die Einheitlichkeit! Oder doch?
Ja, bei so vielen Fragen können Sie schon das Gefühl von Verwirrung, Irritiertheit bekommen. Das Gefühl, in einem Irrgarten zu sein mit den relevanten Fragen: Wo bin ich? Woher komme ich? Wohin soll ich gehen, um rauszukommen? Oder macht das Herumirren sogar Spaß? Weil es ja nur ein virtuelles Herumirren ist, werden Sie nicht wirklich verhungern. Physisch meine ich. Der Apfel fällt nicht weit vom Baum und ich gehe davon aus, es gibt einen in Ihrer Reichweite. Beißen Sie rein! Beißen Sie in den Apfel der Erkenntnis!
Ehe wir uns der Frage Wann stellt sich uns eine Frage in den Weg? und deren Konsequenz widmen, zitiere ich die vier wundersamen Fragen von Katie Byron. 23Für sie haben sich gänzlich andere Fragen als relevant erwiesen. Sie lauten:
„Ist das wahr?“
„Kannst du absolut sicher sein, dass das wahr ist?“
„Wie reagierst du auf diesen Gedanken?“
„Wer wärst du ohne diesen Gedanken?“
Was sagen Sie dazu?
Überprüfen Sie diesen Ansatz, wenn Sie wollen, ehe Sie weiterlesen … oder lesen Sie weiter und nehmen Sie sich selbst eine Entdeckung. 24
[Bild fehlt leider – siehe Fußnote] 25
Byron stellt fest, dass sich mit diesen vier Fragen und deren Antworten nicht die Dinge selbst, sondern was wir über sie denken, was uns dabei unglücklich macht, zeigt. Federführend sind stets unsere oft jahrzehntelang eingeprägten Denkmuster, die gleich einem „Kommentator / einer Kommentatorin“ im Kopf für jedes Ereignis sofort eine Interpretation und Schlussfolgerung sowie Wertung parat haben. Immer auch die vier Fragen zu beantworten, ist ein Weg, um aus festgefahrenen Denkmustern herauszukommen. Es lehrt, Ereignisse wertungsfrei wahrzunehmen und authentisch, statt automatisch, zu reagieren. Katie Byrons Erfahrung ist: Annehmen ist Geben.
Aber vielleicht ist das jetzt zu viel des Guten.
Ihnen geht es gar nicht ums eigene Glücklichsein bzw. das Glücklichsein anderer?
Wieso?
Wie auch immer:
Wir befinden uns im Kapitel: Fragzeichen vor Augen. Das Motto lautet: Man kann sich mit, aber auch ohne Weg verirren.
Um auch einen interkulturellen Ansatz zu berücksichtigen, füge ich hier die Glaubenssätze der Huna (UreinwohnerInnen Hawais 26) ein, die da lauten:

IKE
Die Welt ist, wofür ich sie halte.
KALA
Es gibt keine Grenzen.
MAKIA
Energie folgt der Aufmerksamkeit.
MANA WA
Jetzt ist der Augenblick der Macht.
ALOHA
Lieben heißt, glücklich sein mit …
MANA
Alle Macht kommt von innen.
PONO
Wirksamkeit ist das Maß der Wahrheit.
Ich segne die Gegenwart! Ich vertraue auf mich selbst und erwarte das Beste!
Wie wirken diese Glaubenssätze auf Sie?
Suchen Sie nach eigenen Glaubenssätzen
und vergleichen Sie deren Wirkkraft mit jener der Glaubenssätze der HUNA.
Wie wirkt dieser oder jener Gedanke? Das kann jede/r an sich selbst erforschen. Der Hausputz des Geistes – was gehört entsorgt bzw. gereinigt? - kann beginnen!

Der Irrgarten
Der Irrgarten hat sich verzweigende Wege. Diese zwingen zu Entscheidungen:
„Gehe ich links oder rechts weiter?“
Sprachlich interessant ist, dass nicht weiterführende Wege im Deutschen als „Sackgasse“ bezeichnet werden. Im Englischen werden sie „dead end“ genannt.
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