Martin Marhoefer - Kurze Erzählungen

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Lernen Sie Menschen mit ihren Stärken und Schwächen kennen, mit Höhen und Tiefen. Auf der Suche nach Liebe, Anerkennung, Erkenntnis, dem Sinn des Lebens oder einfach nach einem erfüllten Dasein. Geschickt, tollpatschig oder hilflos widmen sie sich ihren Aufgaben. Eine Kriminalstory fehlt ebenso wenig wie eine Liebesgeschichte.

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Als er durch die Stadt lief, kam er sich befreit vor. Als ob dieser Beinaheunfall der Anstoß war, sein Leben in die Hand zu nehmen. Er wusste nur noch nicht genau, wie.

Als er in „Karls Strasse“ einbog, sah er ihn schon von weitem mit seinem Schlafsack und den Tüten. Das kann doch nicht das Leben sein, dachte er bei sich. Dennoch erschien es ihm, als ob dieser Karl das erreicht hätte, wo nach er sich sehnte. Freiheit, Unabhängigkeit, Selbstbestimmung fielen ihm als Schlagworte ein. Egal ob auf der Strasse oder sonst wo.

Innerlich nahm er die letzte Aussage sofort zurück, denn ein Leben auf der Strasse wäre dann doch nicht das Richtige. Aber der Gedanke an die Freiheit begann ihn zu faszinieren.

Thomas ging etwas unsicher auf Karl zu. Ihm fehlte wieder mal der Mut, aber Karl hatte ihn schon erkannt und kam freudestrahlend auf Thomas zu.

„Hallo Thomas, das freut mich aber wirklich, Dich zu sehen. Wie geht es Dir?“, war Karls offene Reaktion. Thomas‘ Unsicherheit verflog.

„Ja, ich freue mich auch“, hörte er sich etwas verwundert sagen.

„Was hast Du denn da mitgebracht?“, fragte Karl und deutete auf die beiden Flaschen in Thomas‘ Hand.

Den Wein hatte Thomas schon fast vergessen, aber jetzt sagte er mit fester Stimme:

„Du weißt doch einen guten Tropfen zu schätzen. Den habe ich aus dem Weinkeller von meinem Vater. Vielleicht kann ich mich für gestern revanchieren.“

„Danke, das musst Du nicht“, erwiderte Karl, „es war mir ein Vergnügen mit Dir zu plaudern. Ich hatte ja schon angedeutet, dass es kaum jemanden gibt, mit dem ich reden kann. Und Du hast mir zugehört. Das hat mir sehr gut getan. Daher brauchst Du Dich nicht zu revanchieren. Setz Dich einfach her, hier auf die Parkbank, und lass uns schauen, was Dein Herr Papa zu bieten hat.“

Thomas wurde etwas lockerer, nein, er fühlte sich mit der Situation eins, zufrieden. Er wusste nicht warum, aber dieser Moment erschien ihm angenehm.

Er setzte sich zu Karl auf die Bank, war entspannt, kein bisschen nervös. Es spürte eine gewisse Ruhe und Gelassenheit.

Er hatte den Korkenzieher vergessen, aber Karl half gerne aus.

Die tollen Weingläser seines Vaters hatte er auch vergessen. Aber Karl hatte ja alles, was man brauchte.

Sie prosteten sich zu und es entstand eine Atmosphäre der Ruhe, fast glaubte man, der Realität entrückt zu sein. Thomas empfand die Situation als neu, aber angenehm neu. Er hatte nie vorher mit einem Menschen eine so entspannte Zeit verbracht. Eine Zeit, in der er sein konnte, wie er war. Keine Ansprüche, Erwartungen, vorgefertigte Pläne.

Er beschloss, Karl alles von seinem Leben zu erzählen. Er hatte das ohnehin vorgehabt, aber jetzt fühlte er sich richtig geborgen um sich zu öffnen. Bedenken, dass er einem unbekannten Obdachlosen sein Innerstes eröffnete, kamen ihm nicht mehr.

Die Weinflasche war geöffnet, das erste Glas getrunken und Thomas verspürte den Drang zu reden.

Karl war nicht wirklich überrascht, denn er hatte bereits gespürt, dass Thomas eine schwere Last mit sich herumschleppte.

Er freute sich insgeheim, dass Thomas bereit war seine Geschichte zu erzählen.

Es dauerte geschlagene zwei Stunden, bevor Thomas eine längere Pause machte. Er hatte alles erzählt. Jedes Detail. Als er nun fast außer Atem war und Karl die Pause nicht störte, fiel ihm auf, dass er nicht so sehr die Situationen geschildert hatte, die ihn beschäftigten. Er hatte mehr über seine Gefühle gesprochen, die er empfand als die Situationen geschahen. Natürlich hatte er Emma beschrieben, ihre Anmut, ihren Duft, die gemeinsame Zuneigung, aber er hatte nicht geklagt, dass sie ging. Thomas war von sich selbst überrascht, als er sagte: „Es waren nur wenige Minuten, in denen ich reagierte, wie meine Eltern es von mir erwarteten. Ich bin erschüttert über das, was ich Emma angetan habe. Und besonders über das, was ich mir angetan habe. Ich habe nicht nur sie, sondern auch mich selbst verleugnet. Ist das nicht furchtbar, zumal das nicht zum ersten Mal geschehen ist, sondern schon tausend Mal vorkam. Eigentlich immer, wenn es dazu kam, eine eigene Entscheidung zu treffen.“

Über diese Einsicht kam Wohlbefinden in ihm auf. Karl spürte, dass er nicht kommentieren sollte, einfach zuhören. Thomas warf Ballast ab, und er bewunderte ihn insgeheim, denn dies hatte er in seinem Alter nicht geschafft. Karl war sich nicht ganz sicher, ob Thomas schon so weit war, dass er aus seinen Erkenntnissen entsprechende Schlussfolgerungen ableiten konnte. Es wäre schön gewesen, wenn daraus ein Plan entstehen würde. Karl hütete sich davor, dies Thomas zur Aufgabe zu machen.

Stattdessen sagte er: „Ich danke Dir, lieber Thomas, für das Vertrauen, mir Deine Geschichte zu erzählen. Ich fühle mich geehrt. Denn auch wenn wir uns kaum kennen und vielleicht nie mehr wieder sehen werden, ist das nicht selbstverständlich.“

Thomas war seltsamerweise über dieses Verständnis nicht überrascht. Warum hatte er zuvor noch nie jemanden wie Karl getroffen? Warum hatten seine Eltern nicht nur einen kleinen Teil von Karl, warum hatten sie ihm nie eine Chance gegeben?

Thomas war dennoch nicht verbittert.

„Ich habe es ja selbst nie eingefordert, habe nie die Auseinandersetzung gesucht.“

Es gelang Karl, den Zusammenhang herzustellen, aber er schwieg. Es war noch nicht der richtige Moment, seine Sicht der Dinge zu offenbaren. Vielleicht würde es gar nicht nötig sein. Das wäre das Beste gewesen! Wenn Thomas für sich selbst die richtigen Schlüsse zöge.

Es war zu sehen, dass es in Thomas arbeitete. Er spürte, dass hier etwas geschah, das sein Leben verändern wird.

„Ich bin nicht blöd“, sagte er mit Nachdruck, „ich mache mein Studium zu Ende, bin ja fast fertig. Aber vorher such ich mir eine eigene Bleibe. Und wenn es bei Dir auf der Straße ist, Karl. Ich muss da raus! Aber das reicht nicht! Ich muss mehr tun.“

Es brannte in Karl, etwas zu sagen, Thomas zum eigenen Willen zu leiten. Er schwieg noch. Er sagte sich, es wäre viel besser, wenn Thomas selbst seinen Weg fand. Es schien allerdings, dass er immer noch in seinem alten Korsett gefangen war.

Thomas war hin und her gerissen.

„Nein, das reicht nicht. Das Studium nervt mich, und wie soll ich eine eigene Wohnung bezahlen? Es muss einen anderen Weg geben.“

Er spürte, dass es diesen Weg gab, aber war wie blockiert. Er beschloss, Karl um Rat zu fragen:

„Karl, was würdest Du in meiner Situation tun?“

Karl wurde nachdenklich. Es gab für diese Situation kein Patentrezept.

„Thomas, es geht um Dein Leben, um Deine Wünsche. Was nützt es Dir, wenn ich Dir sage, wie ich handeln würde. Das mag Dich vielleicht noch mehr verwirren. Ich merke doch, dass Du aus Deinem Hamsterrad nicht heraus kommst. Deshalb möchte ich Dir gerne helfen heraus zu finden, was Du wirklich möchtest. Du musst Dir die Frage stellen und sie beantworten. Das kann leider kein Anderer für Dich übernehmen. Du selbst schreibst das Drehbuch für Dein Leben. Ich helfe Dir gerne dabei.“

Thomas war erstaunt über Karl‘s Antwort. Bisher sagten ihm immer Andere, wo es lang ging. Karl aber gab ihm die Verantwortung und das Gefühl, dass nur er selbst entscheiden konnte, was für ihn richtig oder falsch war.

Diese Erkenntnis gab ihm zu seiner Überraschung ein wohliges Gefühl. Er war nicht enttäuscht, sondern fühlte sich ernst genommen. Dennoch herrschte weiterhin ein großes Durcheinander in ihm.

„Danke, Karl, für Deine Unterstützung und für diese Antwort. Ich möchte selbst entscheiden, wie es weiter gehen soll. Wie kannst Du mir dabei helfen?“

„Oh, das ist einfach“, meinte Karl sehr zuversichtlich, „ich werde Dir Fragen stellen. Und wenn Du sie ehrlich beantwortest, wirst Du Deinen Weg sehen.“

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