Martin Marhoefer - Kurze Erzählungen

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Lernen Sie Menschen mit ihren Stärken und Schwächen kennen, mit Höhen und Tiefen. Auf der Suche nach Liebe, Anerkennung, Erkenntnis, dem Sinn des Lebens oder einfach nach einem erfüllten Dasein. Geschickt, tollpatschig oder hilflos widmen sie sich ihren Aufgaben. Eine Kriminalstory fehlt ebenso wenig wie eine Liebesgeschichte.

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„Ja und? Hast Du‘s ihr vernünftig besorgt?“. George‘s Deutschkenntnisse waren ausgezeichnet.

„Ja klar! War super! Das wird sie so schnell nicht vergessen.“ Hm, dachte er, vielleicht doch. Immerhin hatte er sie danach nur noch von weitem gesehen. Und mit der zweiten Eroberung in seinem Leben lief es auch nicht eben anders. Ein Flirt, ein paar Küsse, ein bisschen fummeln, kaum Gefühl, eher mechanisch lief das Ganze ab.

„Warst Du denn schon mal richtig verliebt?“ Diese Frage hatte Thomas befürchtet. Aber jetzt war es auch schon egal. George hatte ihn ohnehin durchschaut.

„Ja klar!“

„In wen denn?“ Der machte gnadenlos weiter.

„Na, in die kleine Brünette zum Beispiel.“

„Bist Du da ganz sicher? Das war nichts anderes als ein Partyfick.“

„Red‘ nicht so daher! Natürlich war ich in sie..., zumindest verknallt.“

Es stimmte, so richtig verliebt war er wohl noch nie. Vielleicht in der Schule in Melanie, den Nachnamen wusste er nicht mehr, die drei Klassen über ihm war. Immer wenn er sie sah, kribbelte es so schön im Bauch. Zumindest bei ihm, Melanie würdigte ihn keines Blickes. Er war mit seinen dreizehn Jahren wohl unter ihrem Niveau. Dabei war Melanie das perfekte Weib für ihn. Er glaubte, nie wieder ein schöneres Mädchen zu finden. Daher begnügte er sich damit, ihr Foto, das er aus der Schulzeitung ausgeschnitten hatte, in Folie eingeschweißt, ständig bei sich zu tragen. Abends war Melanie‘s Foto das letzte, was er sah, und morgens das erste. Es verwunderte nicht, dass Melanie ihm auch ganz nah war, als er zum ersten Mal masturbierte. Und sogar heute konnte er sich nicht wehren, dass sie immer wieder in seinen Gedanken wühlte. Allerdings hatte er sie seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen. Angeblich lebte sie heute in den USA.

„Ich muss los“, sagte George, „wir sehen uns morgen in der AG. Bye und such Dir eine Lady.“ Bevor Thomas etwas erwidern konnte, war sein Kumpel schon weg. Vielleicht hatte er ja Recht. Nur so einfach war das nicht.

Seit dem Gespräch mit George hatte sich so viel geändert. Jetzt stand er neben sich, fuhr blind in Kreuzungen hinein und war zum Schläger mutiert.

Es musste etwas passiert sein, das ihn aus der Bahn geworfen hat.

Es geschah kurz nach dem Gespräch mit George. Thomas war mit der Uni fertig und wollte nach Hause. Da das Examen anstand, war extremes Büffeln angesagt. Auf dem Weg zur U-Bahn ging er noch in einen Coffee Shop. Er kannte auch noch die Zeit, als man einfach einen Kaffee bestellte. Man wurde höchstens gefragt „Tasse oder Kännchen?“. Das war ja nun vorbei. Also bestellte er einen Kaffee Latte, grande, mit 1,5% Milch, zum mitnehmen, ohne Flavor. Ja, ja, die Amerikaner machen‘s kompliziert. Dabei musste er an Melanie denken.

Er überlegte noch, wie wohl ein entscheidungsschwacher Mensch in solch einem Coffee Shop jemals zu seinem Getränk kommen sollte. Jetzt musste er sich aber beeilen die Bahn zu bekommen.

Dicht gedrängt, wie immer um diese Zeit am späten Nachmittag, stand er hinter einem Mädchen, die angenehm duftete. Sie war fast so groß wie er und hatte dunkle Haare, von denen jedes Mal, wenn der Zug ruckte, einige sein Gesicht berührten. Es störte ihn nicht, im Gegenteil, und während er noch überlegte, wer sich hinter diesem betörenden Duft verbarg, hielt die U-Bahn abrupt an, gerade so als ob jemand die Notbremse betätigt hätte. Thomas sah fast wie in Zeitlupe, wie der Plastikdeckel auf seinem Becher mit dem Kaffee Latte sich nach oben wölbte. Der Inhalt wurde herausgequetscht und ergoss sich über seinen Arm und den Rücken der Duftenden. Er hatte noch kaum etwas getrunken, weil der Kaffee so heiß war. Genau das war der Grund für einen leisen Aufschrei der jungen Dame, als die Flüssigkeit durch ihre Kleidung gedrungen war. Sie drehte sich um, der Zug war bereits zum Stehen gekommen, und wollte Thomas anfahren, ob er nicht besser aufpassen könnte. Doch dazu kam es nicht. Obwohl die gesamte Rückenpartie einschließlich heller Jacke in Milchkaffee getränkt war, brachte sie kein Wort heraus.

Thomas sah in die schönsten Augen, die er je gesehen hatte. Von unbeschreiblicher Farbe und Tiefe. Diese Augen schauten ihn an, als wären sie sich schon einmal begegnet. Um die beiden herum gab es einigen Tumult, denn die Bahn war mitten im Tunnel angehalten worden. Es störte sie nicht. Thomas war fasziniert. Unter ihrer fein geschwungenen Nase öffnete sich leicht ein dezent geschminkter Mund, der eine makellose Zahnreihe freigab. Er war hingerissen.

Endlich hatte Thomas sich soweit gefangen, dass er ein „Tschuldigung“ rauspresste und „natürlich komme ich für die Reinigungskosten auf“.

Auch das Mädchen bekam ihre Sinne wieder in den Griff. Sie hatte ein Gefühl der Vertrautheit und fühlte sich auf unerklärliche Weise zu Thomas hingezogen.

„Aber das macht doch nichts“, sagte sie, „ist eine alte Jacke“.

„Nein, nein, ich bezahle alles und außerdem wird es Dir draußen kalt werden. Du musst Dich sofort umziehen.“

Der Zug fuhr wieder an. Über Lautsprecher hatte der Schaffner mitgeteilt, was der Grund für das abrupte Bremsmanöver war, aber sie hatten nicht zugehört.

An der nächsten Station stiegen sie aus.

„Zu mir ist es nicht weit“, sagte Thomas, „ich könnte Dir wenigstens ein neues T-Shirt und einen Pulli geben. Gib mir doch gleich Deine Adresse, dann bringe ich Dir die gereinigte Jacke vorbei.“

„Ok, ich wohne nicht in diesem Teil der Stadt. Wollte eine Freundin besuchen. Aber ich kann sie auch anrufen und absagen.“

„Das wäre toll, dann könnten wir noch etwas trinken zusammen, vielleicht einen Kaffee Latte?“

Sie lachte so herzlich, dass ihm ganz warm wurde.

Tatsächlich wohnte Thomas gleich um die Ecke.

„Wie heißt Du eigentlich? Ich bin Thomas.“ Sie kam gerade aus dem Bad im frischen T-Shirt. Er bemerkte erfreut, dass sie nicht nur ein schönes Gesicht hatte, sondern auch eine hinreißende Figur.

„Ich bin Emma.“ Der Name passte irgendwie nicht zu diesem reizenden Geschöpf, fand Thomas. Seine Oma hieß Emma. Warum denken sich Eltern manchmal solch dusselige Namen aus?

„Soll ich uns einen Tee machen oder möchtest Du etwas anderes?“

„Tee ist prima. Bin etwas durchgefroren.“

„Dann lass uns in die Küche gehen“, schlug Thomas vor, „da ist es am wärmsten. Meine Eltern drehen immer die Heizung in den Zimmern runter, haben einen Sparzwang.“

„Ja, das kenn ich. Meine Mitbewohnerin ist genauso. Wieso wohnst Du eigentlich noch bei Deinen Eltern?“

Und schon waren sie im schönsten Gespräch. Sie unterhielten sich Stunde um Stunde über Themen, an die sie sich später nicht mehr erinnerten. Sie hingen an den Lippen des anderen, genossen es, ihre Stimmen zu hören und fühlten sich nah. Sie hatten sich bisher nur einmal unfreiwillig in der U-Bahn berührt. Sie hatten keine Eile, nichts war ausgesprochen, es fühlte sich gut und richtig an.

Herr und Frau Bürggelmahn waren an diesem Nachmittag in ein Konzert gegangen und wollten gegen 21 Uhr zurück sein. Dieses Unheil hatte Thomas vollkommen ausgeblendet. Er hatte nur noch Sinne für Emma. Mittlerweile war er sogar in ihren Namen verliebt. Auch Emma fragte nicht nach Zeit und Raum. Es gab für sie auch keinen Grund anzunehmen, dass seine Eltern etwas dagegen haben könnten, wenn ihr erwachsener Sohn mit einem Mädchen in der Küche Tee trinkt. Thomas hatte nichts erzählt.

Als dann die Eltern wie geplant um kurz vor neun nach Hause kamen, geschah etwas Seltsames. Herrn und Frau Bürggelmahn war ihr Missfallen anzusehen, dennoch waren sie höflich genug, sich vorzustellen und zu fragen, ob man einen schönen Abend hatte.

Thomas aber sprang auf und sagte mit hochrotem Kopf: „Emma wollte sowieso gerade gehen, nicht wahr. Ich bringe Dich noch zur Tür.“ Die Eltern waren erfreut, sie hatten es nicht anders erwartet. Emma war verwirrt. Wollte dieser nette Typ sie tatsächlich rausschmeißen? Draußen war es kalt und dunkel und er setzte sie vor die Tür?

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