Angela Rommeiß - Emilie

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Diese Biografie meiner Großmutter ist gefühlvoll und packend erzählt, mit Einblicken in das harte Leben der deutschen Siedler in Bessarabien und die Wirren der beiden Weltkriege aus Sicht einer einfachen Frau.
Geboren an der Schwarzmeerküste, muss sie den Tod des Vaters erleben und wird wie ihre Geschwister zur Adoption freigegeben. Nun ist sie das einzige Kind eines reichen Tischlers, später heiratet sie und baut sich mit ihrem Mann ein glückliches Leben auf. Doch zu Beginn des 2. Weltkrieges müssen sie alles zurücklassen und mit ihren Kindern, von denen der Vater der Autorin das Jüngste war, in eine ungewisse Zukunft ziehen – nach Deutschland.

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Mit verschwollenen Augen kam sie eine Stunde später vom Friedhof heim, ihr Rock war vom Knien ganz schmutzig. Albert und Otto wechselten verstehende Blicke und beluden schweigend den Wagen. Decken und Kissen wurden so gelegt, dass gleich bequeme Lager für die Kinder entstanden. Die Wäsche packte Wilhelmine in Bettbezüge. Spielzeuge, Spinnrad und Küchengeräte kamen in Kisten. Stall und Hof wurden noch einmal ordentlich gefegt, auch das Häuschen war sauber und bereit für neue Mieter. Niemand sollte ihnen nachsagen, sie wären liederliche Menschen gewesen.

Als sie am Morgen des 1. April 1906 aus ihren provisorischen Betten stiegen, waren alle sehr aufgeregt. Heute ging es los! Die Kleinen wurden warm eingepackt und in den Wagen gesetzt. Die Pferde mussten noch einmal getränkt werden. Derweil ging Emilie ein letztes Mal durch die Räume des Häuschens, in dem sie ihre Kindheit verbracht hatte.

Dass die nun vorbei war, ahnte sie bereits. Die Mutter war in den letzten Wochen so niedergeschlagen und bedrückt gewesen wie kurz nach dem Tod des Vaters im vergangenen Herbst. Hing das mit dem Brief zusammen? In einem unbewachten Moment hatte ihn Emilie heimlich hervorgeholt und gelesen. Alles verstand sie nicht, aber das Wort ‚Pflegefamilien‘ machte ihr doch zu schaffen. Emilie war noch zu sehr ein Kind, als dass sie ernsthaft daran glaubte, ihre Mutter würde eines Tages nicht mehr für sie da sein. Wenn sie bei fremden Leuten wohnen müsste, dann doch höchstens ein paar Wochen oder Monate! Außerdem könnte sie die Mutter sicherlich jeden Tag besuchen, weil sie bestimmt ganz in der Nähe wohnen würde. Große Sorgen machte sich das Mädchen also nicht. Trotzdem hielt sie ein seltsames Gefühl im Bauch davon ab, die Mutter direkt zu fragen. Auch mit ihren Geschwistern sprach sie nicht darüber.

Emilie ging noch einmal zum Fenster in der Kammer, wo sie alle geschlafen hatten. Manchmal, wenn die Geschwister schon schliefen und die Eltern noch draußen in der Stube saßen, hatte sie hier am Fenster gestanden und in den dunklen Garten gesehen. Die Büsche waren nachts finster und bedrohlich. Ab und zu leuchteten die Augen einer Katze wie grünes Feuer. Oben am schwarzen Nachthimmel waren in klaren Nächten tausend funkelnde Sterne zu sehen. Die faszinierten sie so, dass sie erst von ihren eiskalten Füßen gemahnt werden musste, wieder ins Bett zu schlüpfen. Ob sie dort in der alten Heimat die Sterne auch so sehen konnte? Als Emilie versonnen in den Garten schaute, starrten sie plötzlich zwei Augen an. Erschrocken blickte sie in das runzlige, verwirrte Gesicht der verrückten alten Frau. Schnell wandte sie sich ab, ein ungutes Gefühl beschlich sie. Die Alte hatte vorhergesehen, dass sie von hier weggehen würden. Ihr selbst hatte sie eine düstere Zukunft prophezeit!

Auf einmal regte sich Trotz in Emilie. Ihre Zukunft ließ sie sich von niemandem schwarz- reden, die hatte sie immer noch selber in der Hand! Schnell lief sie zum Fenster, streckte der Alten die Zunge heraus, so weit sie konnte, und wandte sich dann zufrieden ab. Der hatte sie es aber gegeben! Nun konnte die Zukunft kommen! Die Mutter rief, es wurde Zeit. Ein neues Leben wartete auf sie. Nach einem kurzen Blick durch den Wohnraum verließ Emilie das Haus und ging zum Wagen, von dem ihr schon fröhliche Gesichter entgegenblickten. Otto Jaske und die Mutter saßen auf dem Kutschbock, zwischen sich hatten sie Eduard genommen, der von den Pferden hellauf begeistert war. Hinter ihnen stand Jacob, zu aufgeregt zum Sitzen. Auf dem Kopf trug er die Pelzmütze des Vaters, die ihm noch zu groß war und ihm immerfort ins Gesicht rutschte. Emilie, Paula und Selma mussten mit Albert Hanemann hinten Platz nehmen, von wo sie auch eine schöne Aussicht hatten. Nur, dass ihnen die Landschaft nicht entgegenkam, sondern hinter ihnen zurückblieb.

Einige Nachbarn hatten sich vor ihren Häusern eingefunden und schauten dem Wagen verwundert nach. Wie konnte sich die alleinstehende, bettelarme Frau nur so einen großen Wagen leisten? Dass Leute so weit fuhren um einige ihrer Landeskinder zurückzuholen, konnten sie sich gar nicht vorstellen. Der einzigartige Zusammenhalt, der in den deutschen Kolonien herrschte, war ihnen fremd. Selbst in Deutschland war Solidarität in diesem Ausmaß nicht üblich. Wahrscheinlich entwickelt sich solch ein besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl nur durch die Isolation einer Minderheit in einem fremden Land.

Schnell hatte sich die Abreise der Deutschen herumgesprochen. Erstaunlicherweise fanden sich doch etliche Dorfbewohner ein, die ihnen Lebewohl sagten. Vergessen schienen die Feindseligkeiten. Schulfreunde und Spielkameraden winkten am Wegrand, Bauern hielten ihre Ochsenkarren an und grüßten, indem sie mit zwei Fingern an die Mütze tippten. Eine Bauersfrau ergriff Wilhelmines Hand und wünschte ihr alles Gute. Hinten winkten die Mädchen noch lange aus dem Wagen, bis die kleinen, verstreut liegenden Häuschen außer Sicht waren. Mit Tränen der Rührung in den Augen begann Wilhelmine ihre Heimkehr.

Sie hatte keine Ahnung, wie es zurzeit in Teplitz aussah. Elf Jahre war sie fort gewesen! Von den Kornspeichern erzählten die Männer, in welche jeder vom Überschuss abgab, um dann in Notzeiten genügend Mehl und Saatgut zu haben. Hungerzeiten waren selten geworden in den Dörfern am Kogälnik. Neue, schöne Häuser waren allerorts gebaut worden, Wilhelmine würde sich wundern! Kaum einer wohnte noch in den alten Kronshäuschen. Wilhelmine freute sich, als sie hörte, dass Pastor Lehmann noch in Teplitz Pfarrer war. Ein Dorfladen sollte entstehen, damit die Hausfrauen nicht mehr bei den reisenden jüdischen Händlern einkaufen mussten, die oft überteuerte Waren anboten. Nach und nach verschwanden die Weinschänken aus den Orten, weil fromme Brüderschaften sich das Ziel gesetzt hatten, Trunkenheit und Lasterhaftigkeit aus den Gemeinden zu verbannen.

Für Wilhelmine waren dies alles durchaus schöne und gute Neuigkeiten. Umso mehr freute sie sich jetzt auf zu Hause, obgleich die Trennung von den Kindern wie ein böser Schatten über ihr lag. Doch irgendwie hoffte sie immer noch auf eine Lösung. Vielleicht konnten sie ja doch bei Viktor bleiben, oder sie fand einen Mann, der die Kinder auch wollte? Womöglich nahm eine Familie alle Kinder auf und Wilhelmine könnte dann dort als Magd arbeiten? Sehr wahrscheinlich war das alles nicht, aber die Mutter klammerte sich mit verzweifelter Hoffnung an jede neue Möglichkeit, die ihr in schlaflosen Nächten einfiel.

Das Reisen war zu jenen Zeiten nicht bequem. Vor allem nicht so früh im Jahr, wenn das Schmelzwasser die Wege aufweichte und der Wagen manchmal tief im Morast versank. Von den vierzig Meilen, die bis nach Hause zurückzulegen waren, bewältigten sie am ersten Tag etwa zweieinhalb. (Eine russische Meile entspricht 7,5 Kilometer.) Das war eine gute Strecke, wie die Männer sagten. Auf der weiten Fahrt mussten sie nämlich auch oft die befestigten Straßen verlassen und durch die Wildnis fahren. Die selten benutzten Wege hielten so manche Widrigkeit für Reisende bereit. In den Waldgebieten konnte man ständig mit umgestürzten Bäumen rechnen, die den Weg versperrten. Ließen die sich nicht wegräumen oder umgehen, musste man oft große Umwege in Kauf nehmen. Auf diese Weise konnte eine vermeintliche Abkürzung leicht die Reise um zwei Tage verlängern.

Am Vormittag des zweiten Tages kam die kleine Reisegesellschaft an so eine Stelle, von der aus eine Abkürzung der Strecke möglich war. Mit der Abkürzung würden sie etwa acht Meilen sparen, allerdings wussten sie nicht, was sie im Wald erwartete. Die Männer diskutierten. Albert Hanemann wollte durch den Wald, Otto Jaske auf der Straße fahren. Schließlich fragten sie Wilhelmine, die still dabeigesessen hatte, um ihre Meinung. Sie entschied sich ohne zu zögern für die längere Strecke.

„Wegen der wilden Tiere.“, sagte sie. Otto Jaske schaute sie prüfend an.

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