„Warum überlegst du, ob das hier, was du gerade erlebst, mit Unsinn zu tun hätte? Was du gerade vollbringst ist eine wichtige Entscheidung. Ohne dich würde das Leben für viele anders verlaufen. Ganze Familien samt Nachkommen würde es nicht geben. Wobei sie auch für dich wichtig sind, für deine Zukunft. Es würde zu lange dauern und es wäre zu kompliziert, dir das zu erklären. Doch in ganz kurzer Zeit wirst du etwas Phantastisches erleben, was mit dieser Situation zu tun hat. Auch dein Leben ist abhängig von dieser Situation. So wärst du zum Beispiel schon eine Weile nicht mehr unter den Lebenden, wenn du mit dem Rad neulich weggefahren wärst, Richtung Skye. Die genauen Umstände möchte ich dir ersparen, sie sind zu furchtbar. Also, überlege nicht lange und begib dich in das Unausweichliche. Allerdings wird dir die Zeit und der Moment vorgegeben. Alles wird gesteuert. Du musst dir vorstellen, dass es noch andere Dimensionen gibt, die der deinigen weit überlegen sind. In deiner Welt spielt der Hass eine große Rolle. Den gibt es hier bei mir nicht. Hier ist nur Liebe! Etwas davon wirst du in Kürze spüren. Du wirst die Liebe kennen lernen von einer Seite, die du kaum für möglich hältst.“ Dann wurde es wieder still. Auch kein Geräusch war zu hören – auch nicht von draußen, vom Regen.
Wieder hörte ich ihn: „Ich werde dir jetzt mal eine Geschichte erzählen. Pass gut auf, es ist von Vorteil, wenn du dir einiges davon merken würdest, was ich dir gleich erzähle. Weshalb, das wird sich dir schon erschließen.
Es ist die Lebensgeschichte von Victoria. Du sollst wissen, was es auf sich hat mit diesem Mädchen.“ Dann holte er aus: „Durch den Unfalltod der Eltern kam ein junges Mädchen als Mündel des damaligen Besitzers, eines Earls (eines Grafen) auf das Schloss. Er war ihr Vormund. Gegenüber seiner Bediensteten und Angehörigen sowie den Ortsansässigen war er ein bösartiger Mensch. So auch zu dem Mädchen. Nur ein alter, gichtkranker Mann, der an den Rollstuhl gefesselt und in einem kleinen Zimmer des Castles untergebracht war, galt als die einzige Hoffnung in ihrer Angst vor dem Tyrannen. Und als der alte Mann auch fast sein Augenlicht verlor, las sie ihm immer irgendwelche Geschichten vor oder sie erfand welche, die sie ihm dann erzählte und ihm so noch ein paar Jahre das Leben verschönerte. Seine Macht in diesem Hause war gering, doch bei ihm fand sie Schutz und Unterstützung. Dieser Mann war ich.“ Er machte eine Pause, so als wollte er nachdenken.
„Als die Zeit ins Land ging und sie zur jungen Frau erblühte, starb der Alte. In dieser Zeit erhoffte sie sich einen Umgang mit der gräflichen Gesellschaft, um einen Mann kennen zu lernen, um somit der Tyrannei zu entkommen. Doch sie durfte das Schloss nicht verlassen. Der Earl war zwar bettlegerisch, aber übte seine Macht immer noch aus über seine Bedienstete, die Angst hatten, dass sie ihre Stellung verlieren und somit ihren Lebensunterhalt. Das Mädchen wurde fast zur Einsiedlerin. Niemand kümmerte sich um sie. Das einzige, was sie am Leben erhielt, war ihr Hund, den sie über alles liebte.
Eines Tages traf sie während eines Spazierganges mit Aufpassern im Schlosspark zufällig den benachbarten Gutsherrn. Seine Vorfahren hatten ihr Schloss aus verwandtschaftlichen Gründen direkt neben das andere gebaut. Doch mittlerweile traf man sich nur noch selten.
Er sah, dass sie eine hübsche, anmutige und begehrenswerte Frau geworden war. So lag es nahe, dass er sich ihr näherte, wo es nur ging. Sie erkannte seine überhebliche Art und bekam eher Angst vor ihm. Über Kleinigkeiten verfiel er in hysterische Wutanfälle. Wie man sagte, hatte er etwas Teuflisches an sich. Später erfuhr sie, dass er seine Frau misshandelt hatte, ehe sie unter mysteriösen Umständen verstarb. Also, auch er war im gleichen Wahn, wie der Verwandte, der jetzt im Bett drüben in der anderen Burg liegt, kurz vorm Sterben.
Er kam jetzt öfters ins Schloss unter dem Vorwand, den langsam dahinsiechenden Besitzer zu besuchen. Immer wieder versuchte er sich aber dem Mädchen zu nähern, doch sie wich ihm ständig aus. Eines Tages, als er betrunken wieder ins Schloss kam, versuchte er sich an ihr zu vergehen. Sie rannte weg ins Zimmer und schloss sich mit ihrem Hund ein. An der Tür drohte er ihr, sie umzubringen, wenn sie ihn nicht hereinlassen würde. Er blieb draußen, und ging weg mit der furchtbaren Drohung.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.