Franz Smagacz-Allramseder - Wie ein Tautropfen

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Die Geschichte eines introvertierten, hoch intelligenten Jungen, der schon als Kind seine Eltern bei einem Autounfall verlor und eigentlich nie so recht darüber hinweg kam. Es war dann ein weiter Weg von der Enge seiner Pflegeeltern, bis zu den Weiten eines ZEN Klosters in den Bergen des Indischen Himalaja. Er wird in dieser Geschichte von Menschen beschrieben, für die er eine besondere Bedeutung hatte und vermutlich noch immer hat. Es sind stolze Frauen die in Barcelona Weingüter besitzen, Köchinnen aus einem Kloster in Südlinien und Bille, die auf allen Partys zuhause war. Aber auch Weggefährten aus Kindertagen im Heim und Studien- und Arbeitskollegen, die alle ihre eigene Geschichte mit in diese Erzählung einbringen. Es ist fast durchgehend eine besinnliche, aber auch sehr humorvolle Geschichte. Eigentlich eine Liebesgeschichte an das Leben

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Wir sprachen beim Essen kein einziges Wort. Ich passte mich dem langsamen Rhythmus meines Gegenübers an und war erstaunt darüber, dass ich mich nicht daran erinnern konnte in letzter Zeit so gut gegessen zu haben. Ich fühlte mich eigenartig wohl und geborgen in seiner Nähe.

Als es aufhörte zu regnen, zeigte mir dieser Fremde einen Teil dieser Stadt, in der ich geboren wurde und die ich so noch nicht kannte. Die kleinen Gassen um sein Hotel füllten sich plötzlich mit Leben. Aus den Bars klang Musik und auf den kleinen Plätzen versammelten sich all die Menschen, die bei Tageslicht noch mit verschlossenen Gesichtern ihren Geschäften nachgingen.

Nun waren sie bereit zu leben. Luftballonverkäufer, Gaukler, versteinerte Pantomimen, Zigeuner mit ihren Gitarren, die ihren traurigen Flamenco nur für sich selbst spielten, aber danach umso eindringlicher die umstehenden Zuhörer dazu drängten, zu ihrem Lebensunterhalt beizutragen. Es war ein großes Theater, das hier vermutlich jeden Abend gespielt wurde.

Ich kannte dies alles nicht. Ich lebte nur wenige Kilometer weit entfernt, in einer völlig anderen Stadt. Frank ging an meiner Seite und alles was um uns herum geschah, war durch ihn so selbstverständlich, als würde es zu meinem täglichen Leben gehören. Ich sah plötzlich diese Stadt, meine Stadt, durch seine Augen. Um ihn in diesem Gedränge nicht zu verlieren, nahm ich seine Hand. Es war ein angenehmes Gefühl ihn zu spüren. Frank führte mich wie ein kleines Mädchen durch diese mir fremden Gassen zu einem alten Haus, aus dem es streng nach asiatischen Gewürzten roch. Vorbei an japanischen Lampenständern, Büchern, indischen Holzelefanten und einer kleinen Teeküche, betraten wir dann einen kleinen grünen Innenhof, in dem sich ein steinerner Buddha in Lebensgröße und ein bronzener, etwas kleinerer, vielarmiger Shiva etwa auf Augenhöhe gegenübersaßen. Eine junge Frau in einem bunten Sari kam an unseren Tisch, lächelte meinem Begleiter vertraut, aber etwas schüchtern zu und nahm seine Bestellung entgegen.

Sie sprachen dabei in einer Sprache, die ich noch nie gehört hatte. Für dieses Mädchen schien es mich nicht zu geben. Mit demselben Lächeln und ihrer Verachtung mir gegenüber, brachte sie uns dann kurze Zeit später eine Kanne Tee und etwas Gebäck an unseren Tisch.

Und wieder sprachen sie wenige, für mich unverständliche Sätze miteinander, in denen aber eine Wärme und zugleich Achtung lag, die mich erstaunte.

Ich erinnerte mich an ein Gespräch mit Anasev, in dem er von einem zukünftigen Partner sprach, der sich schon seit Monaten irgendwo in Indien aufhielt und von dessen Rückkehr er seine angestrebte Selbständigkeit abhängig machte. Damals wunderte ich mich darüber, dass dieser ansonsten so selbstsichere, stolze Mann offen zugab, von einem anderen Menschen beruflich abhängig zu sein. Als ich etwas enttäuscht und spöttisch mehr über diesen Menschen wissen wollte, wechselte er sichtbar nervös einfach das Thema. Er war sich in dieser Zeit seiner Mitarbeit wohl noch nicht sicher.

Frank erzählte mir dann auch, dass er seine Mittagspausen nicht nur in seinem Hotel verbrachte.

„Nur wenige Häuser weiter gibt es einen wirklich guten Araber. Auf den Tischen stehen Wasserpfeifen, an den Wänden hängen wohl alle bekannten Pharaonen, die Kellner kommen aus Ägypten und dem Jemen. Der Koch allerdings ist ein Deutscher aus Köln. Das Essen ist wirklich ausgezeichnet. Er kam vor vielen Jahren wegen seiner großen Liebe nach Barcelona und konnte eigentlich nicht kochen. Diese große Liebe gibt es längst nicht mehr, dafür ist aus ihm ein hervorragender arabischer Koch geworden. Bei ihm habe ich täglich zu Mittag gegessen und anschließend habe ich mich hier bei einer guten Tasse Tee auf meine Arbeit bei euch vorbereitet.“

Der kleine asiatische Garten mitten in Barcelona füllte sich langsam mit Leben. An den Nachbartischen saßen nun die unterschiedlichsten Menschen aus aller Herren Länder. Männer mit langen weißen Bärten, junge Frauen mit Kopftuch, neben Malern die ihre Arbeitsmappen nicht aus den Augen ließen, gegenüber einer Gruppe Musiker, die ihre Instrumente in recht schäbigen Koffern unter ihren Stühlen und Tischen versteckten. Einer von ihnen packte irgendwann ein seltsames Saiteninstrument aus und als er spielte, lehnten sich alle zurück und hörten ihm zu.

Eigentlich war ich gekommen, um mit ihm über Anasev zu sprechen. Ich war mir sicher, dass Anasev ihm von mir erzählt hatte. Er hatte ihn bestimmt auf die Begegnung mit mir vorbereitet. Vielleicht hatte er ihm eine Nachricht für mich mitgegeben. Es konnte nicht sein, dass dieser einfach aus meinem Leben verschwand, ohne mir eine Erklärung dafür zu geben.

Noch auf der Herfahrt zu diesem Hotel dachte ich nur daran, diesem Deutschen durch meinen Hochmut zu zeigen, wer ich war. Ich wollte ihn für Anasevs Verhalten bestrafen Doch mit jeder Stunde die ich mit Frank verbrachte, verblasste dieses fast schon schmerzhafte Verlangen meiner verletzten Eitelkeit gerecht zu werden. Ich saß diesem fremden, großen Mann gegenüber und fühlte mich unsagbar wohl. Ich lehnte mich zurück und genoss diese Augenblicke meiner ungewohnten Sorglosigkeit.

„Kann es sein, dass dieses Mädchen uns etwas in den Tee getan hat, ich habe augenblicklich das Gefühl zu träumen? Alles hier ist so unwirklich. Ich bin in dieser Stadt geboren und aufgewachsen, aber ich erkenne sie nicht wieder. Die letzten Monate, vielleicht Jahre habe ich mich fast ausschließlich um die Belange unserer Firma gekümmert. Ich wurde von einem Mann verlassen, ohne die Gründe dafür zu kennen. Ich habe vor wenigen Monaten meinen Vater verloren und mit ihm eigentlich alles, was mir bis dahin wirklich wichtig war. Ich habe also allen Grund traurig und wütend zu sein. Und ich war traurig und wütend. Bis vor wenigen Stunden. Jetzt sitze ich hier in diesem spanisch-asiatischen Hinterhof unter kitschigen chinesischen Lampions, trinke indischen Tee und fühle mich sorglos und geborgen wie schon lange nicht mehr. Wenn ich dich ansehe, habe ich das Gefühl dich schon immer zu kennen. Aber wir sind uns doch erst vor wenigen Tagen zum ersten Mal begegnet und uns eigentlich vollkommen fremd. Und, wie konntest Du so sicher sein, dass ich heute Abend kommen würde?“

Während ich sprach, lehnte sich Frank zurück in seinen für ihn offensichtlich viel zu kleinen asiatischen Stuhl und ich sah erstmals diese dunklen traurigen Augen, mit denen er an mir und vermutlich auch dem Rest dieser Welt um ihn herum einfach vorbei sah, als würden wir für ihn in seiner Wirklichkeit nicht mehr existieren.

Umso mehr überraschte es mich dann, als er mir auf meine Frage freundlich und wie selbstverständlich antwortete:

„Ich war mir nicht sicher, ob du kommen würdest, und ich habe nicht wirklich auf dich gewartet. Aber ich habe mich gefreut, als du gekommen bist.

Ich kann dir die Trauer und die Wut, von der du mir erzählt hast, nicht abnehmen. Ich denke, sie gehören alleine dir und du wirst mit ihnen zurechtkommen müssen.

Manchmal hilft die Zeit, sagt man. Aber keiner kann einem wirklich sagen, wie lange dann diese Zeit sein wird. Einen Monat, Jahre, oder mehrere Leben, wie es die Hindus behaupten. Doch manchmal kann ein kurzer Augenblich ein ganzes Leben verändern. Vielleicht ein kleiner Moment, in dem du plötzlich die Hand eines Anderen in deiner spürst. Vielleicht ein kleines Lächeln, das dir in einem Spanisch Japanischen Hinterhof Cafe begegnet. Aber ich weiß auch, dass diese Augenblicke keine Wunden heilen, sondern nur den Schmerz ein klein wenig lindern. Aber sie geben einem die Möglichkeit neu anzufangen und wer weiß, vielleicht, eines Tages, beginnt dann ein neues Leben.“

Ich saß nun einem Mann gegenüber von dem eine unglaubliche Anziehung und Vertrautheit ausging und der mir gleichzeitig so fremd war, wie selten ein Mensch zuvor. Hätte er mich gefragt, ich hätte diese Nacht mit ihm verbracht. Aber es war wohl auch mein angeborener Stolz, der es nicht zuließ, ihm die Gelegenheit dazu zu geben.

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