Daniel Wächter - Strich
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Zur selben Zeit betrat Lilijana Perkovic die Skymetro am Terminal E in Kloten und setzte sich auf einen der freien Plätze. Vor etwa einer halben Stunde war sie aus Pristina gelandet. Vor zwei Monaten war ein Mann an ihr Gymnasium gekommen, der ihr gesagt hatte, dass ihre naturwissenschaftlichen Talente massiv beeindruckten und die Eidgenössisch-Technische Hochschule in Zürich massives Interesse hätte, sie in ihren Studiengängen zu begrüssen. Sie würde es auch in Kauf nehmen, ausnahmsweise eine Studentin unter den Semestern zuzulassen. Sie hatte sofort zugesagt – eine Chance wie diese sollte man packen. Sie wollte das Studium absolvieren, um ihre Eltern finanziell im Kosovo zu unterstützen. Immerhin hatte sich das Land von Serbien loseisen können, doch die fehlende Infrastruktur und der Mangel an Rohstoffen liessen das Land verarmen.
Der Zug setzte sich in Bewegung und brauste unter dem Rollfeld des Flughafens hindurch. Wenig später ertönte die Begrüssung in der Schweiz, samt Kuhglocken und Jodelklängen und die Skymetro hielt an ihrer Endstation im Airport Center.
Sie erhob sich und passierte sowohl die Zoll-, als auch die Passkontrolle. An der Gepäckausgabe holte sie sich ihren uralten Schalenkoffer und begab sich zur Ankunftshalle. Die Menschen hier waren gut gekleidet, hasteten aber für ihre Verhältnisse ein bisschen zu viel durch die Gegend. Morgen beginnt ihr Studiengang als Bauingenieurin und die Schweiz würde für mindestens fünf Jahre ihre neue Heimat sein. Sie wird sich dran gewöhnen.
In der Ankunftshalle erblickte sie einen dunkelhaarigen Mann, der in seinen Händen ein Pappschild mit ihrem Namen trug. Der Mann an der Schule hatte ihr versprochen, dass ihr in der Schweiz ein Mann zur Betreuung zur Seite gestellt würde. Das also war er, ein bisschen zu alt für ihren Geschmack, aber das konnte man sich ja nicht aussuchen. Lilijana wippte mit dem Kopf und ging auf ihn zu.
„Guten Tag, ich bin Lilijana Perkovic!“, radebrechte sie auf Deutsch. Diese Sprache hatte sie in den letzten zwei Monaten wie besessen gebüffelt.
Freundlich lächelnd schaute sie ihn an und war sich sicher, dass sie ihm vertrauen konnte.
Sie streckte ihm die Hand entgegen, und er klatschte mit seiner behaarten Pranke auf ihren Handteller.
Die Gedanken an den Inzest und an Raphael gingen Meyer durch den Kopf, als er im Winterthurer Stadtzentrum in seinen Audi RS6 stieg. Er hoffte, dass der morgige Arbeitstag ein klein wenig ruhiger verlief. Die gesamten Ermittlungen waren für alle Beamten sehr belastend gewesen, je mehr Details des Verbrechens ans Licht gerückt waren. Obwohl Vanessas Vater ihr seelischen Schaden angerichtet hatte und Raphael seiner Meinung nach sie nur von all der Schande befreien wollte, musste der Junge mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit für längere Zeit hinter Gitter als ihr Vater, da das Schweizer Gesetz nun mal Kapitalverbrechen mehr bestraft als Sexualverbrechen. Gerade in diesem Augenblick hätte Meyer die vor kurzer Zeit von rechtsextremen Anhängern ins Spiel gebrachte Einführung der Todesstrafe bei Sexualverbrechen unterstützt, obwohl seine politischen Vorstellungen überhaupt nicht mit denen der Rechtspopulisten übereinstimmten.
Nach der Verhaftung Raphaels wegen Mordes waren sie nach Wülflingen gefahren, wo sie endlich den Widerstand von Vanessas Vater überwinden konnten und die Staatsanwältin Dr. Elisabeth Göhner sofort Anklage gegen ihn wegen Blutschande erhoben hatte.
Raphael wurde danach ins Präsidium nach Zürich gefahren und von Meyer und Steiner ausgiebig befragt. Er hatte weiterhin bekräftigt, ihr nur geholfen zu haben. Die beiden Ermittler haben den Fall danach in die Hände der Jugendrichterin übergeben und kriegten dann von Estermann den Rest des Tages frei.
Die Bilder der Verhaftung gingen immer noch durch Meyers Kopf, als er gegen sechs Uhr abends auf der Westumfahrung Zürich im Stop-and-Go-Verkehr das Autobahndreieck Zürich West bei Wettswil passiert hatte. Er war in Wülflingen direkt auf die A1 gefahren und wollte direkt nach Horgen. Bereits bei der Aubrugg und am Limmattaler Kreuz war die Autofahrt zu einer Geduldsprobe geworden. Aber immerhin, sie liess Meyer wilde Gedankengänge zu. Das Leben, das Raphael Ferkovic mit der angeblichen Schutztat an Vanessa dieses Wochenende zerstört hatte, beschäftigte der Kommissar. Er hatte Angst, dass Martin auch eine solche Tat vollbringen würde. Zwar war Martin, ganz im Gegensatz zu Raphael, wie es den Anschein machte, ein rationell denkender Mensch und liess sich nicht allzu viel von Gefühlen leiten, aber ein, nur einer, emotionaler Ausbruch kann einen Menschen in ein ganz anderes Wesen verwandeln.
12. Dezember, 22:57 Uhr
Die Haupthalle des Zürcher Hauptbahnhofes war trotz der späten Stunde immer noch voller Leben.
Eine Unmenge an Menschen hastete durch die leere Haupthalle des Hauptbahnhofes in Richtung des Ausganges beim Alfred-Escher-Denkmal hin zur Bahnhofstrasse. Die rot leuchtende Neonspirale am Ausgang zur Quaibrücke erhellte das Gebäude. Gegenüber hing ein weiteres, mit Tieren und neonroten Spiralen versehenes, Kunstwerk an der Wand. Auf ihm prangten kleine Zahlen, die nach dem gleichnamigen italienischen Mathematiker benannte Fibonacci-Folge , bei der die zwei vorangegangen Zahlen addiert die aktuelle ergibt: 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21 und so weiter. Doch sie wurde von niemandem richtig wahrgenommen.
Auch der bunte, mit goldenen Flügeln versehene Engel der inzwischen verstorbenen Niki de Saint Phalle, ihres Zeichens geniale Künstlerin und Ex-Frau von Jean Tinguely, der am Dach hing und den Reisenden der SBB Gottes Segen gab, schien friedlich zu schlafen. Nur wenige Beobachter reckten den Blick auf den Engel, zu viele sind sich an ihn gewöhnt, sie liessen sich durch die Farbenfröhlichkeit nicht mehr vom Hocker reissen.
Immer wieder hallte das kurze, zischende Geräusch, eines von einem von der Fahrleitung abgekoppelten Stromabnehmers einer Lokomotive durch die Gleishalle.
Die Ansagerin kündigte gerade einen InterCity nach Basel SBB an, wenig später rumpelten die von einer Lokomotive gestossenen Wagen rückwärts in den Bahnhof.
Jedoch fanden sich nur wenige Leute am Bahnsteig ein.
Menschen hasteten, um dann am Bahnsteig die roten Rücklichter ihres Zuges zu sehen, wenn er die Halle in Richtung Zielort verlässt. Ihre Flüche waren gelegentlich zu vernehmen.
Auch ein Reisender, der den Zug nach Basel knapp verpasste, war ein solcher Fall.
Die Taxifahrer bei der Zollbrücke am Bahnsteig Gleis 18 hatten Hochbetrieb.
Der Bahnhofsseelsorger schloss seine Kirche und machte sich wohlverdient an den Heimweg. Heute musste er sich um ein kleines gestrandetes Mädchen aus Italien kümmern, das in Mailand vor den Augen seiner Mutter in den Zug nach Zürich gestiegen war – obwohl die Mutter Fahrkarten nach Bern gekauft hatte. Er hatte es seiner angenommen und hatte es schliesslich auf den nächsten Zug nach Bern begleitet, wo sich die Mutter sicherlich über das Auftauchen ihres Töchterchens freute. Ansonsten hatte er nicht viel zu tun gehabt, nur ein Araber, der grosse Flugangst hatte und sich grässlich vor dem Heimflug nach Dubai gefürchtet hatte.
An der Ecke, beim halbrunden SBB-Informationsschalter, hockte ein Penner am Boden, den Hund neben sich, um sich Plastiktaschen aus verschiedenen Discountern wie Denner , Aldi oder Lidl um sich geschart. Der Kopf war ihm auf die Brust gefallen, und leise liess er schnarchende Laute von sich geben. Auch der Hund schien zu schnarchen. In der Nacht war der HB vielfach die einzige Anlaufstation für Landstreicher. Zwei patrouillierende Bahnpolizisten liessen ihn gewähren und setzten ihren Rundgang auf den Bahnsteig beim Gleis 18 fort.
Das Band, über das tagsüber digital in weissen Punkten Werbeslogans der SBB flimmerten, war gänzlich schwarz und in der Dunkelheit nur schwer auszumachen.
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