Margarithe W. Mann - Ich war ein Kind der DDR

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An Hand meines Lebenslaufes schreibe ich über mein Leben in der DDR. Ich habe mich bemüht, auf der Grundlage meiner Erfahrungen und Erlebnisse in DDR meine ehrliche Meinung preiszugeben; so wie ich die DDR erlebt habe. Denn jeder, der die DDR seine Heimat nannte, hat seine eigene Geschichte. Ich habe bei meinen Aufzeichnungen damalige und heutige politische Erkenntnisse gegenüber gestellt und verglichen. Genauso wenig wie ich die DDR pauschal als Unrechtsstaat bezeichnen würde, genauso befinde ich die Bundesrepublik nicht immer als Rechtsstaat. Die jungen Leute müssen sich darauf verlassen, was wir ihnen über die DDR erzählen. Man sollte ihnen nicht nur die vergiftete Seite des Apfels übergeben, sondern die gesunde Seite dazu reichen.

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Während ich die erste Klasse besuchte wurden wir in die Pionierorganisation Ernst Thälmann aufgenommen (Gründung dieser Organisation war am 13. Dezember 1949). Drei Jahre lang waren wir nun Jungpioniere. Wir bekamen ein blaues Halstuch, eine weiße Bluse und ein blaues Käppi. Bis zur 3. Klasse nannten wir uns also Jungpioniere. Die Mädchen trugen einen blauen Rock und die Jungs eine blaue Hose. Pionierkleidung, sagte man dazu. Diese Pionierkleidung wurde getragen, wenn wir auf dem Schulhof Fahnenappell antraten, der zu verschiedenen Anlässen, wie beispielsweise zum Schuljahresende oder – Anfang veranstaltet wurde. Der Appell wurde mit dem Pioniergruß eröffnet, dabei wurde die rechte Hand über den Kopf gehoben, der Daumen zeigte zum Kopf, die restlichen, nebeneinander liegenden Finger wiesen in Richtung Himmel. Blaue Wimpelketten zierten den Schulhof. Der Pioniergruß lautete vom Lehrer gesprochen: „Für Frieden und Völkerfreundschaft seid bereit“. Wir antworteten mit „Immer bereit“. Auch gingen wir mit genannter Pionierkleidung zum Pioniernachmittag. Das waren Veranstaltungen, bzw. Treffen, die außerhalb des Unterrichtes stattfanden. Es wurde gebastelt, gemalt, getöpfert, gesungen und Altpapier gesammelt. Wir Kinder gingen von Haus zu Haus und fragten die Leute, ob sie alte Zeitungen und alte Flaschen oder Gläser für uns haben.

(In späterer Zeit schrieb Kurt Demmler: … „Hab`n se nicht noch Altpapier, Flaschen Gläser oder Schrot, … liebe Oma, lieber Opa, klingelinge ling ein Pionier, klingelinge ling steht hier ein roter. Habn`se nicht noch Altpapier, Flaschen, Gläser oder Schrott, klingeling, schnell geb`n ses mir, sonst holt sich`s die FDJ“ ...)

Das dabei verdiente Geld kam in die gemeinsame Klassenkasse und wurde entweder für Schulnachmittage verwendet oder für Afrika gespendet. Das war doch alles gar nicht so schlecht, oder? Wir waren unter Aufsicht und wurden beschäftigt.

Bei uns in der DDR hatten Polizeibeamte den Namen: Volkspolizei, die insbesondere während der ersten Schuljahre, aber auch teilweise bereits im Kindergarten uns Kindern einen Besuch abstattete, um uns richtiges Verhalten auf der Straße beizubringen. Schüler der höheren Klassen fungierten als Schülerlotsen, die den Kleineren beim Überqueren der Straße vor dem Schulgebäude behilflich waren. In diesem Zusammenhang ist mir das Lied vom Volkspolizisten als regelrechter Ohrwurm in Erinnerung geblieben:

„Ich stehe am Fahrdamm, da braust der Verkehr,

ich trau mich nicht rüber, nicht hin und nicht her,

der Volkspolizist, der es gut mit uns meint, der führt mich hinüber, er ist unser Freund …“.

Natürlich bekamen wir auch Besuch von den Soldaten der Nationalen Volksarmee. Es wurde uns erklärt, dass unsere Soldaten darauf Acht geben, dass wir alle in Frieden leben und lernen können. Wir sangen das Lied von der kleinen weißen Friedenstaube. Heute kennt es leider fast nur noch die ältere Generation, obwohl ich ganz sicher bin, nicht die einzige zu sein, die der Meinung ist, dass dieses Lied, und wie so manches andere aus dieser Zeit, heute noch mindestens genauso aktuell ist wie damals. Ich finde, dass gerade dieses Lied zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist, deshalb habe ich hier den vollständigen Text noch einmal festgehalten:

„Kleine weiße Friedenstaube, fliege übers Land.

Allen Menschen, groß und kleinen, bist du wohl bekannt.

Du sollst fliegen, Friedenstaube, allen sag es hier,

Dass nie wieder Krieg wir wollen, Frieden wollen wir.

Fliege übers große Wasser, über Berg und Tal,

Bringe allen Menschen Frieden, grüß sie tausendmal.

Und wir wünschen für die Reise Freude und viel Glück.

Kleine weiße Friedenstaube, komm recht bald zurück“.

Es wurde in der Schule, vorwiegend in den unteren Klassen, wie auch bereits im Kindergarten, viel gesungen. Nicht nur während des Musikunterrichtes wurde gesungen, sondern auch bei den genannten außerschulischen Veranstaltungen und auch bei Sport und Spiel.

Im Deutschunterricht wurde sehr viel gelesen, zumindest in den ersten Klassen des schulischen Daseins. Und zwar wurden die Texte aus den Lesebüchern zur Lernkontrolle nicht nur von einzelnen Schülern separat vorgelesen, sondern ich kenne es noch, dass die ganze Klasse einen ganzen Text gleichzeitig gemeinsam laut vorlas.

Es gab Auszeichnungen, sehr gute Schüler durften in den großen Ferien 18 Tage lang kostenlos an einem Pionierlager teilnehmen.

Ich also ging nun zur Schule, Walter Ulbricht wurde zu dieser Zeit erster Staatsratsvorsitzender der DDR (1960 – 1971).

Natürlich habe ich in den ersten Jahren meiner Schulzeit noch kein politisches Vorstellungsvermögen und eine eigene Meinung schon gar nicht. Man nimmt das an, was wir Kinder von den Lehrern beigebracht und gesagt bekommen haben. Es war eine Erziehung zum Miteinander, Freundschaft, gegenseitiger Hilfe und Ordnung. War es so falsch, wenn jedes Kind in der Schule mit dem Begriff Timurhilfe etwas anfangen konnte? Wir wurden als Schüler dazu angehalten, besonders alte Leute zu achten, zu respektieren und ihnen zu helfen. Timur ist die Hauptfigur des Buches „Timur und sein Trupp“ von Arkadi Gaidar, welches 1940 veröffentlicht wurde. Es signalisiert freundschaftlichen Zusammenhalt und die Bereitschaft anderen zu helfen. In den Schulen gab es dafür das Abzeichen „Timurtrupp“ für hilfsbereite Jungpioniere. Ich habe diese Zeit als gut und zwanglos in Erinnerung, wenn man die Notwendigkeit der leidigen Hausaufgaben ausklammert und die kleinen Verspöttelungen, die jeder Erstklässler über sich ergehen lassen musste außen vorlässt, wie man sagt. Jeder ABC – Schütze wurde damals in Lauscha von den Schülern höherer Klassen ein wenig gehänselt, indem man ihm in den Pausen oder auch auf dem Heimweg zurief: „Hi hi,... Erstjahrsnörberle, Ziegenschnörberle...“. Hatte man dann die erste Klasse hinter sich gebracht, konnte man lauthals mit den anderen mitrufen, denn dann zählte man zu den „Großen“, auch wenn man gerade erst die 2. Klasse angefangen hatte. Diese unbeschwerte Zeit schloss ein intaktes Familienleben und eine schöne Opa und Omazeit ein, in der es wie gesagt immer genug zu essen gab, auch wenn manche „Wessis“, wenn ich diejenigen, die solche Äußerungen von sich geben , einmal so nennen darf, noch heute etwas anderes behaupten.

Mein Bruder Holger wuchs heran und mit ihm die kleine Sybille, die bei uns im Haus wohnte. Auch der Junge, der ganz oben im Haus lebte, beteiligte sich an unserer Gemeinschaft. Eben von dieser Wohnung aus, in der der Rolf mit seinen Eltern lebte, führte ein tolles Treppengeländer aus Holz bis herunter in die Diele unserer Wohnung ins Erdgeschoss, von dem man fast durchgehend bis zu uns prima herunterrutschen konnte. Wenn man unten ankam wurde die Fahrt durch einen großen Holzknauf ruckartig abgebremst. Das gab nach jeder Ankunft einen richtigen „Rumps“, was besonders meinen ansonst so ruhigen Vater dann doch hin und wieder genervt hat. Einmal kam er aus der Küche, das ständige „Gerumpse“ war ihm nun doch zu viel geworden. Er blieb irgendwie an der Tür hängen und stolperte, seine Brille fiel dabei zu Boden, weil er sich an der Tür auch noch den Kopf stieß. Natürlich lachten wir und er rannte uns noch ein Stück hinterher, schnell nahmen wir „Reißaus“, aber mein Papa machte sich nicht die Mühe die Verfolgung aufzunehmen. Er wusste genau, spätestens wenn es etwas zu essen gab, dann waren wir wieder da, meist in Begleitung von Sybille. In unserer großen Küche stand ein Tisch, an dem wir alle genug Platz fanden. Die Sybille war zu der Zeit öfter der kleinste Gast in unserer Runde. „Möchte auch was“, sagte sie dann immer und schaute mal eben gerade mit großer Mühe über den Rand des Tisches. Manchmal waren wir auch oben bei der Sibylle zum spielen. Besonders toll war es für uns, wenn Sibylles Papa nach Hause kam, weil er dann mit uns herum tobte und die von uns beliebte Kissenschlacht mit uns vollführte. Die war manchmal so heftig, dass in der Stube meiner Eltern die Lampe wackelte.

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