Margarithe W. Mann - Ich war ein Kind der DDR
Здесь есть возможность читать онлайн «Margarithe W. Mann - Ich war ein Kind der DDR» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Ich war ein Kind der DDR
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Ich war ein Kind der DDR: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Ich war ein Kind der DDR»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Ich war ein Kind der DDR — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Ich war ein Kind der DDR», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Im Sommer gestaltete sich der Transport des geernteten Obstes für meine Eltern nun wesentlich leichter. Einkäufe für das Wochenende und andere Dinge, die am Wochenende im Garten benötigt wurden konnten nun mit unserem Trabi transportiert werden.
Ich erinnere mich daran, dass wir mit dem Trabi in den Urlaub gefahren sind, an die Ostsee, und einmal waren wir in der Landeshauptstadt Berlin. Wir fanden es als Kinder toll in diesem für uns riesigen Hotel zu schlafen. Das Essengehen war für uns eine Attraktion, denn das kam bei uns zu Hause äußerst selten vor.
Wie ging es uns nun in der Schule weiter? Von Politik verstand ich als elfjähriges Kind kaum etwas, mein Bruder erst recht nicht. Mir „stinkte“ es nur an, wie man sich heut` zu Tage auszudrücken pflegt, dass ich mir neue Freunde suchen musste. Ich bin in meinem Wesen eher zurückhaltend gewesen und brauchte eine Weile, um mit der neuen Situation klar zu kommen, während sich mein Bruder in dieser Beziehung nicht so schwer tat und schnell neue Kumpels gefunden hatte, mit denen er draußen herumtollte. Seine Lieblingsbeschäftigung war Räuber und Gendarm spielen oder mit dem Tretauto zu fahren, in das ich nun leider nicht mehr hinein passte. Ich zog es vor, mit ein paar Gleichaltrigen meine neuen Rollschuhe auszuprobieren. Hinter dem Wohnhaus in der Sonneberger Straße befand sich im Anschluss an die dazugehörigen kleinen Gärten eine Vielzahl von Garagen, die mit Betonplatten umgeben waren. Diese schöne glatte Fläche war nicht nur zum Hüpfkästchen spielen bestens geeignet, sondern auch zum Rollschuhlaufen wie geschaffen. Ein Mädchen musste immer auf ihren viel jüngeren, Bruder aufpassen, der nun wirklich noch zu klein war, um mit uns mithalten zu können. Sie war genervt, sie musste ihn überall mitschleppen. Wir wollten ihr helfen, sie lief mit uns und der ganzen Meute weg, wir ließen den Kleinen einfach stehen und dachten uns nichts dabei. Der rannte natürlich hinter uns her und schrie als ob es ihm ans Leben ginge. Alles rannte und es kam was kommen musste, er stolperte und fiel der Länge nach auf die Nase. Er hörte im ersten Moment auf zu brüllen, stand dann auf und drohte hinter uns her. Erst beim Anblick seiner aufgeschrammten Knie fing er wieder an zu heulen und rief: „ … Hilfe! Hilfe … es kommt Blut, es kommt Blut!“. Seltsamerweise ist bei allen Kindern etwas ganz besonders schlimm, wenn irgendwo Blut zu sehen ist. Jedenfalls blieb uns nichts anderes übrig, als die für uns unbequeme Last wieder weiter mit uns zu führen.
1965 Kam auch mein Papa zu uns nach Saalfeld und nahm im Schloss seine Arbeit in der Abteilung Verkehrswesen und Straßenbau auf. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Einteilung des Winterdienstes. Nicht selten schlug er sich selber so manche Nacht um die Ohren, weil er mit den Räumfahrzeugen unterwegs war. Ich muss sagen, in der damaligen Zeit klappte die Räumung der Straßen bei Schnee und Eis besser als heute, auch auf der Saalfelder Höhe und in abgelegenen Dörfern. Jetzt führen schon ein paar wenige Schneeflocken zur vermeintlichen Katastrophe.
Kurze Zeit später wurde meine Oma krank, sie bekam Diabetes und meine Mutter musste ihr immer das notwendige Insulin spritzen.
Das Pferdchen Peter war während des Sommers am Steiger und im Winter hatte es einen Stellplatz in einem Stall in der Stadt, aber es dauerte nicht mehr lange und es musste verkauft werden. Die Eltern hatten keine Zeit, wir Kinder schafften es noch nicht allein und der Onkel Josef kam einfach nicht zurecht mit dem kleinen Pony. Sicherlich deshalb weil der Onkel Josef keine Tiere mochte. Er zerrte an dem Pferdchen herum und wunderte sich, wenn er einen Tritt bekam und hochkant auf den Misthaufen flog. Dann fluchte er, wurde böse und machte damit alles noch schlimmer. Wir Kinder waren sehr traurig, dass unser Freund fort gegeben wurde. Wenn der Opa noch gelebt hätte, wäre es ganz sicher nicht so weit gekommen.
Überhaupt habe ich den Onkel Josef als einen eigenartigen, oft sogar bösartigen, kleinen, dünnen alten Mann im Gedächtnis. Dementsprechend war natürlich unser Verhalten als Kinder ihm gegenüber. Er schimpfte viel auf uns, nahm uns das Spielzeug weg, brachte es in sein Zimmer und versteckte es unter seinem Bett. Einmal schlichen wir uns in sein Zimmer, wir wollten unsere Sachen zurückholen. Plötzlich hörten wir ihn kommen, ich versteckte mich in einer Zimmerecke und der Holger kroch schnell unter sein Bett. Der Onkel Josef führte Selbstgespräche, er entdeckte uns schließlich weil wir über ihn lachen mussten. Unser Onkel nahm einen Besen, er versuchte damit den Holger unter seinem Bett hervor zu holen, aber mein Bruder hielt den Besen fest, der Onkel Josef hüpfte vor Wut wie ein Rumpelstielzchen auf und nieder und fluchte dabei so doll, dass wir noch mehr lachen mussten. In einem günstigen Moment konnten wir mit unserer zurück eroberten Beute fliehen.
Oft, wenn der Onkel Josef in den Hof ging, um die Asche aus den Öfen in die dafür vorgesehenen Vorrichtungen zu schütten, banden wir Stofftiere an eine lange Leine. Damals gab es auf den Höfen noch riesige gemauerte Behälter mit Metalldeckel für die gesamte Hausgemeinschaft. Einzelne separate Mülltonnen für jede Familie kannte man erst später. Die Mülltonnen waren damals wegen der oft noch heißen Asche aus den Öfen aus Metall. Die Tonnen aus Kunststoff kamen erst Jahre Später auf als die meisten Wohnungen mit Fernheizungen ausgestattet wurden. Vom Küchenfenster aus ließen wir die Stofftiere auf seinem Rücken oder auf seinem Kopf tanzen. Das sollte unsere Rache für das versteckte Spielzeug sein, wir freuten uns immer, wenn diese Revanche angekommen war. Er drohte uns mit seiner Faust, schimpfte uns eine verfluchte Bande und machte Anstalten uns fangen zu wollen, aber bis er die Treppen oben war sind wir längst außer Reichweite gewesen.
1965 wurde meine Oma operiert, sie hatte Darmkrebs. Ihr Zustand verschlechterte sich ganz schnell, sie lag sehr viel im Bett. Meine Mutter war neben ihrem Beruf voll mit ihrer Pflege beschäftigt. Sie hatte viel zu tun, der große Garten und wir Kinder waren auch noch da. Bald konnte meine Großmutter überhaupt nicht mehr aufstehen und ging schließlich im Januar 1966 ganz von uns.
Ich war fast 13 Jahre alt, langsam vollendete sich damit der Lebensabschnitt, den man als Kinderzeit bezeichnet. Das Spielen im Hof und auf der Straße mit einer Horde anderer Kinder wurde immer seltener. Wie alle anderen auch ging ich einem Alter entgegen, indem man manchmal nicht so recht wusste, ob man Fisch oder Fleisch ist. Ich traf mich lieber mit meiner Freundin Gabi aus meiner Klasse, mal war ich bei ihr und manchmal hockten wir in meinem Zimmer zu Hause, sehr zum Leidwesen meines Bruders, der halt noch nicht verstand, warum das so ist oder war. Die Interessen von uns heranwachsenden Mädchen klafften mittlerer Weile mit denen, die mein Bruder Holger und seine Freunde in Bezug auf Spiel und Herumtoben noch miteinander verbanden recht weit auseinander. Wir hatten jetzt keine Ambitionen mehr, uns mit lautem Jubelgeschrei am verstecken oder fangen spielen zu beteiligen.
Man kam in ein Alter, in dem man nicht nur in der Schule mit politischen Begebenheiten konfrontiert wurde und diese, wenn vielleicht auch vorerst für sich selbst, versuchte zu verstehen und dessen Bedeutung richtig einzuordnen. Fragen traten auf: Warum macht man Geheimnisse um „Westzeitungen“, „Westkinofilmprogramme“ oder Fotos mit „Westschauspielern oder Sängern“? Warum darf man diese Dinge nicht besitzen und erst recht nicht mit in die Schule bringen, um eventuelle „Tauschaktionen“ vorzunehmen? Warum ist der Kontakt mit westdeutschen Familienmitgliedern untersagt und warum verbietet man das westdeutsche Fernsehprogramm? Eines Tages wurde ich mit einem diesbezüglichen Ereignis das erste Mal konfrontiert und versuchte mich damit auseinander zu setzen. Ein Mädchen aus meiner Klasse reichte eine westdeutsche Illustrierte in der Pause herum. Sie schaffte es dann nicht schnell genug, die besagte Zeitung wieder rechtzeitig in ihrer Schultasche verschwinden zu lassen. Der Lehrer nahm ihr sofort die Zeitung weg „Wo hast du das her?! Das ist klassenfeindliches Material, gib das her, das wird eingezogen und vernichtet! Wenn ich dich noch mal damit erwische muss ich es dem Direktor melden!“. Meine Freundin Gabi flüsterte mir zu: „Wir gehen in Zukunft lieber erst zu mir, um die Bilder zu holen, die wir tauschen wollen“. Ich stimmte ihr leise flüsternd zu: „Ja o.k. ist sicher besser so“. Auch wir nahmen zu Anfang manchmal solches angeblich „klassenfeindliches Material“ mit in die Schule, um gleich vor Ort unsere neuen Errungenschaften zu präsentieren. Ich war stolz einen Stapel westdeutscher Filmprogramme, Fotos von Schauspielern und etc. von einer Kollegin meiner Mutter geschenkt bekommen zu haben. Eine wahre Schatzkiste war das damals für mich, … eine verbotene noch dazu. Also unterließen wir es künftig lieber, besagte Dinge mit in die Schule zu nehmen. Heute lächele ich darüber, wenn ich an die Worte meiner Freundin denke, die da sagte: „Mensch, das wäre ein riesiger, unwiederbringlicher Verlust gewesen, wenn das alles weg gewesen wäre!“. Die Sachen, die vom so genannten Klassenfeind, also von den Kapitalisten stammten waren eben verboten. So gab es nur wenige Kinder, die hin und wieder Garderobe aus Westdeutschland erhielten. „Westklamotten“, nannte man das. Um die Herkunft eben dieser Klamotten zu tarnen, mussten Firmen oder Reklameschilder die darauf aufgenäht waren entfernt werden, wir brauchen keinen westdeutschen kapitalistischen Schund, … so hieß es. Bis auf wenige Ausnahmen hatten wir Kinder damals keine auffallende Kleidung an, in der Schule schon gar nicht. Heute haben die Kinder, dessen Eltern nicht das Geld haben, um teure, so genannte Markenware zu kaufen das Nachsehen. Sie werden gehänselt oder sogar gemobbt, ein Umstand, den ich aus meiner eigenen Schulzeit überhaupt nicht kenne.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Ich war ein Kind der DDR»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Ich war ein Kind der DDR» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Ich war ein Kind der DDR» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.