Till Angersbrecht - Ego - oder das Unglück, ein Mann auf dem Mars zu sein

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Ego - oder das Unglück, ein Mann auf dem Mars zu sein: краткое содержание, описание и аннотация

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Wie bekannt, hatte Borges die gesamte Vergangenheit des Menschengeschlechts vollständig in seinem Kopf gespeichert, kein Geheimnis dieser Welt war ihm fremd – was ihm fehlte, war die Kenntnis der Zukunft. Aus diesem Grund entschloss er sich, von der Maschine Gebrauch zu machen, die Wells vor mehr als einem Jahrhundert erfunden hatte. So gelang es ihm, die rätselhafte Zivilisation auf dem Mars zu erkunden. Unter dem Titel 'Die Besiedelung des Mars' wird dieses außerordentliche Zeitdokument seitdem einem archäologisch und kulturhistorisch interessierten Publikum zur Einsicht geboten. Doch Vorsicht! Der Leser sollte volljährig und in seinen staatsbürgerlichen Ansichten gefestigt sein, bevor er sich an die Lektüre der vorliegenden Chronik wagt. Wenn er dem neuerdings doch recht empfindsamen männlichen Geschlecht angehört, mag ihn manches befremden, im schlimmsten Fall sogar ernstlich erschüttern. Zweifellos hat Borges als profunder Kenner der menschlichen Geschichte erkannt, worin die eigentliche Großtat dieser untergegangenen Zivilisation bestand: in der Überwindung des Mannes.

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So gut es gemeint war, es fiel Ego schwer, sich über dieses Trostwort zu freuen.

Wie Du weißt, sagte er, war diesem Experiment unserer Urmutter keine Dauer beschieden. Ihre ureigenen Geschöpfe, die Frauen, hatte die Göttin mit einer so gewaltigen neuronalen Potenz ausgestattet, dass sie ihre Entwicklung nun selbst in die Hände nahmen. Das Ergebnis kennst du so gut wie ich. Der neue Mensch wird auf Mars wissenschaftlich gezüchtet. Das „Ding” wurde überflüssig und ist heillos veraltet. Für die Erhaltung der Art werden Leute wie ich nicht länger gebraucht. Nun begreifst Du, warum...

Ego brauchte den Satz nicht zu Ende sprechen, er hatte nicht nur sich selbst, sondern auch seine Gefährtin zu Tränen gerührt. Es glänzte in ihren Augen und sie schmiegte sich jetzt in schöner Nacktheit immer enger an seinen Leib.

Aber es stimmt doch nicht, flüsterte sie, dass ihr Männer ganz und gar wertlos seid. Im Gegenteil, ohne euch würde die Stadt nicht überleben. In der Unterwelt erfüllt der Mann bis zum heutigen Tag eine unverzichtbare Funktion. Deine Brüder dort unten – sie wies mit der Hand zum Boden - werden als Muskelwesen geplant und systematisch für ihre Aufgaben vorbereitet. Und Du, mein Lieber, hast zwar wenig Muskeln, sie kniff ihm liebevoll in den Arm, aber dafür hast Du das Ding. An deiner Stelle würde ich stolz darauf sein.

Nach Art aller glücklichen Frauen auf dem roten Planeten, hatte Ella diese Worte ohne viel Nachdenkens hingesprochen, aber Ego fühlte sich tief getroffen. Die Erinnerung an die Männer der Unterwelt und die darin ausgesprochene Gleichsetzung mit ihm selbst versetzten ihm einen schmerzhaften Stich.

Nein, das waren nicht seine Brüder, das waren Arbeitstiere, stumpfe, dressierte, geistlose Wesen, die in Marsopolis für all jene Frondienste eingespannt wurden, mit denen die Frauen aufgrund ihrer verfeinerten geistigen wie körperlichen Konstitution nichts zu tun haben wollten, für die sie gar nicht geschaffen waren.

In der Oberstadt wurden diese Arbeitstiere „Köche” genannt, aber niemand wusste warum. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte sich die Bezeichnung auf dem Mars eingebürgert. Die Köche lebten unter der Erde, vom schönen Sternenhimmel wusste sie nichts, die heitere Sonne bekamen sie nie zu Gesicht. Aber das beunruhigte niemand in der Oberwelt, niemand wurde dadurch zu Mitleid bewegt. Wie jeder hier oben weiß, ist die Verbannung der Köche unter die Erde eine ganz natürliche und durchaus gerechte Strafe für alles, was sie auf Gaia den Frauen Jahrtausende lang zugefügt haben.

Ellas leichtsinnige Bemerkung über die unseligen Geschöpfe unter der Erde, hatte Ego die größte Pein bereitet, denn er wusste, dass er haushoch über diesen unterirdischen Wesen stand. Er war etwas unvergleichlich viel Besseres, er gehörte der Gemeinschaft der Frauen an. Er war ein Quotenmann!

Der Quotenmann an und für sich

Was in diesem Augenblick in ihm vorging, dürfen wir dem Leser nicht vorenthalten, andernfalls würde er die besondere Stellung Egos in der Welt der Frauen überhaupt nicht verstehen.

Durch die unbedachte Bemerkung seiner Gefährtin fühlte Ego sich nämlich in seiner Menschenwürde beschädigt. Die Köche, zischte es in ihm. Wie kann sie mich nur mit diesen armseligen, unglücklichen und erbärmlichen Geschöpfen vergleichen! Mich, Ego, hat frau von vornherein für die Oberwelt gewollt und geplant, zu der ich deshalb auch seit meiner Geburt gehöre. Ich darf unter den Frauen weilen, den Duft ihrer Körper atmen, mich an ihrem Lächeln erwärmen, meinen Geist an ihrer Weisheit schulen. Die Genies vom Vierten Reif haben meine Gensequenz auf männlich gepolt, weil es die Quote gibt. So einfach ist das. Etwa ein Prozent Männer dulden die Frauen in ihrer Mitte und ich darf einer von ihnen sein.

Ego konnte nicht länger an sich halten. Es platzte einfach aus ihm heraus:

Ihr braucht uns doch, wir Quotenmänner sind bei euch ständig im Dienst. Ihr achtet uns gering - natürlich, ihr seid uns ja in jeder Hinsicht weit überlegen, geistig und mit eurer unendlichen Gefühls- und Empfindungsfülle. Ihr seid die Kinder der Göttin, die euch nach ihrem Bilde erschaffen hat. Das bezweifelt ja niemand, und man sieht es euch ja an, wenn ihr uns mit mitleidigem Lächeln von oben herab betrachtet.

Seht doch nur diese traurigen und missratenen Exemplare der menschlichen Gattung, steht euch ins Gesicht geschrieben. Könnt ihr euch vorstellen, dass diese missgestalteten Wesen unsere Töchter, Mütter und Großmütter auf Gaia Jahrtausende lang auf grausame Art beherrschten, drangsalierten und zu ohnmächtiger Sklaverei verdammten?

So brach es aus Ego hervor, das einzige und wohl letzte Mal in seinem Leben. Aller aufgestaute Kummer über seine traurige Lage machte sich Luft bei dieser schüchternen Frau, die ihn versonnen, liebevoll und schüchtern anblickte und ihm sein Reden nicht einmal übel zu nehmen schien.

Er war so von seinem Leid aufgewühlt, dass es noch weiter aus ihm hervorsprudelte.

Wenn Du es wissen willst, ich selbst kann mir das auch nicht vorstellen, aber das großartige Buch „Eanas Plan oder das Geheimnis der Schöpfung” hat mich aufgeklärt. Schwarz auf weiß steht dort zu lesen, dass einst die Männer das Zepter führten und die Frauen aufs Grausamste unterjochten. Mich hat das Gelesene derart erschüttert, dass ich mein heutiges Los in aller Ergebenheit akzeptiere. Mit meiner Person muss ich das Unrecht sühnen, dass meine Vorgänger an euch verübten.

Liebe Ella, rief Ego in einer Anwandlung von opferwilliger Unterwerfung. Der Sinn meiner Existenz liegt ganz darin, euch Frauen die Gewissheit der eigenen Überlegenheit zu verschaffen.

Das wollte Ella nicht gelten lassen, sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Aber wir brauchen Euch doch, flüsterte sie. Ohne Quotenmänner wie Du einer bist, würden wir uns sehr unglücklich fühlen.

Mit diesem Eingeständnis gelang es Ella, das Männchen an ihrer Seite einigermaßen zu beschwichtigen, weil sie damit an den tieferen Sinn seiner Existenz appellierte. Aber er konnte es immer noch nicht lassen, seine Antwort in einen kritischen Einwand zu kleiden.

Ich weiß schon, sagte er, die Quotenmänner dienen euch als Lustobjekte, aber das geschieht nur unter der Hand und im Verborgenen. Offiziell ist jeder Umgang aufgeklärter Frauen mit uns Männern von Gesetz wegen gar nicht erlaubt. Die moderne Frauen, so kannst Du es auch in „Eanas Plan oder das Geheimnis der Schöpfung” lesen, kommt ganz ohne Männer aus, natürlich auch bei ihren sexuellen Spielen. Alle Lehrbücher preisen die gleichgeschlechtliche Liebe als letzte und höchste Bestimmung.

Dagegen wusste Ella nun freilich auch nichts mehr einzuwenden. Sie blickte ihn nur traurig und träumerisch an.

Seien wir doch ehrlich, fuhr Ego fort und sagte etwas, was er noch niemals zuvor einer Frau ins Gesicht gesagt hatte, denn es war eigentlich ungehörig und ist überhaupt nur damit zu erklären, dass er zu der unscheinbaren Person an seiner Seite bereits eine Neigung verspürte, die sich mit seinem Berufsethos nicht vertrug.

Seien wir doch ehrlich, eanaholde, traumliebe Ella (wie schön und mühelos ihm diese Worte über die Lippen kamen!)

Es ist der Reiz des Unerlaubten, der Reiz des überlisteten Gewissens da oben, der Reiz der Sünde also, der euch zu uns treibt. Wir Quotenmänner sind interessante Spielzeuge für euch, ein aufregender Zeitvertreib.

Das ist wahr, rief Ella mit einer Anwandlung plötzlicher Entschlossenheit, und bei diesen Worten drängte sie sich so an den geladenen Gefährten, dass dieser den Moment gekommen sah. Aber da er nun wusste, in Ella endlich ein kunstsinniges Geschöpft gefunden zu haben, wie er es sich immer erträumte, so handelte er auch jetzt nicht spontan, wie der Berichterstatter und seine Leser es vermutlich erwarten. Nach zehn Jahren Berufserfahrung als Gemeineigentum der Frauen handelt vielleicht niemand mehr völlig spontan. Vielmehr sah Ego den Moment gekommen, das kleine illustrierte Heftchen aus der Tasche zu ziehen, das Lehrbuch der Liebeskunst oder „Komma-Zuttam” wie man in Marsopolis sagte, ein Name, des es auf Gaia erhalten hatte, und zwar von einem Kontinent, den sie dort „Inden” oder „Indien” nannten, ein Land, das überwiegend von Elefanten bewohnt wird.

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