Jan Pelzer - Aus dem Leben eines Liebhabers

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Nach dem Tod seiner Frau zieht sich der 78jährige Jan Sprenger in ein Hospitz zurück und spricht mit keinem Menschen mehr. Er schreibt aber Briefe an eine weltberühmte Tennisspielerin, deren Fan er ist; schickt seine Briefe aber nicht ab.Er erfindet auch die Antworten der verehrten Frau auf seine Briefe selber. Seine Tochter findet die Briefe und schickt sie der realen Frau. Hierdurch wandelt sich die virtuelle Beziehung der Hauptperson zu seiner «Flamme» in eine reale.

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Opa hatte ihnen zudem wiederholt riskante Einsätze abgenommen, wenn betrunkene Gäste zu später Stunde in der Kneipe zu randalieren begannen. Er lief dann schnell nach „oben“, in seine Wohnung, warf sich in die Polizistenuniform, setzte den zugehörigen Helm auf, zog einen Polizeiprotokollblock aus seiner Schreibtischschublade, bewaffnete sich mit einem Bleistift und erschien in dieser dienstlichen Aufmachung mit grimmiger Miene auf dem Schauplatz der Ereignisse. Meistens brauchte er nur in dieser Montur aufzutauchen, um die Streithähne zu panikartiger Flucht aus dem „Etablissement“ zu veranlassen. Genügte die „Dienstkleidung“ aber nicht, um diesen Effekt zu bewirken, scheute er sich nicht, eine oder zwei Handschellen aus seiner Uniformjacke zu zaubern und die Übeltäter mit donnernder Stimme mit Arrest und polizeilicher Anzeige zu bedrohen, was auch den letzten Krakeeler von den Vorteilen eines schleunigen Rückzuges überzeugte und Opa als triumphierenden Sieger auf der Bildfläche zurück ließ.

Eines Abends, zur Zeit der Ruhrgebietsbesetzung, als das Lokal schon längst geschlossen war und zwei laute, angetrunkene französische Besatzungssoldaten noch Einlass in die Kneipe begehrten, glaubte er wieder mit polizeilichen Mitteln die Ruhe herstellen zu können. Zudem war er an diesem Tag maßlos erbittert über die französische Besatzung, weil ihn tags, bei seiner Rückkehr von der Bahn mit dem Rad, zwei patrouillierende französische Soldaten vom Bürgersteig abgedrängt hatten, wie sie das öfter gegenüber deutschen Passanten praktizierten, wodurch er zu Fall gekommen war und sich schmerzhafte Prellungen zugezogen hatte. Er streckte also seinen mit Polizistenhelm geschmückten Kopf aus dem Fenster und begann die Franzosen unflätig zu beschimpfen. Es müssen Worte wie „Kriegsverbrecher“, „Schmarotzervolk“ und „kriminelle Halunken“ gefallen sein, Worte, die mein Opa sonst nicht in den Mund nahm, die ihm aber sein am Tag erlebtes Zusammentreffen mit ganz anderen Franzosen eingab und die von den französischen Soldaten mit Sicherheit nicht verstanden wurden. Dennoch merkten die Soldaten an Tonfall und Gestik meines Opas, dass sie gemeint waren und dass das ihnen entgegengebrachte Gebaren keineswegs freundlich war, sondern bei einem Uniform- und mutmaßlichen Waffenträger äußerst gefährlich für sie sein konnte. Sie rissen daher ihre Gewehre von den Schultern, entsicherten sie und legten auf Opa an. Und nur dem beherzten und geistesgegenwärtigen Eingreifen meiner Oma und meiner damals noch jugendlichen Mutter, die den Opa vom Fenster wegrissen, ist es zu verdanken, dass er damals nicht seinen allerletzten Auftritt auf der Bühne des Lebens hatte.

Dieses wäre für mich sehr bedauerlich gewesen, denn dann wäre ich nicht mehr in den Genuss seiner Inszenierungen und Rollenspiele gekommen, wie es die folgenden Geschichten bezeugen.

Die Fasanenjagd

1936 war ich 9 Jahre alt und besuchte mit Begeisterung Oma und Opa, die etwa 30 Kilometer entfernt von uns wohnten. Weil ich schon zur Schule ging, besuchten wir sie meistens in den Ferien. Wir machten auch in diesem Jahr in den Osterferien keine Ausnahme von dieser Regel und traten noch am letzten Schultag die eineinhalbstündige Reise mit Straßenbahn und Bus zu den Großeltern an.

Als wir ankamen, scheuerte Oma noch die Steintreppe auf der Rückseite ihres Reihenhauses. Das Haus gehörte zu einer idyllisch am Waldrand gelegenen Zechensiedlung, hatte einen großen Garten, den mein Opa mustergültig bearbeitete, und das Grundstück bot auch noch Platz für einen kombinierten Schweine-, Gänse- und Hühnerstall und eine freistehende Holzgarage.

Oma war noch im Unterrock und vor Aufregung und Anstrengung puterrot im Gesicht. Es war ihr peinlich, uns in dieser Aufmachung empfangen zu müssen (aber es war immer so, weil sie wegen ihrer umfangreichen Besuchsvorbereitungen nie bis zu unserer Ankunft fertig wurde), und sie raunzte uns deswegen ziemlich grob an, dass wir zu früh gekommen seien. Ohne weiteren Übergang drückte und verküsste sie uns aber in einer so freudigen und herzlichen Weise, dass es ihren rauen Worten Hohn sprach. Wir kannten dieses Begrüßungszeremoniell schon und nahmen ihre Worte nicht weiter tragisch. Zudem versicherten uns die betörenden Gerüche von frisch gebackenem Streusel- und Butterkuchen, von dampfendem Kaffee und Kakao deutlich genug, wie sehr wir willkommen waren.

Opa, der seinen altväterlichen grauen Anzug anhatte, verbarg seine Freude über unser Kommen hinter trockenen Fragen nach dem Verlauf unserer Reise und zeigte uns die sprießenden Salat-, Kohl-, Wurzel- und Hülsenfruchtpflanzen, die mit ihren grünen Frühlingsfarben überall den beige-braunen Sandboden der Gartenbeete bedeckten.

Mir gegenüber machte er beiläufig einige aufregende Andeutungen über jagdbare Fasanen, die sich schon öfter im Garten und auf dem Garagendach gezeigt hätten. Er forderte mich auf, mein Spielzeuggewehr, das ich mitgebracht hatte und mit dem ich einen Holzpfeil, der vorne einen Saugknopf aus Gummi hatte, einige Meter weit schießen konnte, ständig griffbereit in der Nähe zu halten, damit ich die Fasanen, wenn sie sich wieder sehen ließen, damit erlegen könne. Diese Aussicht schlug mich ganz in ihren Bann, und ich holte sofort das Gewehr und stellte mich damit auf den „Anstand“ auf die oberste Küchentreppenstufe, damit ich einerseits eine gute Übersicht über das Gelände und andererseits – bei Gefahr für Leib und Leben – eine günstige Rückzugsposition hatte.

Inzwischen hatte Oma sich Rock und Bluse angezogen und bat uns an den Kaffeetisch. Da war mein Appetit auf Butter- und Streuselkuchen doch größer als mein Jagdfieber, und ich folgte gern ihrer Aufforderung. Die süßschmalzigen Riesenstreusel und die cremigen Buttersumpfstellen auf den weich gebackenen Hefekuchenböden übertrafen die wonnigen Verheißungen, die ihre Düfte bereits ausgeströmt hatten, noch bei weitem und nie mehr hat mir ein Kakao so gut geschmeckt wie Omas heißer, süßer und sämiger echter Kuhmilchkakao. Nach dem Kaffeetrinken wollten meine Eltern mit Opa noch einige Schritte in den Wald tun, der direkt hinter dem Gartentörchen begann.

Sie waren noch nicht lange draußen, da hörte ich schon aufgeregte Rufe: „Ein Fasan, ein Fasan!“ Dieser Ruf riss mich aus meinen genussvollen Kakaoträumen. Ich stürzte zu meinem Gewehr, griff es hastig, rannte aus dem Wohnzimmer durch die Küche ins Freie und schoss, ohne etwas zu sehen, den Pfeil in irgendeine Richtung. Ein allgemeiner Jubelschrei folgte dem Schuss und sagte mir, dass ich getroffen hatte. Zwar sah ich in meiner Aufregung weder den Pfeil noch den offensichtlich erlegten Fasan, aber ich bemerkte, dass meine Eltern mit den Händen heftig auf die rechte Seite der Garage zeigten, von deren schrägem Dach jetzt etwas Gewichtiges auf die Erde plumpste. So schnell ich konnte, lief ich dorthin. Da sah ich meine Jagdbeute auf der Erde liegen: einen mausetoten Fasan, an dessen linkem Fuß ein langer Bindfaden angeknotet war.

Ich war über diesen unscheinbaren, kalten und starren Vogel, den ich erbeutet hatte, ziemlich enttäuscht. Auch stellte ich mir und den Umstehenden die Frage, warum der Fasan einen Bindfaden an seinem Fuß habe und warum der Opa so nahe an der Garage gestanden habe, als der Fasan vom Garagendach geplumpst sei. Ob er vielleicht den Fasan mit dem Bindfaden vom Dach gezogen habe? Doch Opa widersprach und erklärte, dass der Fasan sicher schon einmal gefangen und von seinen früheren Besitzern mit dem Bindfaden angebunden gewesen sei. Mit der Zeit habe sich der Knoten gelockert, der Fasan habe sich losreißen können und sei seinen Besitzern entflohen. Diese Erklärung glaubte ich gerne und fühlte mich als stolzer Jäger. Es störte mich jetzt auch nicht mehr, dass ich den Pfeil in der entgegengesetzten Ecke des Hofes fand.

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