Jule Frisch - Was tust du?

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Vorsicht! Überlegen Sie sich sehr genau, ob Sie diese 18 humorvollen Kurzgeschichten lesen möchten. Sie machen nämlich süchtig nach mehr. Der Grund: Sie sind witzig und originell und trotz der satirischen Überspitzungen absolut glaubwürdig. Wer sich den rasanten gesellschaftlichen Veränderungen nicht blind ausliefern will, braucht dieses Buch ohnehin als topaktuellen Ratgeber. Oder wussten Sie schon, dass das Ministerium für soziale Harmonie und politische Geborgenheit (MfHaG) mit der Zwangspatenschaft für Rentner in Wirklichkeit einen ganz tückischen Generationenvertrag zwischen Jung und Alt ausgetüftelt hat? Und wenn Sie einen ehrlichen (!!!) Blick auf Ihre Zimmerpflanzen werfen, eine Pflanzen-Nanny hätte hier einen echten Knochen-Job! Aber es kommt noch schlimmer: Die Wortsteuer ist beschlossene Sache und bringt Frauen an den Rand Ihrer Existenzberechtigung. Doch alles kein Grund zur Resignation, denn in «WAS TUST DU?» zeigen die persönlichen Schicksale, wie man solche Problemfelder kreativ meistern kann. Und um einen voll Lesesüchtigen von «WAS TUST DU?» zu zitieren: «Seit ich das Buch gelesen habe, weiß ich erst, dass man lesen muss, um zu lesen, was andere Tolles schreiben.» Danke!

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Meine Mutter freute sich riesig:

„Danke, dafür können wir Ännchen glatt ein Eis spendieren.“

„Richtig!“, bestätigte mein Vater. „Das rechnet sich schon!“

Ich hörte, wie meine Mutter zur Toilette lief und lag wie erstarrt auf meiner schönen buntkarierten Kinderliege. Hatte ich richtig gehört? Vati brachte Toilettenpapier aus dem Finanzamt mit? Für uns hier zu Hause? Aber war das nicht geklaut? Müssten wir das nicht selber kaufen und mit Geld bezahlen? Ich wollte nicht glauben, was ich da eben gehört hatte. Immer und immer wieder spulte ich die Worte meines Vaters vor mir ab: „Ach, damit ich’s nicht vergesse: Hier ist das Klopapier aus dem Finanzamt, du wolltest doch heute deshalb nicht extra außer Haus. Ist übrigens …“

Nein, es wurde nicht anders und nicht besser. Mein Vati war ein Dieb und selbst einer dieser kleinen stinkigen Steuerklauer mit den gierigen Langfingern. Meine schöne heile Kinderwelt war in diesen Minuten wie ein Kartenhaus in sich zusammen gebrochen. Meine Eltern klauten Klopapier, waren Komplizen und fanden das auch noch normal!

Aber vielleicht hatte ich ja doch etwas falsch verstanden, das musste ich sofort wissen. Hastig sprang ich von der Liege und rannte ins Wohnzimmer, wo mein Vater im Fernsehen gerade gespannt Spartipps guckte.

„Du, Vati? ...“, druckste ich herum. „Warum hast du denn das Klopapier von deiner Arbeit mitgebracht? Bist du jetzt auch so ein kleiner stinkiger …?“

Mein Vater sprang so heftig auf, dass mir die weiteren Worte im Hals stecken blieben. Er lief auf mich zu, beugte sich zu mir herab und sprach mit langsamer, inhaltsschwerer Stimme:

„Aber Ännchen! Was erzählst du denn da für einen hanebüchenen Unsinn? Hast du schlecht geträumt? Vati hat natürlich nicht …“

In diesem Augenblick lief meine Mutter über den Flur und schwärmte beim Gang ins Wohnzimmer:

„Phantastisch! Georg, du solltest in Zukunft immer …“

Sie war ins Wohnzimmer gekommen und sah unsere betretenen Blicke. Mein Vater unterrichtete sie:

„Mutti, unser Kindchen denkt, ich hätte das schöne Klopapier, das du eben so lobend erwähnt hast, aus meinem Amt mitgenommen, sozusagen gestohlen!“

Nun beugte sich auch meine Mutter zu mir herunter und sagte mit ihrer hohen Singstimme:

„Aber Mäuschen! Du hast ganz böse wilde Phantasien in deinem kleinen Köpfchen. Vati ist doch selbst wie ein Irrer hinter den kleinen stinkigen Steuerklauern mit den gierigen Langfindern her. Warum sollte er dann stehlen?“

„Na, wegen dem Eis für mich!“, antwortete ich. „Vati hat doch gesagt, dass sich das rechnet.“

Mein Vater stellte sich wieder aufrecht vor mich, meine Mutter tat es ihm nach. Dann holte er ganz tief Luft, wobei sich seine Stirnfalten noch etwas tiefer in die Furchen gruben.

„Vati ist jetzt aber ein bisschen enttäuscht von seiner kleinen Tochter!“, sagte er streng.

Mich schuldig und ratlos fühlend, wollte ich schnell in mein Zimmer und auf meine schöne buntkarierte Kinderliege zurück, doch Vati packte mich am Arm.

„Nein, das ist wirklich nicht richtig, Ännchen! Es ist nicht richtig von dir, dass du versuchst, deine Eltern zu belauschen. So etwas tut man nicht. Und weißt du, warum nicht?“

Ich schüttelte hilflos den Kopf.

„Das dachte ich mir!“, sagte Vati und blickte Mutti an, die heftig nickend demonstrierte, dass ihre Überlegungen sich mit denen von Vati vollkommen deckten.

„Weil man“, wie mein Vater mit seinem rechten, steif nach oben gerichteten Zeigefinger unterstrich, „in so einem Fall immer irgendetwas völlig falsch versteht. Es ist doch eine Tür dazwischen, man sieht sich nicht in die Augen, vielleicht mischt sich von draußen noch ein Motorengeräusch mit unter oder es dringen von nebenan irgendwelche Küchenklänge herüber. Da ist es schließlich ganz verständlich, dass du in diesem Geräuschewirrwarr etwas völlig falsch verstehst. So kann man Menschen sehr schnell etwas Böses unterstellen, obwohl sie eigentlich ganz, ganz liebe Personen sind. Verstehst du, was ich dir damit sagen will, mein Kind?“, gurrte Vati.

Ich war sehr müde und wollte schlafen, deshalb nickte ich nun auch so heftig wie vorhin Mutti und wurde befreit. Vati ließ meinen Arm los und wünschte mir noch eine schöne geruhsame Nacht, Mutti auch.

Am nächsten Tag taten wir alle, als sei nichts geschehen, aber von da an packte mein Vater, so bald sich die Gelegenheit ergab, das Thema Toilettenpapier mit ins Gespräch. Am nächsten Wochenende zum Beispiel kam Vatis Bruder Holger mit seiner Frau Petra und meinem Cousin Tobias zum Kaffee. Als Tante Petra gerade in ein Stück Erdbeertorte beißen wollte, sagte mein Vater:

„Ach, Petra! Ich habe gestern dieses teure, fünflagige Toilettenpapier zu Einsdreiundreißig in unserem Discounter ‚Nimm’s mit!’ gekauft, das übertrifft doch wirklich alles.“

Vati kramte einen Kassenzettel aus seiner Hosentasche und legte ihn sorgfältig auf den Tisch.

„Ja, Einsdreiunddreißig, hier steht’s, schau hin! “, sagte er stolz und musterte mich wie beifällig.

„So was kaufen wir gar nicht“, sagte mein Cousin, Torte kauend. „Mutti bringt immer mal eine Rolle aus ihrem Büro mit.“

Tante Petra lief ganz rot an und Onkel Holger gab seinem Sohn Tobias eins hinter die Ohren, das tat man früher noch.

„Was redest du denn da für einen Schmarren!“, schimpfte er. „Du weißt doch, dass dein Onkel beim Finanzamt einen sehr anstrengenden Beruf ausübt. Was soll er denn von uns denken?“

Tobias zuckte nur mit den Schultern und rief:

„Weiß nicht, kann ich jetzt mit Anne spielen gehen?“

Wir konnten! Als ich dann mit Tobias auf dem Teppich in meinem Kinderzimmer saß, zeigte er mir den Aufkleber „Honigwurzel“ aus der Reihe „Waldabenteuer“, die wir wie verrückt sammelten.

„Nicht meinen Eltern petzen!“, flüsterte mir mein Cousin zu. „Den Aufkleber hab’ ich Stella aus meiner Klasse geklaut! Die ist doch so doof!“

„Du klaust?“, rief ich entsetzt. „Man muss doch nach außen hin immer ehrlich tun und darf nichts nehmen, was einem nicht zusteht“, rief ich.

Mein Cousin lachte.

„Man, du bist ja auch doof! Nach außen hin tu ich doch immer ehrlich, denkst du denn, das hat einer mitgekriegt? Und zustehen tut mir der klasse Aufkleber schon lange, hundertprozentig pro!“

„Ich hab’ noch nie was gestohlen!“, sagte ich kleinlaut.

Mein Cousin sah mich an, als ob ich die Krätze hätte.

„Hä? Du hast noch nie …? Nicht mal deiner Mutter einen Fünfer aus dem Portemonnaie oder deinem Vater einen Einer aus der Hosentasche?“, fragte er völlig verdattert.

„Mein Vater hat keinen Einer in der Hosentasche“, sagte ich.

Tobias’ Miene hellte sich wieder auf:

„Na, siehst du! Hast also doch mal drin gesucht, sonst kannst du ja nicht wissen, dass er da nichts hat.“

„Ich weiß es von Mutti, die lobt das immer“, entgegnete ich.

Tobias rückte ein Stück weg von mir.

„Ganz schön traurig!“, meinte er. „Da hat man schon 'ne Cousine und dann ist die nicht mal normal. Alle klauen doch! Unser Hund die Wurst, die Amsel die Kirschen, die Katze die Maus … Und meine Eltern regen sich auch jeden Tag auf, wie die Politiker uns beklauen. Die haben dafür sogar Gesetze gemacht, dass die das dürfen, sagen meine Eltern.“

Ich war überrascht, so klug hatte ich meinen Cousin noch nie reden hören. Aber von da an hatte ich auch das sichere Gefühl, dass unsere Freundschaft nicht mehr so eng war. Tobias vertraute mir nichts Geheimes mehr an, er saß nun lieber länger am Kaffeetisch, statt mit mir zu spielen und kam dann später gar nicht mehr mit. Das machte mich traurig, denn auch mit Freundinnen sah es eng aus bei mir. Später erzählte mir mal Cora aus meiner Klasse, dass sie sich wegen Vati nicht mit mir abgeben durfte. Ihre Eltern hatten Angst, dass Cora mir etwas erzählen könnte, was mein Vati dann in seiner Arbeit gegen sie verwenden würde. So dachten ganz viele und machten deshalb einen großen Bogen um mich.

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