Jule Frisch - Was tust du?

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Vorsicht! Überlegen Sie sich sehr genau, ob Sie diese 18 humorvollen Kurzgeschichten lesen möchten. Sie machen nämlich süchtig nach mehr. Der Grund: Sie sind witzig und originell und trotz der satirischen Überspitzungen absolut glaubwürdig. Wer sich den rasanten gesellschaftlichen Veränderungen nicht blind ausliefern will, braucht dieses Buch ohnehin als topaktuellen Ratgeber. Oder wussten Sie schon, dass das Ministerium für soziale Harmonie und politische Geborgenheit (MfHaG) mit der Zwangspatenschaft für Rentner in Wirklichkeit einen ganz tückischen Generationenvertrag zwischen Jung und Alt ausgetüftelt hat? Und wenn Sie einen ehrlichen (!!!) Blick auf Ihre Zimmerpflanzen werfen, eine Pflanzen-Nanny hätte hier einen echten Knochen-Job! Aber es kommt noch schlimmer: Die Wortsteuer ist beschlossene Sache und bringt Frauen an den Rand Ihrer Existenzberechtigung. Doch alles kein Grund zur Resignation, denn in «WAS TUST DU?» zeigen die persönlichen Schicksale, wie man solche Problemfelder kreativ meistern kann. Und um einen voll Lesesüchtigen von «WAS TUST DU?» zu zitieren: «Seit ich das Buch gelesen habe, weiß ich erst, dass man lesen muss, um zu lesen, was andere Tolles schreiben.» Danke!

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„Ich wusste, dass du so verständnisvoll reagierst“, antwortet ihr Mann erleichtert. „Aber es ist unser Ben, um den ich mir Gedanken mache. Ich habe ihn neulich überraschend in seiner WG besucht. Ich verstehe den Jungen einfach nicht! Das geht entschieden zu weit!“

Bärbel Baff umfasst kraftspendend die Hand ihres Mannes.

„Ich habe mir heute wegen unserem Jungen ein bisschen Trost von Susi geholt. Und weißt du was, Klaus? An das Schütteln der Füße habe ich mich eigentlich schon fast gewöhnt, das ist mir beinahe in Fleisch und Blut übergegangen. Und ein Vollbad musst du nicht nehmen, das können sie von dir nicht verlangen! Aber ich weiß schon, was du meinst. Irgendwie fühlt man sich dreckig, wenn man in der WG ist.“

„Wie man so leben kann!“, entrüstet sich Klaus Baff. „Wir waren ja auch mal jung, aber das ist entschieden übertrieben. Das soll mein Sohn sein? Ich schäme mich! Und dabei bin ich im Ordnungsamt!“

Klaus Baff muss husten, er hatte sich wegen der großen Aufregung verschluckt.

„Am besten, wir gehen erst mal nicht mehr hin, damit die jungen Leute ein bisschen zur Ruhe kommen“, schlägt Bärbel Baff vor. „Ich für meinen Fall werde die Gegend um die Luisenstraße erst einmal meiden, damit ich ja nicht in die Versuchung komme.“

Klaus Baff stutzt.

„Wieso Luisenstraße? Unser Junge wohnt im Hinterhaus vom Kaspermanndamm! Ich hab’ ihn doch heute dort überraschend besucht.“

„Und ich“, wirft Bärbel Baff ein, „ich habe meinen Sohn Ben bereits mehrmals angemeldet in der Luisenstraße 44 besucht.“

„Das gibt es doch nicht! Der Junge wohnt in zwei Sauställen, weil er einen nicht genug vermüllen kann! Mann, das hättest du sehen sollen, Bärbel! Wie in alten Zeiten in seinem Jugendzimmer, ein richtiger Ekelpott.“

Bärbel Baff atmet auf.

„In der Luisenstraße 44 herrscht peinlichste Sauberkeit, mein Lieber! Aber jetzt, wo du’s sagst, natürlich! Bei meiner Ankündigung hat der Junge immer fix die WG gewechselt, gehört wahrscheinlich einem Freund. Richtig zuhause ist unser Ben natürlich im Kaspermanndamm. Ach, Klaus, ich bin ja so was von beruhigt! Dein Sohn ist also doch normal!“

Klaus Baff sieht ratlos in das nächtlich umfinsterte Gesicht seiner Frau Bärbel und murmelt:

„Den Jungen verstehe ich nicht, die Frau verstehe ich nicht und wenn ich an mein Amt denke … Ach, Bärbel!“

Bärbel Baff nimmt ihren Mann Klaus ganz zärtlich in den Arm und knuddelt ihn liebevoll.

„Aber ich verstehe dich, mein Schatz! Und jetzt kann ich Susi wenigstens wieder auf gleicher Ebene begegnen.“

Und dann wird die Nacht für Klaus Baff doch noch sehr, sehr schön …

Ich kann nicht stehlen

Die Lebensbeichte der Tochter eines Finanzbeamten, die keine Langfinger machen kann und sich damit an den Rand der Gesellschaft bringt

Mein Name ist Anne Bandt (Name geändert). Ich bin 29 Jahre alt (Alter auch) und hatte noch bis vor wenigen Jahren ein Riesenproblem. Ich fühlte mich als totale Außenseiterin, schmerzlich Ausgegrenzte und völlig Unverstandene. Der Grund: Ich hatte noch nie in meinem Leben etwas getan, was andere anscheinend andauernd machten - gestohlen. Deshalb vertraute mir leider auch keiner und niemand wollte etwas mit mir zu tun haben. Ich war die absolute Nummer Eins auf der out-Liste! Meine Bekannten und angeblichen Freunde munkelten Sprüche wie:

„Die ist doch nicht ganz richtig im Kopf.“

„Die weiß noch immer nicht, wo der Bauer seinen Mist herholt.“

„Die gehört unter Naturschutz, so was gibt’s in unserer freien Marktwirtschaft doch schon seit Ewigkeiten nicht mehr.“

Dass ich so starke Hemmungen aufgebaut habe gegen diese Massentätigkeit Stehlen, liegt in der Kindheit begründet. Da muss ich also ein bisschen ausholen.

Ich wuchs als Einzelkind recht wohlbehütet in einem grünen Berliner Stadtbezirk auf. Wie gern hätte ich noch Geschwister gehabt, dann müsste ich vielleicht nicht mit diesem schweren Defizit durchs Leben gehen. Jedenfalls hat mir mal jemand erzählt, dass sich zuerst die Geschwister untereinander beklauen, aber wie gesagt, diese Erfahrungen durfte ich leider nicht machen. Mein Vater, ein ehrgeiziger Finanzbeamter, war nämlich der Meinung, mehr Kinder, das rechne sich nicht in dieser Republik. Sonst aber tat er sehr viel für sein Land. Er ging zum Beispiel abends gern zu den Leuten nach Hause und guckte in deren Besenkammer, ob sich dort auch Besen AZV 931 befand - genau der, der auf dem Rechnungsbeleg stand, der beim Finanzamt zur Minderung der Steuerschuld von einem Selbständigen eingereicht wurde. Wenn mein Vater strahlend nach Hause kam, dann wussten meine Mutter und ich: In der Besenkammer hatte gar kein Besen gestanden oder eine billigere Ausführung mit anderer Kennzeichnung und nicht das stabile Starkhaarprodukt AZV 931. Mein Vater freute sich dann diebisch und rief in solchen Fällen euphorisch:

„Wieder einem kleinen stinkigen Steuerklauer auf die gierigen Langfinger gekloppt!“

Trat er dagegen schweigend ins Haus, dann war uns klar: Rechnungsbeleg und Besenkammer-Besen hatten übereingestimmt, er war diesen Abend also völlig umsonst unterwegs gewesen für den Finanzhaushalt unseres klammen Landes. Meine schöne Mutter, eine gepflegte, anspruchsvolle Hausfrau mit einer sehr hohen Singstimme, hatte für solche Fälle immer ein paar wirksame Massagegriffe für den Hinterkopf meines Vaters parat. Während er sich dann unter ihren Händen hingebungsvoll entspannen durfte, musste ich mir seine eindringlichen Sprüche anhören. Sprüche, die mir mein Vater schon seit meiner frühesten Kindheit einbläute:

„Ännchen! Du musst immer nach außen hin ehrlich tun und nie etwas nehmen, was dir nicht zusteht! Stell’ dir mal vor, du lässt einen Mickymausradiergummi oder eine gelbe Büroklammer mitgehen und das in meiner Position! Es gibt genug Leute, die mich gern wegschaufeln würden, weil ich so gut aufpasse, dass sie unser Land nicht bestehlen. Und wenn du dann also so etwas Böses machen würdest, dann müssten Mutti und ich ganz weit auswandern, verstehst du?“

Ich hatte furchtbare Angst, dass meine Eltern dann einfach irgendwohin gehen - ohne mich. Richtige Alpträume hatte ich deshalb. Ich sah meinen Vater auf einem Esel reiten, irgendwo in Afrika. Mutti tanzte quietschvergnügt und singend als Bauchtänzerin um ihn herum und ich? Ich saß allein in unserer Berliner Wohnung und keiner vermisste mich. Ach, das war so schrecklich, das kann nur einer begreifen, der auch schon mal so etwas Ähnliches durchmachen musste.

Wissen Eltern eigentlich, dass sie mit ihren Erziehungssprüchen schwere psychische Spätfolgen zu verantworten haben? Ich glaube nicht!

Eines Tages nun geschah in unserer Familie etwas, das mir jegliches Urvertrauen und den Respekt vor meinen Eltern raubte.

Ich lag schon im Kinderzimmer, konnte aber nicht schlafen, weil ich wieder einmal große Angst hatte, Mutti und Vati könnten ohne mich auswandern. Mein Vater war gerade von einem seiner zahlreichen Hausbesuche zurückgekommen und hatte, wie ich durch die Tür vernahm, wieder einem kleinen stinkigen Steuerklauer auf die gierigen Langfinger gekloppt. Verächtlich warf er meiner Mutter zu:

„Stell’ dir vor, der teure Kugelschreiber Kuckuck 114 A/G 0 für Neunvierundvierzig lag gar nicht in seinem Arbeitszimmer, er ging angeblich verloren!“

Ich hörte meine Mutter mit ihrer hohen Singstimme höhnisch lachen und dann sagen:

„Immer wieder die gleichen üblen Machenschaften auf Kosten der Steuerzahler. Aber du hast dem Kriminellen ja zum Glück das Handwerk gelegt.“

Dann sprach mein Vater wieder in häuslichem Ton:

„Ach, damit ich’s nicht vergesse: Hier ist das Klopapier aus dem Finanzamt, du wolltest doch heute deshalb nicht extra außer Haus. Ist übrigens viel besser als das, was wir uns hier leisten, fünffach und extrem weich, probier’s doch gleich mal aus!“

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