Was wir also entdecken ist BEWUSSTSEIN, dass sich selbst erkennt. GOTT ist alles und immer vorhanden, es nimmt uns wie jedes andere Objekt immer wahr und erkennt sich schließlich selbst. Wir haben also nicht BEWUSSTSEIN, wir sind BEWUSSTSEIN. Alles ist EINS, was anderes gibt es nicht. Da es nur liebendes BEWUSSTSEIN gibt kann es auch nur BEWUSSTSEIN hervorbringen. BEWUSSTSEIN in Ruhe und Leere schafft BEWUSSTSEIN in Bewegung und Form, um Wahrnehmungen zu machen. Es ist die Freude und Liebe zu all seinen Objekten, die es bewusst zur Kenntnis nehmen kann. GOTT erschafft aus noch unmanifesten Potenzial alle Möglichkeiten. Du bist eine davon.
D. Hawkins: “Bewusstsein ist allgegenwärtig und beinhaltet alles. Es ist das formlose, unsichtbare Energiefeld der unendlichen Dimension und des Potentials, des Substrats aller Existenz, unabhängig von Zeit, Raum und Ort.“
Kapitel 2
„ Das Ego ist der Ich Gedanke. Das wahre„Ich“ das Selbst.“ (Ramana Maharshi)
Wie nehmen wir die Welt wahr? Mit unseren fünf Sinnen. Aber sehen wir die Wirklichkeit? Nein, denn unsere menschlichen Sinne sind relativ und beschränkt. Der Bereich elektromagnetischer Wellen, in denen ein Lebewesen Informationen mithilfe der Augen aufnehmen kann, wird als Sehbereich bezeichnet. Der Sehbereich des Menschen unterscheidet sich teilweise erheblich von dem verschiedener Tiere. Andere Lebewesen nehmen ein völlig anderes Spektrum wahr. Die eingeschränkte Funktion unserer Sinne zeigt sich auch bei Röntgen- oder Infrarotstrahlen, die außerhalb des menschlichen Sehspektrums liegen. Ähnliches gilt für das Hören und alle anderen Sinne. Das Hörfeld, ist jener Frequenzbereichvon Schall, der vom menschlichen Gehörwahrgenommen werden kann. Tiefe Frequenzen unterhalb von 16 Hz werden als Infraschallbezeichnet und hohe Frequenzen über 21 kHz als Ultraschall. Während Infraschall teilweise über Körperschallals Vibrationwahrgenommen werden kann, ist Ultraschall für den Menschen nicht wahrnehmbar. Viele Tiere können jedoch wesentlich höhere Frequenzen als der Mensch hören, z.B. Hunde und manche Fledermäusesogar über 100 kHz. Zusammengefasst bedeutet das, dass uns unsere Sinne nicht mit dem in Berührung bringen was wir für die Welt halten, sondern nur mit einem kleinen Ausschnitt davon. Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Sinnesempfindung ist nicht die genaue Reproduktion der Welt, sondern nur eine Abstraktion davon und somit eine Wahrnehmungsillusion.
Was ist unser Ich, oder besser das Ich? Das Ich erleben wir als das eigene Sein in den Ausdrucksformen von Denken, Fühlen und Handeln, als auch deren Urheber. Das Ich wird daher als Persönlichkeitsmittelpunkt empfunden, das die Struktur der Personmaßgeblich bestimmt. In diesem Sinne wird es aufgefasst als real seiender Quell oder Wesenskern von Eigen- oder Selbstschöpfung. Das Ich-Erleben beinhaltet die Empfindung des Menschen als eigenständige Ganzheit, als Individualitätzu existieren. Ich hier dort die anderen, ich und du getrennt. Aber ist es so, ist das Ich der Mittelpunkt? Die Materialisten sagen ja, einige Wissenschaftler und viele spirituell Erfahrene sagen nein. Warum ist die Beweisführung so schwierig und bis heute nicht gelungen? Die These des Materialismus ist, dass der Geist etwas Materielles sei. Eine solche Position hat das grundsätzliche Problem, dass der Geist Eigenschaftenhat, die kein materieller Gegenstandbesitzt. Viele mentale Zustände haben die Eigenschaft, in bestimmter Weise erlebt zu werden. Das Wesentliche des mentalen Zustandes Schmerzist etwa ganz offensichtlich, dass es weh tut. Doch woher kommt dieses Erleben? Ein weiteres Phänomen ist die sog Intentionalität, diese bezeichnet die „Gerichtetheit“ der mentalen Zustände, das heißt, dass Gedankenrichtig oder falsch sein können. Dies mag zunächst noch nicht rätselhaft erscheinen, doch wenn Gedanken auf Naturprozesse reduziert werden sollen, so entsteht ein Rätsel: Naturprozesse sind nicht richtig oder falsch – sie geschehen einfach. Der Naturwissenschaftler Erwin Schrödingergeht von einer Absolutheit des Geistes aus und umreißt das Problem wie folgt:
„ Unmittelbare Erfahrungen, so verschieden und ungleichartig sie auch sein mögen, können sich logischerweise nicht widersprechen. Wir wollen daher versuchen, ob wir nicht aus den folgenden beiden Prämissen den richtigen, widerspruchsfreien Schluss ziehen können:1. Mein Körper funktioniert als reiner Mechanismus in Übereinstimmung mit den Naturgesetzen. 2. Doch weiß ich auf Grund meiner unmittelbaren Erfahrung, dass ich seine Bewegungen leite und deren Folgen voraussehe, die entscheidend und in höchstem Maße bedeutsam sein können; in diesem Falle übernehme ich die volle Verantwortung für sie. Die einzig mögliche Folgerung aus diesen zwei Tatsachen ist die folgende: Ich –ich im weitesten Sinne des Wortes, d.h. jedes bewusst denkende geistige Wesen, das sich als ‚Ich‘ bezeichnet oder empfunden hat– ist die Person, sofern es überhaupt eine gibt, welche die ‚Bewegung der Atome‘ in Übereinstimmung mit den Naturgesetzen leitet.“
Für den Mystiker oder spirituell Erwachten kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: Die persönliche Erfahrung. Für ihn kann das Leib-Seele-Problem nur über einen alles durchdringenden GEIST, ein all durchdringendes BEWUSSTSEIN erklärt werden. Aber was macht das Ganze so schwer, warum können wir die wahre Bedeutung unseres Ichs oder Selbst nicht direkt erkennen? Eines der Gedankenbilder, das unmittelbar erscheint, ist der primäre oder „Ich“ Gedanke. Sofort identifizierst du dich mit dem Ich und deinen Gedanken. Wir geben uns als getrenntes Individuum Bedeutung. Ich bin ich, du bist du. Aus der Einheit entsteht Trennung in Subjekt und Objekt. Aus dem JETZT entstehen Geschichten, erwächst Vergangenheit und Zukunft. Erst wenn du erkennst, dass BEWUSSTSEIN die Quelle ist, wird dein Ich kleiner. Das Pseudo-Subjekt Ich wird wahrscheinlich weiterhin auftauchen, aber jetzt wird es durchschaut. Du erfährst ein tiefes Wissen, was deine wahre Natur ist. Wenn du erkennst, dass das Ich nur ein Gedanke ist, dann ist es nicht erforderlich, dass das Ich vollständig oder für immer verschwindet. Das EINE ist JETZT, ist IMMER, Gewahrsein und Inhalt. Gedanken, Gefühle, Blumen, Menschen, Vergangenheit und Zukunft kommen und gehen. Alles, was geschieht, ist nur eine Erscheinungsform dieser Wachheit; das gilt auch für Gedanken und für die Vorstellung eines Ichs.
Kinder in der frühen Entwicklungsphase können nicht zwischen Ich und Du, Subjekt und Objekt differenzieren. Auf dieser Stufe kann das Neugeborene ein „Ding“ von einem anderen unterscheiden und es erlebt die Umgebung nicht als etwas, was von ihm getrennt ist. Zitat Jesus: „Werdet wie Kinder!“ . Je älter wir werden, desto stärker festigen und konditionieren wir unser ich, dieses gilt es zu überwinden. Andererseits erkennen Babys die Wahrnehmung anderer Menschen und können sie von ihrer eigenen unterscheiden. Bisher war man davon ausgegangen, dass das Gespür, die Gedanken anderer nachzuempfinden, erst ab dem Alter von drei oder vier Jahren beginnt, neueste Forschungen belegen, dass schon 7 Monat alte Babys dazu in der Lage sind. Die Fähigkeit, die Absichten oder das Wissen anderer Menschen einzuschätzen und von eigenen Annahmen zu unterscheiden, wird in der Wissenschaft „Theory of Mind“ genannt. Sie gilt als Grundlage für das Abschätzen von Handlungen anderer Menschen und für soziale Kompetenz.
Was macht das Ich noch aus? Das Gehirn bestimmt nicht nur unsere Wahrnehmung der äußeren Welt, sondern auch den Blick auf uns selbst. Alles, was wir erleben, wird durch neuronale Zustände unseres Gehirns repräsentiert. Also zu jeder Empfindung von der Welt, von uns selbst, unseren Gefühlen und Wahrnehmungen gibt es Muster von Aktivitäten der Nervenzellen im Gehirn, die genau diesem jeweiligen Zustand entsprechen. Doch wer sind wir dann selbst? In unserer alltäglichen Erfahrung ist ein Gefühl von "Ich" fast immer anwesend. Dieses "Ich" ist permanent in Bewegung und scheint unsere Handlungen zu steuern. Doch noch lässt sich unser Selbstgefühl wissenschaftlich nicht erklären.
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