Cristina Fabry - Kirche im Dunkeln

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Evangelische Christen sind langweilige Gutmenschen? Weit gefehlt! Auch wenn sie es sich im wirklichen Leben nur vorstellen, in diesen 39 Kurzkrimis blicken Sie in die Abgründe der Seelen von Presbytern, Pfarrerinnen, Küstern, Erzieherinnen, Gemeindepädagogen, und Ehrenamtlichen und deren finsterste Gedanken werden Wirklichkeit. Intrigen, Blut und Gewalt, Machtmissbrauch und Ohnmacht, aber auch viel Absurdes und Lächerliches gibt es hier zu entdecken – und manches Liebenswerte. Wie die Menschen eben so sind – auch in der Evangelischen Kirche.
Die vorliegenden Kurzkrimis erschienen im Laufe des Jahres 2016 in dem blog «kurzkrimi.ev» auf blogger.de und hatten dort eine treue – wenn auch überschaubare Fangemeinde, die allerdings kontinuierlich wächst. Gelegentlich tauchen die Ermittler Keller und Kerkenbrock aus den bereits veröffentlichten Romanen von Cristina Fabry auf.

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„I'm a little red rooster“, sang er, als die ersten Flammen im Inneren der großen Kirche aufzüngelten. Auch der Dachstuhl des Gemeindehauses brannte schneller, als er es erwartet hatte. Wenn er seine Mutter das nächste Mal weinen sähe, wären es Freudentränen. Er war zu betrunken um zu ahnen, dass es Tränen der Verzweiflung sein würden.

Männlich, sechzehn, damit wir klug werden

3.20 Uhr. Marvin ist immer noch nicht im Quartier angekommen, ans Handy geht er auch nicht. Vermutlich amüsiert er sich mit irgendwelchen neuen Bekanntschaften im Stadtpark, hat irgendwelche Gitarre spielenden Nachteulen aufgetan. In die Clubs lassen sie ihn sicher nicht hinein, die Kneipen sind geschlossen. Und so massenhaft alternative Subkultur wird es in Stuttgart wohl nicht geben. Der Kirchentag macht die sonst so eintönige, spießbürgerliche, vom Autoverkehr beherrschte Stadt so bunt, da vergeht den Einheimischen Hören und Sehen.

Ach wäre sie doch noch so lässig und entspannt wie damals beim ökumenischen Kirchentag in Berlin. Fabian war die ganze Nacht weggeblieben, stand erst beim Frühstück mit sehr kleinen Augen in der Schlange. Dass er fehlte, war ihr noch nicht einmal aufgefallen. Als er dann erzählte, dass er sich im Laufe des Abends so betrunken hatte, dass er sich nicht mehr getraut hatte, ins Quartier zurückzukehren, und darum die Nacht in der S-Bahn verbrachte hatte, die Nonstop im Kreis um Berlin fuhr, was ja aufgrund des Kirchentags-Tickets, das auch für den gesamten öffentlichen Nahverkehr galt, kein Problem gewesen war, hatte sie schallend gelacht. Er war ja schon siebzehn gewesen und kannte sich aus in Berlin, weil er vor kurzem noch dort gelebt hatte.

Sie versuchte sich zu beruhigen. Marvin war intelligent und nicht leicht einzuschüchtern. Er kannte seine Grenzen, an die er zwar gerne mal ging, die er aber nicht überschritt. Sicher hatte er gerade ein ganz tolles Erlebnis, von dem er morgen begeistert beichten würde. Und Stuttgart war ja nun wirklich eher das Gegenteil von einem lebensgefährlichen Sündenbabel, da hätte sie damals in Berlin erheblich mehr Grund zur Beunruhigung gehabt. Aber ja älter sie wurde, umso ängstlicher wurde sie. In jungen Jahren war sie mehr damit beschäftigt gewesen, nicht bei der Organisation der vielen wichtigen Details zu versagen, um die Unversehrtheit der Jugendlichen hatte sie sich kaum gesorgt, war sie doch kurz zuvor selbst in dem Alter gewesen und hatte gelernt, dass in der Regel nichts Gefährliches passierte. Aber mit der wachsenden Sicherheit, was die äußeren Rahmenbedingungen betraf, schwand ihr Gottvertrauen in den Welpen-Schutz der ihr anvertrauten Heranwachsenden. Auch wenn sie bis jetzt keinen Fehler gemacht hatte, würde sie Marvins Eltern nicht ins Gesicht sehen können, wenn ihm etwas Furchtbares widerfahren sein sollte.

Die Morgendämmerung lag über dem Stadtpark und Nebelschwaden stiegen von den Wiesen auf, an denen die junge Frau vor Arbeitsantritt entlang joggte. „Meine Güte!“, dachte sie. „Beim Evangelischen Kirchentag könnte man doch erwarten, dass anständige Leute in die Stadt kommen, stattdessen lagen überall Schnapsleichen herum. Als sie näher an die beiden Bündel kam, die dort auf der Decke lagen, bemerkte sie, dass sie seltsam verrenkt wirkten und ihre Körperhaltung alles andere als bequem schien. Auf einem der beiden lag eine Gitarre, deren Hals abgebrochen war. Dann sah sie das Blut und die starren, in den Himmel gerichteten Blicke und schrie so lange, bis irgendjemand sie an die Schulter fasste und sie von dem schrecklichen Szenario hinweg führte.

Beim Frühstück war Marvin immer noch nicht da. Sie wurde unruhig. Sollte sie zuerst die Polizei verständigen oder lieber zuerst die Eltern anrufen? Die Entscheidung wurde ihr abgenommen, denn ihr Smartphone vibrierte in der Tasche. Es waren Marvins Eltern. Erleichtert meldete sie sich.

„Frau Förster?“

„Ja, ich bin hier.“

„Frau Förster, ist Marvin bei Ihnen?“, fragte die Mutter mit brüchiger Stimme.

„Nein.“, antwortete sie zitternd, „er ist letzte Nacht nicht zurückgekommen. Ich wollte Sie auch gerade anrufen, ob er sich bei Ihnen gemeldet hat. Als nächstes hätte ich die Polizei eingeschaltet.“

„Die ist schon eingeschaltet.“

„Wie bitte?“

„Sie haben Marvin im Park gefunden. Zusammen mit einem jungen Mann aus Dortmund. Jemand hat die beiden mit einer Gitarre erschlagen.“ Die letzten Worte waren der Mutter kaum noch über die Lippen gekommen, jetzt brach sie in Tränen aus und konnte nicht mehr weiter sprechen.

Die Täter wurden erst ein Jahr später gefasst, weil es sich um Wiederholungstäter handelte: junge Erwachsene, gescheiterte „Muschterländler“, die den Anschluss verpasst hatten und nun jeden dafür verantwortlich machten, der aus ihrer Sicht ein Parasit war, der einen Platz besetzte, der eigentlich ihnen zustand. Südländer bezeichneten sie als „Kanaken“, unkonventionelle Jugendliche als „Zecken“. Stuttgart war nicht stolz auf sie, jetzt erst recht nicht und genau das war ihr Problem: nie war jemand stolz auf sie gewesen.

Berlin und Wittenberg 2017. Das Motto wird lauten: „Du siehst mich.“ Für sie klingt es nur noch wie eine Drohung. Sie wird nicht dabei sein. Kein Kirchentag mehr. Nie wieder. Sie ist schon klug geworden.

Angekommen

Endlich ist es so weit. Ich darf auf die Kanzel, zum ersten Mal der Gemeinde die Leviten lesen. Ich bin gut vorbereitet, ein toller Predigttext aus der Bergpredigt: Vom Tun des göttlichen Willens, Matthäus 7. Ich blicke auf meine Spiegelstriche, halte mich daran fest, erzähle zum Einstieg von dem biologischen Phänomen der Fischlarven, die lieber Mikroplastik fressen und daran zugrunde gehen, als nahrhaftes Plankton zu sich zu nehmen; von den Menschen, die lieber Junkfood essen, als Vollwertkost und ihrem Körper damit nicht wieder gut zu Machendes antun und von Menschen, die ihr Seelenheil aufs Spiel setzen, weil sie lieber durch die bequeme, breite Pforte gehen, statt durch die enge, die für das moralisch Richtige, oft Mühsamere steht. Und dann brauche ich meine Spiegelstriche nicht mehr, denn es sprudelt geradezu aus mir heraus: „So weiß ich zum Beispiel, dass Pfarrer Christoph Grote, der mein Mentor ist, als verheirateter Familienvater nicht als mein Liebhaber in Frage kommt. Ich hätte ihn verführen können, wenn ich gewollt hätte, oh ja. Ich kenne diese Blicke, die ältere, künftige Kollegen auf ihre Praktikantinnen und Vikarinnen werfen. Ihre Worte weisen sie als anständige, zurückhaltende Männer aus, aber ihre Blicke verraten ihre tatsächlichen Absichten. Christoph Grote hätte nichts gegen eine kleine Affäre mit seiner Vikarin und ich finde diese Vorstellung auch durchaus reizvoll, aber das wäre der Weg durch die weite Pforte, der leichte und lustvolle, aber eben der falsche.“

Ich bin jetzt richtig in Fahrt, doch seltsamerweise spüre ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter. Ist es die Hand Gottes, die mir Mut macht, weiter zu sprechen? Ich sehe mich um und blicke in das Gesicht von Irmgard Lehmann, der Diakonie-Presbyterin. Was tut sie bei mir auf der Kanzel? Sie spricht mich an: „Kommen Sie, Frau Fink, Sie haben das gut gemacht, aber jetzt kümmern wir uns um Sie, kommen Sie.“

„Aber ich bin noch nicht fertig!“

„Doch. Sie haben alles Wesentliche gesagt. Das haben Sie gut gemacht.“

Alles wirkt so unwirklich. Die Leute in den Bänken sehen mich so seltsam an, ich kann gar nicht sagen wie, so hat mich noch nie jemand angesehen. Ist es, weil ich ihnen die Augen geöffnet habe? Ich blicke in das Gesicht von Christoph Grote, es wirkt verstört. Ja, so sehen sie aus, wenn sie entlarvt werden. Irmgard Lehmann reicht mir ein Glas Wasser. Ich habe gar keinen Durst, aber sie will unbedingt, dass ich es trinke. Tu ich ihr den Gefallen? Und was, wenn sie mich vergiften will?

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