Monika Kunze - Wolke 8 ... oder Plädoyer für die Liebe

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Wolke 8 ... oder Plädoyer für die Liebe: краткое содержание, описание и аннотация

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Liebe ist nur etwas für ganz junge Leute! Wie oft hört man dieses Vorurteil. Dass dem aber ganz und gar nicht so ist, beweisen nicht nur Anne und Jean, sondern auch Irma und Roland, Christine und Martin, Roman und Maria, Veronika und Volker sowie Elisabeth und Peter. Sie halten gewissermaßen ihre Plädoyers für die Liebe. Mal traurig, mal heiter, immer ehrlich und ohne Gefühlsduselei. Vielleicht berühren sie gerade deshalb unser Herz immer wieder?

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So war sie damals nach Hause gegangen und hatte sich unter der heißen Dusche ihren tiefen Schmerz, ihre Hoffnung und wohl auch ihre Sehnsucht endgültig abgespült.

Danach hatte es Anne nicht mehr über sich gebracht, zum See fahren.

Natürlich hatte sie aus den Medien und aus Erzählungen ihrer Freunde und Arbeitskollegen erfahren, dass der See, der nun die einstigen Mondlandschaft ersetzte, von Jahr zu Jahr schöner geworden war.

Aber dass er eines Tages so schön werden würde wie er sich ihr jetzt zeigte, das hätte sie niemals für möglich gehalten. Sie nicht und die meisten Menschen, die sie kannte, wohl auch nicht.

Und Jean? Wäre vielleicht alles anders gekommen, wenn sie einander mehr vertraut hätten?

Anne musste schlucken. Mit Wucht drängte eine Frage aus ihrem tiefsten Inneren an die Oberfläche: Wie hatte sie es zulassen können, dass die schmerzlichen Erinnerungen sie von diesem so traumhaften Platz ferngehalten haben? All die Jahre!

Kühles Wasser umspülte ihre Füße. Leichtes Plätschern drang an ihr Ohr und dann plötzlich schnatterte laut ein Vogel. War es ein Erpel, der von irgendwo her nach seiner Liebsten rief?

Wie sehr wünschte sie sich jetzt, dass Jean angeschwommen käme, prustend aus dem Wasser stiege und sich schüttelte. Wie gern hätte sie sich in seine Arme geworfen.

Heute musste sie sich noch gedulden. Wer weiß, was der morgige Tag bringen würde?

Doch warum sollte sie sich um die Zukunft Sorgen machen? Das hatte sie sich doch schon vor Jahren abgewöhnt, weil sie gemerkt hatte, dass es sich im Jetzt und Hier unbeschwerter leben ließ.

Mit geschlossenen Augen genoss sie die Wärme des ausklingenden Sommertages. Alle Geräusche, ganz gleich ob sie von den Booten, von den Bäumen und Sträuchern, von den Vögeln oder einfach nur von anderen Badegästen kamen, schienen in weite Ferne gerückt zu sein. Würziger Duft nach Kiefern und nach Meer lag in der Luft. Nach Meer? Sie war wohl allmählich in so einen Zustand zwischen schlafen und wachen geglitten, bei dem sie Traum und Realität nicht mehr unterscheiden konnte?

Doch das Rot hinter ihren Lidern war real, so real, dass es mit einem Mal zu brennen begann. Träge öffnete sie die Augen und musste blinzeln. Es war genau der Moment, als sich der Himmel über dem Horizont blutrot färbte und sich im Wasser spiegelte. Was für ein Schauspiel!

Unter die Freude über diesen schönen Augenblick mischte sich sofort Ärger. Die Kamera! Sie lag im Rucksack – und der befand sich im Auto. Mist!

Aber so schnell wie der Ärger gekommen war, verflog er auch wieder. Heute war sowieso nicht der rechte Tag zum Arbeiten.

Langsam ließ sie sich zurück gleiten in den warmen Sand, vom See her wehte eine leichte Brise.

Wieder wünschte sie sich Jean an ihre Seite, seine Hände auf ihrer Haut, seinen Mund, der ihr eine Haarsträhne aus der Stirn pustete!

Was hatte er damals gesagt, als sie eng umschlungen am Tagebaurand gestanden und sie ihn gefragt hatte, wann er wiederkäme?

„Wenn aus dieser Mondlandschaft ...“

Nein, irgendetwas in ihr sträubte sich nach wie vor dagegen, die Erinnerung an seine vollständige Antwort zuzulassen. Du meine Güte, meldete sich der Verstand, was soll denn das? Würde es denn weniger weh tun, wenn sie ihre Erinnerungen immer weiter in die hinterste Ecke ihres Bewusstsein verbannte?

Viel zu lange und viel zu oft hatte sie das in den zurückliegenden Jahren getan!

Genützt hatte es offenbar gar nichts. Na, also. Sollte sie nicht inzwischen erwachsen genug sein, um zu wissen, dass der Verstand gegen so ein großes und echtes Gefühl sowieso nichts auszurichten vermag?

Sie spürte, wie ihr Puls schneller wurde. Sie hatte diesen Franzosen wohl nie so richtig vergessen können, nicht einmal in den Jahren, als sie mit Hartmut verheiratet gewesen war.

Anne schaute auf die Datumsanzeige ihrer Armbanduhr: 13. Juli 1995. Morgen also, morgen würde der Vierzehnte sein, der 14. Juli, der französische Nationalfeiertag.

An jenem denkwürdigen Tag hatte ihr Jean einstmals einen Heiratsantrag gemacht.

Ihr wurde flau im Magen, anscheinend waren dort gerade Tausende von Schmetterlingen aus ihrem jahrzehntelangen Tiefschlaf erwacht. Wie war denn so etwas möglich? Sein Antrag lag dreißig Jahre zurück!

*

Begonnen hatte ihre Brieffreundschaft aber schon viel eher, als beide noch zur Schule gingen. Er wohnte damals in Marseille und schrieb ihr jede Woche. Sein Deutsch ließ anfangs ebenso zu wünschen übrig wie ihr Französisch. Doch mit der Zeit verbesserten sich ihre Sprachkenntnisse, was auch Annes Lehrerin erfreut zur Kenntnis nahm.

Nach dem Abitur schrieben sie einander weiter. Eines Tages wollte er Anne sehen und in den Arm nehmen. Er lud sie ein, zu sich nach Hause, nach Marseille. Er wollte sie seinen Eltern vorstellen, wie hatte ihr Herz gejubelt!

Doch schon im nächsten Augenblick kam eiskalte Ernüchterung. Wie konnte sie das vergessen? Sie lebte doch in einem Land, das Frankreichbesuche für seine Bürger überhaupt nicht vorsah. Aber anstatt zu rebellieren, versuchte sie, ihm diese absurde Beschränkung der Freiheit zu erklären. Sie schrieb ihm von der Berliner Mauer und davon, wie gefährlich es sein würde, sie überwinden zu wollen.

"Dann komme ich womöglich ins Gefängnis" stand in ihrem Briefentwurf. Beim Durchlesen bekam sie einen Schreck. Das konnte sie so auf keinen Fall stehen lassen.

Sie schrieb den Brief neu, diesmal ohne die Angst vor dem Gefängnis auch nur mit einer Silbe zu erwähnen. Man konnte ja nie wissen, wer noch alles ihre Post mitlas.

„Gut, dann werde ich eben kommen …“ schrieb Jean kurz entschlossen zurück.

Sie freute sich riesig, obwohl es für sie verboten war, Kontakte zum „kapitalistischen Wirtschaftsgebiet“ zu haben. Sie hatte zu der Zeit gerade eine Ausbildung als Fotografin bei einer Zeitung begonnen.

Verboten hin, verboten her. Jean war doch für sie ein Freund – und kein Wirtschaftsgebiet. Sie musste dieses Treffen auf jeden Fall riskieren. Vorsichtshalber bat sie ihre Freundin Sabine, alle Formalitäten zu erledigen, was auch in verhältnismäßig kurzer Zeit klappte.

Anne hatte Urlaub genommen und war froh, dass ihr Vater ihr seinen jadegrünen Trabant lieh, damit sie ihrem Freund Jean ihre Heimat zeigen konnte. Sie weiß noch heute, dass sie viel zu früh am Bahnhof erschienen war. .

Wer dort wen zuerst entdeckte? Das war völlig unwichtig. Wichtig hingegen war, dass sie ihn sofort erkannte – vom Foto, das sie in der Hand hielt. Sein dunkler Haarschopf überragte alle anderen. Sie rannten aufeinander zu und lagen sich sofort in den Armen. Der Boden begann sich um sie herum zu drehen, so ein Gefühl war Anne bisher verborgen geblieben.

„Komm er, isch alte dich, cheri“, flüsterte Jean an ihrem Ohr und sie wusste in dem Moment, dass alles richtig war.

So gab es in den nächsten Tagen für sie keinen Atemzug mehr, der nicht Jean hieß. Sie zeigte ihm ihre kleine Stadt, wo sie zur Schule gegangen war, die Redaktion, aus gutem Grund, nur von weitem. Sie spazierten Hand in Hand durch den Park, fühlten sich in dem kleinen Schloss wie König und Königin. Selbst dem Tagebau, der tatsächlich einer Mondlandschaft glich, zollten sie Bewunderung ob seiner Größe und Großzügigkeit, denn immerhin versorgte seine Kohle die Menschen mit Wärme und Licht.

Oft saßen sie auch im Eiscafé am Markt und genossen zwischen den Küssen fruchtige Milchshakes, die zu der Zeit in der DDR gerade in Mode gekommen waren.

Gegenüber stand ein Hotel namens „Glück auf“. Beide hatten wohl zunächst den selben Gedanken, verwarfen ihn aber gleich wieder.

Sie fühlten sich in Annes kleiner Mansardenwohnung wohler. Dort lagen sie meistens auf dem Teppich, redeten und tranken Wein.

Dass sie bald auch miteinander schliefen, hatte sich ganz selbstverständlich ergeben. Es war, als seien sie eigens dazu geboren worden, um sich zu suchen und zu finden und schließlich ineinander aufzugehen. So ähnlich jedenfalls hatte es Jean ihr ins Ohr geflüstert.

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