1 ...6 7 8 10 11 12 ...16 „So dicht am Weg, kaum zu glauben. Und da hat man auch des Schreiben von dem sie uns eine Kopie zukommen ließen, gefunden?“
„Ja, unter dem Kopf des Opfers, ich selbst habe es aufgehoben!“
Kriminalkommissar Peter Höfft wiegte nachdenklich mit dem Kopf und fragte: „Eigenartig, was könnte der Grund sein, warum man die junge Frau so dicht vor dem Ufer, nicht in den See warf?“
„Ich denke, dafür gibt es eine ganz simple Erklärung. Der Täter wurde wohl dabei gestört!“
„Möglich“, meinte Hauptkommissar Langhoff, „aber warum warf er die, so dicht vor dem Wasser da nicht hinein?“ Eigentlich wollte Erhardt so schnell als möglich den Tatort besichtigen, doch kam ihm plötzlich eine Idee. Da man gerade von dem gefundenen Zettel sprach, dachte er an Peters Vorschlag. Wenn er den mit dem was die Hamburger Kollegen hatten vergleichen könnte, und die Schrift der auf dem Brief ähnelte, gäbe es vielleicht einen Zusammenhang.
„Kollege Hofmeister, auch wenn ich mir den Tatort ansehen möchte, quält mich eine andere Frage. Habe Sie das Original des gefundenen Zettels bei sich?“
„Nein Kollege Langhoff, der ist im Labor. Wieso fragen Sie?“
„Mein Hamburger Kollege Höfft hatte unterwegs so eine Idee. Er glaubt an eine Motorradgang, die hier ihr Unwesen treibt und macht die für den Mord verantwortlich. Wenn er Recht hat, könnte man bei einem Schriftvergleich, den Kreis der Verdächtigen einengen.“
„Das leuchtet mir ein Herr Kollege Langhoff, haben Sie denn, Kollege Höfft, auch Vergleichsmaterial?“
„Ja, sollte ich mit meiner Vermutung Recht haben, dürften meine Hamburger Kollegen genügend Schriftproben gesammelt haben.“
„Gut Kollege Höfft, dann werde ich dafür sorgen, dass Sie das Original des Schreibens erhalten!“
„Dafür wären wir Ihnen sehr dankbar Kollege Hofmeister, wenn Sie möchten, erhalten sie das Original umgehend zurück.“
Etwas beruhigt widmete sich Erhardt den Fundort des Opfers unweit des Sees. So hatte er sich den nicht vorgestellt, wenn schon am See, warum wurde die Tote nicht darin versenkt? Dieser offenen Frage, den Fundort betreffend, musste er nachgehen, aber sein neuer Kollege kam ihm zuvor.
„Verzeihen Sie, Herr Kollege. Aber irgendwie ist Ihre Vermutung für mich nicht schlüssig“, meinte Peter Höfft. „Denn hätte der Täter sich beobachtet gefühlt, hätte der denjenigen doch nicht entkommen lassen. Der wäre doch zum Risiko für ihn geworden. Vielmehr hätte der den Störenfried gesucht und mundtot gemacht. Oder wurde noch eine weitere Leiche gefunden?“
„Nein Kollege Höfft, aber zum Teil könnten sie Recht haben. Denn da fällt mir noch eine Möglichkeit ein. Der Täter hat vielleicht wirklich wie Sie es glauben Kollege Höfft, jemand verfolgt. Vom Forstweg her hörte der Motorengeräusche, nicht wissend wer da kommen würde, verzichtete er auf eine weitere Verfolgung ...“
„… ließ sein Opfer am See liegen und rannte zu seinen Kumpels um die zu warnen“, vollendete Erhardt die Gedanken des Bernauer Kollegen. „Alle Achtung Herr Kollege, genauso wird es gewesen sein. Fragt sich nur, wer da störte. Sie sprachen von einem Forst- weg, kann das vielleicht auch der Förster gewesen sein?“
„Nein, Herr Kollege Langhoff. Der war bei unserer Tatort Besichtigung dabei und wurde auch befragt. Auch war der erst am späten Abend aus Leipzig zurück und scheidet somit dafür aus. Wir haben sein Alibi überprüft, es ist hieb und stichfest. Auch kennen wir den Mann als gewissenhaft und hilfreich.“
Hauptkommissar Langhoff hatte es eilig den Tatort zu besichtigen und bat, endlich weiterzugehen: „Prima, dann haben wir das jetzt auch geklärt. Aber wenn uns nicht auch noch die letzten Spuren verloren gehen sollen, müssen wir weiter!“
„Dann folgen Sie mir, meine Herren!“, forderte Kommissar Hofmeister auf. „Gut zehn Minuten müssen wir noch laufen.“
„Haben Sie am Tatort auch keine Wachen zurückgelassen?“, fragte Langhoff ärgerlich.
„Naja, die Absperrung und die Wachen haben wir vor circa einer Stunde abgezogen, da die Kollegen wo anders benötigt wurden. Da hier alles erledigt war, bestand ja auch kein Grund mehr die Gegend weiter abzusperren.“ Erhardt Langhoff nickte bestätigend und folgte seinem Kollegen. Der fragte wie beiläufig: „Was interessiert Sie denn an dem Fall, Kollege Langhoff?“
„Meine Antworte ist gleichzeitig eine Gegenfrage. Aus welchem Grund stellte Ihr Präsidium ein Amtshilfegesuch? Nur wegen der geringen Besetzung und dem Nummernschild?“
„Das war ein Grund, Kollege Langhoff. Aber auch ein anonymer Anrufer veranlasste uns dazu. Denn bei der Rückverfolgung des Anrufs, erfuhren wir von dem Provider dessen Adresse. Einem gewissen Herrn Bayer aus Berlin.“
„Interessante Neuigkeiten, davon stand aber in Ihrem Bericht nichts“, meinte der Hauptkommissar überrascht und blieb stehen.
„Das habe ich ja selbst erst wenige Minuten, bevor ich hier her fuhr erfahren. Unsere Kollegen haben da einiges herausgefunden, was Sie interessieren dürfte.“
„Danke Kollege Hofmeister, haben Sie den Mann vorgeladen?“
„Das wollten wir, jedoch erreichten wir den nicht mehr. Daher ebenfalls ein Grund Ihr Präsidium einzuschalten.“
„Ich werde alles Nötige veranlassen. Dürfte nicht schwer sein, den Mann zu finden, hoffe ich jedenfalls!“ Der Bernauer Kriminalkommissar sah das etwas anders und wiegte mit dem Kopf.
„Da gibt es bestimmt auch für Sie ein Problem, Herr Kollege Langhoff. Wie ich eben schon sagte, unsere Kollegen haben da einiges in der kurzen Zeit herausgefunden.“
Erhardt wollte den Kollegen unterbrechen, doch der berichtete weiter: „Auf Anfrage bei seiner Telefongesellschaft, welche wir herausfanden, hat der Herr sich dort abgemeldet. Als Begründung gab er an, wegen eines Arbeitsplatzes ins Ausland zu gehen.“
„Mist, aber bei der Arbeitslosigkeit und den geringen Verdienstmöglichkeiten gerade in unserer Region, zu verstehen.“
„Dafür haben auch wir Verständnis, Kollege Langhoff. Aber wie es für mich aussieht, scheinen Sie selbst auch ein Interesse an diesem Fall zu haben?“
Langhoff erklärte: „Als wir erfahren hatten, in diesem Fall seien Motorräder verwickelt, wurden wir hellhörig. Denn auch wir hatten in letzter Zeit mit einer Motorradgang Probleme. Daher würde uns der Tatort brennend interessieren. Möglich, dass es sich hier um die gleiche Gang handelt, welche meinem Hamburger Kollegen dort zu schaffen machte. Lasst uns daher an die Arbeit gehen, führen Sie uns bitte zum vermutlichen Tatort, der steht doch fest?“
„Ohne Zweifel, Kollegen“, die Berliner dabei prüfend ansehen, fragte Kommissar Hofmeister: „Was erhoffen Sie sich dort noch vorzufinden?“
„Ach Kollege, das ist doch einfach erklärt. Je mehr Augen etwas untersuchen, um so mehr kommt zum Vorschein“, gab Horst Schlüter mit einem Augenzwinkern zurück.
„Mag sein, aber auch wir verstehen unser Handwerk. Es wurde alles ob mittels Gipsabdruck oder Foto festgehalten!“
„Das will ich auch nicht bestreiten, Kollege Hofmeister. Ihr Team hat bestimmt gute Arbeit geleistet. Aber wenn wir den Täter finden wollen, darf nichts unversucht bleiben. Ich denke nur an den eigenartigen Brief. Apropos Brief, da beschäftigt mich schon seit unserer Herfahrt eine Frage. Einen Teil auf dem gefundenen Zettel haben sie uns schon erklärt. Aber das Foto, welches Sie uns übermittelten, ist genau wie der Zettel, verwischt. Wie erklären Sie sich das?“
„Ganz einfach Kollegen“, dabei musste Hofmeister salbst lachen. „da hab ich Mist gebaut. Nachdem die Bilder entwickelt waren, zeigte die mir mein Kollege, als ich nachdenklich am offenen Fester stand. In Gedanken versunken, legte ich das erste Foto auf dem Fensterbrett ab …“
Читать дальше