Franz Kafka - Franz Kafka – Das Schloss

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Der Landvermesser K. kommt in ein Dorf, um seiner Profession nachzugehen. Er wurde vom «Schloss» herbeigerufen, muss sich jedoch bereits bei seiner Ankunft in seinem Tun und Sein rechtfertigen. K. versucht sich in die Dorfgemeinschaft zu integrieren, um so einen Stellenwert zu erlangen, der ihn legitimiert und in die Nähe des Schlosses und seiner Vertreter bringen soll, die sich allerdings bei jedem Näherungsversuch weiter von K. entfernen.
Die unerreichbare, höhere Ordnung, die sowohl die Gesetze, aber auch die Weisheit versinnbildlicht, gebart sich als undurchdringbares Netz von Regularien, Verhaltensmustern und Anforderungen, die sich in der Einhaltung den Fähigkeiten und Möglichkeiten eines Menschen vollkommen entziehen.
Kafkas Schloss ist als Band 5 der Reihe «Literaturklassiker» – herausgegeben von der Redaktion Müller – erschienen. Das Vorwort stammt vom Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Manfred Müller.
Die «Literaturklassiker» erscheinen in zunächst 10 Bänden als ebook und wollen ausgewählte Texte zeitgenössisch und aktuell präsentieren und so wichtige Bücher vor dem Vergessen retten oder wieder in den Fokus einer Leserschaft stellen.

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Franz Kafka

Franz Kafka – Das Schloss

Literaturklassiker Band 5

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis Titel Franz Kafka Franz Kafka Das Schloss - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Franz Kafka Franz Kafka – Das Schloss Literaturklassiker Band 5 Dieses ebook wurde erstellt bei

Editorial

Vorwort

1.Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

Weitere Werke Franz Kafkas

Weiterführende Literatur

Literaturwissenschaftliche Bücher von Manfred Müller

Literaturklassiker

Impressum neobooks

Editorial

Originalausgabe: Kurt Wolff Verlag, München, 1926

Autor der Originalausgabe: Franz Kafka

Titel der Originalausgabe: Das Schloß

Überarbeitung und Layout: Redaktion Müller, www.redaktion-mueller.de, 2014

Vorwort: Manfred Müller, M.A.

Warum gibt es jetzt noch eine weitere PublikationsReihe mit - фото 2

Warum gibt es jetzt noch eine weitere Publikations-Reihe mit Literaturklassikern? Es gibt doch schon so viele!

Die Redaktion Müller hat es sich zur Aufgabe gemacht, anhand einer rein subjektiven Bewertung und Klassifizierung Klassiker der deutschsprachigen Literatur in loser Reihenfolge zu veröffentlichen. Der Grund dafür ist relativ schnell geschildert:

Neuauflagen stehen immer mehr im Fokus und rücken damit stärker in die Beachtung des Lesemarktes als bereits bestehende Ausgaben. Das führt dazu, dass die Texte präsent bleiben und einer immer größeren Leserschaft zugänglich gemacht und näher gebracht werden. Die Redaktion Müller hat sich auf Werke konzentriert, die ihres Erachtens in den Literaturkanon eines jeden Bücherfreundes und jeder Bücherfreundin gehören.

Die Texte werden im Layout bearbeitet, und es werden zusätzliche Literaturhinweise gegeben. So erhält man weitergehende Informationen über den Primärtext zum Beispiel hinsichtlich Interpretationshilfen oder hinsichtlich der Einordnung des Ur-Textes in einen größeren Zusammenhang. Die in der Reihe Literaturklassiker herausgegebenen Werke erscheinen in einem modernen Gewand und nutzen alle Möglichkeiten des elektronischen Publizierens, z.B. von Verlinkung weiterer Quellen und ergänzender Texte.

Allen Einzelbänden der Literaturklassiker steht ein Vorwort von Manfred Müller voran, das das Werk sowohl in seiner Gesamtheit als auch im Kontext präsentiert. Manfred Müller ist Germanist und hat seine Abschlussarbeit über die Gewaltdarstellung und deren epistemo­logischen Dimensionen in Robert Musils „Die Verwirrungen des Zöglings Törleß“ geschrieben – von daher ist es naheliegend, dass genau dieser Roman als Band 1 der Literaturklassiker gewählt wurde! In der aktuellen Konzeption ist zunächst die Veröffentlichung von 10 Bänden geplant, die ab Dezember 2013 sukzessive herausgegeben werden.

Viel Spaß beim Kennenlernen und Wiederentdecken der Literaturklassiker und beim Erschließen der zusätzlichen Materialien!

Der Text folgt der Vorlage der Originalausgabe (siehe hierzu auch die Ausführungen im Vorwort) und wurde im Layout bearbeitet. Zudem wurde der Text in die neue deutsche Rechtschreibung transkribiert. Bei allem, was sowohl dafür als auch dagegen spricht, ist gerade einem jungen Publikum die neue Schreibweise näher und vetrauter, und der Roman wird nicht zuletzt auch dadurch dieszeitiger.

Vorwort

Die Veröffentlichungs und Editionsgeschichte der Werke Kafkas dürfte einer - фото 3

Die Veröffentlichungs- und Editionsgeschichte der Werke Kafkas dürfte einer breiteren Leserschaft bekannt sein: Vornehmlich Max Brod ist es zu verdanken, dass der vorliegende Text entgegen dem Willen von Franz Kafka publiziert wurde. „Das Schloß“ steht dabei neben den weiteren postum erschienen Romanfragmenten „Der Process“ und „Der Verschollene“.

Das Romanfragment „Das Schloß“ erschien in verschiedenen Formen und Längen. Die hier vorliegende Ausgabe versucht die sukzessive Komplementierung des Endtextes (der immer noch ein Fragment ist) nachzuvollziehen. Der Text bis einschließlich Kapitel 18 ist der der Erstausgabe von 1926. Ausgabe 2 aus dem Jahre 1935 wurde dann um die Kapitel 19 und 20 ergänzt. Erst seit dem Jahr 1951 liegt die hier veröffentliche Version in dieser Form endgültig vor, indem ein Absatz am Romanende hinzugefügt wurde. Die entsprechenden Stellen sind im folgenden Text kenntlich gemacht worden.

Dieser Text zeigt, dass Kafka ein Meister der wörtlichen Rede ist. Das, was er seine Figuren über sich selbst sagen lässt, während sie über anderes reden, bedarf keiner weiteren Prosaausführung. Kafka versteht das gesprochene Wort so zu setzen, dass Handlung, Rahmen, Inhalt und Form den Leser anspringen, ihn durchdringen und ihm klar werden – direkt und unmittelbar. Vielleicht war es das, was ihn zeitlebens am eigenen Werk hat zweifeln lassen und an den Veröffentlichungen gehindert hat – wahrscheinlich wusste er, dass er seine Texte an die Leser und Leserinnen verlieren wird, sobald er sein Werk frei ließ, sobald das Geschriebene gelesen werden konnte und wirkte – in jedem Einzelnen!

Die Kapitelstruktur folgt der sinnvollen Strukturierung anhand der Handlung. Die Überschriften wurden der Ausgabe laut der Originalhandschrift entnommen, wie sie von Max Brod vergeben wurden. Wo nicht anders vermerkt, stimmt die Kapitelstruktur dieser Ausgabe mit der o.a. Ausgabe (im Text: Max-Brod-Ausgabe) überein.

1.Kapitel

[Ankunft]

Es war spät abends, als K. ankam. Das Dorf lag in tiefem Schnee. Vom Schlossberg war nichts zu sehen, Nebel und Finsternis umgaben ihn, auch nicht der schwächste Lichtschein deutete das große Schloss an. Lange stand K. auf der Holzbrücke, die von der Landstraße zum Dorf führte, und blickte in die scheinbare Leere empor.

Dann ging er ein Nachtlager suchen; im Wirtshaus war man noch wach, der Wirt hatte zwar kein Zimmer zu vermieten, aber er wollte, von dem späten Gast äußerst überrascht und verwirrt, K. in der Wirtsstube auf einem Strohsack schlafen lassen. K. war damit einverstanden. Einige Bauern waren noch beim Bier, aber er wollte sich mit niemandem unterhalten, holte selbst den Strohsack vom Dachboden und legte sich in der Nähe des Ofens hin. Warm war es, die Bauern waren still, ein wenig prüfte er sie noch mit den müden Augen, dann schlief er ein. Aber kurze Zeit darauf wurde er schon geweckt. Ein junger Mann, städtisch angezogen, mit schauspielerhaftem Gesicht, die Augen schmal, die Augenbrauen stark, stand mit dem Wirt neben ihm. Die Bauern waren auch noch da, einige hatten ihre Sessel herumgedreht, um besser zu sehen und zu hören. Der junge Mann entschuldigte sich sehr höflich, K. geweckt zu haben, stellte sich als Sohn des Schloss-Kastellans vor und sagte dann: „Dieses Dorf ist im Besitze des Schlosses, wer hier wohnt oder übernachtet, wohnt oder übernachtet gewissermaßen im Schloss. Niemand darf das ohne gräfliche Erlaubnis. Sie aber haben eine solche Erlaubnis nicht oder haben sie wenigstens nicht vorgezeigt.“

K. hatte sich halb aufgerichtet, hatte die Haare zurechtgestrichen, blickte die Leute von unten her an und sagte: „In welches Dorf habe ich mich verirrt? Ist denn hier ein Schloss?“

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