Mej Dark - Completely - Immer diese Vampire

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Neuerscheinung +++ Percy erwacht ohne Erinnerungen an seine Vergangenheit in der heutigen Zeit und trifft auf Bella. Diese nennt ihn auch noch Lex. Was hat das alles mit einer alten Legende, einem Fluch und Vampirblut zu tun? Und wieso muss er unbedingt eine echte Hexe küssen? Das ungewöhnliche Abenteuer bietet so manche mysteriöse Überraschung. Jeder Band ist eigenständig. Die Reihe wurde im Mai 2018 vom Verlag zum Monatsfavorit gewählt.

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„Ein Unfall, soso“, sagte die Frau mit einem schwer deutbaren Gesichtsausdruck.

„Dann füllt bitte dieses Formular aus und gebt mir eure Versichertenkarten.“

Bella wandte sich an mich.

„Hast du deine Karte dabei?“

Eine Karte wurde benötigt! So schnell ich nur konnte, suchte ich im Gedächtnis nach weiteren Hinweisen, aber so richtig fündig wurde ich nicht. Ich nickte einfach mal um Zeit zu gewinnen. Das war bisher immer gut angekommen.

Bella und die Frau blickten mich intensiv an. Einige Zeit verging. Warum schauten sie nur? Das fühlte sich unangenehm an.

„Du musst sie mir geben!“, sagte Bella. Ihre Stimme klang ungeduldig. Die Gesichtsfarbe meiner Klassenkameradin veränderte sich ein wenig ins Rötliche. Das sah gut aus.

Ich nickte nochmals und begann nun in den Öffnungen der Kleidung zu suchen. Dabei stieß meine Hand auf einen rechteckigen Gegenstand und holte diesen hervor.

„Da ist ja deine Geldbörse. Gib sie mal her!“ Meine Begleiterin nahm sie und begann diese zu untersuchen.

Bella schaute zu dem anderen Wesen und erklärte: „Er ist durch den Unfall noch etwas verwirrt, entschuldigen Sie das bitte.“

Das Gesicht der Frau wurde freundlicher. Sie begannn Bella zu glauben.

„Nicht so schlimm.“

Bella fand das Gesuchte. Es war eine Platte mit einem Bild. Das Gesicht darauf war wohl ich. Ein wenig erschreckte mich dieser ungewohnt fremde Anblick. So sah ich also aus. Ich war ein ziemlich junger Mann. Irgendwie hatte ich geglaubt älter zu sein.

Die Gehilfin machte etwas mit dieser Karte und wir mussten in eine andere Abteilung wechseln, die Wartezimmer hieß. Dort setzten wir uns zu einer kleinen Gruppe anderer Leute.

Bella beschäftigte sich mit einem Bleistift, den sie zwischen den Fingern hielt. Sie schrieb damit. Ob ich das auch konnte? Dabei murmelte sie etwas wie: „Was trage ich da bloß ein? Das ist doch schwer zu glauben …“

Die anderen Wartenden waren von unterschiedlicher Qualität und sahen sehr verschieden aus. Es gab kleine und große. Die Letzteren wiesen oft erhebliche Verunstaltungen auf. Ihre Haut war teilweise gelblich und fleckig sowie die Augen von auffälligen roten Linien durchzogen. Auch die Haare am Kopf fehlten bei einigen oder hatten eine unschöne graue Farbe. Bella wirkte im Vergleich zu ihnen unendlich schön. Sie roch auch am besten. Wieder fiel mir die flink pochende Ader am Hals auf. Hübsch.

Einige reagierten seltsam, wenn ich meine Augen voller Neugier etwas länger auf sie richtete. Die Älteren schüttelten zuweilen den Kopf, die Jüngeren steckten mir sogar ihre rötlich schleimige Zunge heraus und einer sagte sogar: „Glotz nicht so bescheuert!“

Ich bemerkte aber durchaus, dass meine neue Kameradin mich heimlich mit einem misstrauischen Gesichtsausdruck ansah.

Dann wurden endlich unseren Namen gerufen: „Bella und Lex bitte in Zimmer zwei!“, ertönte es asus einem Lautsprecher.

Meine Weggefährtin winkte mir zu. Ich sollte ihr scheinbar folgen.

Im neuen Raum saß der Doktor und bewegte unablässig seine Finger auf einem flachen technischen Gerät. Ich hatte so etwas noch niemals gesehen.

„Nun, was gibt es denn bei euch?“, fragte er mit einem recht neutralen Gesichtsausdruck und gab dabei wieder etwas in sein interessantes Gerät ein.

Ich überließ Bella das Sprechen, deren Gesicht sich dabei überaus süß verfärbte. Das war ein sicheres Anzeichen von Aufregung, wie ich inzwischen wusste.

„Also, das klingt vielleicht sehr ungewöhnlich, aber Lex hatte einen schwierigen Unfall, wenn man es so nennen kann!“, begann sie.

Der Doktor zeigte nun eine etwas interessiertere Mimik und fixierte mich ausgiebig. Anschließend gab er wieder etwas mit großer Fingerfertigkeit ein.

„So ungewöhnlich ist das natürlich nicht“, wiegelte er ab. „Man kann auf den ersten Blick aber keine äußerlichen Verletzungen erkennen, er sieht recht normal aus“, erwiderte er, ohne aufzublicken.

„Es ist trotzdem notwendig, dass Sie ihn genau untersuchen, sein Herz und auch die Temperatur!“, stieß Bella eindringlich hervor. Ihr Gesicht war noch farbiger geworden.

„Was war das denn für ein Unfall?“, fragte der Doktor misstrauisch aufsehend. Er fühlte sich bedrängt.

Meine Bekannte steigerte nochmals ihre Farbigkeit und verbreitete einen recht unsicheren Eindruck.

„Also, wir haben da so ein Ding gefunden“, stammelte sie.

„Ein Ding?“ Das Doktorwesen gab wieder etwas in die Maschine ein.

„Ja, man kann das schwer erklären. Jedenfalls hat Alex da ran gefasst und plötzlich ist er umgefallen. Das Ding ist dann irgendwie verschwunden.“

Der Fragende musterte nicht mich, sondern Bella, als wäre der Unfall ihr passiert. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich unverständlich und seine Finger arbeiteten sehr schnell.

„Soso“, murmelte er irgendwie zweifelnd.

„Ja“, fuhr Bella sichtlich aufgeregt fort. Mir gefiel es sehr, sie zu beobachten, zu hören und auch zu riechen.

„Dann zitterte er, fiel um und war wie tot.“

Ich machte ein erstauntes Gesicht, so gut es mir eben gelang. Die Geschichte war ja auch mir nicht in allen Einzelheiten bekannt.

„Was hast du nun gemacht?“, wollte der Doktor von Bella wissen.

Ich nickte und lächelte einfach, um nicht aufzufallen.

„Ich war total schockiert und versuchte ihn sofort wieder zu beleben.“

„Mit Mund-zu-Mund-Beatmung?“

Bella warf mir einen sehr merkwürdigen Blick zu. Wieso reagierte sie auf diese Frage so eigenartig?

„Ja, so in etwa“, sagte sie unsicher.

„Die hat offensichtlich auch gut gewirkt! Er wirkt ja putzmunter.“ Der Mann grinste humorvoll. Er musterte mich.

„War das so?“

Ich zuckte mit den Schultern.

Die Finger des Doktors arbeiteten unablässig, sein Gesicht wirkte sehr zufrieden.

Bella warf erneut einen undefinierbaren Blick zu mir.

„Könnten Sie prüfen, ob er wirklich lebt?“ Bella machte eine Pause. „Ich meine mit Herzschlag und so!“, stammelte sie.

Der Doktor lachte laut auf und klapperte fröhlich etwas in seine Maschine. Ich wusste nun, dass es so etwas wie ein Schreib- und Rechengerät war, man nannte es PC. In Lex seinem Gedächtnis gab es viele solcher Begriffe, die mir unbekannt und neu erschienen.

„Das war doch sicher ein Spaß, Bella! Er sitzt doch quicklebendig vor mir! Das war wohl mehr eine rhetorische Frage, ha, ha … Ich werde ihn aber natürlich trotzdem kurz abhören.“

Er gab wieder etwas ein.

„Hat er irgendwelche anderen Verletzungen davongetragen?“

„Nein, eher nicht.“

Der Doktor stand auf und kam zu mir.

„Na, mach mal dein Shirt hoch!“

Ich zog das gewünschte Kleidungsstück nach oben und setzte einen bewusst gleichmütigen Gesichtsausdruck auf.

„Bisschen komisch guckt er schon“, meinte der Doktor mich genau musternd, „aber sein Herz schlägt und auch der Puls und die Temperatur sind ganz normal.“

Bella sprang erregt auf. Ihre Sitzgelegenheit kippte dabei fast um. Sie schien das Ergebnis anzuzweifeln.

„Kontrollieren Sie das bitte noch einmal, vielleicht haben Sie sich vertan!“

Nun schaute das Doktorlebewesen nicht mehr ganz so heiter. Er mochte es offensichtlich nicht, dass man ihn anzweifelte.

„Bella, ich sehe an deiner schwarzen Garderobe, dass du dich eventuell mit dem grassierenden Vampirfieber angesteckt hast. Spaß beiseite, das ist hier aber mit Sicherheit kein Untoter oder Geistwandler, wie unsere indianischen Freunde es in ihren Legenden erzählen, sondern ein ganz normaler vitaler Bursche. Nicht wahr, Lex?“

Ich nickte mit dem Kopf.

Bella wirkte verzweifelt. Sie schien ganz aus ihrem Konzept gebracht und sah irritiert von mir zum Doktor und umgekehrt.

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