Louis Lautr - Das Paradies ist zu Ende

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Alle in meiner Erzählung vorkommenden Personen, Schauplätze, Ereignisse und Handlungen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen, Schauplätzen oder Ereignissen sind rein zufällig und in keinem Fall gewollt oder beabsichtigt.

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Die Luft war im Winter besonders schlecht, weil im Schwarzwald mit Holz geheizt wurde, die Ernährung war einseitig, Bäche und Gewässer waren verschmutzt, denn Kläranlagen gab es damals noch nicht. Ich kannte weder Allergiker noch psychosomatische Kranke. Es gab kaum übergewichtige Menschen und die, die es gab fühlten sich wohl mit ihrem Wohlstandbauch. Im Winter quoll aus jedem Schornstein ein fürchterlicher Qualm, weil in allen Haushalten mit Holz, das nicht immer trocken war, geheizt wurde. Hinzu kam, dass fast alle Männer und Frauen rauchten. In vielen Gärten wurde Tabak angebaut und auf Speichern getrocknet, es gab Tabakschneidemaschinen und Maschinen mit denen die selbst hergestellten Zigaretten gerollt und gefertigt wurden. Weggeworfene Zigaretten wurden gesammelt und Tabakreste erneut zu einer Zigarette gedreht und geraucht. Heute undenkbar, es wäre unhygienisch und schädlich. Die Wohnungen und die Menschen vom Kind bis zum alten Menschen rochen nach einem Gemisch aus Essen-, Küchen-, Schweiß und andern Körpergerüchen. Fast alle Menschen rochen zusätzlich nach Zigaretten-, selbstgedrehten Stumpen- oder Pfeifenrauch. Ein Glück, dass Knoblauch erst in den 90er Jahren Eingang in deutsche Küchen fand, ich finde Knoblauchgeruch grauenhaft. Der Straßenverkehr hielt sich in Grenzen, und der Gestank von Diesel- und Benzinautos auch, es gab in unserem Schwarzwalddorf mit viertausend Einwohnern nur fünf Autos. Glücklicherweise waren Züge und Dampfloks weit von unserem Dorf entfernt. Dampfloks zogen mit einer gewaltigen Rauchfahne durch die Landschaft. Dampfloks wurden damals mit Holz und Kohlen befeuert. Wenn man im Nachkriegsdeutschland eine feine Nase hatte, konnte man viele Gerüche unterscheiden und wahrnehmen. Ich konnte fast immer erkennen, was Menschen gegessen hatten und wenn sie hungern mussten, hatten sie Mundgeruch.

Auch bei frommen Pietisten gab es Neid, Missgunst und Feindschaften, die oft Generationen überdauerten. Ein Soldat der als französischer Gefangener in offenen Lastwagen Richtung Frankreich transportiert wurde, sprang nachts in Nähe seiner Heimat vom Lastwagen und versteckte sich. Als er nach Hause kam, freute sich seine Familie und richtete ein Vesper für ihn. Er wollte unbedingt erst baden. Seine Braut vom Nachbarhof wurde benachrichtigt. Als sie kam, konnte er sie nicht umarmen, seine Heimkehr war hatte der verfeindete Nachbarbauer beobachtet. Der auf seinem Pferd zur französischen Kommandantur ritt und den Nachbarsohn verriet. Er wurde von den Franzosen verhaftet und war zwei Jahre in französischer Gefangenschaft. Die Feindschaft zwischen beiden Familien hat eine Generation überdauern. Diese und ähnliche Geschichten erfuhren wir Kinder, obwohl Erwachsene meinten, dass wir nichts davon verstünden. Viele Menschen litten Hunger, auch mein zwölfjähriger Bruder konnte sich oft nur bei der Bauernvesper am Sonntag satt essen. Die Zeit der abendlichen Stromsperren gefiel mir. Erwachsene konnten weder Strümpfe stopfen, noch nähen oder stricken. Da Kerzen knapp waren, trafen sich meist mehrere Familien, um bei Kerzenlicht Gesellschaftsspiele im Halbdunkel zu spielen, wie beispielsweise Hänschen piep einmal, oder Teekesselraten.

Die französische Besatzungsmacht gab bekannt, dass alle Gewehre, Kameras und Fotoapparate, egal welcher Art auf dem Rathaus abzugeben waren. Meine Mutter und ich gingen zum Rathaus und gaben das Kleinkalibergewehr und den Fotoapparat meines Vaters ab. Wir bekamen einen Brief mit Stempel dafür. Ich durfte das Gewehr zum Rathaus tragen und bedauerte sehr, dass wir es abgegeben mussten. Ich weiß nicht mehr, wann die Franzosen unser Schulhaus verließen. Sie blieben in Larenbuch wohl, nur wenige Monate. Im Jahre 1947 war das französische Militär aus Larenbuch abgezogen, wir waren zwar immer noch französische Besatzungszone, aber nicht mehr militärisch besetzt. Ich freute mich sehr auf die Schule, weil ich lesen und schreiben lernen wollte. Mein Bruder schrieb Erlebnisse in sein Tagebuch und las mir daraus vor. Ich fand es toll und hatte, obwohl ich weder lesen noch schreiben konnte, ein Tagebuch angefangen. Ich zeichnete meine Erlebnisse als Bildergeschichten. Wir waren 38 Kinder in unserer Klasse und hatten zunächst einen sehr netten, jungen Lehrer. Am ersten Schultag wurden die Kinder meist von ihren Müttern zur Schule gebracht. Frau Stauch, die Mutter eines Jungen, sagte dem jungen Lehrer, dass ihr Sohn, Erhard, leider am ersten Schultag krank geworden wäre und entschuldigte ihn. Deshalb waren wir am ersten Tag 37 Schüler. Herr Behring machte sich Notizen. Ich hatte mit Klaus, einem Jungen, den ich gut kannte, besprochen, dass wir zusammen sitzen. Als alle Kinder saßen, hatte Lindtraud keine Nebensitzerin. Die fröhliche Lindtraud, die von ihrer Schwester zur Schule gebracht wurde, weil ihre Mutter vom Bauernhof nicht weg konnte, saß traurig und alleine in ihrer Bank. Als Eltern und Angehörige gegangen waren, fragte Herr Behring, unser junger Lehrer, warum keines der Mädchen neben Lindtraud sitzen wolle. Die Mädels sagten, Lindtraud würde nach Kuhstall stinken. Lindtraud war das einzige Bauernmädchen in unserer Klasse. Als ich sah, wie traurig Lindtraud war und wie aus ihren blauen Augen tränen kullerten, fragte ich: „Herr Behring, darf ich mich neben Lindtraud setzen, wir kennen uns schon sehr lange?“ Unser Lehrer schaute mich an und sagte zu mir: „Du bist sehr nett und mutig, hoffentlich weißt du, dass dich Kinder vielleicht auslachen, weil du neben einem Mädchen sitzst. Wenn du es trotzdem möchtest, darfst du dich gerne neben Lindtraud setzen. Wenn jemand euch verspottet, sagt es mir, dann bestrafe ich ihn, merkt euch das alle.“ Ich sagte: „Klaus, es tut mir leid, aber ich kann nicht anders.“ Klaus sagte zu mir: „Du Louis, es macht nix, i setz mi zum Horscht, dem sein Nebesitzer möcht sich zum Erhard setzen, wenn der wieder gesund ist.“ Ich nahm meinen Schulranzen und hängte ihn an die Bank und setzte mich neben Lindtraud. Lindtraud sah mich an und sagte: „Louis, du musch des aber bloß, wenn du des wirklich willsch.“ Ich lachte und sagte zu ihr: „Du gfällsch mir viel besser, als dr Klaus, on wenn du a Nebensitzerin kät hätsch, no könnt i jetzt nit nebe dir sitze.“ Lindtraud sagte lachend: „Des werd i dir nie vergesse, on macht dir des au nix aus, dass i nach Kuh schtink?“ Ich antwortete: „I mag deine Kühe, aber trotzdem bisch du viel netter on kansch sogar schwätze, deine Kühe könnet bloß muh sage. On glaub mir du schtinksch nit wie deine Kühe, du riechsch echt nach Lindtraud, blos deine Kleider riechet a weng nach eurem Hof, on des gfällt mir, weil i am Sonntag immer gern bei euch bin.“ Mir gefiel mein Platz neben Lindtraud und ich freute mich jeden Tag auf die Schule. Lindtraud teilte täglich ihr schönes Bauernbrot mit mir. Ich sagte: „Mutter, ich brauche kein Vesper mehr, Lindtraud teilt immer ihre Vesper mit mir.“ Als wir die ersten Buchstaben schrieben, war ich glücklich, denn ich wollte unbedingt in ein Tagebuch meine Erlebnisse schreiben. Leider wurde unser netter Lehrer, Herr Behring, nach zwei Monaten in einen anderen Ort versetzt. Wir bekamen einen alten und blöden Lehrer, dem es nicht gefiel, dass ich neben einem Mädchen saß. Er wollte uns umsetzen und fragte, warum kein Mädchen neben Lindtraud sitzen möchte. Sie sagten Lindtraud würde nach Kuhstall stinken. Er fragte: „Louis macht dir das nichts aus?“ Erhard antworteten und sagte: „Dr Louis isch en Weiberschmecker.“ Da der alte Lehrer dem nichts entgegensetzte, und die Vorgeschichte nicht kannte, wurde ich mit diesem Namen oft bedacht. Ich eignete mir ein dickes Fell an. Es wurde dadurch für meine Klassenkameraden uninteressant, deshalb wurde ich nicht mehr verspottet. Oder wie man heute sagen würde, gemobbt. Lindtraud und ich saßen in der Mädchenreihe, was für mich lustiger war, als bei den Jungs, denn die Mädchen kicherten oft. Sie waren netter und sanfter als Jungs. Hinter uns saßen Reinhild und Rosanna, die ich schon aus meiner Kindergartenzeit kannte. Die Mädchen fanden es lustig, dass ich als Junge in ihren Reihen saß. Sie fragten in der Pause, ob ich nicht mit ihnen Himmel und Hölle spielen, oder Seilhüpfen würde. Beides waren Spiele die mich nicht interessierten. In der Pause war ich lieber bei den Jungs. Ich konnte weder Seilhüpfen noch andere Hüpfspiele. Die Jungs wollten mich auch in den Pausen oft zu den Mädchen schicken. Ich wehrte mich und musste mir öfters durch Raufen Respekt verschaffen. Ich kannte Tricks und wich keiner Schlägerei aus, dadurch respektierten mich die Jungs. Bei einer Schlägerei schauten die Mädchen zu und feuerten mich an. Wenn ich einer Prügelei nicht ausweichen konnte, begann ich sie, denn Angriff ist die beste Verteidigung. Da das Schuhwerk nach dem Krieg schlecht war, hatte man meist unter den Ledersohlen sogenannte „Stolpereisen“. Ich sagte zu unserem Schuster, ich bräuchte die Eisen vorne an der Sohle. Deshalb hatte ich an der Schuhspitze ein scharfkantiges Stolpereisen und trat meine Gegner mit dem linken Schuh gegen das Schienbein. Meist ging die Prügelei schnell zu Ende. Den älteren Lehrer, hatten wir ebenfalls nur kurz.

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