Louis Lautr - Das Paradies ist zu Ende

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Alle in meiner Erzählung vorkommenden Personen, Schauplätze, Ereignisse und Handlungen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen, Schauplätzen oder Ereignissen sind rein zufällig und in keinem Fall gewollt oder beabsichtigt.

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Jeden Morgen pinkelte ich zu Hause bevor ich in Kindergarten ging, trotzdem musste ich, da wir im Kindergarten Tee tranken, oft erneut pinkeln. Ich versuchte mich heimlich davonzuschleichen, um zu pinkeln, was mir selten gelang. Ich ließ von Tante Helga meinen Penis beim Pinkeln halten und schämte mich. Ich wusste nie, ob Tante Helga etwas ungeschickt war, oder ob sie absichtlich an meinem Penis zog. Ich erzählte es meiner Mutter, die mir erklärte: „Louis, Tante Helga schlägt Kinder nur aus erzieherischen Gründen. Erwachsene bestrafen Kinder ungern, Kinder müssen erzogen werden, deshalb sind schmerzhafte Strafen notwendig. Um dir Schläge zu ersparen, hält Tante Helga beim Pinkeln dein Sprenzerle.“ Ich antwortete: „Ich geniere und schäme mich, wenn Tante Helga mein Sprenzerle in ihr Hand nimmt.“ Meine Mutter lächelte und sagte: „Das musst du nicht, dein Sprenzerle ist für Tante Helga nicht wichtig, sie zieht und drückt dich nicht absichtlich. Manche Buben können noch nicht richtig pinkeln, deshalb hält Tante Helga dein Sprenzerle.“ Prügelstrafen mussten alle Kinder, bei geringstem Ungehorsam, oder bei einer Unachtsamkeit, erdulden. Das Putzen der stinkenden Toilette, die damals noch keine Wasserspülung hatten gehörte zu üblichen Strafen. Alma, ein Mädchen aus meiner Gruppe, musste ebenfalls die Toilette mit einem schmutzigen Lappen putzen. Als sie sich erbrach wurde sie im Strafraum von Tante Helga bestraft. Sie kam verheult aus dem Strafraum zurück. Einige Kinder weinten, wenn ihre Eltern sie zum Kindergarten brachten. Die meisten Eltern glaubten damals, dass man durch körperliche Bestrafungen den Kindern Zucht und Ordnung beibringen würde. Oft bestrafte Tante Helga mit Schwester Irmgard, auch Kinder, die nicht aus ihrer Gruppe waren. Ich hörte, als Schwester Irmgard einer Mutter sagte: „Manche Kindertanten haben Mitleid mit Kindern und können deshalb keine Bestrafungen durchführen.“ Wenn meine Mutter mich in Kindergarten brachte, umarmte mich Tante Helga und drückte mich an sich. Meine Mutter fand Tante Helga sehr nett und sagte es ihr. Obwohl sie mich manchmal bestrafte, sagte ich: „Tante Helga, du gefällst mir und ich mag dich auch.“ Mit meiner Schwester ging ich oft und gerne einkaufen. Sie sagte: „Louis, ich unterhalte mich gerne mit dir. In den Läden müssen wir nicht so lange warten, wenn du jammerst und weinst, lassen uns Erwachsene oft vor. Es gefällt mir, weil Erwachsene dich so nett finden und nicht wissen, wie frech du manchmal bist.“ Ich erzählte meiner Schwester: „Tante Helga sieht sehr nett aus, es gefällt mir, wenn sie mich an sich drückt, weil ich sie gerne rieche. Dörte es ist komisch, ich glaube, dass Tante Helga mich gerne bestraft, obwohl sie mich mag.“ Da meine Mutter mich nicht verstand, redete ich mit meiner Schwester. Meine Schwester fand meine Fragen lustig und sagte: „Tante Helga mag dich, weil du ein netter Lausbub bist und obwohl sie dich mag, bestraft sie dich. Ich glaube nicht, dass es ihr gefällt. Aber es ist sicher schöner, ein nettes Kind zu bestrafen, als ein hässliches.“ Ich fragte: „Dörte, glaubst du, dass sie deshalb auch Rosanna bestraft, weil sie s'schönste Mädle isch?“ Meine Schwester lachte und fragte: „Gefällt dir Rosanna?“ Ich erklärte meiner Schwester, warum mir Rosanna gefiel und fragte: „Ich kann aber nicht verstehen, warum man schöne Kinder bestraft, wenn sie nichts getan haben.“ Meine Schwester sagte: „Rosanna und du werden sicher nicht grundlos bestraft.“ Ich bemerkte, dass mir wohl niemand die Wahrheit glauben würde und überlegte, warum Tante Helga lügen würde, um Kinder zu bestrafen. Wenn die Kinderschwester nicht anwesend war, erzählte Tante Helga was Kinder aus ihrer Gruppe angestellt hätten. Obwohl Rosanna neben mir spielte, erzählte Helga, sie hätte mit der Schere den Stoff eines Kissens zerschnitten. Ich sagte: „Es kann nicht sein, weil Rosanna mit mir gemalt hat.“ Rosanna wurde von Tante Helga bestraft und kam danach weinend aus dem Strafraum. Ich konnte mir nicht erklären, warum Tante Helga gelogen hatte. Ich erinnere mich an einen schwarzen Tag, der sich in mein Gedächtnis eingebrannt hatte. Als wir mit Kreide auf der großen schwarzen Tafel an der Wand in unserer Gruppe ein gemeinsames Bild malen durften und die Kinderschwester zurückkam, fragte sie: „Wer hat an der Wand mit roter Kreide einen Strich gemalt?“ Wir sahen an die Wand und entdeckten einen roten Kreidestrich. Tante Helga sagte sofort: „Es war dr Louis.“ Ich sagte: „Ich war gar nicht an dieser Wand, ich habe mich sehr gefreut , mit Kreide an der Tafel zusammen mit Rosa ein Bild zu malen. Ich hatte die rote Kreide nicht mal in der Hand.“ Ich wollte meine Hand hochhebe, als mich Tante Helga an der rechten Hand zu dem roten Strich zerrte und allen meine rechte Hand zeigte, sie war rot vom Kreidepulver, was ich mir nicht erklären konnte, da ich die rote Kreide nicht in der Hand hatte. Rosanna erklärte mir später: „Weißt du Tante Helga, hat mit ihrer roten Kreidehand, als sie dich an der Hand nahm und zur Wand zerrte, deine Hand rot gefärbt.“ Rosanna, wusste, dass ich die ganze Zeit neben ihr stand. Sie sagte: „Schwester Irmgard, dr’ Louis war’s nit, der isch immer an der Tafel nebe mir gschtande.“ Weder Schwester Irmgard, noch die Kindertanten glaubten uns. Sie meinten erneut ich wäre verstockt und würde lügen. Tante Helga zog mich in Strafraum. Schwester Irmgard fragte: „Helga kasch du den Kerle allei strafe, oder muss i dir helfe?“ Tante Helga bestrafte mich alleine. Es dauerte eine Ewigkeit, denn sie ließ sich Zeit. Sie zog mir die Hose und die Unterhose aus und holte aus dem Schrank zwei weiße aufgerollte Binden. Ich schaute ihr zu und fragte: „Aber Tante Helga, warum willsch du mi denn verhaue, i han doch den Strich gar nit gmacht?“ Helga antwortete: „Louis, du hasch scho so viel agschtellt, dass es auf den Schtrich nit ankommt, i verhau dich so, dass du des im Lebe nit vergisch.“ Ich konnte nicht verstehen, warum mich Tante Helga bestrafen wollte, obwohl sie wusste, dass ich keinen Strich an die Wand gemalt hatte. Ich verstand meine Kinderwelt nicht mehr. Tante Helga band mit der Binde erst einen Fuß um die Knöchel an einem Bein des Sofas fest, dann wickelte sie die andere Binde um meinen Knöchel und spreizte meine Beine, um den andern Knöchel am andern Sofabein fest zubinden. Ich schrie: „Au, das tut weh, bitte nit!“ Sie sagte: „Dein Gschrei nützt gar nix, denn jetzt geht's erscht los.“ Sie zog ihren Schuh aus und drückte mit dem Fuß meinen Kopf auf das Sofa. Ihr Kleid fiel über meinen Kopf. Ich nahm ihren Geruch war. Sie hatte einen dunkelblauen Schlüpfer an, ich sah ihre weißen Beine und neben Ihrem Schlüpfer ihre roten Haaren. Mein Po war straff über die Lehne des Sofas gespannt. Sie schlug mich mit ihrer Hand und traf meinen Po, meine Schenkel und meinen Penis, sie fasste mit einer Hand meinen Penis an und schlug mit der andern Hand auf meinen Po. Die Schmerzen waren unerträglich. Ich bekam kaum noch Luft zum Weinen und Schreien. Als sie endlich den Fuß wegnahm, konnte ich mich kaum aufrichten. Sie fasste mich am Genick und zog mich hoch. Sie sah mich an und sagte: „Du bisch a ganz verdorbes Bürschle, du hasch mir unter mein Rock guckt, dafür kriegsch glei nomal eine rechts un links uf dei Schprenzerle.“ Ich konnte nur noch schluchzen. Als sie meine Unterhose anzog, fragte sie mich: „Wo hasch deine Eier?“ Sie fand und drückte sie, ich schrie laut. „Gel“, meinte sie und schaute mich an, „da han i deine kleine Bäll doch no gfunde, soll i se dir no mal a Weng drucke?“ „Bitte, Tante Helga, bitte, bitte lass mich los, es tut so schrecklich weh.“ Als sie mir endlich meine Hose angezogen hatte, fasste sie nochmals in meine Hose und sagte: „Jetzt hat dei Zipfele a Weile Ruh.“ Alle Kinder sahen mich an, als mich Schwester Helga im Genick haltend vor sich her schob und der Kinderschwester erzählte: „Mir kas kaum glaube, aber der klei Lausbu hat mir unter mein Rock guckt, no han i den Kerle nomal verhaue müsse.“ Die Kinderschwester sah mich an und überlegte laut: „Was glaubsch, warum ist ein Fünfjähriger schon so verdorben? Es ist die Erbsünde!“ Ich schämte mich und wäre am liebsten in ein Mausloch gekrochen. Mein Po und mein Geschlecht taten mir weh. Ich konnte fast nicht mehr sitzen. Rosanna sagte: „I han di schreie ghört, on i weiß sicher, dass du kein Schtrich gmacht hasch, i hät fast au geheult. Was könnet mir mache, dass sie uns nit schlägt?“ Ich wusste es nicht. Diesmal erzählte ich meiner Mutter nichts, denn sie fand Tante Helga nett und hätte kaum geglaubt, dass Tante Helga gerne Kinder schlägt. Tante Helga hatte gelogen, um mich zu bestrafen. Ich wusste nicht, warum sie es tat, denn ich hatte immer noch das Gefühl sie würde mich mögen. Wir bekamen im Kindergarten manchmal Vesper und Tee. Rosanna fiel die Tasse aus der Hand, weil sie wohl die heiße Tasse, ohne Henkel, nicht mehr halten konnte. Die Tasse zerbrach in tausend Stücke. Ich wollte ihr helfen, die Scherben aufzulesen. Tante Helga sagte: „Rosanna soll die Scherben alleine auflesen und muss dann mit mir und Schwester Irmgard zum Strafraum.“ Ich hörte sie durch die verschlossenen Türen weinen und schreien. Als sie vom Strafraum zurückkam, musste sie eine heiße Tasse in der Hand halten, Tante Helga zählte langsam bis 50, dann durfte sie die Tasse abstellen. Ich konnte kaum glauben, dass wir Kinder keine Chance hatten, einer so willkürlichen Strafe zu entgehen, denn Rosanna war unschuldig. Sie hatte die Tasse nicht absichtlich fallen lassen. Erneut hatte ich den Eindruck, dass es manchen Erwachsenen gefiel, Kinder zu bestrafe. Als Rosanna mit Tante Helga aus dem Strafraum zurückkam, sich neben mich setzte und immer noch schluchzte, fragte ich sie, ob sie noch Schmerzen hätte, denn ich merkte, dass sie kaum sitzen konnte. Rosanna sagte: „Weisch Louis, Tante Helga hat mi mit ihrem Ellboge agschtoße un deshalb isch mir die Tass runter gfalle. Die hat mein Po un mei Kätzle verhaue, es tut mir immer no saumäßig weh, au weil Tante Helga mir no heiße Tee drüber gschüttet hat, on das Schlimme ist, i han gar nix dafür kenne, die Tass war zwar heiß, aber i hät se doch nit falle lasse, wenn sie mi nit angstoße hät.“ Ich wusste nicht was für ein Kätzchen Rosanna hatte und fragte sie. Sie nahm mich an der Hand und hob im Hausgang ihr Kleidchen hoch, streifte ihren Schlüpfer runter und zeigte mir ihr Kätzchen. Wir ahnten nicht, dass wir etwas Verbotenes taten. Wir erfuhren es umgehend, weil Tante Helga uns sah und uns in Strafraum brachte. Sie holte die Kindergartenschwester. Rosanna und ich wussten nicht was wir schlimmes getan hatten. Schwester Irmgard sagte: „Ihr habt eine große Sünde begangen, weil ihr unkeusch wart, dafür werdet ihr gegeißelt, Es ist die Erbsünde, man merkt man dass der Teufel überall Opfer sucht und schon Fünfjährige verführt. Es ist schlimm, dass Kinder so verdorben sind. Unterm Führer wären solche Kinder in ein Erziehungsheim gekommen. In dem Alter wusste ich nicht, dass es zweierlei Menschen gibt. Man müsste fast den Teufel aus diesen Kindern treiben, damit sie rechte Katholiken werden.“ Tante Helga sagte: „Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich es nicht glauben.“ Ich sagte, aber wir haben doch nichts Schlimmes getan, d’ Rosanna hat mir bloß ihr Kätzle zeigt, weil d' Tante Helga ihr heiße Tee drüber gschüttet hat. On i nit gwißt han, was d’ Rosanna für a Kätzle hat.” Schwester Irmgard sagte: „Also hat diesmal d’ Rosanna den Louis verführt. Beide Kinder sind verdorben, aber d’ Rosanna musch ärger schtrafe. Leider reicht die Zeit heut nicht mehr, wir müssen die Strafe verschieben.“ Ich fragte: „Rosanna was ist gegeißelt?“ Rosanna antwortete: „Ich weiß nicht, aber a Geißel isch was Ähnliches wie eine Peitsche.“ Wir trauten uns nicht, es unseren Müttern zu erzählen. Wir trösteten uns gegenseitig und machten uns Mut, es könne nicht so schlimm sein, denn wir wären ja Kinder und hätten nichts von einer Sünde gewusst. Ich überlegte nachts was wohl eine Geißel wäre und was für eine Strafe wir bekämen. Ich schlief wenig und versuchte erneut, den lieben Gott auf mich aufmerksam zu machen. Ich fragte ihn, was für Sünden wir begangen hätten. Er äußerte sich nicht mal im Traum. Es war ihm wohl gleichgültig. Meiner Mutter, die so schön aus dem Herzen beten konnte, durfte ich es nicht erzählen, da sie sonst traurig würde. Ich zweifelte an der göttlichen Liebe und dachte, ob es ihm wohl gefallen würde, wenn wir bestraft würden, weil er ja in seinen biblischen Geschichten oft zornig auf sein ganzes Volk war und es bestrafte und sogar seinen eigenen Sohn, Jesus, von den Römern kreuzigen ließ und die danach ihre Hände in Unschuld wuschen. Im Kindergarten war alles normal, ich freute mich und dachte, man hätte unsere Strafe vergessen. Nach der Vesperpause rief uns Tante Helga in Strafraum und sagte: „ Louis und Rosanna zieht euch aus, damit euch bei der Geißelung keine Kleidung schützt.“ Ich fragte: „Tante Helga, für welche Sünde werden wir gegeißelt?“ Sie holte Schwester Irmgard und sagte: „Die zwei behauptet sie wüsstet nit für welche Sünde wir sie strafen, du musst es den verdorbenen Kindern erklären.“ Schwester Irmgard erklärte: „Was ihr getan habt, ist gegen das Keuschheitsgebot, es ist fast eine Todsünde, d' Rosanna hat dir ihr Geschlecht gezeigt, und du hast es anguckt und angefasst, du hättest ihr sagen müssen, dass sie es niemand zeige darf.“ Ich sagte: „Aber ich wusste von der Sünde nichts.“ Tante Helga sagte: „Des isch scho immer so gwe, Unwissenheit schützt nicht vor Strafe. Sonsch dät jeder sage er hät' s nit gwißt.“ Schwester Irmgard sagte: „Der Teufel in euch wird gegeißelt, weil ihr es nicht wusstet, es ist die Erbsünde in euch ist.“ In süßlichem und falschem Ton sagte sie: „Keuschheit ist, die Beherrschung des Geschlechtstriebes. Die Tugend der Keuschheit macht uns stark. Schaut her ich als Schwester beherrsche den Geschlechtstrieb das ganze Leben, deshalb bin ich stark.“ Ich schaute sie an und sagte: „Aber Schwester, sie sin doch nit stark, sondern dick.“ Sie sah mich böse an erklärte uns weiter: „Die Schamhaftigkeit ist ein Schutzwall um die Tugend der Keuschheit zu bewahren.“ Ich sah Rosanna an, denn ich hatte nichts verstanden. Es klang wie auswendig gelernt. Ich fragte: „Schwester, was isch ein Geschlechtstrieb? I kenn ein Treibriemen vom Klaum seiner Werkschtadt, der treibt so Maschine an. Seit d‘ Rosanna und ich wissen, dass es eine Sünde ist, treiben wir es nicht mehr. Bei der Fabrik vom Niep habe ich auch einen Treibriemen gesehen, Herr Niep weiß sicher nit, dass er mit seim Treibrieme sündigt.“ Schwester Irmgard schaute mich wütend an und sagte zu Helga: „Du musch dich anstrengen, die Zwei hän ihre Strafe verdient, der kleine Evangelische wird au no unverschämt und meint er könnt mi versekle. Jetzt musst du loslege, die dürfen ihre Strafe ihr Leben lang nit vergesse.“ Ich sagte: „Aber Schwester, wenn es doch eine Sünde ist, wenn wir uns nackt sehn, dann sündigen sie auch, denn sie sehen uns die ganze Zeit und d’ Rosanna sieht mich nackt und ich sehe d' Rosanna auch nackt.“ Tante Helga schaute mich an und sagte: „Ja glaubst du, dass d’ Schwester Irmgard und ich euch gern ansehen? Und dass ihr zwei euch anseht, ist nicht unkeusch, weil es der Strafe dient und die geht gleich los, dann vergeht euch die Unkeuschheit.“ Schwester Irmgard sagte erneut: „Es soll vor allem dem Teufel Schmerzen bereiten.“ Tante Helga band erst mir und dann Rosanna die Hände mit Mullbinden zusammen. Unsere gebundenen Hände zog Tante Helga hoch über den Kopf und band sie an einer Stange der Decke fest. Wir standen uns auf Zehenspitzen gegenüber und konnten uns kaum bewegen. Tante Helga hat wohl Mullbinden verwendet, weil im Kindergarten keine Schnüre waren und weil es nach dem Krieg nur Papierschnüre gab. Die Kinderschwester schaute uns noch mal an, sie kniff Rosanna und mich in Po und sagte: „Helga jetzt kannst du loslegen.“ Kurz danach kam Tante Inge ins Strafzimmer und fragte Schwester Irmgard nach Tafelkreide. Schwester Irmgard stand mit einem Seufzer auf und sagte: „Helga, ich hätte der Bestrafung gerne zugesehen, leider muss ich mich um die anderen Kinder kümmern.“ Tante Inge fragte: „Helga kannst du die Kinder alleine bestrafen, oder muss ich dir helfen. Helga antwortete: „Die Zwei schtraf i allei, es dauert halt a Weng länger.“ Inge sagte: „Aber Helga übertreibs nit, du weisch, dass sich scho Eltern beklagt hen.“ Helga antwortete: „Da brauchsch dir diesmal keine Gedanke mache, im Louis sei Mutter ka mi gut leide, sie hat gsagt i kann streng sei un dr Rosanna ihr Vater sagt sicher nichts, denn i sag alle Kinder, er wär en gute Zahnarzt. I könnt ja au s' Gegeteil de Leut sage.“ Sie nahm die Geißel aus dem Schrank. Jetzt sah ich den Unterschied zwischen Peitsche und Geißel. Eine Peitsche, wie ich sie von Bauern kannte hatte einen langen Stiel und einen Riemen. Die Geißel von Tante Helga bestand aus einem kurzen Stock, an dem fünf Riemen befestigt waren. Tante Helga schlug mich mit dieser Geißel auf meinen Po. Meine Zehenspitzen verloren den Halt, ich hing nur noch an meinen Armen. Ich wollte ausweichen, da meine Hände gebunden waren konnte ich der strafenden Geißel nicht ausweichen und musste die Schmerzen ertragen, die sich über meinen Körper ausbreiteten und sich mit jedem Schlag verstärkten. Noch nie hatte ich solche Schmerzen. Die Pausen, verschlimmerten die Schmerzen. Es folgten weitere Schläge auf Brust und Rücken. Ich konnte nur fürchterlich schreien und brüllen, was Tante Helga nicht beeindruckte. Ich schrie: „Des tut doch uns weh, on nit im Teufel, des isch doch nit richtig, wenn d’ Schwester sagt, du tätsch den Teufel schtrafe, du schlägsch doch uns!“ Helga sagte lächelnd: „Wenn ihr euch immer umdreht, kann es sein, dass euch die Riemen no schlimmer treffet, deshalb wärs besser ihr dätet ruhig schtande bleibe.“ Dies war uns nicht möglich, sicher gehörte es zum Strafritual. Rosanna bekam ebenfalls mehrere Schläge auf Po, Brust und Rücken. Rosa schrie ebenfalls und versuchte den Schlägen auszuweichen. Tante Helga erklärte uns: „Immer nach fünf Hieb gibt’s a Verschnaufpaus.“ Ich bat und bettelte, endlich aufzuhören. Es half nichts die nächsten Schläge trafen meine Beine und mein Geschlecht, ich dachte ich würde sterben. Ich sah, wie Rosanna ‘s Haut an manchen Stellen aufplatzte, ihr Kätzchen hatte rote Striemen und es blutete an einer Stelle. Ich brüllte noch lauter. Rosa wurde rot vor Schreien. Wir erstickten fast an unserem Geschrei. Ich dachte, unsere Bestrafung würde kein Ende finden und überlegte, ob man uns totschlagen würde. Ich weiß nicht wie lange die Bestrafung dauerte. Es kam mir endlos vor. Wir schrien und winselten: „Bitte aufhören.“ Irgendwann war die Bestrafung zu Ende. Tante Helga sagte: „So, ich glaube es reicht, damit sich eure aufplatzte Wunde nit entzündet, opfere ich wertvollen Schnaps, un desinfiziere die Stellen.“ Sie schüttete sich die klare und eigenartig riechende Flüssigkeit in die Hand und rieb zunächst meine aufgeplatzten Wunden ein. Sie sagte: „Jetzt guck, da hat‘s dein Glockenbeutel und dein Denger erwischt, da must du tapfer sein, wenn ich dein Ding einreibe.“ Damit rieb sie meine Wunden ein. Als sie mit ihren Schnaps getränkten Händen mein Geschlecht einrieb konnte ich es nicht mehr aushalten. Ich schrie wie am Spieß. Tante Inge kam rein gestürzt. Als sie uns sah, sagte sie: „Helga ich glaube du hast nimmer alle Tasse im Schrank, guck doch mal was du getan hast, das sind doch kleine Kinder.“ Tante Helga sagte zu ihr: „Du ich konnte nicht anders, die zwei hän doch so gsündigt on hän am Anfang no gsagt, es dät im Teufel nit weh, no bin i erst richtig zornig worde.“ Rosanna ging es etwas besser, sie wurde von Tante Inge vorsichtig mit Schnaps eingerieben. Als sich Tante Inge Rosannas Kätzchen und ihren Po ansah und einrieb schüttelte sie den Kopf und sagte: „Es sind doch Kinder, wie kannst denn du so drauf schlage, manchmal könnt mer meine, es dät dir gfalle.“ Wir konnten nicht mehr sitzen und fast nicht liegen. Unsere aufgeplatzte Haut entzündete sich zwar nicht, aber sie brannte wie Feuer. Diese deutlich sichtbaren Schläge mit den vielen Striemen waren meiner Mutter zu viel, sie ging mit mir zu unserem Arzt. Dr. Ralwor gab meiner Mutter Creme gegen Schmerzen und Striemen. Rosanna ging mit ihrer Mutter ebenfalls zum Arzt. Damals wurde Kinder oft mit Schlägen bestraft, deshalb unternahmen Ärzte wohl nichts. Dr. Ralwor sagte zu meiner Mutter: „Die Kinderschwester ist sehr streng, ich habe schon mehrmals Kinder behandelt. Die Ärzte haben sich kaum gegen eine katholische Institution aufgelehnt. - Später erfuhr ich, dass unser Arzt mit Pfarrer und Bürgermeister gesprochen hat. - Ich musste nach dieser qualvollen Geißelung nicht mehr in Kindergarten. Rosanna ging noch eine Woche, bis auch ihre Mutter sie nicht mehr in Kindergarten brachte. Andere Kinder litten länger. Im Jahr 1946 fanden Ärzte und Eltern die Strafen im Kindergarten übertrieben, aber nicht außergewöhnlich, weil alle Kinder bis in die 60er Jahre mit Schlägen bestraft wurden. In der Schule gab es damals Tatzen bei denen die Haut der Hände aufplatzte. Auch sogenannte „Hosenspannes“ gehörten zur Bestrafung. Lehrer und Lehrerinnen, die weder pädophil noch sadistisch waren, fanden Bestrafungen normal. Im Kindergarten war ich etwa fünf oder sechs Monate. Ich erinnere mich bis heute an Bestrafungen, nicht nur wegen der Schmerzen, sondern wegen den ungerechten Behandlungen. Natürlich erinnere ich mich auch an schöne und interessanten Spiele, die wir gelernt und gespielt haben. Als ich vom Kindergarten befreit war, verdrängte ich die Zeit der grausamen Strafen. Ich träumte manchmal vom Strafzimmer im Kindergarten. Einmal träumte ich, Schwester Helga hätte mich mit heißem Tee verbrannt.

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