Louis Lautr - Das Paradies ist zu Ende
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Kapitel 2: Hiebe ohne Liebe
Ich hatte an diesem Tag etwas für mein künftiges Leben gelernt. Seit damals kann ich Zorn und Wut unterdrücken und Menschen freundlich, lächelnd gegenüber treten. Als fünfjähriger nahm ich mir vor, mich für die Schläge und Demütigungen zu rächen. Mein unterdrückter Zorn sollte nicht umsonst gewesen sein. Rache, die ich nie vergaß und auf eine günstige Gelegenheit wartete, begleitete mich mein ganzes Leben. Meine Mutter sagte: Louis, ich bin sehr traurig, weil du die nette Kinderschwester und die Helferin belogen hast.“ Ich konnte meiner Mutter nicht erklären, dass ich die Wahrheit sagte. Um meine Mutter nicht trauriger zu stimmen, gab ich etwas zu, was ich nicht getan hatte und wofür ich nichts konnte. Meine Mutter sagte: „Du siehst, es ist oft besser, wenn man etwas zugeben kann. Es hat Tante Helga und mich sehr gefreut, dass du dich so lieb und nett bei ihr entschuldigt hast. Ich werde für dich beten, damit du künftig nicht mehr verstockt bist.“ Ich umarmte meine Mutter und sagte: „Künftig bin ich nicht mehr verstockt.“ Ich glaubte, der liebe Gott, der alles wusste, würde mir helfen. Er, Tante Helga und ich kannten die Wahrheit. Meine Mutter, die mich auch manchmal mit Schlägen strafte, war entsetzt, als sie abends die Spuren der Bestrafung sah. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass eine Kindergärtnerin ein Kind gerne bestrafen würde. Meine Mutter begleitete mich anderntags in Kindergarten und sagte: „Mein Louis möchte sich auch bei Schwester Irmgard entschuldigen.“ Ich lächelte Schwester Irmgard an und entschuldigte mich. Tante Helga umarmte und küsste mich. Als Junge, der gerne schmuste, gefiel mir Tante Helgas Kuss. Ich küsste sie zurück und biss sie ein wenig. Sie sah mich erstaunt an. Für meine Mutter war sie eine besonders nette Kindertante. Unsere Familie, mein Vater und meine Mutter kamen aus pietistischen Familien. Bei uns wurde mehrmals täglich gebetet, auch vor und nach dem Essen. Abends vor dem Einschlafen betete meine Mutter mit uns Kindern, wie sie sagte, aus dem Herzen, das heißt sie trug unserem lieben Gott ihre und unsere Sorgen vor und bat ihn um seine Hilfe. Als sie an diesem Abend Schwester Irmgard und Tante Helga in ihr Gebet einschloss und Gott bat, er möge mich auf den rechten Weg führen, dachte ich, ein Blitz müsse den Kindergarten treffen. Für mich war klar, dass der liebe Gott, der alles wusste und alles sah, erkannte was man mir im Kindergarten angetan hat. Als nichts geschah, zweifelte ich erstmals an Gottes Allwissenheit und Gerechtigkeit. Ich überlegte, ob Gott vielleicht ein Schlitzohr wäre, der Tante Helga, mit roten Haaren als schöne Hexe erschaffen hätte. In meinem Abendgebet machte ich ihn erneut darauf aufmerksam und erklärte ihm ausführlich, dass es in dem Lied: „Weißt du wie viel Sternlein stehen“ doch eine Strophe gebe, die besagt, dass er auch wüsste „wie viele Kindlein morgens aus ihren Bettlein aufstehen, die er alle gezählt hätte.“ Ich fragte ihn, ob er sich verzählt und mich vergessen hätte und bat ihn von den vielen Englein, die jeden Abend um mein Bettchen stehen würden, mir eines in Kindergarten mitzugeben. Ich hatte das Gefühl, nicht mehr alleine zu sein, sondern einen seiner Engel neben mir zu fühlen. Trotz des Engels, der mich begleitete, geschah im Kindergarten nichts Besonderes. Gott und seine Engel hatten wohl gerade keine Zeit. Deshalb musste ich mir selbst etwas einfallen lassen. Ein Vikar sagte mal in seiner Predigt: „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott.“ Meine Rache würde ich nicht vergessen. Ich wartete auf eine Gelegenheit und sagte mir immer, wie langsam Gottes Mühlen malen. Ich überlegte, was ich tun könnte. Einen Monat später fand ich auf der Straße einen alten, abgebrochenen und abgenutzten Hufnagel, den mir wohl Gott gezeigt hat. Ich wusste, wenn Dreck und Schmutz in eine offene Wunde käme, würde sie eitern, deshalb drückte ich den abgebrochenen Hufnagel in einen Pferdeapfel, packte ihn in eine alte Zigarettenschachtel und steckte ihn in meine Hosentasche. Ich ging in den nahen Wald, suchte einen Baum mit frischem Harz, und bewahrte es ebenfalls in der Zigarettenschachtel auf. Ich überlegte lange, ob ich mich mit dem Nagel an Schwester Irmgard, oder an Tante Helga rächen sollte. Ich bat abends den lieben Gott um Entscheidungshilfe. Um mir Gehör zu verschaffen, dankte ich ihm zunächst für den Hufnagel. Dann bat ich ihn, mir bei der richtigen Entscheidung zu helfen. Als ich morgens aufwachte hatte ich vom lieben Gott keine Antwort und musste alleine entscheiden. Ich fand Tante Helga, obwohl sie sicher die größere Schuld an meiner Strafe hatte, sehr nett. Sie hatte einen hübschen Po und es hätte mir leid getan, wenn sie sich in den schmutzigen Nagel gesetzt hätte. Ich dachte, Schwester Irmgards Schuld, als Leiterin des Kindergartens würde vor Gott schwerer wiegen. Deshalb plante ich, Rache an Schwester Irmgard zu nehmen. Als ich das Gefühl hatte, dass Gott für mich entschieden hätte, schlief ein. Ich ging morgens etwas früher in Kindergarten und war einer der ersten. Tante Inge hatte die Türe schon aufgeschlossen. Ich klebte den abgebrochenen Hufnagel, der vielleicht noch eineinhalb bis zwei Zentimeter lang war, mit dem frischen Harz vorsichtig auf den Stuhl von Schwester Irmgard. Der Nagel war noch sichtbar, weil er kaum Rost angesetzt hatte, deshalb fügte ich Pferdemist aus meiner Zigarettenschachtel hinzu. Ich zog den Stuhl etwas unter dem Tisch vor, damit sich Schwester Irmgard, ohne den Stuhl zu bewegen, setzen konnte. Der Mist bedeckte den Nagel und auf dem braunen Holzstuhl konnte man ihn kaum erkennen. Ich freute mich auf Schwester Irmgard und dankte meinem Schutzengel, dass es niemand gesehen hatte. Als ich mich umdrehte erschrak ich, Rosanna hatte mich beobachtet und sagte: „Louis, i verschprech dir, bei tausend Todsünde, und meim Lebe, dass ich dich nie verrat. I dät mi saumäßig freue wenn die mit ihrem fette Arsch do nei hocke dät.“ Geteilte Freude ist doppelte Freude und Schadenfreude ist die schönste Freude. Rosanna setzte sich neben mich und sagte: „Louis, du musch deine Händ wäsche, weil se nach Rossbolle schtinket.“ Als ich auf der Toilette meine Hände gewaschen hatte, holten wir Papier und Farbstifte und malten. Tante Helga fragte Louis, warum lag unter deim Tisch gestern Papier? Ich muss dich vielleicht wieder bestrafen, wenn du dein Platz nicht aufräumsch. Rosanna sagte: „Wahrscheinlich isch mir das Papier runter gefalle, dr Louis kann nix dafür.“ Rosannas Worte überraschten Tante Helga, vielleicht wollte sie mich bestrafen. Tante Helga sah uns an und wollte etwas erwidern, als Schwester Irmgard sich hingesetzt hatte und mit einem lauten Schrei aufsprang. Meine Rache war erfolgreich! Ich hätte am liebsten geklatscht. Rosanna fasste unterm Tisch meine Hand und sagte leise: „Gut dass niemand sieht, wie mir zwei uns freuen.“ Wie beschrieben, hatte die katholische Schwesterntracht ein langes, schwarzes etwas steifes Kleid mit Falten im Rock. Das Harz war ein idealer Klebstoff, denn es hielt den Nagel auf dem Stuhl, bis die Schwester sich hinsetzte. Der gestärkte Rock ließ den Hufnagel durch den Stoff gleiten, deshalb war nicht zu erkennen, dass Schwester Irmgard einen Nagel im Hintern hatte. Sie schrie: „Mi hat was gschtoche, des duat so wai, es war vielleicht a Horniss.“ Tante Helga und Tante Inge gingen mit Schwester Irmgard ins Strafzimmer. Ich freute mich, dass die Schwester im Strafzimmer, in dem viele Kinder Schmerzen ertrugen, auch ihre Schmerzen ertragen musste. Ein Hufnagel ist ein vier cm langer, geschmiedeter Nagel, der keilartig spitz zuläuft und bei dem das Pferd den Nagelkopf, beim Laufen auf der Hufe, etwas abschleift. Deshalb drang der abgebrochene, etwa eineinhalb Zentimeter lange Hufnagel, in den Hintern oberhalb des Oberschenkels ein, nur die blutende Stelle war zu sehen. Tante Inge rief den Arzt an. Er konnte den Nagel zunächst nicht finden und wollte die Kindergartenschwester ins Krankenhaus bringen. Sie weigerte sich und bat Dr. Ralwor sie zu behandeln. Dr. Ralwor ein typischer Landarzt, der damaligen Zeit, ließ sich von seiner Frau assistieren und operierte den Nagel raus. Ich dankte abends dem lieben Gott, dass ich mich, mit seiner Hilfe rächen konnte. Anscheinend hatte sich die Wunde entzündet, deshalb musste die Kinderschwester eine Woche zu Hause bleiben. Ich erzählte Rosa leise: „Weisch, i han den Hufnagel im Rossbolle umdreht, vielleicht eitert deshalb jetzt dr Schweschter ihr Arsch.“ Rosanna wurde meine Kindergartenfreundin und sagte: „I find des ganz toll, woher hasch du des gwußt?“ Ich konnte nicht antworten, weil Tante Helga an unsern Tisch kam. Nach einer Woche kam Schwester Irmgard wieder in Kindergarten und fragte jedes Kind, ob es etwas über einen Hufnagel wüsste, oder gesehen, oder erfahren hätte, wer den Nagel auf ihren Stuhl gelegt hätte. Rosanna war lange bei der Befragung. Ich hatte schon Bedenken. Als sie raus kam und mich ansah, schüttelte sie ihren Kopf um anzuzeigen, dass sie nicht gepetzt hatte. Schwester Irmgard saß in einem Sessel auf einem dicken Kissen, sicher tat ihr Hintern weh. Sie fragte mich und blickte mir in die Augen. Ich hatte früh gelernt zu lügen, ohne rot zu werden und konnte Menschen dabei in die Augen sehen. Gleichzeitig konnte ich rasch Ausreden und Geschichten erfinden. Bei der Befragung war bei jedem befragten Kind, die entsprechende Kindergärtnerin aus der Gruppe dabei. Deshalb stand Tante Helga neben mir und sagte: „Wenn’s einer war, no war's dr Louis, mer sott ihn solang verhaue bis er's zugibt.“ Ich fragte zunächst: „War's denn kei Hornis, i han gmeint, sie hättet gsagt, s' wär a Hornis.“ Schwester Irmgard sagte leise zu mir: „Es war ein Hufnagel, der sich durchs Kleid druckt hat.“ Ich war entsetzt und erstaunt: „Was ein Hufnagel, ja wenn a Pferd im Galopp rennt ka so en Hufnagel sogar weit durch d’ Luft fliege un in ihrer schöne Schweschtertracht hänge bleibe, on wen mer na sitzt, no hat mer‘n im Hintere.“ Ich sah wie Tante Helga grinste. Schwester Irmgard sagte: „So wars sicher nit, aber i glaub au nit, dass du ’s warsch, du bisch diesmal sicher nit Schuld. Bei dr Rosanna bin i mir nit sicher, die hat ein usichere Eidruck gmacht.“ Ich sagte: „Die wars sicher nit, i han sie an dem Morge abgholt weil se was vergesse hat.“ Tante Helga fragte: „Was hat sie vergesse.“ Ich antwortete: „I weis nit gnau mei Mutter hats eipackt on hat gsagt, brings der Rosanna, aber i glaub swar ebes von meiner Mutter für dr Rosanna ihren Vater, weil der Zahnarzt isch.“ Schwester Irmgard sagte zu Tante Helga: „Siehst du die Beiden hatten nichts damit zu tun, denn Rosanna sagte dies ebenfalls.“ „Aber“, sagte Tante Helga, „d’ Rosanna hat gsagt, sie wär zu Lautrs glaufe.“ „Schtimmt“, antwortete ich „mir hen uns ufem halbe Weg troffe.“ Tante Helga sagte zu mir: „Des tut mir leid, i hät dich fascht falsch verdächtigt, da müsst i mi ja fascht bei dir entschuldige.“ Ich nahm die Entschuldigung an und war von damals Quitt. Heimlich freute ich mich und stellte mir vor, wie unser Arzt der Schwester den Nagel aus ihrem Arsch operierte. Bei der Befragungsprozedur wurde Hartmut verdächtigt, weil er bei der Befragung stotterte. Damals wusste ich noch nicht, dass Hartmut Jahre später mein Freund würde. Ich wollte nicht, dass man ein anderes Kind bestraft und überlegte, ob ich mich melden müsste. Als Hartmuts Mutter ihren Sohn abholte, wurde die Hufnagelgeschichte mit ihr besprochen, sie sagte: „Wenn mein Hartmut aufgeregt ist, stottert er immer.“ Hartmut war an dem ereignisreichen Tag nicht im Kindergarten, weil er seine Tante besuchte. Schließlich glaubten alle, der Nagel hätte zufällig auf dem Stuhl gelegen, oder sich im Kleid der Schwester verfangen. Meine Mutter würde man heute wohl als Gutmensch bezeichnen. Als sie morgens die Mutter von Rosanna traf, unterhielten sich beide Mütter über den schrecklichen Vorfall. Meine Mutter fand die Meinung der Kinderschwester absurd, sie sagte: „Frau Friedrich, ganz ehrlich, so etwas macht doch kein fünfjähriges Kind.“ Rosas Mutter war der gleichen Ansicht. Als die Mütter dies der Kinderschwester erklärten, sagte Schwester Irmgard: „Meine Helferin, d' Helga, dachte es könnte ein Kind gewesen sein, deshalb ging ich dem Verdacht nach.“ Bei den Gesprächen und Gerüchten die über den Vorfall geäußert wurden, stand ich oft neben Rosanna. Wir sahen dabei immer sehr unschuldig aus, wenn wir alleine waren sahen wir uns um, ob niemand in der Nähe war, dann nahm Rosanna meine Hand und sagte: „Bloß mir zwei wisset, wie es wirklich war. Wenn i schpäter zur Beichte muss, han i den Hufnagel vergesse. Es bleibt immer unser Geheimnis.“ Ich sah Rosanna dankbar an und sagte: „Du bisch 's tollschte Mädle, des i kenn un i verschprech dir, i helf dir immer, wenn du mi brauchsch, du bisch nit nur toll, du bisch au s' schönschte Mädle vom Kindergarte, un vom ganze Dorf oder sogar von dr ganze Welt.“ Rosa sah mich an und fragte: „Glaubsch du des, oder sagsch du's nur so?“ „Rosa“, sagte ich und gab ihr meine Hand, „Ehrewort, des glaub i, un des isch au so, i han no nie a schöners Mädle gseh.“ Rosa lächelte, nahm meine Hand und fragte: „Ha Louis, dei Ehrewort glaub i dir, denksch du, dass andre Leut des au meinet?“ „Rosanna“, antwortete ich, „des sehet älle Leut, weil du au so a schöne Mutter hasch.“ Tante Helga fragte: „Was schwätzet ihr zwei, denn grad?“ Ich antwortete: „I han dr Rosanna gsagt, sie wär's schönste Mädle vom Dorf.“ Helga lachte laut und sagte: „Solche Komplimente machsch du scho, aber du hasch recht, d' Rosanna isch wirklich a schös Mädle.“
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