Peter Schwerthelm
UHRA - Göttlicher Auftrag
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Inhaltsverzeichnis
Titel Peter Schwerthelm UHRA - Göttlicher Auftrag Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhalt Peter Schwerthelm UHRA - Göttlicher Auftrag Dieses ebook wurde erstellt bei
KAPITEL 01
KAPITEL 02
KAPITEL 03
KAPITEL 04
KAPITEL 05
KAPITEL 06
KAPITEL 07
KAPITEL 08
KAPITEL 09
KAPITEL 10
KAPITEL 11
KAPITEL 12
KAPITEL 13
KAPITEL 14
KAPITEL 15
KAPITEL 16
KAPITEL 17
KAPITEL 18
KAPITEL 19
KAPITEL 20
KAPITEL 21
KAPITEL 22
KAPITEL 23
KAPITEL 24
KAPITEL 25
KAPITEL 26
KAPITEL 27
KAPITEL 28
KAPITEL 29
KAPITEL 30
KAPITEL 31
KAPITEL 32
KAPITEL 33
KAPITEL 34
KAPITEL 35
KAPITEL 36
KAPITEL 37
KAPITEL 38
KAPITEL 39
KAPITEL 40
KAPITEL 41
KAPITEL 42
KAPITEL 43
KAPITEL 44
KAPITEL 45
KAPITEL 46
KAPITEL 47
KAPITEL 48
KAPITEL 49
Impressum neobooks
Sie waren auf dem Rückweg. Die Sonne verschwand langsam hinter den Bäumen des Waldes, in dem sie ihren Weg suchten. Die einbrechende Dunkelheit verstärkte den Eindruck, dass der Wald nicht mehr länger ihr Freund war. Selbst Adderlin, von dem sonst immer eine besondere Ruhe und Ausgeglichenheit ausging, wirkte nervös und mahnte zur Eile, die feingliederige Hand des Elfen lag griffbereit auf dem Heft eines seiner Schwerter.
Der Wald, der nicht nur für Geschöpfe wie ihn normalerweise einen Ort der Erholung darstellte, erfüllte alle Mitglieder der Reisegemeinschaft mit Unruhe. Zu viele schlechte Erinnerungen schwebten wie schattenhafte Geister über ihnen, denn hier in diesem Wald, alt und voller Bäume, mächtige, grüne Riesen, waren sie zum ersten Mal dem Tod begegnet. Vier Tage waren seither vergangen, doch die Erinnerung an den Kampf war präsent, steckte jedem Einzelnen noch tief in den Knochen.
Erinnerungen, qualvoll und schmerzhaft, Erinnerungen an Orks, die sich zum ersten Mal mit den Ogern verbündet und sie aus ihrem kleinen schäbigen Hinterhalt heraus fast besiegt hatten. Es war ein Kampf auf Leben und Tod dabei herausgekommen. Die groben Waffen der Orks wurden lauthals geschwungen und zerteilten die Luft auf der Suche nach vermeintlich leichter Beute, weichem Fleisch. Dem Instinkt und der Wachsamkeit des Elfen war es zu verdanken, dass sie im letzten Moment noch ihre eigenen Waffen ziehen konnten, nicht wehrlos den brutalen Schlägen der grausigen Kreaturen ausgeliefert waren. Die Orks waren willens gewesen, sie zu töten, doch gegen die Erfahrung der Kämpfer um Uhra konnten sie nicht bestehen. Sie starben, einer nach dem anderen. Glieder wurden abgetrennt, Bäuche geöffnet, Blut vergossen. Nachdem ein halbes Dutzend von ihnen den Waldboden mit ihrem stinkenden Lebenssaft besudelten, flüchtete der Rest.
Ihre Aufgabe oder besser gesagt die Aufgabe von Uhra, dem Priester der Mondgöttin Artemesea, und seinem Orden war es eigentlich nur gewesen, die verlassene Burg zu finden und sie für den Orden als Außenposten zu beanspruchen. Was aber war nun aus dieser Mission geworden?
Uhra hockte auf einer Lichtung, die kurze Rast bot den Gefährten die Gelegenheit, die müden Glieder auszuruhen, sich zu erholen von Kampf und Reise. Er hatte sich von den anderen entfernt, genoss einen Moment lang die Natur, die Ruhe und die Einsamkeit, seine liebsten Begleiter, wenn man von den Freunden, die nur wenige Fuß entfernt von ihm rasteten, absah.
Er blickte auf, betrachtete die Bäume und seine Freunde, erinnerte sich daran, wie es zu dieser Reise kam.
Es wurden mutige Angehörige des Hochtempels seiner Göttin zu Calaman gesucht, die sich freiwillig für eine wichtige Mission zur Verfügung stellten.
Die Auswahl der `Freiwilligen´ wurde schnell und ohne Widerspruch durch den höchsten Vertreter Artemeseas in Calaman, Rashid al Degarus, seines Zeichens Hohepriester, ausgeführt.
Einer der wenigen unter den Auserwählten, der tatsächlich freiwillig mitgehen wollten, war Uhra, den die Aussicht auf diese Mission mit Unruhe, besser gesagt mit Enthusiasmus erfüllte.
Uhra Faril war seit jeher getrieben von dem Wunsch, in die Welt auszuziehen, und er hatte bei anderer Gelegenheit bereits bewiesen, dass er sich in der `Wildnis´ behaupten konnte. Für ihn bedeutete die Auswahl vor allem Anerkennung, da er von vielen geschnitten wurde, er der Außenseiter, der Wilde, der lieber im Busch lebte, als im Tempel seiner Göttin zu dienen.
Er blickte auf Bäume und Blätter, auf Eicheln und die Erde, was brauchte man sonst zum Leben? Außer dem Mond natürlich!
Er erinnerte sich gut daran, mit wie viel Stolz es ihn erfüllte, dazuzugehören. Die Aufgabe schien simpel und der Weg nicht mehr als zwanzig Tagesmärsche von Calaman entfernt. Eine alte Ruine war das Ziel, eine Burg aus vergangenen Zeiten. Das Studium alter Schriften hatte zutage gefördert, dass hier vor über sechshundert Jahren seine Göttin Artemesea persönlich erschienen sein soll, um die Feste zu weihen und mit ihrem göttlichen Schutz zu versehen. Diese heilige Erde sollte nicht länger ungenutzt bleiben, sie sollte Ruhm und Ehre für Artemesea hervorbringen.
Geridion, seines Zeichens Oberpriester zweiten Grades, führte die Gruppe, er sollte den göttlichen Schutz gewährleisten. Mit Artemesea und ihrem göttlichen Schutz würde ihnen nichts geschehen können, das hatten sie jedenfalls gedacht.
Uhra selbst hatte die Aufgabe erhalten, seine Erfahrung in der Wildnis mit einzubringen. Zur Überraschung aller Beteiligten verfügte der Hohepriester außerdem, dass zu ihrem Schutz eine Gruppe erfahrener und vor allem bewaffneter Söldner gesucht würde, was Anlass zu vielen Fragen gab.
Uhra blickte in die Dämmerung, lächelte bei dem Gedanken daran, wie glücklich er war, als er erfuhr, dass Adderlin, Gwen, Hagen und Nyander zu jener Zeit in der Stadt weilten, so dass er versuchen konnte, sie als Gefährten für die Reise zu gewinnen. Er kannte sie seit Jahren, hatte mit ihnen zusammen auf Reisen viele Abenteuer erlebt und wusste, dass er und auch die anderen Mitstreiter sich auf sie verlassen könnten, obwohl die Frage des Glaubens zwischen ihnen immer wieder einen Anlass zu Diskussionen gab.
Uhra musste schmunzeln, wenn er daran dachte, wie er mit ihnen über sein Vorhaben und seinen Wunsch, sie dabei zu haben, sprach.
»Wir sind nicht die Ammen von Kindern und Priestern«, tönte mit schnippischem Unterton der Nordländer Hagen.
Uhra zog die Augenbraue hoch und wollte schon zu einer harschen Antwort ansetzen. »Aber wie könnt ihr….«, als Nyander ihm mit einem Stoß in die Seite den Atem nahm und sagte: »Gut, ich komme mit, bei so viel göttlichem Schutz muss die Reise ein Spaß werden.«
Die sieben auserwählten Priester waren ob ihrer neuen Begleiter zunächst nicht begeistert. Es störte sie, dass die Fremden nicht an Artemesea glaubten, und schlimmer noch war die anwesende Dame, die ihnen als Gwen vorgestellt wurde, welche offensichtlich magisch begabt war und auf das Entschiedenste die Macht der Götter verneinte.
»Meine Gabe ist nicht von Göttern gegeben!«, sagte Gwen. »Meine Fähigkeit ist angeboren und durch harte Arbeit weiter entwickelt.«
Das war typisch für Gwen, selbstbewusst wie sie nun mal war. Uhra musste erneut lächeln.
„Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache.“ Neben Uhra tauchte plötzlich der Elf auf. Sein Gesicht war von Sorgen erfüllt, und auch auf Uhras Gesicht erstarb das Lächeln. Die gute Stimmung wurde durch ein Gefühl verdrängt, das einer eiskalten Hand, die einem von hinten in den Nacken griff, nahekam.
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