Imre Szabo - Der Zweck heiligt den Mord
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„Doch, doch, keine Frage, Herr Läufer, meine Anerkennung für diese Überleitung. Das war ganz große Schule.“ Beide lachten und prosteten sich zu. Trotz eines gewissen hierarchischen Gefälles, das aber auf ihrer Ebene kaum noch eine Rolle spielte, verstand man sich gut, ja war fast freundschaftlich verbunden. „Mein Anliegen, Herr Läufer, ist die Sache Vogell. Wir haben seit seiner Rede zum Jahrestag der Wiedervereinigung immer wieder unseren Standpunkt in unseren Publikationen geäußert wie die anderen Zeitungen auch. Anders als für Vogell ist für uns der Islam kein Teil von Deutschland. Hier teilen wir nicht seine Meinung auch wenn wir ihn ja sonst doch immer sehr geschätzt haben.“
Dass Lehmann die Vergangenheitsform gewählt hatte, war kein Zufall. Läufer sollte sehen, dass er, Lehmann, der Meinung ist, dass diese publizistische Unterstützung für Vogell beendet werden sollte. Vogell war nicht mehr förderungswürdig, im Gegenteil, er hatte die Gunst verspielt, die ihm vonseiten ihrer Zeitung vorgeschossen worden war. Er vertrat die falschen Standpunkte. Für diese Standpunkte hatte man ihn nicht groß gemacht. Vogell war nicht mehr nützlich für ihre Interessen. Das dachte Lehmann, und so dachte auch Läufer.
Und beiden war auch klar, dass sie mit ihren Zeitungen, Sendern und sonstige Medien die Macht hatten, Einfluss zu nehmen auf die Entwicklung. Nur musste Einvernehmen darüber hergestellt werden, was unternommen werden sollte. Es galt nun hier, trotz der Exklusivität dieses Treffens, das Ganze so zu formulieren, dass beide wussten, was gemeint war, ohne dass es ausgesprochen wurde. Man war vorsichtig trotz der freundschaftlichen Beziehungen, die zwischen ihnen herrschte. Auch zu Vogell hatten einmal solche freundschaftlichen Beziehungen bestanden. Sie alle bewegten sich auf einem gesellschaftlichen Niveau, auf dem Freundschaften wohl wichtig waren, wo aber auch alle wussten, dass sie den Interessen unterzuordnen waren. Interessen, besonders die gesellschaftspolitischen, wogen schwerer als persönliche Beziehungen. Persönliche Beziehungen waren in der Regel nur ein Mittel zur Durchsetzung der politischen oder wirtschaftlichen Interessen. Sie waren selten eine Herzenssache.
Wenn man sich hier auch unter vier Augen befand, war ihnen beiden dennoch klar, dass nicht ausgesprochen werden durfte, worum es bei diesem Gespräch in Wirklichkeit ging. Es ging um nichts Geringeres als eine Verschwörung zum Sturz des Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland, des höchsten Repräsentanten dieses Staates. Diesen Staat hatten sie eigentlich immer als ihren Staat betrachtet. Ihm fühlten sie sich aus Überzeugung verbunden. Immer hatten sie sich größte Mühe gaben, jeden Schaden von diesem Staat fern zu halten. Was sei jetzt vorbereiteten, taten sie nicht ohne Not. Aber gerade weil sie so Unvorstellbares vorbereiteten, durfte es nicht offen ausgesprochen werden, damit später alles als Missverständnis dargestellt werden könnte, wenn der Plan schief gehen sollte.
Für diesen Fall wussten beide nur allzu gut und besonders er, Lehmann, dass nichts Konkretes gesagt worden war. Läufer hatte dann im Falle des Misserfolges niemals eine Anweisung gegeben, auf die sich Lehmann hätte berufen können. Das wusste Lehmann, und das wusste auch Läufer. Und weil es niemals eine konkrete Aussage oder Anweisung Läufers gegeben hatte, würde Lehmann auch niemals in die Versuchung kommen, Läufer auf diese Anweisung festnageln zu wollen. Läufer würde natürlich jede Beteiligung an dem Komplott abstreiten. Lehmann würde stürzen, aber den Läufer nicht mit in den Abgrund reißen können. Sollte Lehmann jedoch sich dessen nicht bewusst gewesen sein, so würde es nichts ändern, weil er nichts in der Hand haben würde gegen den Läufer. Aber noch war fraglich, ob es überhaupt dazu kommen musste, dass man dem Vogell am Zeug flickte. Noch hatte er Bewährung.
„Die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört“, fuhr Lehmann fort, „wird überall sehr kontrovers diskutiert und beherrscht seit einiger Zeit die Medien und die öffentlichen Diskussionen, wie Sie sicherlich ja wissen. Ich befürchte, dass diese Diskussionen aus dem Ruder zu laufen beginnen. Das Thema hat das Potential, zu erheblichen politischen Spannungen in unserem Lande zu führen, nicht nur zwischen den Konfessionen und Religionen. Es besteht auch die Gefahr von gesellschaftlichen Verwerfungen über die Grenzen der Religion hinaus. Es gibt immer mehr Menschen und nicht nur bei den Migranten, die die deutsche Leitkultur als Maßstab für unser Land in Zweifel ziehen. Man fragt sich, was überhaupt deutsche Leitkultur sein soll. Und je weniger sie klar definiert werden kann, umso weniger kann als Leitlinie oder gar zur Ausgrenzung dienen. Wenn keiner weiß, worin sie besteht, bietet sie immer weniger die Orientierung, die sich die Designer dieses Begriffes erhofft hatten. Sie verkommt immer mehr von der Leitkultur zur Scheinkultur. Das aber richtet mehr politischen Schaden an, als wenn der Begriff nie geschaffen worden wäre. Denn er erweist sich zunehmend als Phrase. Hatten sich bisher die meisten Menschen darum keine Gedanken gemacht, so fragen sie sich durch diese vom Zaun gebrochene Diskussion, was denn eigentlich unsere Demokratie wirklich ausmacht. Ist denn unsere Kultur und unser gesellschaftliches System wirklich den anderen so überlegen, wie man ihnen weismachen will? Und dann beginnen sie sich zu fragen, ob es denn überhaupt etwas so Besonderes ist, Deutscher zu sein. Der sehr verehrte Bundespräsident hat seinem Land und seinem Amt einen Bärendienst erwiesen mit seiner Rede, obwohl er es sicherlich gut gemeint hatte. Das steht außer Frage. Sicherlich wollte er die Integration fördern. Das befürworten ja auch wir seit Jahren. Deshalb sollten wir ihn in seinen guten Absichten unterstützen.“
Lehmann hatte nach seinem langen Vortrag nun erst einmal eine Pause gemacht. Er nippte an seinem Glas. Er tat es in erster Linie, um Läufer die Gelegenheit einer Reaktion auf seine Ansichten zu geben. „Eine interessante Einschätzung der Lage, die Sie da ausbreiten, Lehmann. Interessant! Bemerkenswert! Wie sollte denn nach Ihrer Meinung diese Unterstützung unseres geschätzten Bundespräsidenten aussehen?“ Läufer lehnte sich interessiert zurück und überließ wieder Lehmann das Feld.
„Mein Vorschlag ist, dass wir eine ausführliche Dokumentation über den Bundespräsidenten herausbringen, damit die Leute ihn besser verstehen und sich ein Bild davon machen können, was er mit seiner Aussage ursprünglich bezweckt haben dürfte. Sie sollte umfassend sein und alle Facetten seines Lebens, seines politischen Werdeganges und vor allem seines Wirkens durchleuchten. Aber sie sollte auch kritisch sein. Wir leben ja nicht in Russland oder China, wo die Presse nur einseitig berichten darf. Nein, wir werden umfassend und auch kritisch das Werk des Bundespräsidenten würdigen und zu seinen Ansichten über die Integration Stellung beziehen, kritisch, in jedem Sinne kritisch. Dazu wollte ich Ihre Meinung hören, Herr Läufer. Denn nicht zuletzt Ihre Äußerungen im Arbeitskreis Meinungsfreiheit haben diesen Entschluss in mir reifen lassen. Vielleicht können Sie selbst ja auch einige Anregungen oder einen Beitrag dazu leisten?“
Läufer hatte aufmerksam zugehört und die wohlklingenden Worte Lehmanns innerlich übersetzt in Klartext. Was Lehmann ihm hatte in scheinbar nichtssagenden Worten mitteilen wollen war Folgendes: Der Vogell hat mit seiner Islam-Äußerung eine gesellschaftliche Diskussion losgetreten, die aus dem Ruder zu laufen beginnt. Jetzt fangen auch die Deutschen an, die bisher unsere zweifelresistente Kerntruppe waren, auf diese Leitkulturdiskussion einzusteigen. Sie werden auf einmal mit Fragen konfrontiert, über die sie sich bisher keine Gedanken gemacht hatten. Und je tiefer sie in diese Diskussionen hineingezogen werden, umso deutlicher erkennen sie, was das für ein Blödsinn ist mit dieser Leitkultur. Alles daran ist fragwürdig und zweifelhaft. Aber gerade diese Zweifel an dem, was bisher als selbstverständlich galt, zersetzt den Boden, auf dem der bisherige gesellschaftliche Konsens geruht hat. Ihnen beiden war klar, dass sie die Diskussion nicht abwürgen können. Denn bringen sie nichts mehr darüber in den eigenen Zeitungen, besteht die Gefahr, dass die anderen Medien weiter machen und ihnen die Leser wegschnappen mit den dazugehörigen Umsätzen und Werbeeinnahmen. Das geht natürlich nicht. Die einzige Möglichkeit, dem Ganzen ein Ende zu machen, ist, den Vogell in der Öffentlichkeit bloß zu stellen und damit seine Autorität in solchen Fragen zu untergraben. Die von Lehmann geforderte ausführliche und kritische Dokumentation bedeutet nichts anderes, als Material gegen Vogell zu sammeln, womit man dessen Leumund beschädigen kann. Also Sexgeschichten oder sonstige Sachen, worüber sich der deutsche Wutbürger aufregt.
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