Imre Szabo - Der Zweck heiligt den Mord

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Unter der Grenzbrücke zwischen Luxemburg und Deutschland liegt ein Toter. Es verdichten sich die Hinweise auf einen Auftragmord mit politischem Hintergrund. Der Tote ist Redakteur der KLAR-Zeitung und arbeitet an einer Kampagne über den Bundespräsidenten. Die Ermittlungen in der Mordsache decken ein Geflecht von wirtschaftlichen und politischen Interessen und Machenschaften auf.

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Hansen warf sich gegen die Lehne seines Stuhls, verschränkte seine Hände im Nacken und streckte die Beine steif von sich. Das hatte ihm noch gefehlt, dass der Mann kein Selbstmörder war. Während alle Versammelten nach und nach den Raum verließen, stierte er zur Decke und vertiefte sich in seine Gedanken. „Alles in Ordnung, Chef?“, fragte Melchisedech. Hansen und er kannten sich schon lange, und deshalb hatten sie auch ein Gespür dafür, wenn bei einem von ihnen etwas nicht in Ordnung war. „Geht dir der Fall so sehr an die Nieren, Hansen?“

Melchisedech war ein Gemütsmensch mit einer guten Seele unter seinem dicken Wanst. Er war sozusagen die Mutter der Kompanie. Auch wenn der Ton hier auf dem Revier mitunter sehr rau war, so wusste Melchisedech doch öfter als die meisten von ihnen, wann der Zeitpunkt gekommen war für ein bisschen Anteilnahme und Mitmenschlichkeit. Das war nicht selbstverständlich unter diesen Bedingungen, die sie alle oftmals zwangsläufig hart und unerbittlich werden ließen. Sie blickten in die Abgründe der menschlichen Seelen, die sie durch diese Taten offen gelegt fanden. Und sie standen unter erheblichem Druck, wenn die Volksseele mal wieder kochte angesichts der Abscheulichkeiten, die von einer geilen Presse dem Volk morgens auf den Frühstückstisch gekotzt wurde. Dann wollte die gute Volksseele Blut sehen und strafen wollte sie dann auch.

„Du weißt es ja selber, wie es ist, bist ja auch schon lange im Dienst, bald genau so lange wie ich. Tagsüber, wenn man unter Druck steht, da gibt man den harten Kerl ab. Vielleicht geht es auch nicht anders. Aber nachts verfolgen mich die Bilder des Tages. Ich finde dann manchmal keine Ruhe und kann nur einschlafen, wenn ich richtig kaputt bin oder mir ordentlich einen angesoffen habe. Wenn ich nicht bald in Rente gehen würde, könnte ich das wohl nicht mehr lange mitmachen.“

„Das geht mir ähnlich. Du kennst mich. Mich bringt so schnell nichts aus der Ruhe und ich bekomme auch mit niemandem Streit. Aber seit einiger Zeit hat sich das geändert. Ich bin gereizter geworden. Und manchmal geht mir der Rest der Gesellschaft, der nicht zu sehen bekommt, was wir sehen, dermaßen auf den Frack mit ihrem naiven Bild von der Welt. Die leben in ihren Traumblasen und scheinen gar nicht zu wissen, wie es in der wirklichen Welt zugeht.“

„Ja, die Welt scheint mir ein ganz schönes Scheißloch geworden zu sein. Melchi, das war doch früher nicht so? Oder bilde ich mir das nur ein? All diese Kindermorde, die zerrütteten Familien, das hat es doch nicht gegeben, als wir unseren Dienst hier angetreten haben. Gelegentlich mal, ja, wenn einer besoffen war und in seinem Vollsuff nicht wusste, was er tat, dann hat er vielleicht seine Olle oder den Liebhaber so bearbeitet, dass einer darüber hopps ging. Aber so wie heute, dass die ihre Kinder verrecken lassen, eiskalt, gleichgültig, oder sie totschlagen, mit'm Kopf an die Wand knallen, dass die Schale aufplatzt. Du kennst die Bilder. So was hat's doch früher nicht gegeben? Oder, kannst du dich an so etwas erinnern? Was ist los mit unserem Deutschland? Ich glaube nicht, dass ich die Bilder los werde, bis ich den Löffel abgebe.“

„Aber, Hansen, es sind ja nicht mehr nur die zerrütteten Familien, also die, wo man es direkt erkennt, die aus den Brennpunkten, wie man so schön sagt. Das geht ja bis hinein ins kerndeutsche Mittelstandmilieu, die sogenannte bessere Gesellschaft. Wird der Mann arbeitslos und kann den Lebensstandard nicht mehr halten, wie neulich bei dem Ingenieur, der entlassen worden war, die Fassade der heilen Welt bricht zusammen, man kann nicht mehr mithalten mit den Nachbarn, da bringt der Hornochse seine ganze Familie um und jagt sich selbst ne Kugel durchn Kopf. Das ist der deutsche Ehrenmord im Unterschied zum islamischen. Nur dass der deutsche viel häufiger vorkommt als der andere bei den Vorhautlosen. Ich verstehe das alles nicht mehr.“

„Melchi, ein paar Tage noch, und dann hab ich es geschafft. Dann gibt’s nur noch volle Kanne Mallorca. Jeden Tag Sonne, braune knusprige Weiber, auch wenn ich schon zu alt bin für die. Aber sehn tut man's trotzdem noch gerne. Oder, Melchi, alter Schwerenöter, ist das bei dir schon vorbei mit den Weibern?“

Melchisedech winkte ab und grinste dabei. „Meinste mich will so ne Schöne wie unsere Prinzessin? Bei meinem Lebendgewicht? Dich aber auch nicht, Hansen, mit deiner Visage, die aussieht, als wäre sie aus Wellpappe, die drei Wochen im Regen gelegen hat. Mach dir da mal keine Hoffnungen. Mit deiner Visage kannste nur landen, wenn du dich in einer Blindenschule rumtreibst. Und ob die so was haben auf Malle, das wage ich ja noch zu bezweifeln.“

Beide überboten sich nun darin, sich übereinander lustig zu machen. Sie waren derb, aber herzlich zu einander, halt Männerfreundschaft. Sie lachten und zogen sich damit aus ihren trüben Gedanken. Die Stimmung war wieder gut und der Tag bot beste Aussichten darauf, am Abend als gerettet zu gelten. Es sei denn, es käme noch etwas dazwischen, wogegen ihre Stimmung noch nicht genug Antikörper entwickelt hätte. Aber noch schlimmer wäre etwas, das den Feierabend hinausschob. Doch der Tag ging gut aus, soweit man das behaupten konnte angesichts der üblen Umstände, mit denen sie immer zu kämpfen hatten.

Mittwoch 17.11. 2011 morgens

„So, Chef, jetzt haben wir einen Namen zu unserm Hackfleisch“, polterte Melchisedech in Hansens Büro. So viel Schnelligkeit und Dynamik war sonst gar nicht seine Art. Aber vermutlich wollte er, dass Hansen rechtzeitig seinen verdienten Ruhestand antreten konnte.

„Wie heißt denn unser Kunde?“, kam es etwas müde zurück. „Wird Dir nichts sagen, Chef. Bentlin heißt er und ist – und nun halte Dich fest – ein höheres Tier bei der KLAR-Zeitung. Das heißt, dass du ihn dann eigentlich doch kennen müsstest. Du bist doch der einzige, der das Käseblatt liest, also der einzige bekennende KLAR-Leser. Das ist wie mit den Puffs. Da geht auch nie einer hin. Aber immer sind sie rammelvoll und die Zuhälter wissen nicht schnell genug an Nutten zu kommen.“

„Iss ja gut, Melchi“, kam es von Hansen genervt zurück. „Also Bentlin heißt unser Schmuckstück. Nie gehört. Aber weißt du, was das bedeutet, wenn der von der KLAR ist? Hast du eine Vorstellung davon? Das bedeutet, dass wir auf sehr dünnem Eis ermitteln. Ein falscher Schritt und wir brechen ein, zumal bei unserem Gewicht. Die werden höchst pingelig darauf achten, dass sie nicht mit der Geschichte in Verbindung gebracht werden. Egal, ob die was damit zu tun haben oder nicht. Die werden jeden unserer Schritte genau beobachten und einen Eimer Jauche über uns ausgießen, wenn die sich in irgendeiner Weise von uns angepisst fühlen. Wir müssen also sehr vorsichtig sein. Und wenn die in der Sache mit drinhängen, dann ist das Eis noch dünner. Ich kann mir das zwar nicht vorstellen, ist ja schließlich ein staatstragender Verein, also eine Stütze unserer demokratischen Ordnung, aber so richtig wissen tut man das ja nie. Also, höchste Vorsicht, Melchi! Oberster Porzellankisten-Alarm! Unseren Mordverdacht halten wir so lange wie möglich zurück. Setze dich mal gleich in Verbindung mit denen in Berlin und versuche herauszufinden, ob der Bentlin an einer Geschichte dran war, die ihn vielleicht den Hals gekostet haben könnte. Nein, lass, ich mach es selbst. Ich will sehen, wie die reagieren. Ich mach es selbst. Kümmere du dich um sein Umfeld, also Familie, Freunde, Geliebte, falls vorhanden. Wer bei der KLAR arbeitet hat bestimmt Feinde. Finde heraus, ob es da ganz konkrete Hinweise gibt. Also Vorfälle, wo derbe Drohungen ausgestoßen wurden, die wirklich ernst genommen werden müssen. Sachen, wo richtiger Schaden entstanden ist, und das bei Leuten, die keinen Spaß verstehen. Also nicht diese normale zahnlose Aufgeblasenheit und Empörung, sondern Kerle, wo man sich fürchten muss. Und dann, Melchi, ganz wichtig! Suche nach einer Möglichkeit, wie wir das Ding abwimmeln können. Du verstehst? Es jemand anderem aufs Auge drücken, irgend so einem Nassforschen, der noch nach oben will, irgendeinem Karrieregeilen. Sei dir nicht zu schade, die dämlichsten Argumente zu bringen. Ich habe keine Lust, kurz vor der Pension an so einem Kuckucksei mir einen Herzinfarkt zu holen. Und schon gar keine Lust habe ich darauf, die KLAR-Zeitung am Arsch zu haben. Mann, Mann, Mann, dass ich auf meine letzten Tage noch so tief in die Scheiße fassen musste. Die KLAR, das hat mir gerade noch gefehlt. Ich hoffe nur, dass die Geschichte mit dem Bentlin nichts mit denen zu tun hat. Dann aber gute Nacht, Marie. Dann werden die uns auf die Finger gucken und bei der kleinsten Kleinigkeit, die denen nicht passt, uns die Hölle heiß machen. Die treiben uns beim dünnsten Urinstrahl, den wir denen ans Bein pissen, durch all ihre Käseblätter, dass kein gutes Haar mehr an uns bleibt. Da redet nachher sogar dein Goldfisch kein Wort mehr mit dir. Ich hab da so ein ganz, ganz beschissenes Gefühl, so ein Reißen in den Därmen wie vor einer Magen-Darm-Grippe. Also, nimm dir, wen du kriegen kannst, und gehe Familienverhältnisse und Umfeld des Opfers durch. Und wenn dir einer blöd kommt, also einer von oben, über uns, gleich anbieten, die Kiste abzugeben an Leute, die von so etwas mehr verstehen als wir hier in unserer unbedarften Provinz. Bloß keinen falschen Ehrgeiz, Melchi, bloß keinen Ehrgeiz. Ehrgeiz kann wunde Finger bringen. Wäre doch schade bei deinen schönen Patschhändchen.“

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