Tullio Aurelio - Wir sterben und wissen nicht wohin

Здесь есть возможность читать онлайн «Tullio Aurelio - Wir sterben und wissen nicht wohin» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Wir sterben und wissen nicht wohin: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Wir sterben und wissen nicht wohin»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wohin gehen wir, wenn wir tot sind? In den Himmel? Werden wir wiedergeboren werden? Oder ist mit dem Tod alles aus? Diese Fragen stellen sich viele Menschen. Ich hatte zu ihnen keinen bloß theoretischen Zugang: Meine Biografie, gekennzeichnet durch die nahe Bedrohung meines eigenen Todes, legte sie mir nah und war der Anlass, mich auf die Reise durch verschiedene Ansätze aus der Philosophie, alten Mythen und den großen Religionen zu begeben.
Es ist eine spannende Spurensuche und Denkreise geworden, die Erstaunliches zutage fördert und zu neuen Einsichten verhilft, gleichzeitig uns in der Gewissheit lässt, dass das, was wir kennen, nur unsere Bilder, möglicherweise unsere Einbildungen sind.
"Befassen wir uns vor dem Tod mit der Zeit nach dem Tod."

Wir sterben und wissen nicht wohin — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Wir sterben und wissen nicht wohin», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich habe diesen Pfarrer besucht. Ich versuchte, krampfhaft einen Grund zu finden oder wenigstens mildernde Umstände, die eine kirchliche Abschiedsfeier von meiner Verwandten hätte ermöglichen können, ein irdisches Zeichen, dass Gott sie doch zu sich genommen hatte. Ihre ältere Schwester, die die Sterbende im Auto zum Klinikum begleitet hatte, erzählte, sie hätte diese aufgefordert, zur Mutter Gottes zu beten, dass sie wieder gesund werde. Aber die Sterbende soll geantwortet haben, lieber sterben zu wollen.

Der mit dem schwarzen Dreispitz geschmückte Kopf des Pfarrers nickte traurig und hoffnungslos: »Sie war uneinsichtig und ohne Reue. Wir müssen davon ausgehen, dass sie weit weg von Gottes Angesicht in der Hölle ihre Strafe büßt.«

Die Hölle war damals nicht nur die Abwesenheit Gottes. Das wäre, um ehrlich zu sein, für Nicht-Theologen, zumal für das einfache Volk, irgendwie sehr wohl erträglich gewesen. Den Zustand ertragen sie ja – wenn sie ehrlich sind – ein ganzes Leben, und zwar ganz passabel.

Nein, die Hölle war damals viel mehr. Man muss sie sich so vorstellen: Viele Teufel mit dreizackigen Gabeln entfachen ein starkes Feuer. In diesem Feuer befinden sich die Verdammten. Einige von ihnen werden in heiße, mit brennendem Öl gefüllte Kessel geworfen und dort festgehalten. Und dies ohne Hoffnung auf Veränderung in alle Ewigkeit. Sogar ohne die kleinste Hoffnung auf die Wohltat der Vernichtung der Seele. »Lasciate ogni speranza, voi ch’entrate«, schrieb Dante: Gebt jede Hoffnung auf, die ihr hier hineingeht. Irgendwie eine grausame Vorstellung, besonders für die noch lebenden Verwandten.

Und doch brachte mir der Pfarrer so behutsam bei, wie er es nur in seiner seelsorgerlichen Fürsorge vermochte: Die Gerechtigkeit Gottes verlangt es. – Die Gerechtigkeit Gottes oder die selbst eingebildete Gerechtigkeit einer Kirche mit dem falschen Sinn von Barmherzigkeit.

Die Hölle ist der zweite Tod. Den dritten Tod starben damals die Opfer der kirchlichen Seelsorge.

Das sind meine eigenen Erfahrungen mit dem Tod, und ich darf mich glücklich wähnen, dass ich mich an sie erinnere und sie noch erzählen kann. Sie stehen hinter meinem Suchen nach Antworten über die Frage nach Gott und über den Tod.

Diese Suche ist existenziell begründet, deshalb todernst. Mich interessiert, was mit mir oder stellvertretend für mich, mit meinem Selbst, meiner Seele, oder wie man es nennen möge, geschieht.

Die Antworten, die ich fand, sind großartige und faszinierende Bilder einerseits, andererseits sind sie verwirrend unscharf in ihrem Wahrheitsgehalt. Zum Schluss meiner Suche bin ich also einer Antwort auf meine Frage nicht näher gekommen.

Zwei Überzeugungen begleiten mich weiterhin: Ich möchte nicht so schnell in den Himmel, möge es dort so schön sein wie viel beschworen. Ich möchte leben. Und ich möchte, dass nicht nur meine Seele lebt, sondern ich, so wie ich bin. So lange wie möglich.

Ob nach meinem Tod mein Leichnam verbrannt oder begraben wird, ob meine Asche in die Erde gesenkt wird oder sie den Winden anvertraut wird: Das wird mich – vermutlich – nicht mehr berühren. Die, die mich überleben, sollen entscheiden, was für sie gut ist. Sie sollen das tun, was sie meinen, dass es auch für mich gut ist.

Aber das Fleisch, meine Biomasse, wird so oder so von den Elementen dieser Erde wieder einverleibt. Denn Staub bin ich und zu Staub werde ich wieder zerfallen.

Wird das alles sein?

Die Welt – ein Friedhofsgarten

Der Tod geht uns alle an. Er hat bestimmt schon einmal an unsere Tür geklopft. Wenn wir aufmerksam genug waren, haben wir sein Klopfen bemerkt. Oder vielleicht doch nicht, denn das Leben ist dafür oft zu laut. Auf jeden Fall haben wir dem Tod die Tür bislang nicht aufgemacht.

Eröffnet wurde dieses Buch mit einer lyrischen Ouvertüre. Sie reißt das Thema und dessen vielfältige Perspektive poetisch an: Der Tod hat komischerweise auch eine lyrische Seite; er inspiriert viele Dichter und ist in unzähligen literarischen Gattungen allgegenwärtig.

Ein langes dreifaches Präludium zeigt zunächst die thematischen Modulationen aus dem Blickwinkel verschiedener Glaubensrichtungen; die »Berührungen mit dem Tod« wollen dann das Thema auf die Ebene der existenziellen und persönlichen Dimension des Todes heben.

Dieses Kapitel stellt keine trockene biologische Darlegung des ewigen Kreises der Natur dar. In der ewigen Abfolge von Fressen und Gefressenwerden zeigt sich vielmehr die allgemeine Gegenwart des Todes in der Welt, die sich überall – im Sterben der Pflanzen, Tiere und Menschen – äußert. Und das alltägliche Sterben, der Tod allen Wesens, wird als notwendige Voraussetzung des neuen Lebens verstanden, das ebenfalls alltäglich entsteht.

Handelt es sich dabei um einen (ewigen) Zyklus von Leben und Tod und umgekehrt, in dem das Fressen und Gefressenwerden eine sinnvolle, wenn auch oft grausame, Funktion erfüllen? Das Recycling in der Natur ist jedenfalls nicht nur auffällig, sondern auch sehr beeindruckend.

Die nächsten Seiten wollen die Basis für die Interpretationen liefern, die sowohl die Philosophie als auch die Religionen bieten und mit denen wir uns in den späteren Kapiteln beschäftigen werden.

Auch Blumen sind vergänglich

Der kleine Prinz ist unterwegs zwischen Asteroiden, auf denen seltsame Menschen leben. Auf einem verbringt seine Tage ein ernsthafter Wissenschaftler, ein Geograf. Er wartet geduldig auf die Ankunft von Forschern, die ihm Neuigkeiten überbringen sollen, die er dann in sein Geografiebuch eintragen kann. Auch der kleine Prinz wurde von ihm für einen Forscher gehalten. Mit dessen Erzählung konnte der Geograf aber nicht viel anfangen. Der kleine Prinz hatte ihm anvertraut, auf seinem Planeten lebe eine Rose. Der Geograf hatte ihm daraufhin unverblümt eröffnet, Blumen werden nicht in die Geografiebücher eingetragen, weil sie nicht von Dauer seien, sie seien vergänglich.10 Das bedeut so viel wie: Die Rose des kleinen Prinzen ist gefährdet, sie ist dem Tod geweiht.

Eigentlich finden wir es schade, dass nicht nur das gewöhnliche Gras, sondern auch die schönen Blumen vergänglich sind. Aber, auch wenn die Rose auf dem Asteroiden B 612 von sich behauptete, sie wäre kein Gras, auch Blumen sind Gras. Und unsere Erfahrung lehrt uns: Wir können die Blumen pflegen, wie wir wollen, irgendwann verabschieden sie sich von uns und wir werfen sie wie gewöhnliches Gras auf den Komposthaufen. Alles Gras ist vergänglich, auch die Blumen.

Die rötliche Farbe des Laubs im Herbst verschönert kurzzeitig Bäume und Landschaft. Romantiker aus aller Welt besingen die Schönheit der Wälder und die Farbenpracht des Herbstes.

Doch der Schein trügt. Jeder weiß, bald wird das Laub fallen, die Äste werden in der Winterkälte kahl und trostlos ein Schattendasein fristen. Das Laub, das von den Ästen abgefallen ist, vermischt sich mit der Erde, und der Kompostierungsprozess beginnt gleich danach. Bald wird man das schöne Laub nicht mehr vom Erdboden unterscheiden können.

Die Blätter, die von den Bäumen fallen, sind für viele Völker ein Symbol für den Tod. Nicht von ungefähr ist der November in vielen Kulturen der Monat, in dem man der Toten gedenkt.

Die Gefühlswallungen, die bei den Menschen beim Anblick des sich rötlich-gelb färbenden Herbstlaubs entstehen, würden die Bäume selbst dann nicht verstehen, wenn sie die Menschen überhaupt verstehen könnten. Denn sie denken, anders als die Menschen, die ja so romantisch sind, sehr rational: Sie wollen den Winter überstehen, und das können sie besser, wenn sie die Blätter wie einen unnützen Ballast abwerfen. Die Bäume würden im Winter verdursten, wenn sie das Laub nicht abwerfen würden, weil sie im Winter über das Wurzelwerk weniger Wasser bekommen. Auch die Sonne wird sich seltener zeigen und schwächer scheinen, so wird auch die Fotosynthese verlangsamt. Das Laub kann für den Baum den Tod bedeuten, deshalb wird es abgeworfen, die Menschen mögen es bedauern, wie sie wollen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Wir sterben und wissen nicht wohin»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Wir sterben und wissen nicht wohin» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Wir sterben und wissen nicht wohin»

Обсуждение, отзывы о книге «Wir sterben und wissen nicht wohin» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x