Tullio Aurelio - Wir sterben und wissen nicht wohin

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Wohin gehen wir, wenn wir tot sind? In den Himmel? Werden wir wiedergeboren werden? Oder ist mit dem Tod alles aus? Diese Fragen stellen sich viele Menschen. Ich hatte zu ihnen keinen bloß theoretischen Zugang: Meine Biografie, gekennzeichnet durch die nahe Bedrohung meines eigenen Todes, legte sie mir nah und war der Anlass, mich auf die Reise durch verschiedene Ansätze aus der Philosophie, alten Mythen und den großen Religionen zu begeben.
Es ist eine spannende Spurensuche und Denkreise geworden, die Erstaunliches zutage fördert und zu neuen Einsichten verhilft, gleichzeitig uns in der Gewissheit lässt, dass das, was wir kennen, nur unsere Bilder, möglicherweise unsere Einbildungen sind.
"Befassen wir uns vor dem Tod mit der Zeit nach dem Tod."

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Aber ansonsten isst die Gesamtheit der Menschen doch alle Arten von Tieren: im Wasser schwimmende, in der Luft fliegende, auf Erden gehende oder kriechende, alles, was der Mensch erreichen, jagen und töten kann. Inzwischen ist eine Nahrungsindustrie entstanden, die es dem Menschen erlaubt, zu jeder Zeit ein Stück Fleisch zu essen, ohne dass er mit Jagdutensilien losziehen muss. Das erledigen für den hungrigen Menschen berufsmäßig andere Menschen so zeitig, dass er nur in den Kühlschrank greifen muss, rohes Fleisch braten oder bereits von anderen Menschen für ihn gebratenes Fleisch wärmen und essen kann. Manchmal muss er daran denken, eingefrorenes Fleisch rechtzeitig aus der Tiefkühltruhe herauszunehmen und auftauen zu lassen. Das ist alles.

Also der Mensch isst totes Fleisch, sogar Fleisch, das bereits längst tot ist. Er ist ein Nekrophage, Esser von totem Fleisch und, wenn man sich vor dem Wort nicht ekelt, ein Aasesser. Da er letztendlich auch ein Tier ist, kann man wohl sagen, dass er ein Aasfresser ist.

Der Mensch beteiligt sich aber nicht nur aktiv am Konsum von totem Fleisch. Er ist auch Gegenstand von Nekrophagie. Auf Deutsch gesagt: Er wird auch von anderen Tieren gefressen.

Am brutalsten passiert es natürlich, wenn ein Mensch von einem wilden Jagdtier erlegt und gefressen wird. Obwohl der Mensch durch seine Waffen meistens besser gerüstet ist als ein Tier, befindet er sich manchmal doch in einer unterlegenen Situation, und er ist nicht in der Lage, den Angriff abzuwehren. So wird er von einem Jaguar oder einem Leoparden erlegt, zerfleischt und – manchmal – noch bei lebendigem Leib gefressen. Geschieht das zum Beispiel im Dschungel oder in der Wüste, so wird sein Fleisch durch das Rudel aufgeteilt und aufgefressen. Knochen werden nicht immer mit vertilgt. Nicht selten bleiben üppige Überreste liegen. Da kommen weitere Aasfresser und erfreuen sich an den Resten des gewesenen Menschen: die berühmten Hyänen, aber auch allerlei Vögel stürzen sich auf die Reste und picken sich saftige Menschenfleischstücke ab.

Zum Schluss kommen die kleinen Tiere, zum Beispiel die Ameisen. Sie müssen auch leben und sie machen wie die großen Kollegen zwischen Fleisch und Fleisch keinen großen Unterschied, um ehrlich zu sein, gar keinen.

Das Universum als großer Verdauungsapparat

Eigentlich ist jedes lebende Wesen auf die eine oder andere Art so strukturiert, dass es essen, assimilieren und verdauen kann und muss. Jedes Lebewesen muss sich ernähren, und dafür braucht es den sogenannten Verdauungsapparat, um das Essen zu zerlegen, assimilieren und die Reste auszuscheiden.

Wir Menschen kennen meistens unseren Verdauungsapparat. Je nachdem wie gut man im Biologieunterricht aufgepasst hat, je nachdem wie man interessehalber oder beruflich sich mit der Materie befasst, desto größer ist die Kenntnis der biologischen Maschinerie, die dazu dient, das Bedürfnis nach Nahrung zu befriedigen, um uns in den menschlichen Sprachbildern auszudrücken.

Wie auch immer: jedes Lebewesen, so klein, so einfach, so primitiv es sein mag, auch die einfachste Zelle sowie das Gras und die Bäume im Wasser und auf Erden, die unzähligen uns umschwirrenden Insekten, Mücken, Bienen und Wespen, Vögel aller Art: Alles aber auch alles ist mit einer unbändigen Fresslust ausgestattet, für deren Befriedigung die Natur ganz ausgefeilte Apparate entwickelt hat.

Da ich kein Biologe bin, will ich hier keine ungaren biologischen (Un-)Kenntnisse ausbreiten, die ich sowieso dem Internet entnehmen müsste. Als Biologielaie kann ich in Anbetracht der kontinuierlichen Nahrungsaufnahme nicht nur der sieben Milliarden Menschen, sondern aller mehr oder minder genauso zahlreicher Lebewesen nur staunen. Man könnte den Eindruck haben, die ganze Erde sei ein gigantischer Fress- und Verdauungsapparat, die ganze Natur sei ein gewaltiger Mund mit riesigen starken Zähnen, habe einen gewaltigen Magen und ungemein lange Därme, einen gewaltigen Ausgang für die Ausscheidung der Fäkalien, die sie selbst nicht verwertet.

Was sage ich: ›die Natur‹. Die Natur macht bei den Ausscheidungen weiter. Auch sie werden weiter verwertet. Viele Lebewesen erfreuen sich gerade an den Exkrementen größerer Tiere: Die sogenannten Koprophagen machen sich gerade dann richtig ans Werk, wenn andere Lebewesen das Gegessene längst verdaut und ausgeschieden haben. Mit unseren Fäkalien werden auch Bakterien ausgeschieden, die bereits im Darm angefangen hatten, sich an unseren Nahrungsresten zu laben. Wenn sie zusammen mit den Fäkalien draußen sind, lassen sie sich von der frischen Luft nicht stören, sie laben sich weiter daran.

Stellen wir uns vor, sieben Milliarden Menschen, alle Tiere dieser Erde, alle Pflanzen würden zur gleichen Zeit (fr)essen, zur gleichen Zeit verdauen, zur gleichen Zeit die Exkremente ausscheiden. Welch ein Spektakel, oder wie die Römer es bezeichneten, welch ein Monstrum. Und dieser ganze Vorgang ist auch deshalb so monströs, weil er zu keiner Zeit eine Unterbrechung und eine Grenze erfährt: Unsere Mutter Natur ist ein Monster, das seine eigenen Kinder frisst.

Ich lebe vom Tod dessen, den ich oder das ich esse. Wenn ich eines ›natürlichen Todes‹ sterbe, werde ich von Würmern gefressen. Wenn ich von einem Tier erlegt und gefressen werde, werde ich eines andersartigen, aber nicht minder ›natürlichen‹ Todes sterben. Beklagen könnte ich mich selber nicht: Ich töte oft indirekt, andere erlegen in meinem Auftrag die Tiere, die ich später gerne esse.

Alles, was lebt, dient der Nahrungsaufnahme anderer Lebewesen. Dabei existiert keine richtige Hierarchie. Es ist nicht einbahnig so, dass die Größeren die Kleineren fressen. Das Umgekehrte gilt genauso.

Wir haben bisher nur von den Lebewesen gesprochen, weil wir davon ausgehen, dass leblose Teile der Natur wie die Steine keine Nahrungsaufnahme brauchen. Wir unterstellen gern, dass die Nahrungsaufnahme mit dem Gras oder mit den kleinen Lebewesen anfängt. Ich möchte mich nicht in Fantastereien hineinwagen, ich kann mir aber auch vorstellen, dass das Wasser etwa Mineralien zum Leben erweckt. Chemische Reaktionen rufen aus Leblosigkeit Leben hervor. Es ist sicherlich so, dass Leben nicht nur von Leben hervorgebracht wird. Das Wasser ist die Mutter des Lebens, sowohl in den Mythen der Völker als auch in der Wirklichkeit. Die Wissenschaft sucht im Universum nach Wasser, denn wo Wasser ist, wird Leben vermutet. Wasser allein ist nicht das Leben, Wasser ist eine chemische Verbindung von zwei Elementen. Wasser kann aber Leben hervorrufen, wenn es in Kontakt mit anderen Elementen der Natur, mit der Erde, dem Licht und der Luft kommt. Alle diese vier Elemente sind keine Lebewesen, sind aber Quellen des Lebens, wenn sie zusammenkommen, alle vier werden in den Mythen der Völker als Götter beschrieben.

Darf man diese Veränderungen, diese chemischen Verwandlungen auch als Nahrungsaufnahme, als Verwertung und Assimilation verstehen? Im Prinzip ja, wenn man Wörter als Bilder versteht.

Und wenn wir schon beim Universum und bei den Bildworten sind: Im Universum hat man seit einiger Zeit schwarze Löcher entdeckt. Anfang 2012 haben Astrophysiker ein riesiges schwarzes Loch in der Milchstraße, in ›unmittelbarer Erdnähe‹ (zwölf Millionen Lichtjahre, also einen kosmologischen Katzensprung von uns entfernt) endgültig festgestellt und dabei entdeckt, dass alle Sterne, die in das Loch fallen ›verschluckt‹ werden, im Loch verschwinden, und dass das Loch selbst bald eine riesige Gaswolke zerreißen und herunterschlucken wird. Man redet auch hier von einem ›himmlischen Mahl‹.

Frisst also auch das Universum? Astrophysiker selbst benutzen diese Wörter und Bilder, weil zu diesem Zeitpunkt auch die Bestinformierten unter ihnen nicht wissen, was hinter dem Ausdruck ›fressen‹ oder ›verschlucken‹ wirklich steht. Schwarze Löcher stellt man sich als riesige Ansammlung von Materie vor, die mit ihrer Gravitationskraft weitere Materie anzieht und komprimiert. So stark ist die Kraft, dass nicht einmal das Licht entrinnen kann.

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