Harry Flatt-Heckert - Türen

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Das Buch erzählt die Geschichte des Finanzbeamten Siegfried Hackroth, der eines Morgens aufwacht und feststellen muss, dass er gestorben ist. Tot. Einfach so. Es dauert eine Weile, bis er seinen neuen Zustand realisiert und auch die Möglichkeiten, die darin stecken, für sich entdeckt und nutzt. Er unternimmt eine abstruse Reise durch seinen toten Körper, entäußert sich irgendwann und muss feststellen, dass er das Opfer seiner durchtriebenen Ehefrau Gisela geworden ist. Rückblicke in seine eigene Geschichte erklären ihm Stück für Stück sein Leben und sein Geschick. Bis zum bitteren Ende.
Eine böse und eine schräge Geschichte.

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*

Ich fand die Tür nicht, die mich aus meinem furchtbaren Zustand herausführen und mir den Weg in die Freiheit aus diesem Gefängnis meines momentanen Daseins hinausweisen könnte. Wenn ich nicht sicher gewesen wäre, dass mein Herz schon seit Stunden nicht mehr geschlagen hatte, so hätte ich vermutet, dass mein Puls wohl gerast wäre. Hätte rasen müssen. Aber mein Herz lag nach wie vor völlig untätig in meiner Brust. Auch hatte mein Inneres mittlerweile das Gefühl, dass mein Äußeres sich immer mehr abkühlte. Ganz allmählich nur, aber stetig. Mein Inneres fing an, in dem, was mein Äußeres war, zu frieren. Ja, ich fror. Irgendwie fing es auch an, komisch in mir zu riechen. Es roch so… fremd. Und allmählich wurde das, was vor ein paar Stunden nur eine böse Ahnung war, was ich für einen nicht enden wollenden Albtraum hielt, eine immer schwerer auf mir lastende Gewissheit, vor der ich die Augen nicht mehr verschließen konnte.

Ich war tot.

Gestorben.

Vor Stunden wahrscheinlich schon.

In der Nacht irgendwann.

Einfach so.

Vielleicht an einem Herzinfarkt.

Oder einem Schlaganfall.

Oder an irgendwas.

Mit gerade mal vierundsechzig Jahren.

Und ich hatte nichts gemerkt.

Ich merkte ja nie etwas.

Nie.

*

Ich merkte wirklich nie etwas. Zumindest meinte ich das. Und die anderen meinten das auch. Nahm ich jedenfalls an. Vielleicht stimmte das auch. Ich merkte nicht, wie krank meine Mutter damals war. Meinten sie. Ich merkte nicht, wie sehr mein Vater sich um meine Mutter sorgte. Meinten sie. Ich merkte nicht, was auf mich zukommen würde, wenn es so kommen würde, wie sie befürchteten, dass es kommen würde. Mein Vater glaubte, ich merkte nicht, wie sehr er unter dem Tod meiner Mutter litt, weil er sich bemühte, seinen Schmerz unter Härte und Eiseskälte zu verbergen. Er ließ mich seine tiefe Trauer nicht merken. Meinte er.

Tante Hedwig meinte, ich merkte nicht, dass ich nicht ihr leiblicher Sohn war, sondern sie mich nur aus familiärer Barmherzigkeit bei sich aufnahm. Sie bemühte sich wirklich, mich wie ihr eigen Fleisch und Blut zu behandeln. Es mich nicht merken zu lassen. Onkel Franz meinte, ich merkte nicht, wie enttäuscht er war, dass aus mir kein Fußballer, kein Vorzeige-Schüler oder wenigstens ein Raufbold wurde. Schließlich war ich jetzt wie sein Sohn. Und als mein zugewiesener Vater wollte er stolz auf mich sein. Er ließ mich seine Verachtung nicht merken. Meinte er. Meine Cousinen hofften, ich merkte nicht, wie sie sich über mich lustig machten, über mich herzogen oder mich vor ihren Freundinnen als Schwuchtel oder Hansel bezeichneten. Sie ließen mich ihren Spott nicht merken. Meinten sie. Meine Klassenkameraden meinten, ich würde nicht merken, wie sie über mich ablästerten, weil ich mich nicht mit anderen prügeln wollte, nur, weil sich alle prügelten. Meinten, ich würde nicht merken, wie sie mich demütigten, weil ich kleiner war, schmächtiger, rothaariger als sie. Sie ließen mich ihre Geringschätzung nicht merken. Meinten sie. Sie alle meinten, ich merkte das nicht. Und vielleicht merkte ich all das auch wirklich nicht. Wollte das wahrscheinlich auch nicht merken. Merkte es nicht, weil ich Angst davor hatte, irgendetwas zu merken. War im Tunnel. Wollte nur da durch. Ans Licht. Wenngleich ich auch nicht wusste, ob da überhaupt ein Licht war. Ich merkte einfach nichts davon.

*

Ich war also gestorben und offenbar wohl schon eine ganze Weile tot, als ich erwachte. Eine andere Erklärung fiel mir beim besten Willen nicht ein. Ich musste schon deshalb tot gewesen sein, weil ich, seit ich wach war, überhaupt nichts vom Sterben mitbekommen hatte. Wenigstens das Sterben hätte ich doch registrieren müssen. Als eine Tür vom Hier ins Dort. Oder so. Aber nein, ich habe nichts gemerkt. Wie immer. Nur, dass alles so anders war, so merkwürdig. So befremdlich, dass ich es für einen Traum hielt. Für einen Traum, den ich vielleicht wie die Zeit einfach aushalten musste. Wie die Zeit, wie den Tunnel. Einfach durch. Aber das hatte ich ja versucht. Erfolglos. Also war ich wohl tot. Einfach tot.

Wenigstens außen. Innen fühlte ich mich indes ziemlich lebendig. Das war schon eine Ausnahmesituation für mich. Das kannte ich nicht. Woher auch? Ich war ja noch nie tot. Einfach aufwachen und tot sein? Damit hatte ich keinerlei Erfahrung. Gar keine. Damit hatte ich auch nicht gerechnet. Aber nun schien es so zu sein. Einfach so. Ich hatte so etwas immer für unmöglich gehalten. Ich dachte, man müsste es doch irgendwie merken, dass es zu Ende geht. Dass man stirbt. Ich merkte nichts. Ich war einfach tot. Bloß so. Und außer mir wusste noch niemand etwas davon. Vermutete ich. Wie auch? Mir war es ja selbst gerade erst aufgefallen. Fing gerade erst an, mich mit diesem Gedanken vertraut zu machen, mich an diesen Gedanken zu gewöhnen. Bisher hatte ich mir über den Tod oder das Totsein auch noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Warum auch? Natürlich hatte ich hier und da schon mal ans Sterben gedacht, ich war ja nun auch mittlerweile vierundsechzig Jahre alt. Da kann so was schon mal ganz schnell gehen. Fällt einfach um, wird schwer krank. Hörte man ja immer wieder. So etwas. Natürlich hatte ich schon mal darüber nachgedacht. Aber nur so am Rande. Ganz kurz und oberflächlich. Und natürlich gehofft, dass es schnell und ohne große Schmerzen vor sich gehen würde. Und mir diese Gedanken ganz schnell wieder aus dem Kopf geschlagen. Und nun war es offensichtlich so. Und es ging, wie erhofft, schnell und sogar völlig unbemerkt. Ja, ich musste mich selbst erst einmal an diesen Gedanken gewöhnen.

Ich wusste auch nicht, wie ich ihn finden sollte. Diesen Gedanken. Eigentlich hätte er mir Angst machen müssen. Dieser Gedanke. Dass ich tot war. Aber zu meinem Erstaunen ging es mir bei diesem Gedanken nicht so schlecht, wie zu erwarten war. Wie ich erwartet hatte. Ich hatte nämlich erwartet, dass mich die Gewissheit, dass ich tot war, in tiefe Verstörung stürzen würde, in heillose Panik versetzen oder mich wenigstens in tiefe Trauer werfen würde. Ich dachte zumindest, dass es so sein würde. Dass es so sein müsste. Aber jetzt, da mir klar wurde, dass ich wohl tot war, stellte sich das ganz anders dar. Keine Panik, keine Angst, keine Bestürzung, Trauer oder Verwirrung. Nichts davon. Im Gegenteil. Die Stunden vorher, als ich hilflos und unsicher durch meinen Körper streifte und das alles für einen bösen, für einen besonders perfiden Traum hielt, empfand ich als viel verwirrender. Auch mein Leben setzte mich oft viel mehr unter Stress. Jetzt, da ich wusste, dass ich höchstwahrscheinlich tot war, machte mir das deutlich weniger Schwierigkeiten. Im Gegensatz zu vorher herrschte jetzt wenigstens wieder eine, wenn auch merkwürdige, Ordnung.

Tot zu sein war vielleicht kein besonders anzustrebender Zustand. Sicher nicht. Aber er bot mir zumindest wieder eine gewisse Struktur an. Die verstörende Situation der letzten Stunden war dagegen reinstes Chaos. Und ich hasste Chaos. Immer schon. Wenn ich etwas partout nicht leiden konnte, dann war das Chaos. Falsch einsortiertes Besteck in der Küchenschublade. Nicht korrekt zusammengelegte Unterwäsche im Kleiderschrank. Naturbeete. Am meisten hasste ich Naturbeete. Ja. Wo einfach alles durcheinander wachsen durfte, wie es wollte. Ohne Ordnung, ohne Struktur und ohne erkennbaren Plan. Wie gesagt, der Gedanke, tot zu sein, war nicht schön, aber immerhin einigermaßen ordentlich. Das beruhigte mich. Wenn es mich auch nicht glücklich machte.

*

Ich war nie glücklich. Ich wusste auch gar nicht, was das sein sollte? Glück. Was war schon Glück? Meistens war Glück nur die Abwesenheit von Unglück, dachte ich. Wenn ich nicht unglücklich war, musste ich wohl glücklich sein. Ausschlussprinzip. Ich hielt das sogar für so logisch, dass ich es obendrein auch noch für wahr hielt. Ich dachte, damals, als meine Mutter noch lebte, wäre ich glücklich gewesen. Ich dachte das, weil ich unglücklich war, als sie nicht mehr da war. Also musste ich früher glücklich gewesen sein. Dachte ich. Allerdings hatte in meiner Erinnerung Glück gar keinen eigenen Wert. Es hatte auch kein spürbares Gefühl hinterlassen und ich lernte erst viel später, dass Glück eben nicht nur die Abwesenheit von Unglück war. Ich war nicht glücklich, als sie noch da war, ich war nur weniger unglücklich. Mit ihr wäre ich wahrscheinlich nur weniger unglücklich gewesen. Immerhin. Aber sie hätte mich nicht glücklich gemacht. Nicht glücklich machen können. Vielleicht hätte sie mich weniger unglücklich gemacht. Aber das wäre ja auch schon etwas gewesen. Glück war also nicht nur die Abwesenheit von Unglück. Nein, glücklich war ich auch nicht, als sie noch da war. Nur sicherer, aufgehobener. Aber nicht glücklich. Ich erinnerte mich auch nicht mehr so genau.

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